[Lager] A silence voice (beendet)

"Sei immer du selbst...

Zusammen mit Francis und Dandelion hatte Soulreaper gegen dieses riesige Wesen gekämpft und kläglich verloren. Zu mindestens sie hatte verloren, nicht nur den Kampf. Leise stöhnte Soulreaper, als sich aufrichtete. Ihre wunden, die das Monster ihr zugefügt hatten waren zur Zeit geschlossen, brannten aber dennoch höllisch. Doch dieser Schmerz war nichts zu ihrem seelischen Schmerz, denn sie von nun an mit sich tragen würde. Der Dachs wollte sie töten, doch bevor er sie erreicht hatte war Cerberus dazwischen gesprungen und hatte den Angriff des Wesens abgewehrt. Ihre Augen weiteten sich bei den Erinnerungen, die ihr erneut ins Gedächtnis gerufen wurden. “Wieso?“ stöhnte sie. Alles an ihr wirkte schlaf. Wieso hatte er sich zwischen sie und den Dachs geworfen? Trauer lag in ihrem sanften Blick. “Wieso hast du das Getan?“
Cerberus war bei dem Angriff gestorben, laut hatte sie aufgeschrien, ihre letzten Kräfte gesammelt und ist auf den Dachs los gegangen, nie würde sie vergessen, was der Dachs getan hatte und was Cerberus für sie getan hatte. Er hatte ihr Herz gestohlen und es mit sich genommen, nur hatte sie ihm dass nie sagen können. Ihre sonst so strahlend grünen Augen, waren trüb. Diese Wunden würden nicht so schnell heilen, wie die Wunden an ihrem Körper. Wenn sie alleine wäre würde sie erneut laut los schreien und erst aufhören, wenn der Schmerz nachlässt. “Ich werde dich nie vergessen. Nie...“ flüsterte sie. Ihr leerer Blick war auf den Boden gerichtet. Ihre Liebe würde für immer Cerberus gehören, sie war sich sicher, dass sie nie wieder jemanden wie ihn lieben würde. Warum hatte sie ihm das nur nie gesagt? Warum hatte sie sich immer geschämt? Warum hatte sie angst davor, dass er sie nicht mochte? Was er getan hatte, hatte ihr gezeigt wie sehr er sie wohl mochte. Würde sie ihn je vergessen? Nein...

"Sei immer du selbst...

Starr... Nichts regte sich mehr in dem Körper der Kätzin, nur ihre Augen schienen etwas zu suchen aber nicht zu finden. Was sollte sie jetzt nur machen? War sie von nun an dazu bestimmt einsam zu sein? Wirklich einsam war sie aber nicht, sie konnte die Katzen um sich herum nur nicht richtig war nehmen. Wir sehr wollte sie zurück in die Vergangenheit nur um Cerberus zu sagen was sie für ihm empfunden hatte, nein, was sie für ihn empfand. Es fühlte sich falsch an ohne ihn hier auf der Welt weiter zu leben, aber sie hatte das Gefühl, dass er irgendwo noch immer auf sie warten würde. [i]Ich elendiger Feigling,[/b] war alles an was sie denken konnte. Wie zerstört das Lager gerade aussah, wie viele Kameraden sie verloren hatte wusste sie nicht, denn sie sah es gerade einfach nicht. “Ich... muss ihn... ich muss ihn beerdigen. Ich muss... ich... muss“ stotterte sie, immer wieder war der Klang von Schmerz und leid in ihrer Stimme zu vernehmen.

Vollkommen in Gedanken versunken, was sie nun tun sollte, wie sie ihn verabschieden konnte, ohne abschied nehmen zu müssen, bemerkte sie nicht, wie sich ihr jemand näherte. Für Soul war alles egal geworden, wenn sie jetzt hinterrücks angegriffen werden würde, würde sie sich nicht einmal mehr wehren. Ihre Wut hatte sie an dem Dachs so gut es ging ausgelassen, doch was nach der Wut kam, war um einiges härter, schon fast wünschte man sich die Wut zurück. Leise brodelte diese allerdings still und heimlich in einer letzten Ecke und wartete nur darauf empor zu steigen und sich auszubreiten, nur um dann alle von sich weg zu stoßen, damit man alleine in Selbstmitleid und Selbsthass versinken konnte... sich ihnen hingeben konnte. Die Wunden an ihrem Körper begannen zu Pochen, fast so als wollten sie die Katze aus ihren Gedanken reißen um sie im hier und jetzt wieder willkommen zu heißen.

Nichts schien sie aus diesen zustand reißen zu können, doch dann spürte Soulreaper etwas an ihrer geschundenen Flanke, langsam wanderte der trauernde Blick der Katze an die Stelle und sie hatte das Gefühl der Kater ihrer Träume würde neben ihr sitzen und ihr sagen wollen, dass alles gut ist, dass er lebt und nicht bei dem Anblick ums Leben gekommen ist. Weit riss Soul die Augen auf, als sie den großen Körper sah. Konnte das sein? “Cerberus“ flüsterte sie, Hoffnung machte sich in ihr breit. Mit gespitzen Ohren betrachtete sie den Körper vor sich. Doch als sie genauer hinsah, war es nicht Cerberus, der ihr Trost versuchte zu schenken. Ein anderer Kater hatte sich ihr genähert. Sie kannte diesen Kater gut, sie hatte an seiner Seite gekämpft. “Ach du bist es“ meinte sie dann und ließ ihren Blick wieder fallen. “Wie geht es dir?“ fragte sie eher förmlich als interessiert.

"Sei immer du selbst...

Niedergeschlagen, dass der anwesende Kater nicht der Kater war, den sie erhofft hatte, aber dennoch schien es ihr etwas zu helfen. Die Stimme von Francis zu hören, seine nähe, dass alles schien sie etwas zu beruhigen. Der Kater hatte bereits das durch gemachte, was in diesen Moment Soulreaper durch machte, dass wusste, dass wussten alle im Clan. Er war zusammen mit einer Kätzin und seinen Jungen dem Clan beigetreten, doch seine Gefährtin verstarb nur einige Monde nach ihrer Ankunft. Soulreaper dachte daran, dass sie nicht für den Kater da gewesen ist, als er seine Geliebte verlor. Sie hatte sich von ihm fern gehalten, da sie ihn zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich kannte. Sie hatten kaum etwas mit einander zu schaffen. Es tat ihr leid, dass sie ihn nicht versucht hatte zu trösten, wie er es jetzt bei ihr versuchte.
Leise lauschte sie seiner stimme und seinen Antworten, auf ihre Fragen. Aber es schien für sie, als sei seine Stimme weit weg von ihr, als würde er aus der Ferne zu ihr sprechen. “Es tut mir leid“ meinte sie, als er geantwortet hatte. Dabei meinte sie nicht seine Wunden.
“Ich hätte damals für dich da sein sollen, so wie du es nun für mich bist.“ Langsam ließ sie ihren Blick wieder zu dem Kater wandern. Er hatte seine Schnauze aus ihrem Fell gezogen und machte es sich gerade neben ihr bequem. Sein braun graues Fell war so einladend. Es schien ihr sagen zu wollen, dass sie ihren Schmerz jetzt raus lassen konnte, dass sie in Sicherheit war und keine Angst mehr haben zu brauchte. Nun da Fransic wusste um wenn die Katze trauerte, wenn sie sich eigentlich wünschte zu sehen, brachte es eh nichts mehr alles in sich zu behalten.

Als er allerdings ihren Schmerz erwähnte, denn die Dachse bei ihr hinterlassen hatten wandelte sich ihre trauer zu Wut. Sofort schossen ihre Krallen aus den Pfoten, nur um in der Erde vor ihr Furchen zu hinterlassen, in die ihrer Krallen ohne Probleme immer wieder hinein fanden. “Wenn ich diese Biester noch einmal zu Gesicht bekomme werde ich ihre Pelze zerfetzen, bis sie so wie Cerberus ihren letzten Atemzug aushauchen, danach werde ihre Seelen fressen, so dass sie nie wieder zu neuem leben finden“ knurrte sie. Es war wie ein Schwur und eine Drohung zu gleich. “So lange ich lebe, sollen sie nie wieder eine Katze, die mir am Herzen liegt... die ich zu meiner Familie zähle so ein leid ertragen.“ Ihr Pelz sträubte sich in alle Himmelsrichtungen bei den Gedanken an diese Viecher. Da Francis sich nicht sonderlich weit von der Kätzin entfernt hatte, berührte das lange Fell den Körper des Steinkaters. Ihr Blick lag noch immer auf den Kater vor sich, es war keine trauer mehr zu erkennen, alles an ihrem Körper war auf Kampf eingestellt, doch ein leichtes Zittern war zu sehen, vermutlich sogar zu spüren. Ein Zittern, welches Angst und Sorge in sich Trug. “Ich werden alle beschützen, die für Cerberus wichtig waren...“ Die Kätzin wirkte wie ausgewechselt.
Nachdem ihr alles im Kampf egal gewesen war, ob sie starb oder überlebt hatte sie ihre Deckung vergessen. Er war einfach auf den Dachs losgegangen, dabei hatte er sie mit seiner großen Pranke erwischt und von sich geschleudert. Die klaffende Wunde an ihrer Flanke war der Beweis und würde eine Narbe hinterlassen, die Soul immer wieder an diesen Tag erinnern ließ.

"Sei immer du selbst...

Was hatte sie Kätzin getan um das Schicksal so zu verärgern, dass ihr an dauernd sie Katzen genommen wurden, die ihr am Meisten bedeuteten? Die ihr am Herzen lagen und ohne die sie einfach nicht mehr Leben wollte. Sollte Soulreaper sich von anderen fern halten? Es hatte angefangen mit dem Kater, der ihr alles beigebracht hatte und sie im Labor am Leben gehalten hatte, dann verlor sie ihre Schwester, die sie erst wiedergefunden hatte im Clan und nun ihren Geliebten, dem sie nie ihre Liebe gestanden hatte. Vielleicht war sie dazu bestimmt alleine zu sein, auf ewig verdammt zu sehen, wie die die Seelen ihre Körper verließen. Eine Qual mit der sie nun wohl leben musste... diese verdammten Experimente haben sie für immer geschädigt aber auch geprägt. Sie war kein naives, dummes Kätzchen, sie war hilflos.
Das Blut in ihren Ohren rauschte so laut, dass sie kaum etwas hören konnte, die Stimme von Francis erreichte sie eher nicht. Was er sagte, ihr mitteilen wollte konnte sie nicht verstehen. Ihre Krallen fuhren mittlerweile in die Leere, sie hatte die Erde weggekratzt. Das Chaos um sie herum sah sie nicht, sie hatte nur den Schmerz und die Dachse vor Augen. Es war als sei sie Blind.

Langsam erhob sie sich auf ihre Pfoten. “Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich kann nicht mehr sitzen“ meinte sie, doch eigentlich wollte die nur von dem Leblosen Körper weg, der in ihrer Nähe lag. Sie konnte ihn einfach nicht mehr sehen und wollte es auch nicht mehr. Die Wunde, die sie durch den Kampf gegen die Dachse erhalten hatte, hatte sich nicht richtig geschlossen, wo durch etwas Blut auf den Boden tropfte und eine Spur hinterließ. Noch einmal wand sie ihren Blick zu dem Kater. Cerberus so sehen zu müssen war so schrecklich, dass sich gleich wieder trauer unter die Wut mischte. “Ich verspreche es dir... niemand wird mehr sein Leben lassen müssen“ war alles was sie noch sagt, tappte dann allerdings weiter. Ob Francis ihr folgte oder nicht war ihr gerade egal. Sie wollte etwas tun um sich ab zu lenken, aber was? Was konnte sie tun? Ihre Pfoten schmerzten, auch die Wunde an ihrer Flanke tat ziemlich weh, doch sie wollte nicht mehr an den Schmerz in ihrem Herzen denken, sondern lieber andere schmerzen in kauf nehmen. Sie wollte vergessen...