Nach einem langen Tag innerhalb des Gebäudes waren sie, nun, wo es bereits dunkel wurde, endlich raus an die frische Luft gegangen. Noah freute sich mindestens genauso sehr wie Mayka, der Kojote, der ihn von heute an auf unbestimmte Zeit begleiten würde. Wie lange sie im Internat bleiben mussten, wurde dem 17-Jährigen vorenthalten. Doch das war keiner der Gedanken, die ihm aktuell durch den Kopf gingen. Vielmehr konzentrierte er sich auf Lily, das Mädchen, welches er an diesem Morgen kennenlernte, als sie gemeinsam im Aufwachraum abgeholt wurden. Sie waren ihr zufällig im Garten begegnet und hatten sich zu ihr und dem Leopard gesellt. Auch Mayka schien die beiden wiedererkannt zu haben und hatte die beiden fröhlich begrüßt. Nun saß sie neben Noah, der sich auf der gegenüberliegenden Bank von Lily niedergelassen hatte und beobachtete die drei Jugendlichen, sowie die beiden anderen Raubtiere. Ein Fakt, der Noah noch gar nicht bewusst aufgefallen war.
"Ich denke, das ist einfach ein Prozess der Gewöhnung den wir durchlaufen müssen. Ich finde die neue Situation eigentlich sehr aufregend und interessant. Dennoch ist es gleichzeitig überwältigend, vorallem die neuen Fähigkeiten! Ich wusste nicht, dass es so viele Geräusche und Gerüche wahrzunehmen gibt."
Lily hatte von ihren ersten Eindrücken berichtet, dass es ihr alles ein wenig zu viel auf einmal war, was Noah nur all zu gut nachempfinden konnte. Gestern - nein, laut Aussage der Forscher musste er sich bereits länger in ihrer Obhut befinden.. Doch wie lange war das? Ein paar Tage? Ein paar Wochen? Oder vielleicht sogar Monate? Er konnte sich nicht vorstellen, dass so eine Genänderung im Handumdrehen vollzogen werden konnte. Demnach musste der Zeitpunkt, zu dem er sich noch zu Hause aufhielt, bereits eine Weile zurückliegen. Nichtsdestotrotz sah er die neuen Umstände als einen neuen Abschnitt in seinem Leben, wo nervenaufreibende Abenteuer nur darauf warteten in Aktion zu treten. Er freute sich. Er war gespannt, was das Internat und seine Bewohner mit sich bringen würde.
Angesprochen: Daniel Gonzales (@Fledermausschall); Lily Miller (@Lilienherz) Erwähnt: Kitty; Sirius; seine Familie (NPC) Out: -
Noah wartete einen Moment lang, als sich Daniel vorstellte und Lily höflich zum Gruß die Hand hinstreckte, bis er die Frage des zierlichen Mädchens beantwortete. "Wir haben uns für einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft entschieden. Nach dem ersten Unterricht und dem Mittagessen, wurde es mal Zeit, raus zu kommen."
In Gedanken spielte der 17-Jährige seinen Tag noch einmal durch. Es war alles merkwürdig und aufregend zugleich. Immerhin wachte man nicht alle paar Tage an einem vollkommen anderen Ort auf, um dort zu erfahren, dass seine Gene mit denen eines Tieres, in seinem Fall mit denen eines Kojoten, verbunden wurden, und dass man von fortan mit diesen neuen Instinkten und Fähigkeiten, sowie mit einem tierischen Begleiter leben müsste. Aber Noah war neugierig, was dieser neue Lebensabschnitt mit sich bringen würde. Was würde er hier für Abentuer erleben? Was für neue Kontakte würde er knüpfen? Würde er sich hier wohlfühlen? Oder würde er bloß heimweh bekommen und nach Hause wollen? Bestreiten konnte er es ja nicht, dass ihm seine Eltern, aber besonders seine Geschwister fehlten. Verbrachte man jeden Tag seines Lebens mit gewissen Personen und war dann von jetzt auf gleich von ihnen abgeschnitten, ohne eine vernünftige Möglichkeit zu haben, mit ihnen Kontakt aufnehmen zu können, konnte einen das schon sehr deprimieren und Gefühle der Trauer und Sehnsucht auslösen. Doch daran dachte Noah momentan nicht. Er war völlig beschäftigt, mit seiner neuen Situation klarzukommen und überhaupt, hatte er doch bereits neue Freunde gefunden, oder nicht?
"Aber wie ist es dir denn ergangen? Schnappst du auch ein bisschen frische Luft?"
Neugierig musterte er das jüngere Mädchen, wobei er ihr zur gleichen Zeit ein freundliches Lächeln schenkte. Zwischendurch warf er einen Blick zu dem Kojoten, der fröhlich mit dem Schwanz wedelte, als sich Kitty, der Leopard des Mädchens, zu ihr gesellte und sie vorsichtig beschnupperte. Mayka stupste sie freundschaftlich an, behielt aber auch Noah im Auge. Immerhin waren sie ein Team, weshalb sie aufeinander Acht geben mussten.
Sie waren in den Garten gegangen, wo sie nun umherspazierten und sich unterhielten. Daniel bot Noah freundlicherweise an, ihm das Gelände mal etwas genauer zu zeigen, was der Braunhaarige dankend annahm. "Das wäre super nett! Die Forscher hatten es heute Morgen wohl ein wenig sehr eilig..." Nur zu gut erinnerte er sich an den eigenartigen Morgen dieses Tages, an dem er in einem fremden Zimmer erwacht und zunächst völlig verwirrt war. Dieses Experiment schien ihm nicht ganz geheuer, doch er wollte noch nicht zu viel darüber nachdenken. Vielleicht würde er ja in den nächsten Tagen noch nähere Informationen darüber erhalten, im Unterricht oder von Schülern, mit denen er sich möglicherweise unterhalten würde. Dennoch lenkten die Erinnerungen seine Gedanken auf den merkwürdigen Fakt, dass sie scheinbar keinen Kontakt zu der Außenwelt haben durften. Nicht umsonst war anscheinend das gesamte Gelände umzäunt. Ein weiterer Faktor, der alles in ein fragwürdiges Licht rückte. Noah lag eine Frage auf der Zunge, wozu diese Experimente wohl nützlich sein sollten und was deren Ziel war. Doch Daniel erzählte ihm gerade etwas vom Gelände und wies ihn dann auf ein Mädchen hin, das, etwas entfernt von den beiden Jungen, allein auf einer Bank saß. "Ja, wir sind zusammen im Aufwachraum gewesen.", erklärte er dem Gleichaltrigen und schaute kurz zu ihm. "Lass uns zu ihr gehen. Sie schien heute Morgen so unsicher und ich frage mich, wie ihr Tag verlaufen ist." Noch bevor er einen Schritt auf das Mädchen zumachen konnte, hatte Mayka den Leoparden entdeckt, der einem Schmetterling hinterherjagte. Sie blieb für einen Moment in der Nähe von Noah stehen und beobachtete die Raubkatze mit schiefgelegtem Kopf, jedoch aufmerksam gespitzten Ohren. Dann löste sie sich aus ihrer Starre, machte ein paar Schritte auf den Leoparden zu und fing dann langsam an zu traben, als sie den Geruch wieder erkannte. Auch Noah begab sich nun zu dem Mädchen, in der Hoffnung, dass Daniel nichts dagegen einzuwenden hatte und begrüßte sie fröhlich. "Hallo Lily! Schön dich wiederzusehen.", sagte er aufrichtig und fuhr dann neugierig fort, "Wie geht es dir? Wie war dein erster Tag?" Er setzte sich auf eine Bank gegenüber der ihren und lächelte sie an.
Neugierig folgte er dem gesprächigen Jungen, der im gleichen Alter war, wie Noah selbst und schaute sich aufmerksam alles ganz genau an. Nachdem die beiden Schüler im Speisesaal dank ihrer Begleiter aufeinander getroffen waren, hatten sie gemeinsam gegessen und weiterhin Zeit miteinander verbracht. Nun führte Daniel ihn in den Schulgarten, wo Noah sich beeindruckt umschaute, alles war so groß, so gepflegt und nahezu - perfekt. Während er staunend die neue Umgebung betrachtete, hörte er Daniel neben sich tief die Luft einatmen und auch er spürte einen kühlen Windzug an sich vorbeiwehen und genoss es, draußen unter freiem Himmel zu stehen, nachdem er den ganzen Tag in dem Gebäude verbracht hatte. Als er versuchte, sich daran zu erinnern, wann er das letzte Mal draußen gewesen war, stieß er lediglich auf Gedächtnislücken und genaue Angaben, wie lange er denn nun eigentlich schon hier war, hatte er von den Forschern auch nicht bekommen. Er verwarf jedoch seine Gedanken, als sein Blick auf seine vierbeinige Begleiterin fiel, die fröhlich an den Tischen und Stühlen vorbeirannte, ihre Freiheit und das grüne Gras unter ihren Pfoten genießend. Sie trabte aufgeregt umher, beschnüffelte alles mit einer Mischung aus Neugierde, Angst und Misstrauen und verhielt sich komplett gegensätzlich zu dem grauen Wolf, welcher sich ruhig neben Daniel niedergelassen hatte. Noah störte es nicht, dass Mayka so aufgedreht war. Solange sie niemanden belästigte oder sonst etwas anstellte, ging das für ihn definitiv in Ordnung. Er schüttelte den Kopf, als Daniel ihn plötzlich fragte, ob ihm schon einmal jemand alles gezeigt und er den Schulgarten bereits gesehen hätte. "Nein, ich war hier noch nicht. Wir haben nur grob erklärt bekommen, wie das Gebäude aufgebaut ist, vom Aufwachraum sind wir direkt zum Speiseaal gegangen.", erklärte er dem anderen, welcher Noah mit schief gelegtem Kopf anschaute. "Es ist schön hier, aber gibt es auch offeneres Gelände? Also etwas, das größer ist, als der Garten hier?"
Noah Collins #NC | Schüler | Eingang des Speisesaals
Noah konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als der Junge, Daniel stellte er sich vor, andeutete, dass die beiden ebenfalls öfter in solche Situationen gerieten. Was der Wolf sagte, verstand der 17-Jährige dagegen nicht. Er vernahm nur einige Tierlaute, wobei er sich mit seiner Begleiterin normal unterhalten konnte. Merkwürdig war das alles, mit dem Tiergen und den neuen Merkmalen sowie...Fähigkeiten? Konnte man es als solche bezeichnen? Zustimmend nickte der braunhaarige Junge, dem alles noch so fremd erschien, hauptsächlich jedoch, weil er seine Umgebung viel detailreicher wahrnahm. Früher hätte er bloß viele Menschen gesehen, die lediglich essen wollten, doch heute, nach dem Experiment, hatte jedes einzelne Geschöpf einen eigenen Geruch, die vielen Stimmen, die früher nur ein angenehmes Hintergrundgeräusch für ihn dargestellt hatten, konnte er nun alle mit Leichtigkeit voneinander differenzieren, zumindest wenn er sich konzentrierte. Und dann war da natürlich noch die Kommunikation mit Mayka, doch Noah hinterfragte es zurzeit nicht. Dafür hatte er im Moment einfach keinen Kopf. "Das ist wahr. Ich bin noch ein wenig überfordert von den vielen Eindrücken, der neuen Umgebung und den neuen...äh Fähigkeiten?", nickte Noah zustimmend auf die Aussage Daniels hin, dass es am Anfang alles noch ziemlich überwältigend wirkte. "Allerdings habe ich jetzt gerade Hunger und ich nehme an, du bist auch nicht in den Speisesaal gekommen, um dich mit irgendeinem neuen Jungen zu unterhalten?" Noah ließ ein leises Lachen ertönen. "Also, wollen wir was essen?"
Während die beiden Jungen eine freundliche Konversation hielten, ließ Mayka den Wolf und seinen Begleiter nicht aus den Augen. Auf seine Frage, was sie denn habe, reagierte sie gar nicht erst. Im Gegensatz zu Noah, wollte sie sich nicht mit naivem Geplauder von der potenziellen Gefahr ablenken lassen. Aber mit den Minuten, die vergingen, verflog auch ein Stück ihres Misstrauens und während sie anfangs beide Ohren angelegt und abwehrend geknurrt hatte, stellte sie nun ein Ohr zögernd auf, um zu signalisieren, dass der Wolf und der Junge ihre Neugier geweckt hatten. "Entschuldige",murmelte der Kojote dem Wolf zu. "Du musst wissen, wir sind vorhin erst erwacht, ich kenne hier noch niemanden und wen oder was ich nicht kenne, dem vertraue ich auch nicht." Die Worte kamen zögernd aus ihrem Mund, sie wollte nicht einfach ihre Verteidigung aufgeben, aber ein wenig ließ ihre Abwehrhaltung nun nach.
Seine Familie würde er nicht sehen können. Dieser Gedanke spielte sich immer und immer wieder in Noahs Kopf ab, wie eine Karusselfahrt, die nie enden wollte. Noah hatte immer eine enge Beziehung zu seiner Familie gehabt. Nicht nur mit seiner Zwillingsschwester Grace und seinem jüngeren Bruder David hatte er sich gut verstanden und viel unternommen, auch seine Eltern hatten sich ihren Kindern stets liebe- und verständnisvoll gegenüber verhalten. Natürlich gab es den einen oder anderen Vorfall, in dem sie mal etwas härter durchgreifen mussten, an die Regeln sollten sich die Kinder schließlich dennoch halten, aber sie hatten jederzeit ein glückliches Leben geführt, dass es ihm schlecht ergangen sei, konnte Noah demnach nicht behaupten. Doch eben weil alles nahezu perfekt gewesen war, vermisste der 17-Jährige nun seine Familie und konnte nicht einmal den Gedanken ertragen, für einen längeren Zeitraum von dieser getrennt zu sein, ohne die Möglichkeit zu haben, auch nur ihre Stimme zu hören. Vertieft in seine Gedanken hatte Noah alles um sich herum ausgeblendet. Seine Wahrnehmung mochte sich durch das Tiergen verändert oder gar verbessert haben, doch das würde den Geräuschen in seiner Umgebung auch nicht helfen, seine Überlegungen und Ängste zu übertönen; ihn davon abzuhalten, in Gedanken weit fortzureisen, wo er sein bisheriges Leben normal weiterführen könnte, ohne ein merkwürdiges, aus Experimenten entstandenes Geschöpf zu sein. Der braunhaarige Junge spürte plötzlich etwas festes an seiner Hand und als er seinen Blick darauf richtete, sah er, dass er von der Forscherin eine Mappe in die Hand gedrückt bekommen hatte, die für ihn wichtige Informationen zu enthalten schien. Die Mappe bereits am Öffnen, hob er seinen Blick, als die Frau erneut die Stimme erhob, ihnen den Aufbau des Internats und den weiteren Ablauf erklärte und ihnen anschließend die Zimmerschlüssel überreichte.
Während Noah informiert wurde, beobachtete seine vierbeinige Begleiterin die Umgebung. Mit ihren empfindlichen Ohren konnte sie definitiv viele weitere Lebewesen wahrnehmen, die sich ebenfalls zurzeit in den Fluren aufhielten, doch in den Gang, in dem sie sich momentan befanden, verirrte sich niemand, niemand, bis auf einen älteren Herr, der auch sogleich die Aufmerksamkeit der Forscherin auf sich zog, welche dem Mann anbot, diesen zu dem Speisesaal zu geleiten. Misstrauisch legte Mayka ihre Ohren an und stellte sich schützend zwischen die beiden Erwachsenen und die Schüler, doch Noah, der das Unbehagen seiner neuen Freundin vernommen hatte, kniete sich zu ihr, kraulte sie beruhigend am Kopf und redete mit leisen Worten auf sie ein, dass es keinen Grund zur Unruhe gab und sie sich lieber freuen sollte, gleich etwas zu Essen zu bekommen. In der Tat verspürte sowohl Mayka, als auch Noah einen großen Hunger, immerhin war es fast Mittag und gefrühstückt hatten sie noch nicht, weshalb der Junge, seine Begleiterin dicht auf seinen Fersen, der Forscherin und dem unbekannten Mann in den Speisesaal folgte. Je näher sie dem Ort kamen, an dem sie endlich etwas zwischen die Zähne bekommen würden, desto mehr Schüler, und somit auch mehr Tiere, begegneten ihnen.
Noah war neugierig und freute sich darauf mehr von dem Internat zu erfahren und war begierig darauf, mit einigen der Schüler ins Gespräch zu kommen. Doch gleichzeitig bedrückte ihn der Fakt, dass er seine Familie nicht sehen konnte. Sie wären die ersten, denen er von dem Institut erzählen wollte, denen er von seinen Gefühlen und Wahrnehmungen, den Veränderungen, die die Experimente mit ihm und seinem Körper gemacht hatten, berichten wollte, doch das wurde ihm verboten - zumindest in der Form, in der er es bevorzugte. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich erstmal alles anzuschauen und abzuwarten, was als nächstes passierte. Mit gemischten Gefühlen betrat er also den Speisesaal. Seine Augen wurden groß bei dem Anblick, der sich ihm erbot, der riesige, an der Decke hängende Kronleuchter brachte ihn am meisten aus der Fassung. Makya dagegen schenkte der Einrichtung keinen Funken Beachtung, ihre Aufmerksamkeit wurde von einem grauen Wolf angezogen, der kurz nach ihnen den Saal betrat, an seiner Seite ein großer, schwarzhaariger Junge, dunkel gekleidet, eine rote Strähne im Haar. Mayka ließ ein leises Knurren ertönen und schob sich beschützend vor Noah, dessen Aufmerksamkeit von dem Licht spendenden Leuchter nun ebenfalls auf den Wolf und den Schüler gelenkt wurde. Doch anders als der misstrauische Kojote, lächelte er den Jungen freundlich an.
"Entschuldige bitte, sie ist anderen gegenüber sehr misstrauisch. Ganz besonders schlimm ist es bei Raubtieren. Nimm es ihr bitte nicht übel, sie muss sich noch eingewöhnen." Höflich entschuldigte sich der 17-Jährige, bevor er sich vorstellte. "Wir sind beide vorhin erst aufgewacht, weshalb alles noch ziemlich ungewohnt ist, musst du wissen. Ich heiße übrigens Noah und das ist Mayka." Er deutete auf seine braungraue Beschützerin, die noch immer abwehrend die Ohren angelegt hatte. "Darf ich fragen, wer ihr seid?"
Die Forscherin hatte sich längst von den beiden Neulingen verabschiedet und jemand anderem zugewandt und auch Lilly, das Mädchen, das gemeinsam mit Noah aus dem Aufwachraum abgeholt und hierher geführt worden war, schien Anschluss gefunden zu haben, zumindest unterhielt sie sich mit einem sympathisch wirkenden Jungen, weshalb Noah sich beruhigt dem fremden Jungen zuwenden und mit ihm ein Gespräch beginnen konnte.
Angesprochen: Daniel (@Fledermausschall) Erwähnt: Temperance (Phönixstern); Charles Bane;
Aufmerksam lauschte Noah den Worten der zweiten Forscherin, welche sich, nachdem die beiden Jugendlichen ihre ersten Fragen gestellt hatten, auch vorstellte. Neben ihr befand sich ein wunderschöner,.majestätischer, mit schwarzen Federn bekleideter Schwan, der darauf hinwies, dass Jennifer vor ein paar Jahren ebenfalls dem Experiment unterzogen worden war. 'Und danach ist sie selbst Forscherin geworden?', überlegte der Braunhaarige, dessen Interesse die Genspaltung nun auch geweckt hatte. Immerhin schien es so zu sein, dass er dadurch mit einem Tier kommunizieren konnte und es gab anscheinend noch mehr Veränderungen, wenn er sich recht an die Erklärungen der ersten Forscherin, von Dr. Temperance Brennan, erinnerte. Seine Gedankengänge wurden unterbrochen, als er von der anderen Seite des Raumes einen leisen Entsetzensschrei vernahm. Seine braungrünen Augen glitten zu den Betten, wo gerade zwei Mädchen erwachten, die höchst irritiert und skeptisch wirkten. Noah konnte ihnen das nicht verübeln, im Gegenteil zu Jennifer, die einen genervten Blick zu dem Mädchen warf, schließlich wachte man nicht alle Tage in einer völlig fremden Umgebung auf, mit einem Tier neben sich, das man sonst nur aus Filmen oder Tierparks kannte und mit der Fähigkeit, dieses auch noch zu verstehen. Apropos verstehen, konnte Noah schon immer so gut hören, oder war das eine dieser Veränderungen? Er wusste, dass das Mädchen, auf dessen Beitisch ein Greifvogel Platz genommen hatte, nur leise zu sich murmelte, dennoch konnte er jedes ihre Worte klar und deutlich aufnehmen. Sein Blick wanderte dann zu dem anderen Mädchen - gab es hier eigentlich auch Jungen? - das ebenfalls sehr verwirrt zu sein schien und sich erst einmal umschaute. Ihre Augen entdeckten die Begleiter von Lily und Noah und kurz darauf beobachtete Noah, wie sie nach ihrem eigenen Begleiter suchte. Aus seiner Perspektive konnte er auch nichts richtig erkennen, weil das Bett des anderen Mädchens ihm die Sicht versperrte, dennoch lugte am Ende der Betten ein langer, Krokodilartiger Schwanz hervor, die Noahs Augen groß werden ließen. Was für Tieren er hier wohl noch begegnen würde? Seine Aufmerksamkeit wurde erneut umgelenkt, als Jennifer mit Lilly zu sprechen begann und sie fragte, ob sie nicht noch eine weitere Frage hätte, wie zum Beispiel was genau sie jetzt sei oder was mit ihrer Familie wäre. 'Stimmt! Was ist eigentlich mit meiner Familie? Wissen sie wo ich bin? Kann ich ihnen schreiben?' Augenblicklich suchte er seine Hosentaschen nach seinem Handy ab, konnte es aber merkwürdigerweise nirgendwo finden. Verwirrt blickte er zu dem Beitisch des Bettes, in dem er aufgewacht war, wo er seinen Rucksack entdeckte. Er hatte doch nicht wirklich nur einen Rucksack mit sich genommen, als er hergekommen war, oder? Seine Beine trugen ihn zu dem Bett, an dem er sich seine Tasche schnappte und diese komplett durchsuchte, einmal auf dem Bett ausräumte, nur um frustriert aufzuseufzen. Hatte er sein Handy etwa verloren? Statt seinem Handy fand er jedoch ganz andere Gegenstände, wie zum Beispiel die lange Lederkette mit einem geschliffenen Stein als Anhänger, die er vor ein paar Jahren von seiner Schwester zum Geburtstag bekommen hatte, eine schwarze Mütze, sein Portemonnaie, einen MP3-Player samt Kopfhörern und ein eingerahmtes Bild, das seine Familie zeigte. Vielleicht konnte er die Forscher darum bitten, seine Eltern anrufen zu dürfen? Er war so vertieft in seine Suche gewesen, dass er die übrigen Stimmen komplett ausgeblendet hatte, obwohl er sie dennoch am Rande wahrgenommen hatte. War seine Wahrnehmung durch die Experimente verändert worden? Betrübt, weil er weder Kontakt zu seiner Familie noch zu seinen Freunden aufnehmen konnte, packte er seine persönlichen Gegenstände wieder in seinen Rucksack, den er daraufhin schulterte. Sein Bett machte er noch ordentlich, als er plötzlich eine warme Schnauze an seiner Hand spürte. Überrascht von der liebevollen Geste des Kojoten, streichelte er seinem Begleiter lächelnd über den Kopf. Anscheinend wollte sie ihm Trost spenden. Von den beiden kürzlich aufgewachten Mädchen hörte er Stimmen, anscheinend stellten sie sich gegenseitig vor. "Ich bin übrigens Noah.", wandte er sich an die beiden, seine Manieren wollte er schließlich auch nicht vergessen. Freundlich lächelte er sie an. Doch seine Familie wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Zögernd, weil er nicht wusste, ob die Frage nun schon beantwortet wurde, wiederholte er Lilys Frage. "Was ist denn mit unseren Familien? Wissen sie, dass wir hier sind? Können wir mit ihnen reden? Gibt es Besuchszeiten?" Ungewollt stellte er gleich einen Haufen von Fragen, ließ die Forscherinnen dieses Mal aber nicht aus dem Blick.
Angesprochen: Dr. Temperance Brennan (@"Phönixstern"); Jennifer Chaplin (@Schleiernacht) Erwähnt: Lily Miller (@Herzfeder), Amy Rosales (@Flockenpfote), Kathrin (@Dragoncry)
Als Lily sich dafür bedankte, dass er sie von ihren negativen Gedanken ablenkte, wunderte sich Noah. Für ihn war es selbstverständlich, dass er sie nicht sich selbst und ihrer Panik überließ, mal abgesehen davon, dass er selbst dann nicht zum Nachdenken kam. Als er sie gerade fragen wollte, warum er denn etwas dafür verlangen sollte, öffnete sich die Tür des Raumes und zwei Frauen traten ein, einer folgte ein anmutiger schwarzer Schwan. Mayka, die braungraue Begleiterin des relativ kleinen Jungen, stellte sich, in der gleichen Sekunde in der die Frauen eintraten, mit fletschenden Zähnen knurrend zwischen die Fremden und die Betten, auf denen sich die beiden Jugendlichen befanden. Misstrauisch wie sie war, ließ sie die Frauen nicht aus den Augen, beobachtete jede ihrer Bewegungen. Skeptisch bemerkte sie auch, wie die zweite Frau die Tür wieder hinter sich schloss und ließ ein zweites, bedrohliches Knurren ertönen, bevor Noah sie zurückpfiff. "Mayka! Sei nicht so unfreundlich. Sie haben uns doch gar nichts getan.", wies er den Kojoten zurecht, während er zu ihr trat, um sie im Zaun zu halten. ''Noch haben sie euch nichts getan.', teilte sie Noah per Gedanken mit, damit die anderen sie nicht hören konnten, doch dieser ignorierte sie einfach und wendete sich stattdessen an die beiden Forscherinnen. "Tut mir Leid, sie scheint Fremden gegenüber sehr misstrauisch zu sein.", entschuldigte er sich lächelnd und lauschte dann gespannt, was sie ihnen zu sagen hatten. Als sie schließlich gefragt wurden, ob sie Fragen hätten, schwirrte Noah der Kopf, er hatte viele Fragen, doch er würde nicht alle auf einmal stellen, zumal er nicht glaubte, auf jede eine zufriedenstellende Antwort zu bekommen. Doch eine Sache interessierte ihn brennend, weswegen er diese auch sogleich ansprach. "Warum wurden wir diesen Experimenten unterzogen? Ich kann mich nicht daran erinnern, mich für eines angemeldet zu haben." Verwirrt blickte er von der einen Forscherin, die ihnen erste Erklärungen gegeben hatte, zu der anderen, die bisher kaum etwas gesagt hatte.
Angesprochen: Dr. Temperance Brennan (@"Phönixstern"); Jennifer Alexis Chaplin (@Schleiernacht) Erwähnt: Lily Miller (@Herzfeder)
"Was spielt man denn so draußen?", vernahm der 17-Jährige die Stimme des Mädchens und musste einen kurzen Moment lang überlegen, was er antworten sollte. Er hatte oft mit seinen Geschwistern Fangen oder Verstecken gespielt, bei Geburtstagen veranstalteten sie öfter auch Schnitzeljagden und ein Spiel hatte er besonders geliebt. Sie hatten es meistens nur spielen können, wenn Familie oder einige Freunde zu Besuch waren, da man einige Mitspieler dafür brauchte. Bei der Erinnerung daran zuckte Noah leicht mit seinem Ohr, was ihn kurz erstarren ließ. Warum konnte er mit seinem Ohr zucken? Irritiert davon blieb er für einen Moment bewegungslos sitzen. Was war bloß mit ihm los? Sein Blick fiel auf das Mädchen, ihre Leopardenohren und ihre stark pigmentierte Haut, die sehr an die typischen Flecken des Tieres erinnerten, das neben ihr auf dem Bett lag. Er schüttelte leicht den Kopf, er musste Ruhe bewahren, schließlich versuchte er das Mädchen abzulenken, nicht, es in Panik zu versetzen. Also fing er an zu erzählen, von den Spielen, die er oft draußen gespielt hatte, von den Entdeckungstouren, die er, als er älter wurde, im naheliegenden Wald unternommen hatte. "Wir haben auch oft einfach irgendwelche Ballspiele gespielt, einmal ist der Ball aber so weit weggeflogen, dass wir ihn nicht wieder gefunden haben. Erst Monate später haben wir ihn im Wald entdeckt, die Natur hat ihn sich ganz schön zu Nutze gemacht." Erinnerungen durchfluteten sein Gedächtnis, als er daran zurückdachte. Der Ball war aufgeplatzt und kaputt gewesen, als sie ihn zufällig fanden und er war Teil eines Nests geworden. Ein leises Lachen entfuhr Noah, während ihm die Bilder zu dem Ball durch den Kopf gingen. Als sich Lily auf einmal bedankte, hob er überrascht seinen Kopf. "Wofür bedankst du dich?", fragte er sie und schaute sie aus neugierigen Augen an.
Lächelnd nahm er das eindeutige Kopfnicken der Leopardin war, die noch immer neben Lily auf dem Bett lag und es zu genießen schien, von dem Mädchen gestreichelt zu werden. Interessiert beobachtete Noah dann auch das Verhalten und die Reaktion des Mädchens, nachdem er sie nach ihrer Meinung zu Leoparden fragte und ob sie schon einmal welche gesehen hatte. Sie erzählte, sie sei immer bloß drinnen gewesen, scheinbar auf Wunsch ihrer Eltern, und Noah schauderte es. Wenn er sich vorstellte, jemals gefangen zu sein...Vermutlich würde er lieber sterben, als in Gefangenschaft zu leben. Freiheit war eine seiner obersten Prioritäten, würde irgendjemand auch nur daran denken, ihm diese rauben zu wollen.. Er schüttelte sich kurz, als könne er dadurch die schrecklichen Vorstellungen loswerden, doch es war Lilys Stimme, die seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Wie es war draußen zu spielen? "Die Frage kann ich dir nicht genau beantworten, weil es auch immer vom Wetter und meinen Geschwistern und Freunden abhängig ist." Noah wählte seine Worte sorgfältig und bedacht, er wollte das Mädchen nicht noch mehr frustrieren, als er es vermutlich eh schon getan hätte. Bei Erwähnung ihres Namens hob der Kojote seinen Kopf und spitzte aufmerksam ihre Ohren. Wo sie herkam? "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht so genau. Ich war einfach...da.
Als das Mädchen verschreckt vor dem Kojoten zurückwich und sofort ihre Hand wegzog, blieb das sanftmütige Tier an Ort und Stelle, setzte sich lediglich hin und drehte nach ein paar Momenten ihren hübschen graubraunen Kopf zu Noah, schaute ihn entrüstet an. 'Deine spitzen Zähne verängstigen sie, hör schon auf zu lächeln.' Still wies sie ihn per Gedankenkraft zurecht, bevor sie wieder den Kopf drehte und das Leopardenmädchen aus ihren dunklen, sandbraunen Augen aus beobachtete. Noah hatte unterdessen immer mehr Fragen, was hier vor sich ging, denn natürlich waren ihm die untypischen Ohren auf dem Kopf des Mädchens aufgefallen, die definitiv nicht menschlicher Natur waren. Doch bis eben war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass er ebenso solche Merkmale besitzen könnte. Am liebsten hätte er nun einen Spiegel, um seine scharfen Zähne zu betrachten und nach anderen Merkmalen zu suchen, doch einen solchen Gegenstand konnte er im Raum nicht entdecken. Zudem fürchtete er, dass seine Neugierde über diese tierischen Merkmale die Nervosität und Panik des Mädchens bloß steigern würde, weshalb er seine Aufmerksamkeit von sich wieder zurück zu dem Mädchen lenkte, das sich und ihre Leopardenfreundin so eben vorstellte. "Freut mich dich kennenzulernen, Lily.", sagte er in einem freundlichen Ton und lächelte erneut, dieses Mal jedoch ohne seine Zähne zum Vorschein zu bringen. "Dich natürlich auch, Kitty.", fügte er schnell hinzu, als ihm der kritisierende Blick seiner Begleiterin auffiel, welche daraufhin viel zufriedener zu sein schien. "Passt du schön auf deine neue Freundin auf?", sprach er weiter zu dem auf dem Bett hockenden Tier, das in dem Moment versuchte Lily zu trösten. Noah wusste, der Leopard würde ihm nicht antworten, zumindest würde er eine Antwort kaum verstehen, doch er gab sein Besten, um die Fragen, die Lily laut in den Raum stellte, erstmal zu umgehen und die Dunkelhaarige abzulenken. Es war nicht gut, sich zu viele Gedanken zu machen, das verursachte bloß Angst, die eventuell gar nicht berechtigt wäre. Außerdem war er optimistisch, dass sie bald Antworten und Erklärungen erhalten würden, sie mussten bloß geduldig warten. Trotzdem sorgte er sich um den Zustand des Mädchens, sie sah sehr jung aus und hatte sicherlich Heimweh. Für ihn war es vermutlich einfacher, mit dieser Situation umzugehen, da er deutlich ein paar Jahre älter als sie und immer für ein Abenteuer zu haben war. Und sein Bauch vermittelte ihm das Gefühl, dass von dem Moment an, in dem er seine Augen geöffnet und den Kojoten erblickt hatte, von dem Moment an, in dem er in diesem Raum erwacht war, ein spannendes Abenteuer begonnen hatte, das er unter keinen Umständen verpassen wollte. Aber der Anblick des Mädchens bedrückte ihn, verschlechterte seine Stimmung und minderte seine Aufregung. Er musste sie ablenken. "Sag mal, findest du Leoparden eigentlich auch so faszinierend wie ich? Sie sind so edel und elegant und wahnsinnig schnell, hast du sie mal rennen gesehen? Also nicht in freier Wildbahn, wobei das natürlich auch möglich wäre, aber in einer Dokumentation oder so." Er wusste nicht, was er redete, ob die Worte die er sagte überhaupt Sinn ergaben, aber ohne nachzudenken hatte er einfach angefangen zu plappern und erstmal nicht mehr aufgehört. Erwartungsvoll blickte er zu Lily, abwartend, was sie antworten würde, in der Hoffnung sie ein bisschen ablenken zu können.
Eine Weile beobachtete Noah den Himmel, welcher langsam heller wurde und in den wunderschönen Farben des Sonnenaufgangs erstrahlte. Die unterschiedlichen Farben färbten den Himmel bunt, mit ihren perfekten Übergängen ineinander wirkte der Horizont wie angemalt. Noah genoss für eine Weile die Stille, bis eine weibliche Stimme seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. "Ich habe ein gelbes Auge?", fragte die unbekannte Person, sofort drehte sich der 17-Jährige zu ihr um und entdeckte ein auf einem der Betten sitzendes, kleines, zierliches Mädchen, dessen langen braunen Haare ihr in glatten Strähnen über die Schultern fiel. Ihre ungewöhnlichen Augen faszinierten den Jungen, es kam ja nicht alle Tage vor, dass jemand ein gelbes Auge besaß. Doch noch viel beeindruckter war er von dem edlen Leoparden, der neben dem hübsch-aussehenden Mädchen auf dem Bett saß. Mit schief gelegtem Kopf beobachtete er die beiden, wie sie miteinander kommunizierten, Gedanken austauschten, und gab kein Geräusch von sich, bis das fremde Mädchen laut ihre Verwirrung über ihren Zustand kundtat und Fragen stellte, zu denen auch Noah gerne die Antworten wüsste. Aber im Gegensatz zu dem Mädchen, verfiel er nicht immer weiter in Panik und fürchtete sich, was kommen würde. Besorgt zog er seine Augenbrauen zusammen und musterte sie einen Moment, bevor er seine Stimme hob, um auf sich aufmerksam zu machen. "Hey, bist du auch neu hier?", startete er vorsichtig ein Gespräch und beobachtete seine neue Freundin, den Kojoten, welche schon am Bett des Mädchens stand und sie sanft mit ihrer Schnauze anstupste, Trost bietend, für das verloren wirkende Mädchen. Auch Noah näherte sich nun dem Bett, ließ sich aber auf dem daneben stehenden Bett nieder, um ihr nicht zu nahe zu treten. Mit ruhiger Stimme sprach er weiter und stellte sich vor, wobei er dem Mädchen seine Hand reichte. "Ich heiße Noah, Noah Collins und das ist.." Als er seine neue Freundin vorstellen wollte, fiel ihm auf, dass er ihren Namen noch gar nicht kannte. "Ich heiße Mayka.", teilte sie ihm sofort gedanklich mit, ohne ihn auch nur anzuschauen. "Mayka. Darf ich erfahren, wer ihr beide seid?" Ein freundliches Lächeln legte sich auf seine Lippen; Neugierde war in seinen grünbraunen Augen zu erkennen.
Er rannte. Konzentriert fokussierte er sich auf seine Beute, ließ sie nicht aus den Augen, blieb ihr dicht auf den Fersen; mit den Haken die er schlug, konnte er seinen Verfolger nicht abhängen. Auch die Hindernisse, die der Hase geschickt umsprang, konnten den rotbraunen Kojoten nicht aufhalten. Dafür hatte er diese Tierart bereits zu oft gejagt, zu oft zu seiner Beute gemacht. Bald würde der Hase aufgeben müssen, bald könnte er seine Zähne in sein saftige Fleisch schlagen, den wunderbaren Geschmack genießen. Der Kojote beschloss, dieser Jagd ein Ende zu bereiten und beschleunigte sein Tempo. Nur noch ein winziger Abstand trennte den Jäger von seinem Mittagessen. Gerade, als er dem Hasen den Garaus machen wollte, wurde alles schwarz...
Etwas kaltes, feuchtes berührte seine nackte Haut und Noah schreckte hoch. Kerzengerade saß er im Bett und starrte mit aufgerissenen Augen auf das fremde Tier, welches neben seinem Bett stand und ihn mit seiner grauen Schnauze an der Hand anstupste. 'Ist das ein Kojote?', fragte sich der 17-Jährige in Gedanken, ohne auch nur einen Muskel zu bewegen. Er wollte das überaus zutrauliche Tier schließlich nicht verschrecken. "Wie kommst du denn hier rein?", murmelte er und bewegte nun langsam seine Hand auf den Kopf des Hundeartigen Tieres zu, welches scheinbar schon eine Ahnung von Noahs Vorhaben hatte, denn es schmiegte seinen Kopf an die Hand des verwunderten Jungen und ließ sich von ihm kraulen. "Grace? Du kannst jetzt rauskommen, ich weiß-" Noah hatte seine Stimme erhoben und nach seiner Zwillingsschwester gerufen, die ihm ab und an gerne mal einen Streich spielte, doch während er sich nach ihr umschaute, erkannte er erst, dass dies sicher nicht sein Zimmer war und stockte mitten im Satz. Irritiert betrachtete er die weißen Wände, den weißen Boden, die Fenster, durch die das Tageslicht hereinströmte und spürte, wie dieser fremde Ort, sowie das Tier, das hier definitiv fehl am Platz war, langsam aber sicher sein Interesse weckten. Neugierig sprang er aus dem Bett und schaute sich sorgfältig um, betrachtete jeden noch so kleinen Winkel des Zimmers, bis er an eines der Fenster trat und hinausschaute. Draußen, außerhalb des Gebäudes, konnte er einen Sportplatz sehen, doch niemand schien sich gerade dort aufzuhalten. Etwas weiter entfernt, konnte er einen See in der Sonne glitzern sehen. Wo auch immer er gelandet war, es schien gar nicht mal so schlecht hier zu sein.
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