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Die Suche hat 3 Ergebnisse ergeben NANCY

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Beiträge mit dem Tag nancy auf Lost Dreams Alt1010Thema: » in time, i will leave the city. «
Daeny

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Gesehen: 383

Suchen in: Archiv   Beiträge mit dem Tag nancy auf Lost Dreams EmptyThema: » in time, i will leave the city. «    Beiträge mit dem Tag nancy auf Lost Dreams EmptySa Feb 15, 2020 12:56 pm


»PSIANA.« Beiträge mit dem Tag nancy auf Lost Dreams D5kmktt-1f02ab7d-bba5-4155-8354-c72b85e15c4a.gif?token=eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJzdWIiOiJ1cm46YXBwOjdlMGQxODg5ODIyNjQzNzNhNWYwZDQxNWVhMGQyNmUwIiwiaXNzIjoidXJuOmFwcDo3ZTBkMTg4OTgyMjY0MzczYTVmMGQ0MTVlYTBkMjZlMCIsIm9iaiI6W1t7InBhdGgiOiJcL2ZcL2M3NTc4MjY4LTYzMzktNGZhYi05MDljLTlmOWQxYTg5YjM2ZVwvZDVrbWt0dC0xZjAyYWI3ZC1iYmE1LTQxNTUtODM1NC1jNzJiODVlMTVjNGEuZ2lmIn1dXSwiYXVkIjpbInVybjpzZXJ2aWNlOmZpbGUuZG93bmxvYWQiXX0
ORT: STRATOS CITY ; AM RANDE DER STADT.



Tomie umgab eine seltsam traurige Aura. Es lag nichts bemitleidenswertes darin; etwas, das Nancy dazu gebracht hätte, angewidert die Augen zu verdrehen, so wie sie es bei den ganzen Tragödien im Theater oft getan hatte – oder wenn sie in ihrer Rolle als Schauspielerin selbst dazu gezwungen wurde, vor Publikum über ihr fiktives, armseliges Leben rumzuheulen.
Nein, von der Schwarzhaarigen ging eine Trauer in reiner Form aus; unschuldig, klar.
Gefesselt an diesen düsteren Ort, der im Außenbereich Stratos City‘s lag.
Schweigend musterte Nancy sie aus dem Augenwinkel. Sie befand sich nicht in der Position, mit ihr zu fühlen; immerhin war ihre Jugend stets von Reichtum und Luxus geprägt gewesen.
Weshalb also schrie ihr Herz danach, sich jener Trauer anzuschließen?

Sie dachte an die Nächte zurück, in denen ihr Vater fluchend über sie hergefallen war; in welchen sie schließlich allein in ihrem Zimmer lag, gekrümmt vor Schmerzen, und dem Himmel aus dem Fenster aus zusah, wie er die Finsternis verdrängte und Sonnenstrahlen über Stratos City fallen ließ.

Sie dachte an jene Zeit zurück und glaubte, eine ähnliche Form der Trauer ebenso schon mal gespürt zu haben.
Nachdenklich wandte das Mädchen den Blick ab und betrachtete die rostigen Halterungen der Sitze; die Flecken, die sich über ihrem Kopf an der Decke abzeichneten.
Das Psiana schmiegte sich an ihre Brust und stützte den Kopf auf ihrem Arm, um Tomie mit den schwarzen Knopfaugen mustern zu können.
Es spürte die Verbindung zwischen den Beiden; ebenso wie Nancy glaubte, es spüren zu können.
Zwei Mädchen aus zwei vollkommen verschiedenen Welten.
Und doch fühlte sie sich in ihrer Gegenwart wohler als bei all den Mädchen, denen sie in ihrem bisherigen Leben begegnet war.
Konnte es sein – war sie wirklich dabei, eine wahre Freundschaft zu schließen?

Tomie bedankte sich und lenkte das Gesprächsthema schließlich auf etwas, das ihr Herz leichter werden ließ.
Ihr Pokémon.
»Es ist das Schönste, das mir im Leben passieren konnte«, erklärte sie mit einem aufrichtigen Lächeln auf ihren weichen Lippen.
Ihre goldenen Iriden spiegelten die Wärme wider, die sie in ihrer Brust empfand.
Sie liebte ihr Psiana – nach allem, was geschehen war, konnte sie das mit hundertprozentiger Sicherheit behaupten.
»Ich muss allerdings gestehen, dass wir Zwei noch nicht viel gereist sind. Wir haben an ein paar kleineren Wettbewerben teilgenommen und sie hat mich auch auf das eine oder andere Theaterstück begleitet, aber wirklich rumgekommen sind wir bisher nicht.«
‘Weil mein Vater mich nicht gehen ließ‘, wollte sie anfügen, verzichtete aber schließlich doch darauf.
»Um ehrlich zu sein spiele ich mit dem Gedanken, womöglich doch eine richtige Trainerin zu werden. Du weißt schon – mit einem richtigen Team.
Ein paar Kameraden würden ihr sicherlich nicht schaden.
«
Schmunzelnd kraulte sie dem Psiana den kleinen Schädel, woraufhin es seine Schnauze liebkosend gegen ihre Handfläche drückte.
»Sie kann mit mir sprechen«, vertraute sie Tomie nach einer kurzen Pause an, »Sie beherrscht die Fähigkeit der Telepathie.«
Sicherlich wäre es auch in der Lage, sich mit der Gedankenwelt Anderer zu verknüpfen – bisher hatte es außer Nancy allerdings niemanden gegeben, bei dem es sich tatsächlich getraut hätte.
»Weißt du was?«
Plötzlich hob sie das violette, katzenähnliche Wesen an, sodass der Körper lang wurde und die Hinterpfoten knapp über ihrem Schoß hinunterbaumelten. Überrascht fiepte es auf.
»Du darfst sie mal halten – hier.«
Und mit diesen Worten reichte sie ihr Pokémon an das schwarzhaarige Mädchen neben ihr; lächelte sie auffordernd an.
Beiträge mit dem Tag nancy auf Lost Dreams Alt1010Thema: » in time, i will leave the city. «
Daeny

Antworten: 6
Gesehen: 383

Suchen in: Archiv   Beiträge mit dem Tag nancy auf Lost Dreams EmptyThema: » in time, i will leave the city. «    Beiträge mit dem Tag nancy auf Lost Dreams EmptyDo Jan 09, 2020 12:28 pm


»PSIANA.« Beiträge mit dem Tag nancy auf Lost Dreams D5kmktt-1f02ab7d-bba5-4155-8354-c72b85e15c4a.gif?token=eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJzdWIiOiJ1cm46YXBwOjdlMGQxODg5ODIyNjQzNzNhNWYwZDQxNWVhMGQyNmUwIiwiaXNzIjoidXJuOmFwcDo3ZTBkMTg4OTgyMjY0MzczYTVmMGQ0MTVlYTBkMjZlMCIsIm9iaiI6W1t7InBhdGgiOiJcL2ZcL2M3NTc4MjY4LTYzMzktNGZhYi05MDljLTlmOWQxYTg5YjM2ZVwvZDVrbWt0dC0xZjAyYWI3ZC1iYmE1LTQxNTUtODM1NC1jNzJiODVlMTVjNGEuZ2lmIn1dXSwiYXVkIjpbInVybjpzZXJ2aWNlOmZpbGUuZG93bmxvYWQiXX0
ORT: STRATOS CITY ; AM RANDE DER STADT.



Tomie stellte für das blonde Mädchen ein Mysterium dar – ein angerissener Einblick in eine Welt, die ihr fremd war; eine neue Form von Ehrlichkeit. In ihrem Leben, das getragen wurde von dem Geld ihres Vaters, hatte sie bereits viele Menschen, viele unterschiedliche Persönlichkeiten kennengelernt, doch hatten sie alle eines gemeinsam gehabt:
Fäulnis; Jämmerlichkeit. Dazu angespornt, anderen zu gefallen, haben sie stets eine Maske aufgesetzt, die der ihres Gegenübers im Grunde ähnelte. Sie sprachen, darauf bedacht, ihren Gesprächspartner nicht zu verärgern, ja, sie lechzten nach Anerkennung, taten alles, nur um von Anderen angepriesen zu werden – und dafür gaben sie ihre Menschlichkeit auf.
Auch Nancy war bereits an jener Grenze gestanden, hatte gewankt, denn etwas in ihr wollte diese Maske nicht, sie wollte nicht untergehen in einer grauen Masse, die geprägt war von angeblicher Perfektion. Sie wollte Mensch sein und nicht sofort den Stempel einer reichen Tussi auferlegt bekommen.
Auch in Tomie‘s Blick hatte sich zunächst dieser Ausdruck verirrt, vor welchem sie selbst so viel Abstand halten wollte. Das perfekte Stadtmädchen.
Doch umso mehr Worte zwischen ihnen fielen, desto kleiner wurde dieser Ausdruck, ehe er einer völlig neuen Form von Akzeptanz Platz machte. Tomie hörte ihr zu, wahrlich zu; die Worte verließen ihren Mund und sie konnte in den klaren Augen ihrer Gesprächspartnerin erkennen, dass jene ihr Gesprochenes verarbeitete.
Nancy fühlte sich zum ersten Mal anerhört, der aufmerksame Blick der Schwarzhaarigen galt ihr und nicht der Figur, welche sie all die Jahre vorgab zu sein.
Und jene Tatsache schien das Mädchen zu beflügeln.

Sie gaben sich beide eine Chance. Konnte es wirklich sein? Handelte Nancy offenherzig?
Nein, nicht vollkommen, jedenfalls. Etwas in ihr wühlte nach einem Vorteil, den Tomie ihr bieten konnte – den gewissen Sinn, um sie tatsächlich in ihr Leben zu lassen. Reichte es denn nicht, eine angenehme Gesellschaft zu haben, die ihr die Busfahrt weniger langweilig gestalten würde?
Während sie Tomie betrachtete legte sie den Kopf schief und dachte nach.

Nancy versuchte, nicht jedes unhygienische Detail zu analysieren, welches der Bus zu bieten hatte. Das war ihr neues Leben; sie müsste sich daran gewöhnen, wenig Luxus zu genießen. Lebte so das einfache Volk?
Während sie sich auf den Sitz am Fenster niederließ und den Blick hob, um Tomie dabei zu beobachten, wie sie selbst die Flecken hier und da beobachtete, stellte sie fest, dass die schmutzigen Verhältnisse wohl auch für sie unangenehm waren. Ein kleiner Trost, womöglich – wenn ein Mädchen aus der Armut sich vor diesem Bus ekelte, dann durfte sie das wohl auch.
Aber war da noch ein gewisser anderer Ausdruck in ihren Augen, den Nancy nicht so recht zu deuten wusste.
War es Scham?
Ihr Psiana, welches bisher seelenruhig auf ihrer Schulter verweilt hatte, kletterte sanft ihren Arm hinab und rollte sich auf ihrem Schoß zusammen; seine katzenähnlichen Knopfaugen dabei weiterhin auf Tomie ruhend.
Lächelnd kramte Nancy einen halben PokéRiegel aus ihrem Rucksack und hielt ihn Karma hin, welche ihre kleinen Pfoten augenblicklich an den Snack klammerte und begann, diesen in kleinen Bissen zu verdrücken.
Sie tat, als hätte sie gar nicht erwartet, Tomie würde sich tatsächlich neben sie setzen. Schweigend setzte sie sich auf den freien Platz an ihrer Seite; ruckelnd fuhr der Bus auch schon an.
Als jene sich schließlich bedankte, begegnete ihr Nancy mit einem warmen Lächeln. »Keine Ursache; wir Weltenbummler müssen einander schließlich aushelfen.« Woraufhin ein leises Lachen ihre Lippen verließ.
Doch da wandte sich die Schwarzhaarige mit einer solchen Überzeugungskraft an sie, dass sie für einen Herzschlag überrascht die Augen aufriss.
„Doch ich werde das zurückzahlen, hörst du? Ich werde keine Schulden bei dir haben! Das doppelte sollst du bekommen! Irgendwann zumindest...“
Bei ihren Worten kehrte das sachte Schmunzeln auf Nancy‘s Lippen zurück; sanft legte sie ihr eine Hand beruhigend auf die Schulter.
»Hey – mach dir keinen Stress, okay? Sieh es einfach als kleines Geschenk an; anlässlich einer neu geknüpften Freundschaft.«
Ihre goldenen Iriden strahlten vor Freundlichkeit und Wärme, doch wusste sie insgeheim, dass Tomie ein solches Geschenk nicht einfach so annehmen würde. Sie stand, für den Moment zumindest, also in ihrer Schuld – und vielleicht war das der erste Vorteil, nach dem sie vorhin so verbissen gesucht hatte.
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Daeny

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Suchen in: Archiv   Beiträge mit dem Tag nancy auf Lost Dreams EmptyThema: » in time, i will leave the city. «    Beiträge mit dem Tag nancy auf Lost Dreams EmptySo Jan 05, 2020 1:19 pm

#NANCY| 932 WÖRTER
@Balvala

»PSIANA.« Beiträge mit dem Tag nancy auf Lost Dreams D5kmktt-1f02ab7d-bba5-4155-8354-c72b85e15c4a.gif?token=eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJzdWIiOiJ1cm46YXBwOjdlMGQxODg5ODIyNjQzNzNhNWYwZDQxNWVhMGQyNmUwIiwiaXNzIjoidXJuOmFwcDo3ZTBkMTg4OTgyMjY0MzczYTVmMGQ0MTVlYTBkMjZlMCIsIm9iaiI6W1t7InBhdGgiOiJcL2ZcL2M3NTc4MjY4LTYzMzktNGZhYi05MDljLTlmOWQxYTg5YjM2ZVwvZDVrbWt0dC0xZjAyYWI3ZC1iYmE1LTQxNTUtODM1NC1jNzJiODVlMTVjNGEuZ2lmIn1dXSwiYXVkIjpbInVybjpzZXJ2aWNlOmZpbGUuZG93bmxvYWQiXX0
ORT: STRATOS CITY ; AM RANDE DER STADT.



Nachdenklich musterte Nancy das Mädchen ihr gegenüber. Für gewöhnlich machte sie sich nichts daraus, sich in ihren Gegenüber hineinzuversetzen – außer, sie konnte dadurch irgendeinen Vorteil erzielen. Doch jetzt, während sie die Schwarzhaarige sie so betrachtete, stellte sie fest, dass sie es tatsächlich aus reinem Interesse tat.
In ihrem gesamten Leben war das Thema Armut ein großes Tabu gewesen. Waren ihr Vater und sie auf der Straße mal einem Obdachlosen begegnet, so hatte er stets getan, als wäre jener non-existent – und sie hatte es ihm gleichgetan.
Allgemein, die Orte Stratos City‘s, die sie im Laufe ihrer Jugend aufgesucht hatte – Theater, Galas – waren nur zugänglich gewesen für Leute, die ihren Stand teilten.
Gar ein Normalverdienender war für sie ein seltener Anblick gewesen, und die Vorstellung an die Menschen, die in Gassen wohnten und sich Spritzen teilten hatte sie stets auf eine unerklärliche Weise verstört.
Immerhin waren das die Leute, die jemanden wie ihr Böses wollten, nicht wahr?
Das hatte ihr Vater immerhin stets zu sagen gepflegt und sie somit daran gehindert, Orte ohne ihn aufzusuchen.
Er war stets an ihrer Seite gewesen.
Ein bitterer Geschmack färbte ihre Zunge und zog sich bis zu ihrem Rachen hinab.

Sie konnte sich also kaum vorstellen, wie Tomie ihr Leben bisher verbracht hatte. Ein Mysterium, wahrlich, doch war Nancy bereit, dieses zu erkunden. Ihr Weg, der sie zu dieser Bushaltestelle geführt hatte, war befleckt von Lügen – endlich konnte sie bestimmen, welcher dieser Geschichten sie Glauben schenken würde.
Tomie jedenfalls schien nicht wie jemand zu wirken, der ihr bei nächster Gelegenheit ein Messer an die Kehle halten würde. Sie war erstaunlich hübsch; ein Fakt, den sie sich nun schon zum zweiten Mal eingestand. Naiv wie sie bisher gewesen war, hatte sie sich jene, die der unteren Schicht der Gesellschaft angehörten, nie als attraktive Gesellen vorgestellt.
Sie legte den Kopf schief und musste belustigt feststellen, dass es aus ihren (ehemaligen) Bekanntenkreisen Frauen gab, die bereit waren, ein Vermögen auszugeben, nur, um jene natürliche Schönheit zu erlangen, die Tomie besaß.
Welch Ironie.

Die Schwarzhaarige schien zu ahnen, dass irgendetwas an der Beziehung zwischen Nancy und ihrem Vater nicht stimmte, doch besaß sie die Höflichkeit, ihre Gedanken dazu nicht laut auszusprechen.
»Verstehe«, erwiderte sie stattdessen und nahezu dankbar schenkte Nancy ihr als Antwort darauf ein sanftes Lächeln.
Sie war nicht bereit, einer anderen Seele von den Dingen zu erzählen, die er ihr angetan hatte.
Sie waren so schrecklich, so ekelerregend, dass sie es sich selber nicht einmal eingestehen wollte. Ihr Vater, oh, ihr lieber Vater.
Noch nicht.

Als sie Tomie eine Antwort auf ihre zuvor gestellte Frage gab, veränderte sich der Ausdruck in ihren klaren Augen und für eine Sekunde fragte Nancy sich, ob sie etwas falsches gesagt hatte.
Sie würde noch eine zeitlang mit dem Mädchen klarkommen müssen, zumindest einen Teil der Busfahrt über; da wollte sie es vermeiden, sie vorzeitig zu verstimmen.
Doch verschwand eben jener Ausdruck im selben Herzschlag, in welchem er ihr aufgefallen war – stattdessen begegnete Tomie‘s Blick ihr mit einem Leuchten.
»Ein Weltenbummler, also?«
Erleichtert schmunzelte Nancy auf und strich sich eine weiße Strähne hinter das Ohr.
Ein Weltenbummler? Oder jemand, der versuchte, ihrer Vergangenheit zu entkommen?
»Kann man so sagen.«
In Tomie‘s Augen erkannte sie einen unausgesprochenen Wunsch und erst da wurde ihr so wirklich bewusst, sie eingeschränkt sie im Vergleich zu Nancy doch war.
Es stimmte, was die Leute sagten – Geld öffnete Türen und machte das Leben leichter.
Sie erwartete, eine ähnliche Aussage aus dem Mund der Schwarzhaarigen kommen zu hören, doch stattdessen meinte sie lediglich: »Es gibt so viel zu entdecken und ich denke, dass dies erst der Anfang sein wird. Ich kann es kaum erwarten.«
Oh, welch wahren Worte. Nancy nickte zustimmend, und auch das Psiana auf ihrer Schulter schien dem anderen Mädchen einen vielversprechenden Blick zu schenken.
»Wie Recht du hast.«

Schließlich wurden die Drei in das gelbliche Licht des Busses gehüllt, quietschend kam er neben ihnen zum Stehen.
Man sah dem Fahrzeug sein Alter an; hier und da zeigten die Felgen rostige Flecken, das Plakat, das einst wohl Werbung für den (damals) neu eröffneten Supermarkt in Stratos City machen sollte, war vergilbt und stellenweise abgerissen.
Nancy hoffte, sich keine Krankheit einzufangen, sobald sie den Bus betreten würde.
Die vordere Tür schwang schlagartig auf und gab dabei jenes unangenehm schrille Geräusch von sich, welches auch die Bremsen zuvor getan haben.
Der Busfahrer schien erstaunlich nett, trotz seinem ungepflegten Erscheinungsbild.
Nancy lächelte Tomie ein letztes Mal an, ehe sie den Bus betrat.
»Wohin geht‘s, meine Damen?«, fragte der breit gebaute Herr, an seinem Mundwinkel hing eine sanft glühende Zigarette.
Die Blonde blinzelte. Wie peinlich – welche Stadt wollte sie denn zuerst ansteuern?
»Fahren Sie mich einfach zur Endstation«, erwiderte sie schließlich und kramte in ihrem Rucksack nach ihrem Portemonnaie, um die passenden Geldscheine rauszufummeln.
Da fiepste ihr Psiana leise in ihr Ohr, und als würde sie genau verstehen, was es sagen wollte, wandte Nancy kurz den Kopf und sah zu Tomie, die noch draußen wartete.
»...und das Mädchen hinter mir auch«, fügte sie schließlich an und legte ihm das Geld hin.
Sicherlich trug Tomie nicht allzu viel Bares bei sich – sie würde es noch für andere Dinge brauchen.
Und was sollte sie sagen? Vielleicht drang Nancy‘s Gutherzigkeit gerade wegen den herrschenden Umständen so stark durch, dass sie sich dazu entschloss, für das ärmere Mädchen mitzuzahlen.
Sollte sie nicht bis zur Endstation durchfahren wollen, dann könnte sie einfach aussteigen – Nancy jedenfalls hätte ihr Gewissen mit dieser kleinen Geste der Nächstenliebe für die nächste Zeit bereinigt.
Lächelnd nahm sie die Fahrkarte und das Wechselgeld an, ehe sie sich dem nächstbesten Sitzplatz näherte und sich dort niederließ.
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