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Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Alt1010Thema: Die Gänge und Flure
Daeny

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Gesehen: 10098

Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyThema: Die Gänge und Flure    Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptySa Aug 29, 2020 12:54 am

#rachel | 020 posts
schlank, blondschopf, dunkle augen.

* ferret genes.
* companion: zelos | ♂
* doll face.
* innocent eyes – dark mind.
s t e c k b r i e f
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams By_vel10
Rachel Campbell
angesprochen: ten (@indasa) ; harley.
erwähnt:
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Locati12 leerer gang, bei ten.


Es gefiel dem Mädchen, zuzuschauen, wie sich der genervte Ausdruck auf Ten‘s Gesicht bei jedem Wort, das ihren Mund verließ, verstärkte. Er verdrehte die Augen derart, dass Rachel sich gar fragte, weshalb sie ihm nicht gleich aus den Höhlen ploppten. Es bereitete ihr eine gewisse Freude, ihn so zu sehen.
(Ja, die Wochen in diesem Internat waren verdammt lang. Sie überlegte manchmal, ob ihr neues Hobby nicht etwa ein Symptom war, das auf einen gewissen Wahnsinn hinwies. Wundern würde sie es – zugegeben – nicht. War Ten überhaupt real? ...Doch, immerhin ging er auch anderen Schülern auf den Sack.)
Sie lächelte nur, während sie sich für einige Herzschläge mit dieser Überlegung befasste. Eigentlich war es schon fast jämmerlich, zu welchen Mitteln sie greifen musste, um irgendetwas anderes als eintönige Langeweile zu spüren. In ihrer Heimatstadt war das anders. Aber dort war sie ja auch nie eingesperrt gewesen.

Die Überraschung, die in seinen Augen aufblitzte, als sie den Strohhalm in sein Gesicht schoss, ließ ihre Fingerspitzen kribbeln. Das würde Konsequenzen mit sich ziehen, gewiss. Ein jenes Gefühl beschlich sie, das sie auch damals in ihrer Highschool verspürt hatte, jedes Mal dann, wenn sie etwas verbotenes anstellte – und drohte, erwischt zu werden. In jenen Augenblicken hatte sie sich am lebendigsten gefühlt (und dadurch, dass ihre Lehrer sie – das blonde, naive Püppchen – ohnehin nie wirklich bestraften, hatte sie im Nachhinein nichts zu befürchten).
Es war schon ironisch, dass sie selbiges Gefühl in einer Schule wiederentdecken würde. Nun, wenn man dieses verdammte Internat wirklich Schule nennen konnte.
Den Schlag sah sie nicht kommen. Er erfolgte in einer blitzartigen Bewegung und löste augenblicklich einen stechenden Schmerz zwischen ihren Rippen aus.
Ten war nicht unbedingt stark; jedenfalls ahnte die Blonde, dass er bei einem anderen Gegner nicht unbedingt ähnliche Chancen auf kritische Treffer hatte. Doch auch Rachel besaß alles andere als physische Kraft – sie war schwach und demnach leider ein recht leichtes Opfer.
Ja, der Schlag kam unerwartet. Er ließ sie taumeln und presste ihr regelrecht die Luft aus den Lungen. Reflexartig streckte sie die Hand aus und suchte nach Halt, fand diese in Form der kühlen Steinwand und stützte sich dort eingekrümmt ab. Es dauerte einige Sekunden, bis ihr Körper diesen plötzlichen Angriff verarbeitete, erst da gelang es ihr, laut nach Luft zu schnappen. Wow.
Natürlich hatte sie mit Konsequenzen gerechnet – irgendwie. Nun, sie hatte mit ihnen gerechnet, doch ihre Überzeugung über ein tatsächliches Eintreten war nicht ganz aufrichtig gewesen.
Sie war ehrlich überrascht; ein seltener Gemütszustand.
Noch ehe ihre Lungen sich vollständig mit Sauerstoff füllten, fing sie auch schon zu lachen an; zunächst stockend, einem Husten gleichend, doch dann hallte ihr Gelächter klar in den Fluren wider.
»Nicht schlecht, boo. Das nächste Mal gern mit etwas mehr Kraft – haha!«
Ihre Rippen würden noch für einige Minuten schmerzen und anschließend einen blauen Fleck formen doch – was soll‘s. Wäre ja nicht das erste Mal.
"Unglaublich nervtötend bist du!"
»Du magst mich.~«
Während sich die Blondine gerade aufrichtete und sich kurz über die schmerzende Stelle strich, beobachtete sie Ten dabei, wie er einen Blick nach hinten zu seinem aufgeplusterten Schweif warf. Oh, das Fell sah so verführerisch weich aus...
Rachel‘s Mundwinkel zuckten amüsiert. Ihr schossen zahlreiche Neckereien und Beleidigung durch den Kopf, welche sie ihm angesichts seiner unvorteilhaften Tiermerkmale entgegenwerfen konnte, doch entschloss sie sich schließlich für ein kurzes: »Meow!«
"So gewalttätig. Deine Eltern hätten dich zur Therapie schicken sollen", mauzte schließlich sein Begleiter, woraufhin Rachel nur abwinkte. »Mach dir keinen Kopf, Harley. Kids mit Aggressionsproblemen leiden meistens an einem Mangel an Liebe. Seine Eltern haben ihm also sicherlich anderweitige Dinge angetan.«
Hinter ihren Worten verbarg sich dabei nicht mal nur Spott. Es interessierte sie tatsächlich, was in der Vergangenheit des schwarzhaarigen Jungen geschehen sein musste, um ihn zu diesem Kotzbeutel werden zu lassen, der er heute nun mal war.
Er bedrohte seinen Begleiter – mal wieder – und ehe er auf ihre anschließende Frage eingehen konnte, ertönte auch schon die Schuhglocke.
Augenblicklich stieß sie einen genervten Seufzer aus. Fuck.
Missmutig verschränkte sie die Arme, während Ten ihr ein provokant freches Schmunzeln schenkte: "Well.. sounds like I am getting rid of you. Have fun at obeying the system.~"
»Shut up. Seh ich wirklich so aus, als würde ich mich zu irgendeinem beschissenen Unterricht zwingen lassen?«, murrte sie.
Ja, sie besuchte jene Unterrichtsstunden für gewöhnlich tatsächlich regelmäßig; schließlich musste sie ja ihr Image als Vorbildsmädchen bewahren. Doch sie hasste das Wahlfach am Freitag. Es war anders als die stinknormale Theorie, bei der man zwischendurch eindösen konnte – sie musste kämpfen, und das konnte sie schlichtweg nicht. In jenen Stunden fühlte sie sich unfassbar nutzlos.
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Alt1010Thema: Die Gänge und Flure
Daeny

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Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyThema: Die Gänge und Flure    Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyMo Aug 10, 2020 11:41 am

#rachel | 019 posts
schlank, blondschopf, dunkle augen.

* ferret genes.
* companion: zelos | ♂
* doll face.
* innocent eyes – dark mind.
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Rachel Campbell
angesprochen: ten (@indasa) ; harley.
erwähnt:
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Locati12 leerer gang, bei ten.


„Are you too fucking retarded to catch?“ Bei seinem – wie üblich – überflüssigen Kommentar verdrehte die blonde Schönheit lediglich die Augen und hob ihre beiden Mittelfinger demonstrativ schmunzelnd in die Höhe. »Love you, too.«
Ten brauchte im Übrigen nicht viel zu sagen. Die meisten Bemerkungen und Drohungen spielten sich bereits in seinen Augen ab; ja, durch die Art, mit welcher er sie bei jeder Bewegung, die sie tat, musterte, konnte sie sich beinahe ausmalen, was in seinem Schädel vor sich ging.
Doch auch seine finsteren Blicke kommentierte sie nur mit einem zuckersüßen Lächeln. Würde sie nachgeben, wäre auch der ganze Spaß verflogen, welchen sie bei jeder ihrer Unterhaltungen hatte.
Der Junge wirkte sichtlich abgeneigt, als sie sich im näherte und schließlich an die Wand neben ihn lehnte. “Sprich es aus, tenny-boy.“
Aber trotz ihres innigen Wunsches, er möge doch den Mund aufmachen und sie erneut anfahren, schwieg er für einen Moment – zu ihrer eigenen Überraschung.
Womöglich musste sie sich bei ihren Aussagen mehr anstrengen. Was könnte ihn denn sonst noch zur Weißglut treiben?
Sie grinste und rückte etwas näher.
„Nunja, normalerweise...“ Oh, er ging auf ihre Sticheleien also doch ein! Ein erwartungsvolles Grinsen fiel über ihre Lippen, während sie ihn dabei beobachtete, wie er näher trat.
Gegen die Tatsache, dass er sie daraufhin ihres Getränkes beraubte, wehrte sie sich nicht – jenes traf sie aber (zugegeben) etwas überraschend.
Mit einem verwunderten Blinzeln verfolgte sie die Flugrichtung ihrer Soda, ehe auch diese laut auf dem Boden hinter Ten aufprallte. Die zuckersüße Flüssigkeit, die sie eigentlich noch hatte ausschlürfen wollen, rann aus der Dose und bildete eine klebrige Pfütze.
Dabei war das Getränk tatsächlich lecker gewesen. Rachel schmollte kurz – den Strohhalm immer noch im Mund haltend.
„...geben die Leute sich recht viel Mühe, um mir aus dem Weg zu gehen. Daher weiß ich echt nicht ob dein Verhalten als sadistisch oder masochistisch zu klassifizieren ist.“
Da war ihr Kummer über den Verlust ihres treuen Freundes auch schon verloren. Spielerisch stellte sie den Strohhalm etwas gerader auf – grinste düster - ehe sie ihn mit einem kurzen „Pfüh“-Geräusch in Ten‘s Gesicht beförderte.
»Ooh, du kannst nicht einschätzen, wie ich drauf bin? Ich fühle mich geschmeichelt.«

„Glaub mir, wenn es möglich wäre, dir aus dem Weg zu gehen, würde ich es schon längst tun.“ »Jaja«, trällerte sie unbesorgt, ehe sie sich mit dem Rücken vollständig gegen die Wand lehnte und zur Decke hinaufblickte. Die Wände der steinernen Flure verliefen in einem kreisrunden Bogen. Es hatte etwas schloss- oder burgmäßiges – als würden sie sich nicht wirklich in einem Internat befinden, sondern Rittermärchen nachspielen.
Würde der böse, böse Drache kommen und sie alle verschlingen?
»Langsam fällt es mir echt schwer, deinen Worten Glauben zu schenken, tenny-boo. Immer wieder drohst du, mir ein Messer an die Kehle zu legen – und doch stehe ich noch hier, unverletzt. Ich bin fast schon etwas enttäuscht.«
Sie seufzte theatralisch, dann wandte sie den Blick ab und musterte nun wieder den dunkelhaarigen Katzenjungen. Mit der nächsten Aussage folgte auch schon ein weiteres keckes Lächeln:
»Wirkt beinahe so, als würdest du mich doch mögen und es dir nur nicht eingestehen wollen. Dabei braucht dir das nicht peinlich zu sein! Ich bin unglaublich liebenswert.«
Bei ihren letzten Wochen konnte sie kaum ein ernstes Gesicht bewahren – stattdessen lachte sie spottend auf.

Harley tat ihr tatsächlich etwas Leid. Würden sie ein und dieselbe Mentalität teilen, so wäre das Leben des schwarzen Katers durchaus leichter. Immerhin machte sich die Blondine nichts daraus, wenn Ten ihr beleidigende Worte an den Kopf warf – nein, wie gesagt, sie fand ihren Spaß darin. Harley jedoch bemühte sich einfach zu sehr.
Leichtpfötig strich das Tier an ihren Beinen vorbei. „Ich wünschte. Du kannst ihn gerne haben, wenn du möchtest.“
Dabei rümpfe der Junge beleidigt die Nase. Rachel konnte nicht anders, als amüsiert zu schmunzeln.
Vorsichtig ging das Mädchen schließlich in die Knie und streckte die Hand aus, um Harley den Kopf zu kraulen. Viel Liebe erhielt der Kater hier immerhin nicht.
„Hey Harley, ich hab letztens ein chinesisches Kochbuch in der Cafeteria gefunden. Waren ein paar echt interessante Sachen drin.“
Als Reaktion auf seine Worte verdrehte sie die Augen. »Wie geschmacklos.« Dann sah sie seinem Begleiter dabei zu, wie er sich zu Zelos gesellte.
Mach dir nichts draus, Harley“, meinte das Frettchen, nachdem es mit einer freundlichen Kopfnuss begrüßt wurde. Beinahe verspielt stellte es sich auf die Hinterbeine und stützte sich mit den vorderen Pfoten an Harley‘s Schulter ab, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein. „Weißt du – im Grunde hast du ihm gegenüber keine Verpflichtungen. Lass ihn einfach stehen.
»Traurig, wenn selbst der eigene Begleiter eigentlich nichts mit einem zu tun haben will«, kommentierte Rachel schließlich spitz, ehe sie dem betroffenen Schüler einen vielsagenden Blick zuwarf.
»Was machst du eigentlich hier? Willst du deine Emo-Phase nochmal ausleben und dich in einsamen Fluren verkriechen, um über dein Leben zu philosophieren?«
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Alt1010Thema: Die Gänge und Flure
Daeny

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Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyThema: Die Gänge und Flure    Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyMi Aug 05, 2020 11:15 pm

#rachel | 018 posts
schlank, blondschopf, dunkle augen.

* ferret genes.
* companion: zelos | ♂
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* innocent eyes – dark mind.
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Rachel Campbell
angesprochen: ten (@indasa) ; harley.
erwähnt: freunde aus der schulzeit (npcs).
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Locati12 leerer gang, bei ten.


Sie konnte sich gar nicht erklären, weshalb sie eine derartige Freude dabei empfand, dem Jüngeren gehörig auf den Sack zu gehen. Möglicherweise war es seine bissige Art kombiniert mit der Angewohnheit, Mitmenschen eine Beleidigung gegen die Ohren zu werfen (oder Schlimmeres) – Attribute, die einen Typen wie ihn als Arschloch klassifizierten.
Ja, Rachel fand Gefallen daran, dem Katzenjungen aufzulauern und ihn seinen letzten Nerv zu kosten. Er erinnerte sie an ihre Highschool-Zeit; an die Leute, mit denen das blonde Ms. Perfect, Tochter des örtlichen CEO, sich nachts hinausgeschlichen hatte, um am Bahnhof ihr gespenstisches Unwesen zu treiben.
Sie waren nicht alle so drauf gewesen wie Ten, doch manche von ihnen kamen durchaus an sein Level heran. Beleidigungen und Flüche hatten zur Tagesordnung gehört; jeder, der ihren Weg kreuzte, wechselte lieber die Straßenseite aus Angst, angepöbelt zu werden.
In der Schule hatte auch Rachel sie gemieden – immerhin besaß sie dort ein gänzlich anderes Gesicht; das Gesicht der Highschool-Prinzessin mit in rosa gehüllter Gefolgschaft. Ihre Freundinnen – oder Untertanen? Was auch immer – hatten stets Worte der Boshaftigkeit geflüstert, jedes Mal wenn sie diese kleine Gruppe jugendlicher Rebellen erblickt hatten.
Die Blonde hatte jene Gruppe jedoch auf ehrliche Weise zu schätzen gelernt. Hinter ihren hart klingenden Worten verbarg sich meist ein wärmerer Ton; Ehrlichkeit. Sie mussten sich nicht verstellen, liebliches Lächeln zu bösem Spiel aufsetzen.
Rachel hatte sie dafür beneidet. Und war dankbar dafür gewesen, in ihrer Anwesenheit auch ihre eigene Maske absetzen zu dürfen.

Mit Ten war es ähnlich, auf eine äußerst seltsame Weise. Zwar besaß er eine deutlich abweisendere Art, doch dennoch schenkte er Rachel – womöglich ohne sich dessen bewusst zu sein – die Möglichkeit, eine Pause von ihrem Theaterstück zu nehmen. Gewiss, hier und da fürchtete sie tatsächlich, eine Gabel in ihren Oberschenkel gerammt zu bekommen. Lebte sie dennoch? Obviously.
„Bring nächstes Mal Tee mit“, waren die Worte, die den Mund des Dunkelhaarigen verließen, nachdem er ihr von Zuneigung geküsstes Getränk ablehnte. Augenblicklich formte sich ein spöttisches Grinsen auf ihren Lippen, während sie für eine Sekunde darüber nachdachte, ob sie tatsächlich eine Tasse Tee aus dem Speisesaal schmuggeln könnte – da zischte die Soda-Dose auch schon an ihrem Schädel vorbei.
Instinktiv zog sie den Kopf ein und sah zu, wie das Getränk ein, zwei, dreimal auf dem Boden hinter ihr aufschlug und unheilvoll zu zischen begann.
Wenn sie ihr jetzt noch einen Tritt geben würde, würde die Öffnung womöglich explodieren und ihre Umgebung in einen süßen, klebrigen Saft hüllen.
Ihre Augen flackerten vielsagend zu Ten hinüber, während sie sich der Dose näherte und anfing, sie mit der Fußspitze vor- und zurückzurollen.
Ein gezielter Tritt würde sie erneut in die Richtung des Katzenjungen befördern.
Dann allerdings fiel ihr Blick auf Harley – Ten‘s unschuldigen, kätzischen Begleiter – und sie musste feststellen, dass ihr Plan nicht nur dem Jungen schaden würde.
Der schwarze Kater besaß durch seinen Begleiter wohl keinen einzigen Tag der Ruhe, weshalb sie beschloss, ihm den restlichen Nachmittag nicht unnötig zu vermiesen.
Ten würde sie schon noch genügend Streiche spielen können.
Während Besagter sie also beobachtete und ihr heutiges Aussehen mit einem „Hat dir ein Stück Kohle ins Gesicht geschissen?“ kommentierte, näherte sie sich ihm leichtfüßigen Schrittes – und einem hämischen Lächeln auf den dunklen Lippen.
Auf Außenstehende mochte der Junge so grimmig wie immer wirken. Rachel jedoch glaubte, mit jeder Konversation, welche die Beiden führten, eine Besserung zu finden. Keine Besserung seines grundlegenden Verhaltens, nein, viel eher das Verhalten ihr gegenüber. Seine Stimme war nicht länger nur von Hass geprägt, sondern nun auch von Spott. Für die Blonde war das ein Erfolg (wenn auch ein recht seltsamer).
»Wollte mich für meinen tenny-boy hübsch machen, zugegeben. Dabei musste gar der Lippenstift einer Zimmergenossin dran glauben – bist du stolz auf mich?«
Nur wenige Meter von ihm entfernt lehnte sie sich mit der Schulter gegen die kühle Wand und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
»Bekommst sicherlich nicht von jedem zu hören, dass man sich deinetwegen für irgendetwas Mühe gibt, nicht?«
Ihre Lippen schlossen sich erneut um den Strohhalm, ehe sie (erneut provokant laut-) schlürfend einen Schluck ihrer Soda nahm. Dabei ließ sie Ten nicht aus den Augen, beobachtete ihn wie ein Wolf, der seine Beute begutachtete.
Dann ließ sie die Dose sinken und legte gespielt nachdenklich den Kopf schief. »Dabei fiel es mir heute tatsächlich schwer, dir aufzulauern. Du -« Sie grinste. »- gehst mir doch nicht etwa aus dem Weg, hm?«
Von ihrer Schulter aus suchte sich Zelos einen Weg durch ihre wilden Locken, ehe er es aufgab und sich auf den Boden fallen ließ. Von dort aus beobachtete er Harley, der erneut von seinem Begleiter schikaniert wurde.
Rachel folgte seinem Blick und schüttelte dann seufzend den Kopf. »Harley, honey, es ist noch nicht zu spät sich von deinem Begleiter loszusagen.«
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Alt1010Thema: Die Gänge und Flure
Daeny

Antworten: 125
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Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyThema: Die Gänge und Flure    Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyDi Aug 04, 2020 10:17 pm

#rachel | 017 posts
schlank, blondschopf, dunkle augen.

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* innocent eyes – dark mind.
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Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams By_vel10
Rachel Campbell
angesprochen: ten (@indasa).
erwähnt: tueur brennan (@kat); freya bailey (@löwenfeder).
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Locati12 unterricht → speisesaal → gänge & flure.


Mr. Brennan hatte für seine heutige Unterrichtseinheit einen beinahe philosophischen Grundgedanken eingebracht. Kämpfe und Krieg. An einem anderen Tag wäre Rachel womöglich dazu bereit gewesen, mit gespitzten Ohren zu lauschen und sich aktiv in das Gespräch einzubringen. Tatsächlich hegte sie eine kleine Leidenschaft für Diskussionen – den Sinn vom Leben, dem Tod, dem menschlichen Dasein. Hinter dem blonden Kopf verbarg sich ein Meer aus düsteren Gedanken, welche sie gerne in Worte fassen wollte.
Doch der Lehrer war nicht wirklich die Art von Person, mit welcher sie derartige Dinge ausdiskutieren wollte. Er tat ihr beinahe Leid; so, wie er sich in seinen Unterricht reinhängte, als hinge sein Leben davon ab (nun, vielleicht war dem auch so). Außerdem schien er ein aufrichtig gutes Herz zu besitzen, begutachtete jeden seiner Schüler mit diesem leicht besorgten Ausdruck - „ich weiß, die gesamte Situation ist gerade scheiße – aber geht‘s dir gut?“. Nicht, dass Rachel sich ihm tatsächlich einfach so anvertraut hätte, als wären sie langjährige Kameraden. Aber sie schätzte seine Einstellung, seine Fürsorge. Ihr konnte er womöglich nicht aus dem Grab retten, das sie sich selbst geschaufelt hatte, aber womöglich gab es den ein oder anderen unter ihnen, die derartige Hilfe tatsächlich nötig hatten.

Nach dem kleinen Spiel, das der Lehrer auf die Beine gestellt hatte, wurde die Klasse schließlich aufgefordert, ihre Gedanken und Gefühle niederzuschreiben.
Aus irgendeinem Grund besaß der gesamte Tag einen finsteren Hauch. Als hätte sich ein Schatten über ihre Köpfe gelegt, welchen nur wenige von ihnen tatsächlich wahrnehmen konnten. Rachel‘s Geist, sonst der naive Sonnenschein in Person (jedenfalls bemühte sie sich um ein solches Image), schien heute von einer ähnlichen Schwärze geprägt zu sein wie der Lippenstift, den sie sich während des Unterrichts nochmal nachzog.
„Ich würd‘ mir gern die Kugel geben ♡“, schrieb sie auf ihr Blockblatt und lachte dann spöttelnd. Es war ein zu hohes Risiko, dem Arbeitsauftrag auf eine solche Weise nachzugehen – auch wenn die Gelockte ihren Humor zum Schreien komisch fand.
(Humor… Hah!)
Also knüllte sie das Blatt Papier zusammen, schob es sich in die Tasche ihres Blazers und schmierte auf das neue Blatt halbherzige Sachen nieder, die ihr eine gute Note eintreiben würden.

*

Als Mr. Brennan‘s den Unterricht beendete wartete sie mit gespielter Höflichkeit, um nicht zu den ersten zu gehören, die den Raum verließen. Danach trottete auch sie – dem Lehrer ein zuckersüßes Lächeln zuwerfend – durch die Tür und hinaus in den Flur.
Ihr Weg führte sie (erneut) in den Speisesaal. Ihre Klassenkameraden gehörten zu den ersten, die den zuvor noch leeren Saal füllten, woraus die Blondine schloss, dass die restlichen Klassen womöglich verspätet entlassen wurden.
Rachel verspürte noch keinen rechten Hunger, ließ allerdings einen Keks für Zelos mitgehen. Obwohl das wurstähnliche Wesen eigentlich doch auf Fleisch abfahren sollte, naschte er gelegentlich auch gerne Butterkekse.
Während er also auf ihrer Schulter ruhte und das kleine Gebäck laut schmatzend zerbiss, bediente sich seine Begleiterin an der Getränkebar. Sie ergatterte zwei eisgekühlte Soda-Dosen, von welchen sie eine eigentlich an Freya weitergeben wollte. Doch sie konnte ihre blonde Freundin nirgendwo entdecken, weswegen sie die übriggebliebene Dose in ihre Tasche gleiten ließ.
In die andere steckte sie einen Strohhalm und nuckelte daran, während sie die Anwesenden gelangweilt musterte.
Der Tag wurde einfach nicht besser.

Ihre Füße leiteten sie hinaus aus dem Speisesaal und zurück zu den Gängen. Der Saal würde in wenigen Momenten gut befüllt sein, und obwohl die Teenagerin gerne im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand (und man diese am besten unter Menschenmengen erhielt) besaß sie nicht den Nerv, sich durch zahlreiche Leiber pressen oder langweilige Gespräche mitverfolgen zu müssen.
Ihre schwarzen Lippen um den Strohhalm geschlossen schritt sie mit wehendem Haar durch die Flure.
Ihr war kalt. Nicht etwa wegen dem gekühlten Getränk – nun, mitunter doch – sondern viel eher wegen der frischen Brise, die stetig durch die Steinwände zu fegen schien.
Sie ignorierte die Gänsehaut, die sich auf ihren rosigen Knien bildete.

Eine Bewegung aus dem Augenwinkel verleitete sie zum Stehen. Weiterhin die Soda schlürfend sah sie gerade noch, wie eine schwarze Schweifspitze um die Ecke verschwand.
Oh… Ein hämisches Lächeln bildete sich auf ihren Lippen.
Mit einem enormen Stimmungswechsel folgte die Blonde dem dunklen Kater gutgelaunt, bis sie tatsächlich jene Person entdeckte, die sie an jenem Morgen bereits sehnlichst vermisst hatte.
Natürlich – wo Harley war, da konnte auch dieser aufbrausende Trottel nicht weit sein.
Grinsend blieb sie stehen, ehe sie die übriggebliebene Dose aus ihrer Tasche kramte und sie mit einem Tritt in Ten‘s Richtung rollen ließ.
»Ich dachte, unser tiny baby wäre nach dem ah-so anstrengenden Unterricht womöglich durstig«, kommentierte sie spöttelnd und schlürfte erneut provokant laut an ihrer eigenen Soda.







#redd | 003 posts
schlank, groß, rotschopf, braune augen.
tiermerkmale: fuchsschweif, fuchsbeine.

* fox genes.
* companion: reiner | ♂
* wants to get punched in the face.
* wanna buy his paintings?
s t e c k b r i e f
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Reddby10
Redd Tsunekichi
angesprochen: freya bailey (@löwenfeder).
erwähnt: tueur brennan (@kat); bo nagata (@amo); zoë sykes (@livyatan)
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Locati12 unterricht → gänge & flure.


Mr. Brennan‘s Unterricht entlockte Redd nicht gerade das Höchste an Gefühlen. Anfangs hatte er dem Lehrer noch respektvoll gelauscht – der Höflichkeit wegen – doch nach einigen wenigen Minuten war seine Aufmerksamkeit zu anderen Dingen abgeschweift. Beispielsweise wie muskulös Bo eigentlich war. Sicherlich könnte der Bärenjunge ihm gehörig die Luft aus den Lungen würgen.
Der Gedanke ließ den Rothaarigen verschmitzt grinsen. Vielleicht ließe sich sein Klassenkamerad ja zu einer derartigen Aktion überreden – oder soweit provozieren, dass er es von selbst aus tat.
Doch auch an dem breiten Jungen blieb sein Interesse nicht lange hängen, da begann er auch schon, gedankenverloren irgendwelche Dinge auf seinen Tisch zu kritzeln. Blumen (ach, da schlich sich glatt Zoë‘s blütenähnlicher Anblick in sein Gedächtnis), Tiere, Menschen. Hier und da erwischte er sich gar dabei, kleine Porträts seiner Mitschüler anzufertigen.
Nun, es war nicht zu leugnen, dass jene teils durchaus malerische Gesichtszüge besaßen (egal, ob diese nun schön oder hässlich waren). Vielleicht könnte er irgendwem ein solches Porträt ja andrehen; im Tausch gegen Kosmektikprodukte oder Kleidungsstücke? Irgendetwas würde sich da schon finden.

*

Im Endeffekt verging der Unterricht dennoch derart schnell, dass Redd zweimal überlegen musste, ob er zwischenzeitlich nicht eingeschlafen war. An Mr. Brennan‘s kleinem Spiel hatte er halbherzig teilgenommen, hier und da eine spöttische Bemerkung dagelassen und jenen Spott auch in Form des kurzen Arbeitsauftrags niedergeschrieben. Beim Hinausgehen hatte er Mr. Brennan nur mit übertriebener Freundlichkeit (und mit einer Spur des Flirts) zugewunken, ehe er sich aus dem Klassenzimmer verzogen hatte.
Er hatte Hunger. Sein Frühstück war nicht gerade groß gewesen – den Großteil davon hatte Reiner abbekommen.
»Das Frühstück war wirklich schmackhaft«, kommentierte der hämisch grinsende Fuchs, als könnte er Gedanken lesen.
Mit hochgezogener Augenbraue sah Redd zu ihm hinunter, während die Beiden lässig den Flur hinabschritten.
»Ich bin tatsächlich noch sehr satt!«
»Dann bleibt diesmal vielleicht mehr für mich übrig, du Fettsack«, grummelte der Rothaarige und fing sich sogleich ein empörtes „Hey!“ seitens seines Begleiters ein.
Doch er lachte nur in sich hinein. Der Spott, den er und der Fuchs sich gegenseitig schenkten, war zu einem Symbol ihrer Freundschaft geworden.
Freundschaft… Hah! Hätte ihm vor ein paar Monaten noch jemand erzählt, er würde einen Fuchs zu seinen neuen Bekanntschaften zählen, nun..
Sein Augenmerk blieb an schneeweißem Haar hängen. Er erkannte die Blondine bereits vorher, anhand ihrer süßen Fährte, doch ihre Anwesenheit realisierte er erst, als er sie tatsächlich sah.
Elegant ging sie nur wenige Meter vor ihm her, war wahrscheinlich auf dem Weg zum Speisesaal – ebenso wie er.
Sein Schweif fing an, freudig hin und her zu schwenken, ehe er sein Tempo etwas beschleunigte, um das Mädchen einzuholen.
»Heh, Schneeprinzessin«, begrüßte er sie, die Arme hinter dem Rücken verschränkt und leicht nach vorne gebeugt, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein – er überragte sie andernfalls ja doch etwas. »Letztens, da erschien mir im Traum ein wunderschönes Gesicht, das ich unbedingt malen wollte.«
Er grinste.
»Ich glaube, bei diesem Gesicht handelte es sich um deines.«

pic (c) indasa
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Alt1010Thema: Der Speisesaal
Daeny

Antworten: 252
Gesehen: 16117

Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyThema: Der Speisesaal    Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptySo Jul 26, 2020 12:50 pm

#rachel | 016 posts
schlank, blondschopf, dunkle augen.

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* innocent eyes – dark mind.
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Rachel Campbell
angesprochen: gift (@indasa).
erwähnt: kilian carroll; freya bailey (@löwenfeder), ten.
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Locati12 speisesaal → gift‘s tisch.


Jeder Tag besaß eine eigene, bittere Süße. Rachel wusste, ahnte, was hinter verschlossenen Türen in die Wege geleitet wurde – nun, sie wusste es nicht wirklich, es war eher ein Instinkt, der ihr dazu riet, wachsam zu bleiben.
Jener Morgen fühlte sich derart dumpf an, dass die Blondine kaum die Überwindung fand, ihre Augen aufzuschlagen. Ja, es war beinahe, als hätte sich ein grauer Schleier über ihre Sinne gelegt. Kränkelte sie? Oder suchte sie die altbekannte Unlust ein, die sich jedes Mal dann meldete, wenn ihr Alltag drohte, langweilig zu werden?
Dabei konnte man bei dieser gottverdammten Schule kaum von Langeweile reden. (Hatte sich ein Entführungsopfer schon mal darüber beschwert, ihm wäre langweilig?)

Und dennoch – das Mädchen wollte die Welt brennen sehen, doch alles, was sie vorfand, war eine dezente Rauchschwade. Die Spannung, die sich innerhalb des Internats aufgebaut hatte, verblasste langsam; jegliche Konflikte hatten in den letzten Tagen abgenommen. Irgendwie schien jeder seinen Frieden mit der Tatsache zu schließen, das man sie hierher verschleppt hatte.
Es hatte schon lange kein spektakuläres Schauspiel gegeben. Das war es, was ihr die Motivation am Aufstehen nahm.
Ihren Missmut spiegelte sie in der Art wider, wie sie sich für den Tag fertig machte – ein relativ düsteres MakeUp (sie hatte sich etwas Kosmetik von ihrer Zimmergenossin „geborgt“, welche ihre Güter allerdings laut protestierend zurückverlangte), Lippen, schwarz wie die Nacht; und das blonde Haar, dass sie an jedem anderen Tag püppchenartig geglättet hatte, kräuselte sich nun in wilden Locken.
Sie wollte Aufsehen erregen; Blicke auf sich ziehen.

Möglicherweise auch nicht irgendwelche Blicke, nein. Es gab diverse Personen in dieser Hölle von Internat, in deren Aufmerksamkeit sie sich regelrecht baden konnte. Sie genoss es, wenn sie angestarrt wurde wie ein Stück Fleisch – traurigerweise, doch es verlieh ihr einen Hauch von Macht.
Im Endeffekt saß sie am längeren Hebel; sie konnte schmeicheln, necken… und sich anschließend verpissen, ohne mit der Wimper zu zucken.
Ja, der Puppe wurden so einige Blicke geschenkt, doch nicht jeder vermochte es, mit ihr zu spielen.

In den letzten Tagen, Wochen, war eine Person dabei ein besonders reizendes Ziel für die Blonde geworden. Er überragte sie; nein, nicht nur sie, auch jeden anderen Anwesenden, jeden Schüler und jeden Lehrer. Er konnte auf sie alle hinabblicken, und doch beflügelte Rachel der Gedanke, ihn auf seinen Knien vor ihr kauern zu sehen. Eine nette Fantasie, die leider noch recht weit entfernt von Erfüllung war. Immerhin hatte sie mit Mr. Carroll noch keine wirkliche Interaktion außerhalb seiner Unterrichtsstunden gehabt. Die Gespräche hatten sich auf dümmliche Fragen begrenzt und auf das ein oder andere „Guten Morgen“, „Guten Abend“. Vor ihrem inneren Auge sah sie zu, wie sich seine Hände um ihren Hals schlossen und er ihr süße Worte der Warnung zuflüsterte – doch, wie gesagt, jene begehrenswerten Szenarien waren bisher eines geblieben; Wunschdenken.
Dennoch füllte sie eine Woge der Genugtuung. Sie war dafür bekannt, das zu bekommen, nach was sie lechzte wie ein Wolf, welcher seine Beute umkreiste. Früher oder später würde er auf sie zukommen und ihr das geben, nach was sie sich derart sehnte.
(Ein Spiel.)
Bis dahin würde sie das unschuldige Puppengesicht bleiben, welches ihn mit naiven Blick dabei beobachtete, wie er irgendetwas an die Tafel kritzelte oder großkotzig informative Worte herunterleierte, die sie ohnehin nicht interessierten.

Wo war der Reiz des Alltags hin?
Die kleine Portion Rührei schmeckte derart schal, dass sie sich tatsächlich fragte, ob die Köche beim Zubereiten nicht einen Schlaganfall erlitten hatten. Jeden Bissen rollte sie auf ihrer Zunge herum, doch keiner von ihnen besaß auch nur einen Hauch von Geschmack. Mit einem Blick zu Freya – ihrer neuen Bekanntschaft, die sie neuerdings gar als Freundin bezeichnete – musste sie feststellen, dass es tatsächlich nur ihr so ging, denn das Mädchen mit dem platinblonden Haar schien ihr Frühstück recht zu genießen.
Wurde sie krank?
Womöglich war es endlich soweit und die Experimente ließen ihre Geschmacksknospen derart mutieren, dass ihre Zunge einfach abfiel. Was kam als nächstes? Der langersehnte Tod?
Die Eintönigkeit war erdrückend, sodass sie nicht einmal in der Lage war, Freya mit prickelndem Klatsch und Tratsch zu befriedigen. An einem Punkt verabschiedete sich Campbell schließlich und stand auf, um ihren halbvollen (wie optimistisch!) Teller zum Speisewagen zu bringen, an welchem das dreckige Geschirr gesammelt wurde.
Zelos – der ihr bislang stumm nachgelaufen war und dabei aussah wie ein Würstchen auf vier Beinen – kletterte das Tischbein hinauf zum naheliegenden Büfett. Neugierig schnuppernd näherte sich einer Schüssel mit Süßkram.
»Zucker tut dir nicht gut«, warnte sie ihn nur gelangweilt und trat dann auf ihn zu, um ihn aufzuheben.
‘Eine kleine Messerstecherei sollte uns den Tag ein bisschen versüßen, glaubst du nicht?‘, erklang seine Stimme in ihren Gedanken, ‘Oder wir machen irgendeiner unverhofften Schülerin weis, dass ihr Typ fremdgegangen ist. Hey – hast du dich womöglich selbst etwas ausgetobt?‘
Oh, die Langeweile hatte sie in den letzten Tag gar davon abgehalten, ihrem inneren Flittchen freien Lauf zu lassen. Halleluja, sie erkannte sich ja kaum wider.
Sie gähnte und kramte dann gedankenverloren in der Süßigkeitenschüssel herum, bis sie einen Lolli erwischte. Mit flinken Fingern befreite sie ihn von seiner bunten Plastikverpackung und schob ihn sich in den Mund.
»Du hast Recht, wir sollten etwas anstellen«, murmelte sie schließlich und kraulte dem Frettchen, welches sich seinen Weg auf ihre Schulter gesucht hatte, sanft den kleinen Schädel. Messerstecherei war dabei ein gutes Stichwort…
Aufmerksam schlich ihr Blick von einem Esstisch zum nächsten, auf der Suche nach der einen Person, die darauf brennen zu schien, anderen Leuten die Gabel ins Gesicht zu rammen.
Hm. Zwischen all den verschiedenen Gesichtern konnte sie den Jungen zunächst nicht entdecken und sie befürchtete gar, er hielte sich womöglich gar nicht im Saal auf.
War es zunächst nur ein spontaner Einfall gewesen, schien ihr Verlangen, Ten gehörig auf den Senkel zu gehen, mit jeder Sekunde zu wachsen.
Ah! Da sah sie ihn. Wie immer jämmerlich einsam – mit Ausnahme seiner kätzischen Begleitung – an einem der Tische sitzend.
Grinsend leckte sie ein-, zweimal an ihrem Lolli, dann schritt sie auch schon entschlossenen Schrittes auf besagten Jungen zu.
»Heh, tiny boo«, säuselte sie, als sie ihn erreichte – ihrer Stimme wurde dabei bewusst von einer Spur hämisch-süßer Provokation begleitet -  und strich ihm mit dem Zeigefinger neckend über das Genick.
Er hasste das. Er hasste grundsätzlich jegliche Interaktion mit der Blondine; das machte das Ganze ja so spaßig.
Leichtfüßig setzte sie einen Fuß auf die Sitzbank und beförderte sich auf den Tisch, welchen sie prompt als Sitzgelegenheit missbrauchte.
Harley, die pechschwarze Katze, hatte sich mittlerweile wieder verkrümmelt. Schade, Rachel hätte sie gerne begrüßt – schenkte das Mädchen ihr deutlich mehr Herzlichkeit als Ten selbst.
Die Beine nun keck vor und zurück baumelnd funkelte sie den Kleineren spöttelnd an, das liebliche Lächeln dabei nicht von ihren Lippen weichend.
Sie raubte ihm seinen persönlichen Raum, so nahe, wie sie sich in Richtung seines Tellers geschoben hatte.
Für eine Sekunde flackerte ihr Blick in Richtung seines Bestecks. Womöglich würde er ihr das Messer in den Oberschenkel befördern, ja, die Möglichkeit bestand durchaus.
Es beflügelte sie regelrecht.
»Na, konnte sich wieder keiner erbarmen, sich zu dir zu gesellen?«
Sie grinste streitlustig und leckte dann erneut über ihren Lolli.
Da erst realisierte sie die Anwesenheit eines weiteren Tierchens. Leise knabbernd hockte das Kaninchen vor einem Häufchen Salat und verdrückte eines der grünen Blätter.
Es dämmerte ihr schneller als geahnt. Mit analysierend zusammengekniffenen Augen beugte sie sich in Ten‘s Richtung und begutachtete seine Gesichtszüge aus unmittelbarer Nähe.
Verdammt, die Beiden sahen sich unfassbar ähnlich. (Heh, Rachel, das haben Zwillinge so an sich!)
Mit einem enttäuschten Seufzen lehnte sie sich wieder zurück und legte beinahe schmollend den Kopf schief.
»Du bist gar nicht Ten… Sorry, ich verwechsel euch immer noch.«
Mit ihren Worten entwich auch jegliche Provokation und fälschliche Süße ihrer Stimme. Stattdessen schmückte nun jener Hauch von Langeweile ihre Züge, von welchem sie sich zuvor so schmerzlich erhofft hatte, ihn endlich losgeworden zu sein.
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Daeny

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Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyThema: Der Speisesaal    Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptySo Jul 12, 2020 12:38 am

#rachel | 015 posts
schlank, blondschopf, dunkle augen.

* ferret genes.
* companion: zelos | ♂
* doll face.
* innocent eyes – dark mind.
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Rachel Campbell
angesprochen: ten (@indasa).
erwähnt: john miles (@trauerjunges) ; frank delfino.
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Rachel umgab ein gewisser unschuldiger Flair, als wäre sie bisher keinem Übel begegnet; besäße den Luxus, der Welt mit naiven Äuglein zu begegnen.
Ganz der Wahrheit entsprach diese Vermutung allerdings nicht – weshalb sie das Verhalten des Katzenjungen nicht sonderlich einschüchterte. Sie beobachtete ihn mit aufmerksamen, nichtssagenden Augen, analysierte die Reaktion, mit welcher er John‘s Ankunft begegnete.
Schweigend sah sie zu, wie er die Augen verdrehte, als sie sich hinsetzte und so seinen persönlichen Raum einnahm.
Sie sagte auch dann nichts, als sein Blick für einen kurzen Moment in Richtung Buffet zuckte. Mit deutlichem Nachdruck folgte sie diesem.
Sicherlich verspürte das Ekelpaket nicht das Verlangen nach einem schmackhaften Butterbrot. Das Funkeln des Bestecks erkannte sie selbst von ihrem Platz am Tisch. Zugegeben, sollte der Kleinere beschließen, sich ein Messer zu schnappen und auf sie einzustechen, hätte sie nur schlechte Chancen auf Sieg. Zwar überragte sie ihn um fast einen Kopf, doch eine talentierte Kämpferin war sie dennoch nicht.
Doch wenn sie so darüber nachdachte, hatte ihr Körper bisher ganz andere Qualen leiden müssen. Ein Messer bedeutete zumindest ein schnelles Ende.

(Der Fakt, dass sie ein möglicher Tod nicht verängstigte, war nahezu schockierend. Stattdessen nahm sie jenes Szenario mit einem Schulterzucken hin.)

Ihre selbstmörderische Denkweise war irrsinnig, doch verlieh sie ihr zumindest eine kontrollierte Gelassenheit.
Den Hass, welchen ihr der Junge förmlich entgegen sprühen zu schien, empfing sie mit aufmerksam blitzenden Augen. Sie sog jegliche seiner Reaktionen, seiner Handlungen auf.
Seltsam. Sie fragte sich für einen Moment, welche Ereignisse ihn zu dem geformt hatten, was er heute vor ihr darstellte.
Aber diese Überlegung klopfte nur kurz an die Tür zu ihrem Bewusstsein – letzten Endes war es doch nicht von großer Wichtigkeit, was geschehen war. Immerhin gehörte das nun der Vergangenheit an.
Und auf eine eigentümliche Art interessierte sie es auch gar nicht so, wie zunächst gedacht.
Sie sah zu, wie sich der Hass und der Zorn in ihm aufschaukelte, an Kraft gewann. In seinen Augen schienen sich die Dinge widerzuspiegeln, die er ihr in jenem Moment gerne antun würde. Keines von diesen wäre auch nur ansatzweise harmlos.
„In was für 'nem Scheiß ich bade, geht dich und deinen entstellten Bigfoot 'nen flying Fuck an.“
Bei seinen Worten zog sie die Augenbrauen hoch und warf John einen kurzen Seitenblick zu. Der Bisonjunge schien nicht gewalttätig, doch sie malte sich dennoch ein mögliches Szenario aus, in welchem er ihm seine Hörner in die Lungen rammte.
Gerne hätte sie genug Macht über ihn, um ein solches Kommando geben zu können. Nicht, dass sie es tatsächlich tun würde – es war lediglich eine süße Überlegung.
Der Gedanke, als Puppenspieler agieren zu können, beflügelte sie.

Dass der Katzentyp dabei keiner ihrer Puppen sein würde, hatte sie bereits realisiert.
Dennoch verfolgte sie den weiteren Verlauf der Unterhaltung mit steigendem Interesse.
„Und noch bin ich nicht ausgetickt, allerdings sitzt ein fantastischer Grund dafür direkt gegenüber von mir und jetzt verpisst euch.“
Rachel blinzelte gelangweilt. Ihre Aufmerksamkeit schweifte erneut für einige Herzschläge ab, durch die Masse und zu Frank hinüber.
Sie fragte sich, ob der Lehrer das ganze Theater mitbekam.
Sie fragte sich auch, ob er sich für sie einsetzen würde, sollte…
Den Gedankengang ließ sie ebenso schnell wieder los, wie er gekommen war. Was, wäre sie tatsächlich abhängig davon, von einem großen, starken Mann beschützt zu werden?
(...war das nicht auch der Vorteil, den sie sich durch die Bekanntschaft mit ihm verschafft hatte? Wieso sträubte sie sich nun dagegen?)
Beinahe genervt wandte sie sich wieder ab.
Das neue Objekt ihrer Neugier war immer noch der trotzige Typ ihr gegenüber.
Während sie kurz weggesehen hatte, hatte jener nämlich erneut seinen Begleiter gepackt und hinweggeschleudert, noch ehe jener etwas erwidern konnte.
Stattdessen klatschte die Katze gegen den Rand einer Sitzbank und fiel von dort auf den Boden.
Sie tat Rachel beinahe leid, wäre da nicht der Fakt, dass sie irgendwie mit diesem Sturkopf verbunden war.
»In was einer Scheiße du badest? Glaubst du ernsthaft, du bist der Einzige, der plötzlich Halb-Tier ist?«, erwiderte sie, ihre Stimme klang dabei erstaunlich ruhig. »Hör zu, was glaubst du denn, was passiert, wenn du deine Fantasien auslebst? ‚Oh nein, der böse, böse Junge hat seine Mitschülerin abgestochen. Da müssen wir ihn wohl leider von der Schule verweisen.‘«
Seufzend lehnte sie sich zurück und fixierte den Schwarzhaarigen mit ihren bohrenden Augen. Das puppenähnliche Wesen, mit welchem sie sich anderen gegenüber für gewöhnlich gab, war untergetaucht.
»Versteh mich nicht falsch – es ist mir scheißegal, ob du dich wie ein bockiges Kind aufführst und hier drin draufgehst. Falls du überhaupt mit dem Tod davonkommst. Aber es bringt mich regelrecht zum Kotzen, wenn ich jemanden rumheulen sehe, weil er an eine verfluchte Katze gebunden ist. Ist das gerade wirklich deine geringste Sorge? God.«
Sie schüttelte sanft den Kopf und schlug dann ein Bein über das andere, während sie ihren Gegenüber geduldig musterte.
»Klar, ein unbewaffnetes Mädchen zu erledigen wäre wahrlich einfach. Aber glaubst du wirklich, die würden dich einfach so damit davonkommen lassen?«
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Daeny

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Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyThema: Der Speisesaal    Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptySa Jul 11, 2020 9:46 pm

#rachel | 014 posts
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„Alles muss perfekt sein? Was für ein Schwachsinn.“ Sie erwiderte seine Worte mit einem trockenen Lächeln.
Natürlich dachte er so. Er besaß einen anderen Hintergrund als sie, das war ihr bereits bewusst gewesen, als er sie das erste Mal angesprochen hatte – doch hob sich jener Fakt erst jetzt besonders ab.
Gewiss, seine Jugend musste nicht unbedingt einfacher gewesen sein, war sie wahrscheinlich auch nicht; doch besaß er den Luxus, sich ein Gesicht aussuchen zu dürfen – eine Maske. Oder womöglich etwas Wahres?
„Niemand ist perfekt, nicht einmal ein Computer.“
»Dann hast du meinen Vater nicht kennengelernt«, scherzte sie und lehnte sich etwas zurück, den Kopf unschuldig zur Seite geneigt.
„Häusliche Gewalt vielleicht?“, glaubte sie, von dem Bison kommen zu hören. Sie war sich allerdings nicht sicher, immerhin war das breite Tier bisher recht schweigsam gewesen.
Dennoch, jene Vermutung brachte ihren Mundwinkel zum Zucken – für den Bruchteil eines Herzschlages drohte ihre Fassade gar zu bröckeln.

‘Bitte nicht, Daddy.‘

Sie fing sich allerdings rechtzeitig; tat, als hätte sie die Worte überhört. Stattdessen sah sie John zu, wie er dem Bison über die Wange strich und sich besorgt zeigte über die Umstände, unter welchen das Tier hier war. Ein Bison benötigte viel Platz – den bot der Speiseraum mit seiner engen Bestuhlung wohl kaum.

Die Blonde hatte nicht damit gerechnet, dass sich ihr Gegenüber derart gegen eine Berührung sträuben würde. Kritisierend flackerte ihr klarer Blick zu der Hand, welche er sofort in jenem Moment entzog, in welchem ihre Finger über seine Haut strichen.
Sie schnalzte lautlos mit der Zunge und ließ sich zurückfallen, wirkte für eine Sekunde wie die arrogante Schönheit, welche sie schon in ihren Highschool-Jahren gespielt hatte.
‘Fallt auf die Knie oder sterbt.‘
Doch jene Erscheinung verblasste, kaum, dass man sie erkennen konnte. Stattdessen setzte sie sofort wieder ihr altbekanntes Lächeln auf – gar mit einer Spur der Entschuldigung, dass sie ihn unerlaubt berührt hatte.
»Sorry.«

Als sie sich schließlich mit gespielter Sorge abwandte, um sich einem anderen Schüler zuzuwenden, ahnte sie beinahe, dass John ihr folgen würde. Warum sollte er sich denn auch wehren? Am Ende wäre er nur jämmerlich allein an seinem ursprünglichen Sitzplatz zurückgeblieben.
Der Junge mit dem kätzischen Begleiter war ein Trampel, was Höflichkeit oder gar Freundlichkeit anging, aber hatte Rachel etwas anderes erwartet?
Mittlerweile besaß sie ein Händchen dafür, einzuschätzen, welchem Charaktertyp ihre Mitmenschen anhörten. Gewiss, mit hundertprozentiger Sicherheit konnte sie es nie sagen – aber es reichte in den meisten Fällen aus, um sich entsprechend auf ihren Gegenüber einzustellen.
War ihr der bockige Junge sympathisch? Wohl kaum. Aber er schien interessant; so, wie er seine Emotionen und Gedanken offen darlegte. Erstaunlicherweise hatte sie bisher nur Wenige beobachten können, die sich derart gegen ihre Anwesenheit im Internat sträubten. (Im Grunde ein Wunder – weshalb verfielen nicht mehr Schüler in blinde Hysterie angesichts des Fakt, dass sie einfach so in ein fremdes Internat gesetzt wurden?)
Seine Reaktion war menschlich, und irgendwie sagte ihr das mehr zu als die blinde Naivität, mit welcher die meisten ihrer Mitschüler ihre Existenz begutachteten.
Sie erwartete somit also keine wirklich freundliche Antwort.
Letzten Endes erhielt sie gar keine, jedenfalls nicht von ihm. Stattdessen beförderte sich seine schwarze Katze zurück auf den Tisch und erwiderte seufzend: „Kann man wohl sagen. Der Herr ist äußerst widerspenstig.“
»Ist dein Begleiter jetzt also auch noch dein Vormund?«, fragte sie nach kurzem Schweigen, in welcher sie auf eine Aussage seinerseits wartete. Doch der Junge schien dem Tier das Sprechen zu überlassen.
Kurz fiel ihr Blick zu John, der ihr tatsächlich gefolgt war und sich nun auf einem freien Sitzplatz niedergelassen hatte.
Zufrieden lächelte sie, dann wandte sie sich wieder dem Neuling zu.
Seine Augen strahlten trotzig. Man sah ihm an, dass er weder Lust auf ein Gespräch mit ihr hatte noch über einen längeren Aufenthalt im Internat.
Das offenbarte er auch, indem er seinen Mund aufmachte und ihr einen dummen Spruch gegen den Kopf warf. „I don't speak bloody 'potato'.“
Herzlich lachte sie für einen Moment laut auf, als hätte er ihr gerade einen besonders charmanten Witz erzählt, dann stieg sie elegant über die Sitzbank und ließ sich ihm gegenüber nieder, die Arme auf die Tischplatte gestützt.
Das sanfte Lächeln ruhte weiterhin auf ihren vollen Lippen, doch ihr Blick wirkte nun etwas düsterer. Nachdenklich musterte sie die schwarzen Strähnen, die dem Kleineren ins Gesicht hingen.
Sie wollte eintauchen in seine Gedankenwelt, mit nackten Händen nach Informationen greifen.
(Sie lechzte nach Macht.)
Das Gespräch würde sicherlich nicht so lieblich werden wie jenes, das sie mit John geführt hatte. Auch er kämpfte noch mit den neuen Umständen, unter welchen er fortan leben musste – doch er tat das auf eine angenehm ruhige Weise.
...anders als dieser Griesgram.
»Wie fühlt es sich an, in Selbstmitleid zu baden?«, fragte sie schließlich unschuldig und stützte ihr Kinn in ihre Handfläche, den Ellbogen auf der Tischplatte ruhend. »Befriedigt es dich? Vielleicht findest du auch noch irgendwelche Teller oder Gabeln, mit denen du um dich werfen kannst. Dann ziehst du wahrlich jegliche Aufmerksamkeit auf dich.«
Und dann entwich das Schmunzeln ihren Zügen; sie erschien nun ernster, auch wenn man kaum deuten konnte, ob das nun ihre wahre Emotion war.
»Warum tickst du so aus?«
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Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyThema: Der Speisesaal    Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyFr Jul 03, 2020 9:47 pm

#rachel | 013 posts
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Rachel beobachtete die Gesichtszüge des Jungen, sah zu, wie sich seine Lippen zu einem leichten Schmunzeln kräuselten.
„Nicht, wegen meinen breiten Oberarmen oder gut trainierten Oberkörper gehen die Shirts kaputt...Es scheitert tatsächlich an den blöden Hörnern. Ich seh die Dinger kaum", erklärte er ihr mit einem belustigten Lächeln. Dann spannte er seinen Arm an – fast, um ihr zu beweisen, dass er Shirts dennoch sehr wohl zerreißen könnte. Das Oberteil, das er nun allerdings trug, blieb unbeeindruckt.
»Oh, wie dumm von mir«, stieß sie theatralisch aus und stieß sich mit der Handfläche sanft gegen die Stirn, um ihre naive Trotteligkeit zu unterstreichen. »Aber-!«
Und damit beugte sie sich wieder vor, die Hände vor sich auf dem Tisch gefaltet, und sah John mit ihren leuchtenden Augen an. »Ob du‘s glaubst oder nicht, in der High School hatten wir mal einen Typen, der hat seine Shirts tatsächlich auf die Weise kaputt gemacht. Die Mädchen sind auf ihn geflogen – haha!«
Da beugte sie sich wieder lachend zurück und warf sich das blonde Haar über die Schulter. Ah, es tat gut, sich an alte Zeiten zu erinnern.

Doch die Erinnerungen schienen so verblasst, so ungreifbar, dass es ebenso Szenen eines Filmes sein könnten. Was war schon echt?

Jene Tatsache verlieh ihren Mundwinkeln ein leichtes Zucken, als sie John lächelnd dabei zusah, wie er die Hand ausschüttelte. Sie erwähnte ihren Vater und bemerkte in seinen Augen ein interessiertes Funkeln.
Wie lang, bis sie ihn um den Finger gewickelt hätte?
Sicherlich, sein Interesse war berechtigt. Wer würde nicht in ihre Gedankenwelt tauchen wollen? Sehen, was der Blondschopf erlebt hatte; welchen Geschmack ihre Zunge barg?
Sie gab sich hin wie ein offenes Buch, doch wahrlich erzählen tat sie nichts.
John schien die Gefühle, die sie für ihren Vater empfand, nicht für seine eigenen Eltern zu erwidern. Er sagte zwar nichts dergleichen, doch es war jener finstere Ausdruck, der sich kurz um seine Züge stahl und ihn verriet. War es das Verlangen nach Zuneigung?
Doch jener Schatten verschwand, noch ehe Rachel seine Hintergründe durchschauen konnte. Nein, wenn sie mehr wissen wollen würde, müsste sie es aus ihm herauskitzeln.
„Eh, wie meinst du das? Wieso sollte es den Bekanntenkreis deines Vaters jucken was du für ein Allgemeinwissen hast?“
Während er die Frage stellte, spiegelte seine Miene ein derartiges Verdutzen wider, dass sie amüsiert den Kopf schieflegte.
Er verstand nicht. Doch wer konnte das auch schon, ohne die Details zu wissen?
»Hm.« Ihr Blick huschte für einen kurzen Moment zu Zelos, der interessiert den Kopf abgewendet hatte. Noch ehe sie etwas erwidern konnte, beförderte er seinen wurstähnlichen Körper von der Tischplatte.
Sie hatte keine Zeit, um auf seine Spielchen einzugehen. Seine unbändige Neugierde würde er alleine ausleben müssen.
»Mein Vater hat mit vielen wichtigen Männern zu tun. Sie bewerten nicht nur seine Arbeit, sondern auch alles andere, das ihn ausmacht«, erklärte sie dann trocken, behielt allerdings ihr sanftes Lächeln bei, während sie ihr Augenmerk wieder auf den Bisonjungen richtete, »Alles muss perfekt sein, Auch seine Tochter.«
Und dann wurde ihr Lächeln etwas breiter, püppchenhafter.

Kurz war sie sich nicht sicher, ob er ihre darauffolgende Antwort überhaupt wahrnahm, denn seine Aufmerksamkeit huschte erneut zu seinem feuchtnasigen Begleiter.
Besorgt strich er dem Bison über den breiten Kopf.
Rachel fragte sich, was der Grund für die Verhaltensänderungen des Tieres waren – doch sie ging nicht weiter darauf ein.
Stattdessen lauschte sie seiner Antwort. Doch seine Erläuterung klang so wie jede andere auch – da waren Bilder in seinem Gedächtnis, doch sie waren nicht länger klar. Wer erinnerte sich denn schon an den Tag vor ihrer Ankunft im Internat? Es war fast, als hätte man in ihren Hirnen rumgeschraubt; ihnen Stunden aus ihrem Leben geraubt, die nie wieder zurückkommen würden.
Er war nicht der einzige, dem es so ging.
Und er würde auch nicht der letzte sein.
»Mach dir keine Sorgen«, erwiderte sie jedoch, streckte sich kurz über den Tisch und tätschelte John tröstend die Hand. Mit gedämpfter Stimme fügte sie an: »Den Meisten geht es so. Aber die Erinnerungen kommen für gewöhnlich wieder, je länger man hier ist. Eine Nachwirkung der Experimente.«
Dann ließ sie sich zurückfallen und schlug ein Bein elegant über das andere.

John sah ihrem Begleiter nach, welcher in der Menge zu verschwinden schien, ehe er seinen Blick allgemein durch den Speisesaal gleiten ließ. Etwas schien ihn zu beschäftigen, aber sie wusste, dass es nicht die richtige Zeit war, um ihn darauf anzusprechen.
Für einen Moment schwiegen beide.
Etwas schien sich in ihren Geist zu brennen. Eine Vermutung? Oder womöglich...
Nachdenklich fuhr sie sich mit dem Zeigefinger hinab über ihre Lippen und ließ ihre Fingerspitzen anschließend an ihrem Hals ruhen. Ihre Aufmerksamkeit wanderte fort, durch die Anwesenden im Speisesaal – von Schüler zu Schüler, Tier zu Tier.
...ein Blick?
Da sah sie ihn; fing auf, wie er sie musterte.
Für einen kurzen Moment verharrte sie, spürte eine elektrisierende Spannung durch ihren Körper gleiten, die sie nahezu sprachlos zurückließ.
Sie war immer noch da, diese Verbindung – überwältigend, verlangend.
Delfino‘s muskulöser Körper hob sich von der Menge ab. Wieso war er ihr jetzt erst aufgefallen?
Er war zu weit entfernt, um seine Züge lesen zu können. Doch er schien nicht begeistert; was, von ihrem Plausch mit dem Bisonjungen?.
Jedenfalls bildete sie sich das ein – und fühlte sich dementsprechend ertappt. Fuck.
Zorn baute sich in ihrer Brust auf. Zunächst glaubte sie, jenen Frank gegenüber zu hegen; ihm die Schuld für ihr schlechtes Gewissen zuweisen zu dürfen.
‘Willst du mich festketten? Verhindern, dass ich mich von dir entferne?‘
Doch wenn sie genauer darüber nachdachte, war das Schwachsinn. Der Bärtige konnte sie genauso gut angaffen und sich schweigend über ihren Anblick erfreuen – seine Gedanken waren von hier aus unmöglich zu deuten.
Nein, der Zorn galt viel eher ihr selbst. Und der Tatsache, dass sie ihre eigenen Empfndungen so ins Wanken brachte.
Das zwischen ihnen war ein kurzes Spiel gewesen – womöglich eine Aussicht auf gebesserte Noten. Nicht das erste Mal, dass sie sich auf so etwas einließ.
Und dennoch: sie sehnte sich danach, den Lehrer in ein dunkles Kämmerchen zu stoßen und jenes Spiel zu wiederholen.

Ihre Wangen erhielten eine zarte Rotfärbung, ehe sie sich zusammenriss und ihren Blick schlagartig abwandte.
Wahrscheinlich war sie einfach untervögelt.
„Warst du vor dem Internat in einer Beziehung?“
Bei dem Klang seiner Stimme schnellte ihre Aufmerksamkeit zu John zurück.
Sie blinzelte überrascht. Delfino hatte ihre Maske zum Bröckeln gebracht, doch kaum wiederverwickelt in das Gespräch, gelang es der Blonden, sie wieder aufzusetzen.
Schwach zuckte sie mit den Schultern und schüttelte dann unschuldig schmunzelnd den Kopf. »Nicht wirklich. Ich bin wohl nicht so der Beziehungstyp.«
Bevor sie sich allerdings eine Gegenfrage überlegen konnte, zuckte plötzlich Zelos Stimme in ihren Gedanken auf.
»Haha, gib dir diesen Freak. Oh – das tat sicherlich weh, ha!«
Verwirrt sah sie sich um, auf der Suche nach dem Frettchen, welches wohl drauf und dran war, sich erneut in fremde Angelegenheiten einzumischen. Sie entdeckte ihren Begleiter nur ein paar Bänke weiter in der Nähe eines (fast) leerstehenden Tisches kauernd– in dieser Ecke waren die Plätze nicht so zahlreich besetzt wie in der Mitte des Speisesaals – und sich lustig machend über das Schauspiel, das sich ihm bot.
Einer der Neulinge führte eine hitzige Diskussion mit seinem Begleiter (jedenfalls war das wohl der Fall gewesen, bevor der Schüler das Tier vom Tisch gefegt hatte).
Ah, ein klassischer Fall von „Oh Gott, wo bin ich, was bin ich, wieso kannst du mit mir reden“.
Das Theater könnte sie nicht weniger interessieren, weshalb sie drauf und dran war, sich gelangweilt abzulenken.
...aber immerhin war sie weiterhin auf der Suche nach glücksbringenden Kontakten; und wer wusste schon, inwieweit der Neuling ihr nicht gar helfen könnte.
Also warf sie einen gespielt besorgten Blick hinüber zu John.
»Sollen wir einschreiten?«
Und noch ehe er antworten konnte, erhob sie sich und näherte sich – ihr kurzer Rock dabei elegant hin- und herschwingend - dem Tisch, an welchem der aufgewühlte Katzenjunge saß.
Im Gehen bückte sie sich kurz, um das weiterhin still vor sich hinspottende Frettchen am Nacken zu packen und aufzuheben.
»Stress mit deinem Begleiter?«, fragte sie schließlich unschuldig, als sie die Streitenden erreicht hatte.
Kurz überlegte sie, mit welcher Taktik sie sich dem Jungen nähern könnte. Er wirkte jedenfalls nicht wie jemand, der sich mit lieblichen Worten beruhigen lassen würde.
Oh ja, Smalltalk lässt uns sicherlich vergessen, wie abgefuckt diese ganze Situation ist.
Sie legte den Kopf schief, musterte ihn, bemerkte den gestressten Ausdruck in den blauen Augen.
»Hysterie lässt dich echt scheiße aussehen«, merkte sie schließlich trocken an und lächelte dann schwach, sah kurz über ihre Schulter, um zu sehen, ob John ihr gefolgt war, ehe sie sich wieder an den Jüngeren wandte, »Du wirkst neu. Wie heißt du?






#redd | 002 posts
schlank, groß, rotschopf, braune augen.
tiermerkmale: fuchsschweif, fuchsbeine.

* fox genes.
* companion: reiner | ♂
* wants to get punched in the face.
* wanna buy his paintings?
s t e c k b r i e f
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Redd11
credit to ohitsae!


Redd Tsunekichi
angesprochen: zoë sykes (@livyatan) ; kaleb nour (@thivja).
erwähnt: freya bailey (@thivijia).
Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams Locati12 beim esstisch.


Oh, wie langweilig. Beinahe befürchtete Redd, dass sein kleiner Radiergummi-Wurf kein sonderliche Aufmerksamkeit erregt hätte – womöglich nur ein überraschtes Zucken, ein genervtes Stirnrunzeln, ehe sich der getigerte Schüler wortlos zurück an seine Freundin wenden würde.
Doch da lachte seine Sitznachbarin herzlich auf. Eine Engelsstimme, würde er gar behaupten, hätte er es nicht besser gewusst. Sein Schweif zuckte erfreut.
Wenigstens eine Person, welcher er den Tag versüßen konnte. Seine schmalen Augen ruhten auf Kaleb und der Blonden, an deren Namen er sich immer noch nicht erinnern konnte.
Er war ihr sicherlich schon mal begegnet. Hatten sie gar Worte miteinander gewechselt? Oder war sie ihm im Traum erschienen?
Der Fuchsjunge grinste überlegen und zwinkerte den Beiden zu, ehe ein sanftes Kichern hinter ihm ihn dazu brachte, überrascht den Kopf zu wenden.
Uh, welch interessantes Geschöpf. Er grinste in sich hinein, ehe er sich lässig zurücklehnte; einen Fuß auf die Bank setze, um sein Kinn auf sein Knie zu stützen, während er das schwarzhaarige Mädchen musterte.
So zierlich; die Haut wie Porzellan und…
Nun. Blinzelnd warf er einen Blick auf die blütenähnlichen Auswüchse an ihren Armen.
»Aye, Blumenprinzessin«, begrüßte er sie, sein dunkler Blick funkelte angesichts ihrer schüchternen Höflichkeit neckend auf.
Redd kannte sie – er kannte die meisten hier. Und an ihren Namen erinnerte er sich besonders, allein schon, weil er so simpel und doch wohlklingend war. Zoë.,
Etwas in seinem Unterbewusstsein riet ihm zur Vorsicht – sie war doch jünger als er.
Oh, das wär‘s doch – der werte Redd sucht sich schmackhaftere Beute, klein und wehrlos.
Reiner schien seine Gedanken zu hören; zu spüren, denn auch ihm kam ein gehässiges Winseln, das nahezu einem Lächeln glitt. Mit neugierig gespitzten Ohren kroch er unter der Sitzbank hindurch und näherte sich dem Mädchen mit der Orchideenmantis.
„Jetzt, uhm, hast du doch nichts mehr, womit du radieren kannst“, kommentierte sie; das rabenschwarze Haar umrahmte ihr helles Gesicht und wankte leicht, während sie auf den Bleistift deutete, welchen er immer noch in der Hand hielt.
»Oh«, entkam es ihm, als wäre ihm jener Fakt noch gar nicht bewusst geworden. Lässig ließ er ihn zwischen den von der Mine stellenweise grau gefärbten Fingern schwanken, ehe er ihn sich hinter das Ohr steckte und der Dunkelhaarigen ein keckes Schmunzeln schenkte.
»Da hast du Recht, welch Unglück… Leihst du mir deinen Radiergummi, wenn ich ganz lieb frage?«
Dabei wankte sein Schweif, als wäre er ein Hund, der sich auf einen Knochen freut.
Die Jüngere umgab eine seltsame Aura. Sie war durchaus interessant, keine Frage, aber sie war auch anders. Lag es an ihrer Gene?
Nachdenklich flackerte sein Blick hinab zu ihrer Schulter, auf welcher die Orchideenmantis kauerte.
Sie blieb vorerst stumm.
Redd war nie ein wirklicher Freund von Insekten gewesen; nun, den typischen jedenfalls. Fliegen und dergleichen.
Die Orchideenmantis schillerte in warmen Farben. Sie wirkte nicht allzu nervtötend.
Außerdem amüsierte ihn der Gedanke, es könne womöglich einen Schüler geben, dessen Gene mit jener einer Eintagsfliege verschmelzt wurde. Er schnaubte lachend.
„Du bist gut! Also…, nicht das ich das anders angenommen hatte, ich finde nur…“
Seine Aufmerksamkeit huschte zu ihrem Gesicht zurück. Wie unschuldig – sie schien nach den richtigen Worten zu suchen, ehe sie seufzte und ihn anlächelte.
Sie komplimentierte ihn, überschüttete ihn mit ihrer Freude über sein eigenes Werk.
Kurz sah er zu den Kritzeleien auf dem Tisch. Oh, das war das Mindeste, das er zaubern konnte.
»Soll ich dich zeichnen, Blumenmädchen?«, säuselte er, als er zu ihr zurückblickte. (Sicherlich würde er ein Porträt für etwas Wertvolles eintauschen können – ein kleiner Handel, haha.)  Er streckte eine Hand aus und bot ihr den Platz neben sich an. »Ich glaube, wir wurden einander bisher nicht vorgestellt. Mein Name ist Redd – und mein Kamerad hier heißt Reiner.«
Und dabei lächelte er, als wäre er bekannt für seine Freundlichkeit.
Ein kleiner Fan… das befriedigte sein Ego im Moment mehr als eine sinnlose Provokation.
Zoë bekundete ihre Sorge um den Tigerjungen. Als würde ein Radiergummi schwerwiegende Verletzungen verursachen können. Nun, wenn er genauer gezielt hätte…
»Heh, Redd, meinst du-«, ergriff sein Begleiter plötzlich das Wort und sprang auf die Bank, die Tatzen gegen die Tischplatte gestützt. Doch ehe er seinen Satz beenden konnte, schoss ihm ein kleiner Gegenstand in den Rachen und ließ ihn ruckartig zurücktaumeln – hinunter von der Bank.
Widerwärtig keuchend krümmte er seinen Rücken und würgte ein jenen Radiergummi hervor, welchen sein Begleiter zuvor noch lustig durch die Gegend katapultiert hatte.
Nun lag das Teilchen erbärmlich in einer kleinen Pfütze, bestehend aus Fuchsspucke.
Laut lachte Redd auf und lehnte sich zur Seite, um den Fuchs einen höhnischen Blick zu schenken.
Oh, aber wenn der Radiergummi seinen Weg zu seinem ursprünglichen Eigentümer gefunden hat…
Plötzlich fiel ein Schatten über ihn.
Blinzelnd verdrehte der Rotschopf den Kopf so, dass er Kaleb ansehen konnte. Jener war ihm derart nahegekommen, dass er seine Kritzeleien auf dem Tisch begutachten konnte.
»Du riechst gut«, kommentierte Redd provokant und grinste breit. Er kam nicht umhin, einen Funken überraschter Bewunderung in den Augen des Tigerjungen zu erkennen.
„Soll ich das sein?“, fragte er und fauchte dabei leise.
Ah, welch süße Drohung. Sie ließ Redd die feinen Härchen am Nacken auffstellen, aber nicht etwa aus Angst.
»Mh, gefällt es dir? Ich konnte nicht anders, als deinen Adoniskörper zu verewigen. Gut getroffen, nicht wahr?«
Er schmunzelte gehässig, ehe er sich seinen Bleistift schnappte und der Kaleb-Skizze prompt übergroße Ohren verpasste.
»Jetzt ist es noch zutreffender, findest du nicht?« Angst vor den Konsequenzen, die seine Provokationen zur Folge haben könnten, hegte er nicht.
Reiner – der sich von seiner spontanen Würgeaktion erholt hatte – näherte sich dem Hellhaarigen mit geducktem Schädel und verzog das hündische Gesicht zu einer hämischen Fratze.
»Eh, mein Großer – an deiner Stelle würde ich kleinen Mädchen keine derartigen Blicke schenken. Pfui, sitzt deine Olle nicht gleich dort drüben?«, kommentierte der Fuchs das Grinsen, mit welchem er Zoë begrüßte und lachte schließlich heiser auf.
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Daeny

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Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyThema: Der Speisesaal    Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptySo Jun 21, 2020 4:02 pm

#rachel | 012 posts
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* ferret genes.
* companion: zelos | ♂
* doll face.
* innocent eyes – dark mind.
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Rachel Campbell
angesprochen: john miles (@trauerjunges).
erwähnt: ihr vater (npc).
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Der Bison war auf eine seltsame Weise niedlich. Rachel war kein Fan von kuhartigen Tieren – nicht, dass sie wirklich etwas gegen sie hatte, aber sie standen zumindest nicht auf Platz 1 ihrer must-have-Haustiere-Liste. Dennoch, die Art, wie John‘s Begleiter entschuldigend die Ohren hängen ließ, entlockte ihr ein leichtes Lächeln.
Es lag eine gewisse Menschlichkeit in seinen Augen. Ähnlich, wie es auch bei Zelos der Fall war. Manchmal vergaß sie, dass der Großteil der Begleiter ursprünglich wilde Tiere waren.

„Tut mir leid, es ist schwierig für ihn in solch kleinen Räumen...“
Die Blonde winkte beruhigend ab. »Mach dir keinen Kopf. Ich bin die letzte, die sich wegen so etwas aufregen würde.«
Und damit folgte ein zuckersüßes Lächeln.
Der Junge erklärte ihr außerdem, dass er ein ähnliches Problem hätte. Scheinbar hätte er heute bereits vier Shirts kaputt gemacht.
Sie lachte amüsiert auf, ehe sie den Kopf schieflegte. »Gleich vier? Oh wow, du musst ja eine wirkliche Muskelmasse habe.«
Das Lächeln hielt an, während sie den Jungen dabei beobachtete, wie er dem Bison über die Wange strich. Die Beiden schienen bereits eine tiefgehende Verbindung zu besitzen, so wie sie es auch mit Zelos tat.
Kurz huschte ihr Blick zu dem Frettchen.
In seinen schwarzen Augen spiegelte sich nicht selten jenes wider, das in ihrem Inneren vorging. Nun jedoch funkelten sie die Blondine lediglich interessiert an.

„Ein komischer Name für ein Frettchen“, kommentierte John, als sie ihm Zelos‘ Namen verriet. Das kleine, schlanke Tier schnaubte beleidigt.
»Er kommt aus dem Griechischen«, erklärte Rachel und streckte die Hand aus, um ihrem Begleiter durch den weichen Pelz zu streichen. Mit einem zufriedenen Seufzen schmiegte jener seinen Kopf gegen ihre zärtlichen Finger, behielt John allerdings weiterhin skeptisch im Auge.
»Die Verkörperung des Eifers oder Neides. Klingt böse, aber es passt irgendwie zu ihm.«
Sie schmunzelte, während sie das Frettchen betrachtete; und diesmal war das Schmunzeln aufrichtig.
»Mein Vater hat mir viel über griechische Mythologie erzählt, obwohl er sich selber gar nicht wirklich dafür interessierte. Aber ich schätze, es kam bei seinem Bekanntenkreis besser rüber, wenn seine Tochter über ein breites Allgemeinwissen verfügte.«
Dabei klangen ihre Worte beinahe, als läge das alles endgültig in der Vergangenheit. Für den Bruchteil einer Sekunde entgleiste ihr ihre sorgfältig gehütete Fassade und offenbarte eine Form von Reue.
Sie vermisste ihren Vater. Trotz allem, was er getan hatte – was er seinen Kollegen damals erlaubt hatte, wenn sie zu Besuch bei ihnen waren.
Augenblicklich schüttelte sie sich jenen Gedanken aus dem Kopf und setzte ihre altbekannt sorglose Maske auf, ehe sie wieder zu John sah.
»Aber ich muss zugeben, es ist eine etwas seltsame Namenswahl für ein Frettchen, da hast du Recht.«

Schließlich willigte sie ein, bei dem Fragespiel mitzumachen. Ihre erste Frage – ‘Wo kommst du her?‘ – schien ihn etwas zu irritieren, dabei wollte sie doch nur wissen, wo er gelebt hatte, bevor er im Internat angekommen war. Sie legte den Kopf schief, als er schließlich antwortete.
Für einen Moment fragte sie sich, was er wohl bereits alles durchlebt haben musste.
Doch sie ging nicht weiter darauf ein, sondern nickte lediglich, um ihre Zufriedenheit über die Antwort zu bekunden.

Nun war er an der Reihe. Neugierig wartend lehnte sie sich zurück und schlug ein Bein über das andere, während er sich eine Frage ausdachte.
„Sind die verschiedenen Unterrichtseinheiten einfach?“
So so, er wollte also gar nichts zu ihrer Persönlichkeit wissen. Sie blinzelte unbeeindruckt.
Es nagte etwas an ihrem Stolz, schien sich ihr Umfeld doch für gewöhnlich sehr für sie und ihre Hintergründe zu interessieren – aber andererseits war sie ganz froh darüber, ihn durchlöchern zu können, während er solch flachen Fragen stellte.
»Sie… sind anders, als die Unterrichtseinheiten gewöhnlicher Schulen«, erwiderte sie schließlich, darauf bedacht, ihn nicht zu verängstigen. Er würde schon erkennen, was sie meinte – dass sie nicht hier waren, um Mathematik oder Chemie zu lernen.
»Aber bewältigbar.«
Damit endete ihre Antwort auf seine Frage auch schon.

»Ich bin dran«, fuhr sie daraufhin amüsiert schmunzelnd vor und wandte den Blick ab, um gespielt nachdenklich in die Leere zu starren. »Hmm...«
Mit ihrem Zeigefinger tippte sie sich ans Kinn, während sie die Augen zusammenkniff und grübelte.
»Okay!« - womit sie ihn wieder ansah - »Kannst du dich an die Tage erinnern, bevor du ins Internat gekommen bist?
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Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyThema: Der Speisesaal    Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptySa Jun 13, 2020 10:27 pm

#rachel | 011 posts
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Zelos zeigte seine Neugier grundsätzlich durchaus stärker als Rachel selbst. Sagen wir, das Mädchen achtete darauf, ihre wahren Emotionen im besten Fall zu verbergen – das Frettchen hingegen schien seine Gefühle meist gern hinausposaunen zu wollen. Er fühlte sich wichtig; als würde es seine Mitmenschen und -tiere tatsächlich interessieren.
Manchmal brachte sein Verhalten die Blondine zum Lächeln. Es hatte etwas vertrautes.
Nun, als das Bison seinen breiten Kopf ausstreckte, um an dem wurstähnlichen Marder zu schnuppern, kauerte sich jener aufgeplustert hin. Mit einem recht angeekelten Ausdruck betrachtete er den grünen Speichel, der dem Bison aus dem Maul triefte. “Der kennt keine Manieren.“
Es schien Zelos gar nicht zu stören, dass Rachel auf seine gedanklichen Bemerkungen gar nicht einging.

John verhielt sich recht seltsam, als wäre ihm plötzliche Hitze in den Schädel gekrochen. War sie der Auslöser? Ihr Mundwinkel zuckte verräterisch, doch sie unterdrückte ein spöttelndes Lächeln. Womöglich. Sie musste sich gar nicht vergewissern, um ein gewisses Gefühl der Befriedigung zu verspüren. Es gefiel ihr, welche Macht sie über die Leute zu haben schien. Jedenfalls meinte sie das.
Als die Augen des Jungen allerdings erneut anfingen, feucht zu glitzern, legte sie erneut den Kopf schief. In ihm schien etwas vorzugehen, das tiefer ging als ein einfaches Gespräch. Hatte sie irgendetwas gesagt, das eine derart aufgewühlte Reaktion zu Folge gehabt hätte? Im Grunde versuchte sie nur, ihre Spinnweben zu spinnen. Ihn einzuwickeln in ihre scheinheilige Süße.
„Wie heißt der Kleine?“, fragte er, nachdem sein Blick auf Zelos fiel.
»Zelos.«
Ihre Stimme klang ruhig, warm; doch ihre knappe Antwort schien ein Themenwechsel nahezu nicht zu dulden. Sie glaubte, er lenkte nur auf das Tier, um die Tränen in seinen Augen zu überspielen.

Weshalb das Schmunzeln, als sie ihn dazu aufforderte, von sich zu erzählen? Sie behielt ihr freundliches Lächeln bei, das aufgeschlossene Funkeln in ihren Augen, doch innerlich hinterfragte sie die Gründe, weshalb John von einer Emotion zur nächsten wanken zu schien.
Dann grinste er. „Was hältst du von einem kleinen Spiel?“
Amüsiert lachte sie auf, leise, mädchenhaft. Oh wenn er doch nur wüsste, dass ihre Scharade ein einziges Spiel war.
Wann hatte es begonnen? Mit dem Tag, an welchem sie hier ankam?
Nein, das Ganze ging schon Jahre so. Erst die eine Maske, dann die nächste. Ein falsches Lächeln da, ein bedeutungsloses Zwinkern hier. Es war beinahe schon beängstigend, wie selten sie doch ihr wahres Gesicht zeigte. (Beinahe hätte sie gar vergessen, was denn ihr wahres Gesicht überhaupt war.)
Die Zweisamkeit mit Frank war seit langer Zeit die erste Situation gewesen, in der sie sich wahrhaftig geöffnet hatte. Ansatzweise, zumindest, man musste immerhin nicht gleich übertreiben.
Ob er das wohl wusste?
Sie erwischte sich dabei, wie ihre Gedanken erneut zu dem Lehrer abdrifteten und verfluchte sich innerlich selbst.
»Einverstanden«, erwiderte sie schließlich als Antwort auf seinen Vorschlag.
Ein harmloses Fragespiel. Ja, die erste würde sie noch oberflächlich stellen, bedeutungslos.
Und dann würde sie anfangen, tiefer in seinem Geiste zu wühlen; nach Wissen gieren.

“Wie bitte? Ein Wurm mit Fell?, schnitt Zelos‘ innerer Monolog ihr das Wort ab. Das Bison hatte sich bei seinem Begleiter erkundigt, um welche Tierart es sich bei dem Frettchen denn handelte. Entnervt warf sie ihm einen kurzen Blick zu. Seine Stimme in ihrem Kopf konnte recht laut werden. Als das Horn des Bisons auch noch gegen die Tischplatte stieß, fauchte Zelos entrüstet auf.
“Sieh nur, was das für ein Trottel ist. Wurm mit Fell, ich glaub ich höre nicht richtig-“
Schlagartig streckte das Mädchen ihre Hand aus, ergriff Zelos am Nackenfell und zog ihn mit sanfter Bestimmtheit zu sich an die Brust. Er zischte protestierend, verstummte jedoch schließlich – auch gedanklich.

»Hier kommt die erste Frage«, ergriff Rachel wieder das Wort, ihre Stimme nahezu säuselnd, während sie ihre Aufmerksamkeit wieder John zuwandte. »Wo kommst du her?«
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Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyThema: Der Speisesaal    Beiträge mit dem Tag rachel auf Lost Dreams EmptyMi Jun 10, 2020 11:26 pm

#rachel | 010 posts
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So gutherzig sich Rachel auch geben konnte, sie achtete doch etwas auf Hygiene – und war nicht gerade begiert darauf, eine mit schleimiger Spucke überzogene Hand zu schütteln.
Aus dem Grund ließ sie ihre eigene auch zögernd sinken, nachdem John das Unausgesprochene ohnehin in Worte fasste.
»Kein Problem«, erwiderte sie und behielt ihr aufgeschlossenes Lächeln jedoch bei. »Dann eben nächstes Mal.«
Ihr entging nicht, dass er seinen Blick zwischendurch abwandte, diesen allerdings nahezu augenblicklich wieder an ihre eigenen Augen heftete.
Er wäre nicht der Erste, der sich in ihnen verlor.
Während er gerade ihren Namen komplimentierte, bemerkte sie aus dem Augenwinkel, wie Zelos unnötig nah an den Schädel des Bisons zukroch, welcher gerade genüsslich den Graswürfel mampfte. Den wurstähnlichen Leib hatte er dabei so weit über den Rand der Tischplatte gestreckt, dass es nahezu wirkte, als würde er jeden Augenblick hinabfallen.
Nun, selbst Schuld. Natürlich lag ihr viel an ihrem kleinen Begleiter, doch würde sie ihn nicht davor bewahren, Dummes zutun.
Schau mal wie grün sich sein Speichel färbt – man, Pflanzenfresser sind wirklich eigen. Ernähren sich den ganzen Tag nur von Gemüse.
Theoretisch gesehen waren Grashalme kein Gemüse, doch auch hier verzichtete Rachel darauf, die stummen Bemerkungen ihres Begleiters zu kommentieren.
Stattdessen wandte sie sich wieder an John, welcher ihr gerade erklärte, dass er – tatsächlich – zu den Neuen hier gehörte.
»Ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlen musst. Mir und den meisten Anderen ging es immerhin ähnlich.«
Sie seufzte und begann, nachdenklich eine goldene Haarsträhne um ihren Finger zu wickeln, während sie sich an ihre eigene erste Woche in dem Internat erinnerte.
»Man ist an einem vollkommen fremden Ort, mit fremden Menschen – und Tiermerkmalen. Lass das erstmal sinken.«
Ihre Hand löste sich von ihrer Locke, stattdessen lenkte sie ihre Aufmerksamkeit zurück auf John.
Jener schien mit seinen Gedanken selbst etwas abgeschweift zu sein. Mit erhobenen Augenbrauen legte sie den Kopf schief und musterte ihn kurz schweigend, ehe sie fortsetzte:
»Aber man gewöhnt sich daran. Und die meisten Leute hier sind ohnehin recht nett, da fällt es einem leicht, sich ein neues Zuhause zu schaffen.«
Eine kleine Lüge, immerhin fühlte sich die Schule für sie noch immer fremd an. Doch mit jener Aussage hätte sie den Jüngeren sicherlich nicht getröstet.
Also lächelte sie nur aufmunternd.
Für einen kurzen Moment glitzterte John‘s Auge verräterisch, doch ehe die Träne tatsächlich über seine Wange rollen konnte, wischte er sie sich rasch wieder weg.
Huh? Doch nicht so stark, wie er tat?
Rachel ließ sich ihren Gedankengang nicht anmerken. Sie tat gar so, als wäre ihr das feuchte Funkeln nicht aufgefallen.

Dennoch, die Frage, ob er denn okay wäre, hing immer noch zwischen ihnen. John wich nicht zurück, als sie sich etwas vorbeugte.
Es überraschte sie etwas. Die meisten würden allein schon zusammenfahren, weil sie ihre veränderte Körperhaltung verwunderte – oder (auf den männlichen Großteil bezogen, mit vereinzelten Ausnahmen) sie würden stutzig werden und dabei einen Blick in ihr offenes Dekolleté riskieren.
John jedoch ließ lediglich seine Hand auf einem seiner Hörner ruhen, ehe er diese vorsichtig herunternahm und mit einem sanften, wenn auch knappen „Klar“ antwortete.
Natürlich kaufte sie ihm das nicht ab, doch würde sie taktischer vorgehen müssen, um an seine verborgenen Gedanken zu gelangen.
Würden jene dabei für sie von Vorteil sein? Womöglich nicht, im Grunde interessierte es hier drinnen ohnehin niemanden, wie es jemandem ging. Doch womöglich würde es nicht schaden, sich hier und da beliebt zu machen.
Wer wusste denn schon, was ihre Mitmenschen dann bereit wären, für sie zu tun?
Sie erwiderte auf seine Antwort hin nichts, sondern durchbohrte ihn lediglich mit ihrem augenscheinlich besorgten Blick. Das Mädchen gab ihm zu verstehen, dass sie ihm nicht so recht glaubte, doch wollte sie nicht nachhaken.
Noch nicht.
»Okay«, meinte sie schließlich und lehnte sich wieder zurück, schlug ein Bein über das andere und strich sich ihren Rock zurecht.
Sie überlegte für einige Sekunden und beobachtete Zelos dabei, wie er John‘s Begleiter weiterhin neugierig inspizierte. Man konnte fast meinen, er wäre ein Spiegelbild ihrer Selbst – nur dass sie ihre eigene Neugierde nicht derart offen präsentierte.
»Erzähl mir etwas von dir«, meinte sie dann plötzlich und drehte sich zu John zurück, um ihm mit einem freundlichen Schmunzeln zu begegenen. »Nur, wenn du möchtest, natürlich. Aber über sich selbst zu sprechen hilft manchmal, weniger erfreuliche Gedanken verschwinden zu lassen.«
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Rachel war nicht das, was man unbedingt als Gewohnheitstier bezeichnen würde. In ihrem Leben hatte sie bereits mehrmals die ein oder andere Veränderung durchleben müssen; Situationen, in denen sie ihren Geist umstellen musste. Obgleich das nun auf ihre Familie oder Freundeskreis bezogen war – es war ihr stets leichtgefallen, sich anzupassen, ein liebliches Lächeln zu bösem Spiel aufzusetzen.
Das Internat war der bislang willkürlichste  Umstand, der sich in ihren Alltag eingepflanzt hatte. Herausgerissen aus ihrem verwöhnten Leben und allem, das ihr vertraut gewesen war, sollte an jener Stelle doch bereits gewöhnungsbedürftig genug sein – aber nein, hinzu kam, dass man ihr irgendwelche Chemikalien ins Blut gespritzt und sie zu irgendeinem Halbwesen hat machen lassen.
Ausreichend Fakten, um das Mädchen um den Verstand zu bringen; doch sie hatte sich gut eingelebt, oder etwa nicht? Zelos war ihr ans Herz gewachsen, als wäre er bereits vor ihrer Ankunft hier ein Teil ihrer Selbst gewesen.
(Vielleicht hatte man ihre Seele aufgespalten und aus den gewonnenen Fragmenten ihren Begleiter erschaffen. Das würde zumindest erklären, wieso die Verbindung zwischen den Beiden so stark war.)
Oh, aber nicht nur hatte sie sich eingelebt, sie harmonierte auch wunderbar mit den Veränderungen ihres Körpers und Geistes.
Wenn sie zurückdachte, an die Nächte, in denen sie sich aus ihrem Zuhause geschlichen hatte um sich mit Freunden zu betrinken, würde sie zwar durchaus zugeben, dass sie deren Nähe genossen hatte – doch es war kein Verlangen gewesen, kein Bedürfnis. Mit ihrer Ankunft in der Schule jedoch hatte sich das Alles geändert. Wahrlich, wenn sie niemanden um sich herum hatte, so glaubte sie, ersticken zu müssen.
Zelos hatte ihr jenes Verhalten recht simpel erklären können. Merkmal eines Frettchens, blabla. Nun war es eben auch ein Teil von ihr, auch wenn sie – Gott sei Dank – immer noch mehr Ähnlichkeiten zu einem Menschen hatte.
Doch auch mit jenen Veränderungen war sie zurechtgekommen; sie hatte aufgehört, die Dinge zu hinterfragen, sich zu wundern, wie es denn überhaupt möglich gewesen war, an ihrer Psyche rumzuschrauben.

Deshalb wunderte sie sich auch, weshalb es ihr an jenem Abend gelang, Kontakte zu meiden. Das Zwicken in ihrer Brust war zwar immer noch präsent und wies sie darauf hin, dass sie gerade gegen ihre Bedürfnisse handelte, doch der menschliche Teil in ihr sehnte sich nach einer Auszeit. Sie konnte es nicht in Worte fassen und es sich – um ehrlich zu sein – auch nicht wirklich erklären. Wie oft war sie nachts wachgelegen mit der Befürchtung, die Einsamkeit würde ihr Herz durchbohren? Wie stark war das Verlangen gewesen, fremde Haut auf ihrer eigenen zu spüren?
Heute jedoch fehlte jegliches Anzeichen einer solchen Sehnsucht. Sie hätte sich am Liebsten in eine ruhige Ecke verpisst, in ein dunkles Loch, um sich ihren Gedanken vollständig hinzugeben.
Es gab einige Dinge, über die sie sich klar werden musste; Dinge, die keinen wirklichen Sinn ergaben. Und das konnte sie am Besten, wenn sie sich nicht gerade das Ohr von jemanden abkauen ließ.
Sie dachte an den Lehrer, der der Erste an diesem Ort gewesen war, der sie hatte berühren dürfen. Ja, sie war beinahe schon genervt angesichts des Faktes, wie oft er seinen Weg in ihr Bewusstsein fand.
Vielleicht wollte sie doch nicht so genau darüber nachdenken.

Die blonde Schülerin riss sich gerade in jenem Moment aus den Gedanken, als auch schon eine weitere Gestalt auftauchte. Der Junge schien beinahe schon hastig, wie er da nach einem Sitzplatz suchte, ehe er sich ihr gegenüber an den Tisch niederließ. Augenblicklich befreite sie sich von ihrem nachdenklichen Ausdruck und entspannte ihre Gesichtszüge, was ihr eine freundliche Erscheinung verlieh. Wäre es einer ihrer ersten Tage an der Schule gewesen, so hätte sie womöglich über die Bisonhörner an den Schläfen ihres Gegenübers gestutzt – doch mittlerweile überraschte sie nichts mehr. Jesus, immerhin liefen hier mittlerweile auch Schüler mit Tierschädeln herum.
„Hi, ich hoffe der Platz ist nicht belegt“, sprach der Junge – wenn auch etwas zu spät, immerhin hatte er sich bereits hingesetzt. „Ich bin John.“
Rachel neigte ihren Kopf leicht zur Seite und musterte ihn. Großgebaut, breiter Oberkörper, dunkle Augen. Nicht das hässlichste Exemplar an der Schule, trotz der Hörner.
Er selbst schien bei ihrem Anblick etwas stutzig.
Ah ja, die Macht eines Puppengesichts. Sie setzte ein zuckersüßes Lächeln auf, verlieh ihren Augen ein warmes Funkeln.
Sein Blick wanderte für einen kurzen Moment zu seinem Begleiter., was auch Rachel dazu verleitete, ihre Aufmerksamkeit für ein paar Sekunden zu dem Bison zu lenken. Jener inspizierte die Tischplatte mit seiner feuchten Nase besonders neugierig. Zelos – der bis vor wenigen Herzschlägen noch verborgen zwischen den Armen der Blonden geruht hatte, löste sich von seinem Sitzplatz und kroch auf den Rand der Tischplatte zu. Interessiert hatte er seinen Pelz aufgeplustert.
Oh man, stell dir vor, dir würde sowas jeden Tag hinterherlaufen“, erklang seine spöttische Stimme in ihren Gedanken, ohne, dass die restlichen Anwesenden sie vernehmen konnten. „Statt einem Frettchen würde sich da eine Kuh nachts an deine Seite schmiegen.
Sie verzichtete darauf, ihn auf den Fakt aufmerksam zu machen, dass es sich bei dem Tier nicht um eine Kuh handelte.
»Ich bin Rachel«, erwiderte sie stattdessen und reichte John ihre zarte Hand, um der Begrüßung einen höflichen Nachdruck zu verleihen, »Dein Gesicht sehe ich zum ersten Mal. Bist du neu hier?
Seine Stimme klang zwar ruhig - er wirkte, als würde er sich seine Worte sorgfältig zurechtlegen, ehe er sie aussprach – doch etwas schien nicht so ganz in seine sanfte Präsenz zu passen.
Rachel war bereits in das Spiel der Manipulation und des Durchschauens eingeweiht worden, als sie das unschuldige Gesicht eines Kindes besessen hatte. Sie hatte damals noch nicht realisiert, dass eben jenes Spiel durchaus als Waffe eingesetzt werden konnte – so, wie ihr Vater es getan hatte. Doch mittlerweile wusste sie, welche Fäden sie ziehen; wie sie sich geben musste, um vertrauensvoll zu wirken. Oder so etwas in die Richtung.
Weshalb sollte ein solch naives Mädchen denn auch böse Absichten haben?
Natürlich war Rachel dennoch keine Gedankenleserin. Sie konnte John nicht von der Stirn ablesen, was ihn gerade beschäftigte, welche Tatsachen ihm durch den Kopf schwirrten. Doch Fakt war, dass er nicht wie jemand wirkte, dessen Herz frei von Sorge war.
Die Blondine blinzelte nachdenklich, nahezu zögernd, als müsste sie nochmals überlegen, ob sie das Thema tatsächlich anschneiden sollte.
Dann sah sie sich kurz um, vergewisserte sich augenscheinlich, dass den Beiden kein ungewollter Dritter zuhörte, ehe sie sich leicht vorbeugte und leise – mit besorgtem Unterton - nachfragte: »Ist alles okay?
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#rachel | 008 posts
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DARF ANGESPROCHEN WERDEN!

Die Dinge, die an dieser gottverdammten Schule geschahen, führten dazu, dass sich diese seltsam herrschende Anspannung zuspitzte. Bildete sie sich das Alles vielleicht nur ein? Schulleitungen kamen und gingen, das war doch in ihrem Leben zuvor auch schon so gewesen.
Leben zuvor. Halleluja, welch unglückliche Wortwahl.
In Ward‘s Abschiedsworten schwang ohnehin ein solches Unheil mit, dass die Szene, die daraufhin folgte, fast schon ein logisches Bindeglied darstellte. Als läse man ein Buch, und man gelangte an die Stelle, an der sich die Leser lediglich denken „Ah, endlich“.
Was für ein armer Bastard, wie er da vor versammelter Schülerschaft verhaftet und abgeführt wurde. Rachel hatte nie eine sonderliche Bindung zu dem (Ex-)Direktor gehabt; viel eher hatte er nur eine weitere Marionette in einem Spiel dargestellt, das sie immer noch rätseln ließ. Das Internat war kein normales, das war der Blonden mittlerweile mehr als bewusst geworden.
Sie war nicht hier, um sich in irgendwelchen Wissenschaften weiterzubilden. Nein, die Hintergründe ihres Daseins waren weitaus drastischer.
Ward ging, die Handschellen funkelten im künstlichen Licht des Speisezimmers. Er ging, war fort, und machte einer neuen Gestalt Platz.
Eine Frau. Kalt, bestimmt. Sie gefiel Rachel nicht.
„Mir kamen viele Regelverstöße zu Ohren, weshalb ich sie noch einmal eindringlich darauf hinweisen werde, dass der Anweisung von Lehrkräften Folge zu leisten ist.“
Die Schülerin unterdrückte ein Lächeln. Oh, ob die Alte da am Pult auch von den Dingen Wind bekommen hatte, die sie in einem der Klassenzimmer angestellt hatte?
Ihre Schenkel prickelten immer noch angesichts der süßen Berührungen, die sie vor einer recht kurzen Zeit noch genossen hatte.
Schweigend, die Hand gegen das Kinn gestützt, suchte sie die Menge nach Frank ab. Ob er bereit wäre, ihr Spielchen zu wiederholen?
Sie ignorierte Ms. Thomson‘s restliche Ankündigung – interessierte sich der Blondschopf grundsätzlich nicht für Vorschriften und Regeln, die sie in ihrem Freiraum einschränkten. War es nicht schon immer so gewesen? Damals, als ihr Englischlehrer sie rauchend auf dem Gelände erwischt hatte – hatte sie sich nicht auch da mit zuckersüßen Worten aus der Situation verholfen?
Manchmal, da erschien sie sich selbst unsterblich. Hob sie ihren Rock nur ausreichend an, so entkam sie jeglicher Strafe, die man ihr androhte.
War es an dieser Schule anders? Jetzt, nachdem es ihr gelungen war, einen weiteren Mann um ihren schlanken Finger zu wickeln, glaubte sie, sich in Sicherheit wiegen zu können.

Weshalb dann dieser Kummer?
Lautlos seufzend verdrehte das Mädchen angesichts ihrer eigenen Gefühlslage die Augen. Sicherlich lag es an diesen verdammten Experimenten, dass ihre Emotionen aufkochten, wann immer es ihnen gerade zu passen schien.
Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft im Internat verspürte sie nicht das Verlangen, sich kopfüber in bedeutungslose Gespräche zu stürzen, nur, um die Anwesenheit anderer Menschen genießen zu können.
Sie saß allein an einem Tisch, weiter hinten; weiter fort von den vereinzelten Gruppen, die sich nach Thomson‘s Ansprache gebildet hatten.
Nur das Frettchen leistete ihr Gesellschaft.
Zelos spürte ihre Gefühlslage; er wusste, was zwischen ihr und Frank vorgefallen war, ohne, dass sie es tatsächlich aussprechen musste. Er hatte ihr anfangs vorwurfsvolle Blicke geschenkt, sie angeschwiegen, während sie mit stolz erhobenem Kinn durch die Flure spaziert war.
Das unschuldige Püppchen.
Doch das High ihrer Macht und dessen, was sie anzustellen vermochte, ebbte langsam ab. Ihr gefiel nicht, was Frank in ihr auslöste.
Da war kein Ekel, wie bei all den anderen alten Säcken, auf die sie sich – in der Hoffnung auf eigene Vorteile – eingelassen hatte. Da war nicht der Wunsch, sich unter die Dusche zu hocken und sich die Spuren seiner Hände vom Leib zu waschen.
Das Gefühl, das sich in ihrer Brust festgesetzt hatte wie eine kleine, lästige Zecke war nicht so recht zu deuten.
Der Hauch der Trauer kam von etwas Anderem, so dachte sie jedenfalls. War es Heimweh?
Oder die Scham darüber, zu was sie geworden war?
“Immer noch dieselbe kleine Schlampe wie damals, was, Ms. Campbell?“
Manchmal, da wurden die vergangenen Stimmen in ihrem Gedächtnis besonders laut.
Manchmal, da schienen die herablassenden Blicke nicht länger eine Erinnerung zu sein.
Misstrauisch sah sich das Mädchen um; doch keiner ihrer Schüler sah sie schief an.
Sie steigerte sich erneut in Szenarien hinein, die nicht der Wahrheit entsprachen – dabei war sie doch fester Überzeugung gewesen, jene Panik wäre nicht länger Teil ihrer Selbst.
»Bullshit«, stieß sie leise hervor und strich sich mit einer eleganten Bewegung das gelockte Haar zurück.
Woher kamen diese beschissenen Zweifel? Sie war perfekt; die Art von Mädchen, die Männer mit einem Klimpern der Wimpern dazu brachte, ihr wie Hunde hinterherzurennen.
Keiner von ihnen würde es auch nur wagen, sie für ihre Taten anzuprangern. Sie lechzten doch selbst danach, dasselbe zu tun.
Jene Gedanken verhalfen Rachel zu einem kühlen Kopf.
Erneut streifte ihr Blick durch den Speisesaal, blieb hier und da an Grüppchen hängen, die sich unterhielten, ohne, dass sie den Gesprächsstoff wirklich auffasste.
Ja, sicherlich waren die Experimente Schuld, dass sie sich den hübschen Kopf derart über solche Kleinigkeiten zerbrach.


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