Mitglieder FAQ Kalender Suche Regelwerk Das Team und deren Aufgaben Gästebuch
Klick!
Login
Benutzername:
Passwort:
Bei jedem Besuch automatisch einloggen: 
:: Ich habe mein Passwort vergessen!
Wer ist online?
Insgesamt sind 3 Benutzer online: 2 Angemeldete, kein Unsichtbarer und 1 Gast

Ju, Shahar

Der Rekord liegt bei 51 Benutzern am Do Jan 04, 2018 11:41 am
Neustes
» Whispers Wiedereingliederungstraining
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyDo Mai 09, 2024 9:00 pm von Whisper

» Sha‘s Charaktersammlung <3
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyDo Mai 09, 2024 5:26 pm von Shahar

» Eleyas Training
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptySo Mai 05, 2024 8:16 pm von Eleya

» Krones Sammelsuchium
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyDo Mai 02, 2024 7:36 pm von Shahar

» ✧ Ein neuer Anfang... [Aktivitätscheck!] ✧
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyDo Mai 02, 2024 9:49 am von Wolkensplitter

» Indy verlässt das Nest
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptySa Apr 27, 2024 10:58 am von Ju

» 01. Neue News
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyDi Apr 16, 2024 8:46 pm von Cupid

» [ZELL] Böses ist im Busch o.o
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptySo Apr 14, 2024 4:23 pm von Shahar

» Ely ist da!
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptySo Apr 14, 2024 10:01 am von Eulenstern

Die aktivsten Beitragsschreiber der Woche
Ju
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Vote_lcapBeiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Voting_barBeiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Vote_rcap 
Shahar
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Vote_lcapBeiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Voting_barBeiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Vote_rcap 
Kronenschatten
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Vote_lcapBeiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Voting_barBeiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Vote_rcap 
Whisper
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Vote_lcapBeiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Voting_barBeiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Vote_rcap 
Icespark
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Vote_lcapBeiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Voting_barBeiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Vote_rcap 
RPG-Quicklinks
Forgotten Experiments

All Whats Left
Noch Fragen?
Hast du noch Fragen zum Forum oder dem RPG?
Wende dich über unsere Kontaktbörse privat an unsere Teamlinge. Unser Team wird sich so früh wie möglich um dein Anliegen kümmern.

Kontaktbörse Anführer

Kontaktbörse Heiler
Schwesternforum


Partner
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Warriorcatsrpg1hoci
















Die Suche hat 6 Ergebnisse ergeben 009

AutorNachricht
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Alt1010Thema: Die Gänge und Flure
Wolkensplitter

Antworten: 125
Gesehen: 10077

Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyThema: Die Gänge und Flure    Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptySa Mai 30, 2020 1:28 pm




Lambros


Evergarden




Schüler | Internat | Steckbrief | #009

Sanften Schrittes wanderte der Junge mit seiner Wölfin an der Seite die langen Flure der Schule entlang. Er wusste wo er hin wollte und auch Luna wusste es, nur das Mädchen, dass ihm momentan folgte wusste es nicht und das war auch gut so, fand zu mindesten Lambros. Sie gingen an ein paar Schülern vorbei, die noch immer auf den Fluren standen und redeten, einige von ihnen kannte er bereits, anderen wieder um hatte er schon den ein oder anderen Hof gemacht und wieder andere kannte er noch gar nicht. Sie musste so wie auch Dana neu an der Schule sein. Lambros interessierte jedoch gerade mal eine Sache und zwar, dass Dana ihm auch ja folgte, denn sonst würde er den ganzen Weg um sonst zurück legen.

Luna streifte Sanft sein Bein, als sie ihn für einen kurzen Moment überholte. Mittlerweile merkte der Junge, dass er doch schon recht Müde war, denn normaler weise hielt er immer ein kleines Schläfchen wärend des Tages um auch am Abend wieder fit zu sein, doch heute hatte er es nicht geschaft, da er viel zu viel unterwegs war. Ich werde wohl alt, sonst wäre ich nicht so müde, dachte er wärend er nun auch an einigen Fenstern vorbei Schritt. Man konnte den Ausbereich schon recht klar erkennen. Lambros mochte den Anblick, den dieser gab ihm immer ein Gefühl von Freiheit. "Guck mal dort" begann er eine weitere Konservation mit Dana auf zu bauen. "Das ist der Außenbereich der Schule. Zu mindestens ein Teil davon. Er zeigte mit seinem Finger hinaus in aus dem Fenster in den Hof hinein. Im Sommer, wenn es warm war verbrachte er jeden Tag draußen in der Sonne und genoss die Strahlen auf seiner Haut. Hin und wieder suchte er sich aber auch ein schattiges Plätzchen um dort eine kleine Runde zu dösen und auch Luna genoss es immer wieder. Zun einen musste sie dann nicht auf den Jungen mit seiner großen Klappe aufpassen zum anderen streichelte er sie immer wärend er weg Döste.

"Sag mal Dana, wo ist eigentlich dein Begleiter, ich habe ihn noch nicht gesehen." fragte er nun die Schülerin. Es war immer wichtig, dass der Begleiter bei einem war. Nie im Leben wäre es Lambros in den Sinn gekommen Luna irgendwo alleine rumstreunern zu lassen. Aber auch Luna würde es nicht einfallen den Jungen alleine auf die Mädchen los zu lassen, sie taten ihr dann doch zu sehr leid.

Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Nature-3303721__480-01




Angesprochen & Erwähnt

... Dana (@Sommersturm)


; Gänge und Flure


Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Alt1010Thema: Schlafsaal - Jungen
Gast

Antworten: 32
Gesehen: 2615

Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyThema: Schlafsaal - Jungen    Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptySo Apr 12, 2020 11:23 am

Constantin Elyas Artemis Monaghan

♫ Schüler | Steckbrief | Post {#}009{/#} | {#}CEAM{/#} ♫

Constantin spürte einen leichten Stich am Hals, als Vlad seine Fangzähne in seinen Hals rammte. Doch Schmerzen verspürte er nicht. Vor Jahren hatte er gelesen, dass Vampire die Stelle vorher betäubten, um es für ihre Opfer angenehmer zu machen. Sekuden vergingen und Constantin spürte, dass ihm immer und immer mehr kalt wurde. Sein Körper fing langsam an zu zittern und ganz leichte Schwindelgefühle überkamen ihn. Doch wegrennen kam nicht in Frage. Wo sollte er auch hinrennen? Er war blind und würde vermutlich eher gegen die Türen und Wände laufen. Nein. Er musste bleiben, bei Vladimir bleiben.

„Oh… du sieht mich nicht, aber wenn, würdest du laufen. Weg vor mir.“ Das waren Vlads Worte, doch Constantin schenkte ihnen keine Beachtung. *Wenn du wüsstest. Du kennst mich nicht. Hackst zusammen mit Valentine andauernd auf mir rum, doch kennen tut mich keiner.* dachte er. "Ich würde nie vor dir weglaufen, Vladimir." sagte er dann ganz leise. Er spürte, wie Vlad erneut seine Fänge in seinen Hals bohrte und hielt seine Hand mit einem etwas festeren Griff fest. Er wollte ihn nicht loslassen. Das kam für ihn gar nicht in Frage.

Constantin schloss seine Augen. Er schwankte ein wenig. Der plötzliche hohe Blutverlust tat ihm nicht gut wobei, wem tat sowas schon gut. Auf einmal überkamen ihn die Gefühle und er spürte wie salzige Tränen seine Wangen runterliefen. „Wie kannst du das denken?“ hörte er Vladimir sagen. Constantin öffnete wieder seine Augen und schaute durch Zufall direkt in Vlads Augen. "Du versteckst dich vor der Wahrheit, Vladimir. Du siehst nur das Böse in dir und in den Menschen, doch die die dich lieben lässt du links stehen. Ich bin blind ja, aber lieben tut man mit dem Herzen, nicht mit den Augen." entgegnete er. Constantin positionierte seinen linken Arm hinter Vlad und drückte ihn nun fest an sich. Sich selbst lehnte er an die Wand hinter sich an. Seine Stirn legte er gegen die seines jüngeren Schulkameraden und ein paar Tränen tropften auf die Wange des Kleineren. "Ich liebe dich, Vladimir. Mir ist es egal wie sehr du mich in der Vergangenheit oder Zukunft schikanierst oder hasst. Ich weiß das du kein Monster bist, sondern ein Junge der eigentlich nur von jemanden geliebt werden will." flüsterte er leise in das Ohr des Vampires. Er setzte alles auf eine Karte. Würde Vladimir sein Verhalten gegenüber ihm ändern? Würde er zu Valentine rennen, um ihm dies zu erzählen? Würde er ihn nur noch grausamer mobben? Er riskierte es, denn er wusste, dass es besser war seinen Gefühlen recht zu geben. Ja, er liebte den Vampir und es musste gesagt werden.

Ort: Schlafsaal Jungen Badezimmer
Angesprochen: Vladimir [{@=85}Kat{/@}]
Erwähnt: Vladimir, Valentine
//Out -



Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Alt1010Thema: you're cute when you're cold (Eis×Titan)
Dunkelseele

Antworten: 22
Gesehen: 890

Suchen in: Archiv   Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyThema: you're cute when you're cold (Eis×Titan)    Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyDo Apr 09, 2020 7:43 pm
Titan
#009 | @Flammensee

Normalerweise verfügte Titan über ein recht zuverlässiges Gefühl, wenn es darum ging, die auf ihm brennenden Blicke anderer regelrecht auf seiner Haut zu spüren. Es hatte ihm schon mehr als nur einmal die Gelegenheit gegeben, Starrer und spätere Partner ausfindig zu machen; Leute, welche ihr Interesse an ihm nicht laut ausdrückten und sich lieber darauf verlegten, ihn mit Blicken auszuziehen. Als würde ihre Vorstellung dazu reichen herauszufinden, dass sein Körper bereits mehr Menschen beglückt hatte als viele sie bereits an einem Ort versammelt gesehen hatten. Als wären ihre schmutzigen kleinen Tagträume ein Fenster zu den nächsten paar Stunden in denen Titan Dinge mit ihnen zu veranstalten wusste, die sich selbst das versessenste Hirn nur mit sehr viel Fantasie ausmalen konnte.
Der Schüler wusste nicht mehr, wann genau er damit begonnen hatte, sich durch Betten und dunkle Gassen zu huren. Doch wie diese Zeit auch betragen mochte; sie hatte es geschafft, ihm eine neue Welt zu eröffnen, welche besser war als jene, welcher er hierdurch zu entfliehen versuchte. Er hatte Spaß, er betätigte sich körperlich und auch seine Sozialkontakte stiegen in ihrer Zahl rasant an. Er war endlich einmal gut genug in einer Sache, welche ihm von anderen im besten Fall sogar Lob einbrachte. Wenn er es wollte, hatte er schon fast jeden ins Bett bekommen können. Und einen Großteil der Zeit wollte er es eben. Mochte man es fast schon besessen nennen, dass er sich einen Großteil seiner Zeit nur noch darauf fixierte, sich möglichst schnelle Erlösung in jeder Person zu suchen, welche ihm entgegenkam, so war das eben so. Was die Leute ihm quer über die Straße in seine Richtung riefen, wie sie sich hinter ihm das Maul zu zerrissen, nur um dabei einen ungetrübten Blick auf seine Rückansicht zu haben… Sie waren der Überzeugung, er wäre armselig, weit unter ihnen stehend. Welch eine Ironie, dass es gerade diese Menschen waren, in deren von Lust verschleierten Augen Titan die Erregung am stärksten brennen sah, wenn er in sie stieß. Wenn er über ihnen kauerte, sie auf die Matratze drückte. Wenn sie ihn anflehten. Wenn sie mehr wollten, noch mehr als das, was sie zuvor noch in lautesten Tönen verachtet hatten.
Letztendlich waren sie wohl alle noch Tiere. Und Titan war in vielen Fällen wohl der, bei dem sie von der Leine frei waren und sich ihren Trieben hingeben konnten.
Der Schüler verneinte keine Anfrage, ließ jeden an sich heran. So wie er anderen Freude bereiten konnte so merkte er, dass es auch ihn besser, gut ging, nachdem er sich mal wieder einem völlig Fremden hingegeben hatte. Sex war gesund, wurde doch oft gesagt. Wenn dem tatsächlich so war konnte man ihn durchaus als gesegneten Mensch betrachten. Dass auch er mit der Zeit immer mehr wollte, sich oft nicht mehr nur mit einem Partner pro Abend zufriedengab… nun, es war wohl das Bedürfnis, sich bis ins hohe Alter eine ausgezeichnete Gesundheit zu sichern, wie es aussah. Ein Vorrat davon war doch immer gut, ebenso wie eine stetige Auswahl derer, mit welchen er sich bei Wunsch die Zeit vertreiben konnte. Wenn er ein neues Spielzeug fand, welches ihm Freude bereiten konnte, wenn sein Körper ihm praktisch von allein anzeigte, wenn sich ihm ein solcher Fund bieten konnte… es machte all die Abläufe um einiges leichter. All die Abläufe, welche Titans Leben ausmachten.
Er wusste nicht mehr, wann Sex mit größtenteils wildfremden Menschen tatsächlich zu seinem Leben geworden war, doch tatsächlich war dem nun so. Das einzige Leben, welches er sich vorstellen konnte. Er war glücklich. Er war glücklich. Und wenn er es nicht war, dann suchte er sich eben jemanden, welcher ihn wieder glücklich machen konnte.
Eis würde das nicht können.

Auch, wenn der Schüler starrte, auch, wenn er Titan vielleicht doch nicht ganz so sehr verabscheute, wie er es noch letzte Stunde hatte glaubhaft machen wollen; Titan würde ihn nicht vögeln und sich nicht von ihm vögeln lassen. Sein Leben bestand aus Sex und Melancholie, doch Eis wollte er nicht zu einem Teil einer oder gar beider dieser zwei Bestandteile machen. Er brauchte nicht noch einen festen Einfluss von Hass als Zusatz, einen Hass, welcher sich bei einmaligem Wurzelschlagen möglicherweise nicht mehr vollständig aus Titans Leben würde lösen lassen. Es war noch nie eine gute Entscheidung gewesen, etwas mit seinen Peinigern zu beginnen, und seien es nur Stunden der Lust.
Er sollte aufhören, Aussichten auf etwas zu stellen, was er dem weißhaarigen Schüler ohnehin nicht geben würde. Er sollte dessen brennende Blicke einfach ignorieren. Ihn ablehnen und sich auf neues konzentrieren, neues, welches in seine Prinzipien passte. Verdammt, er war an einer neuen Schule voller noch ungenutzter Möglichkeiten. Weshalb seine Gedanken dennoch nur bei oder eher auf Eis hängen blieben, gar nichts anderes mehr umfassen konnten… es machte Titan mehr Angst, als es früher die Monster unter seinem Bett geschafft hatten.

Dass seine Show nicht die gewünschte Wirkung hatte, kratzte nur zusätzlich an seinem Ego - der erste Schultag nach den Ferien war tatsächlich noch um einiges beschissener als erwartet. Sein Bemühen war scheinbar umsonst, er hatte noch immer…
Bemühen?!
Moment.
Im Kopf des Schülers schien sich alles zu drehen. Er hatte bestimmt kein verdammtes Bemühen außer dem, Spaß zu haben. Und selbst das sollte ihm nicht durch den Kopf gehen, zumindest nicht auf diese Art, in diesem Moment, wenn er gleichzeitig über Eis nachdachte. Fuck. Fuck. Fuck. Fuck. Sein Körper sagte ihm, dass er doch ein Bemühen hatte. Dass sein beschissenes Bemühen leider Gottes den Namen Eis trug und hinter ihm saß. Hinter ihm, im selben Raum und doch gefühlsmäßig unfassbar weit entfernt. Er hatte sich zu ihm gewendet, seine eigenen Finger mit der Zunge und den Lippen umspielt wie er es sonst nur mit anderen Körperteilen seiner stetig wechselnden Partner tat, um ihm ein verficktes Angebot zu machen. Ihm. Ihm, dem gegenüber er noch immer alles andere als Sympathie empfinden konnte. Ihm, von dem er die Finger lassen sollte, und das aus gutem Grund. Ja, Eis hatte gestarrt und das alles andere als unbemerkt. Doch vielleicht war es tatsächlich nicht auf die Art gemeint gewesen, welche Titan direkt in seinen Blick hineininterpretiert hatte. Vielleicht plante er schon seinen Schlägerfreunden vorzuschlagen, die kleine neue Schwuchtel bereits in der ersten Pause halb in der Toilette zu ertränken oder vor den Augen aller zusammenschlagen. Dass Titan nicht schwul war spielte hierbei wohl keine Rolle, das tat nur die Tatsache, dass er sich selbst anscheinend nicht mehr unter Kontrolle hatte. Dass er seinem ausgewählten Kontrahenten ohne großes Nachdenken ein deutliches sexuelles Angebot gestellt hatte verunsicherte den Schüler hier jedoch noch einmal weniger als die darauffolgenden Sekunden, in welchen er ernsthaft auf eine Reaktion des anderen gehofft hatte, wie es schien.
Eine Reaktion, welche nicht aus Ignoranz bestand. Eine Reaktion, welche sich nicht aus dem zornigen Blick zusammensetzte, welcher nun weiterhin in seinem Rücken zu brennen schien. Es war dumm, er war dumm, so grundlegend bescheuert. Hatte er tatsächlich gehofft, das Eis freudig aufspringen würde, breit lächelnd und bereit, sich ihm hinzugeben? Hatte er sich auch nur vorgestellt, dass er anstatt seiner Finger den Schwanz des anderen zwischen den Lippen haben könnte, dass es der Schaft von Eis war, welchen er anstatt seiner eigenen Fingerknöchel provokant mit der Zunge umspielte?
Der Schüler verstand sich selbst nicht mehr. Kannte und erkannte sich nicht mehr; und das noch keinen Tag später als der letzte vergangene Ferientag, welchen er in glücklicher und durchaus friedlicher Einsam- und Enthaltsamkeit in seinem dunklen Zimmer verbracht hatte. Aber Himmel - ganze Wochen ohne Sex zeigten nun wohl ihre Wirkung. Daran musste es liegen, dass er nun sogar Verlangen danach hatte, sich an Eis ranzuwerfen. Bloße Enthaltsamkeit, welche auch Mönche zum Fantasieren brachte und ihnen glaubhaft machte, es gäbe einen Gott, der sich um sie scherte. In seinem Fall wäre das Bild Gottes dann wohl Eis, auch, wenn Titan definitiv nicht vorhatte ihn anzubeten oder um Gnade zu flehen (wie schnell sich einige Dinge doch ändern würden.). Nun gut, er würde dem Glauben einfach nur den Rücken zukehren, sündigen. Das Problem wäre gelöst und er würde diese Nacht ruhig und hoffentlich in den Armen eines anderen einschlafen können ohne sich über sein Seelenheil den Kopf zu zerbrechen. Es beunruhigte Titan ungemein, dass sich seine Gedanken kaum noch von Eis zu lösen wussten. Er hatte noch nie länger über jemanden nachgedacht, sich selbst einmal ausgenommen. Es hatte ihn nie interessiert, niemand hatte ihn interessiert. Er ging mit Fremden ins Bett, hatte Spaß, mal mehr und manchmal eben auch weniger. Doch so gut es auch sein mochte; jeder war ersetzbar. Namen und auch Gesichter waren für ihn schon nach einer Stunde beinahe wieder vergessen, niemand hielt sich länger in seinen Gedanken. Umso seltsamer war nun Eis' ständige Präsenz in seinem Denken - und das, obwohl er ihn noch nicht einmal richtig berührt hatte.
Und auch, wenn er nun scheinbar eine Erklärung gefunden hatte, ließen sich letzte Zweifel nicht vertreiben.

Dass auch Flamme - unbewusst, das musste man dazu sagen - mit ihrer Frage nicht gerade zuträglich zu einer möglichen Verdrängung des weißhaarigen Schülers war, machte es nicht gerade leichter. Die Sitznachbarin mit der leuchtend roten Mähne hatte offensichtlich trotz der mehr als bloß kurzen Dauer seiner Aktion zumindest mitbekommen, dass er sich wieder zu Eis gedreht hatte. Wenn man ehrlich war stellte das aber auch keine große Kunst dar. Titan war sich ziemlich sicher, dass die gesamten hinteren Reihen in den Genuss seiner kleinen Show gekommen waren; zumindest, wenn sie gedanklich auch nur halbwegs im Unterricht anwesend waren. Hätte es sich bei erwähnten Schülern auf den billigen Plätzen nicht um hoffnungslose Nerds gehandelt, deren Interesse wahrscheinlich auch durch einen von lauter Musik begleiteten Striptease auf dem Lehrerpult nicht von ihren flackernden Handys gelenkt werden konnte, wäre vielleicht sogar einer auf das Angebot eingegangen. Anstatt es schlichtweg zu ignorieren, wie Eis es lieber handhabte. Titans Überzeugung von sich selbst war nicht von schlechten Eltern, dennoch hatte ihm jegliche ausbleibende Reaktion anscheinend einen größeren Dämpfer verpasst als gedacht.

"Vorgefallen nicht, Gott bewahre." Mit einer theatralischen Geste voll Dramatik versuchte Titan eine ernsthafte Antwort auf die Frage zu vermeiden. Immer schön oberflächlich bleiben, niemanden unter die Maske blicken lassen; unter die Kleider war in Ordnung, aber hinter das, was hinter seinem Körper stand, kam niemand. Und sei es nun Flamme, welche er schon jetzt als das bezeichnen würde, was einer Freundin am nächsten kam an diesem Ort. Titan verlor nicht die Kontrolle, hatte keine Persönlichkeit, welche seine Mitmenschen auch nur einen feuchten Dreck anging. Wenn jemand etwas von ihm wollte war das Sex; für anderes eignete er sich wohl eher weniger, wie es über die Jahre immer deutlicher schien. Dann sollte dem eben so sein. Er war für das Amusement aller verantwortlich, ob er sich nun durch die Schule hurte, dumme Witze riss oder zur Belustigung anderer zusammengeschlagen wurde. Und ein Entertainer ließ sich nicht in die Karten blicken, der Gastgeber machte die Kosten seiner kleinen öffentlichen Freuden nicht publik.
"Ich habe nur nach wie vor das Gefühl, dass er mich hasst. Auch, wenn er dann langsam aufhören könnte zu starren - ich habe kapiert, dass er mich nicht mag." Und ich merke von Minute zu Minute mehr, dass mir das weniger egal ist, als es sollte. Er brauchte Ablenkung. Jetzt. Wieder. Immer noch. Was auch immer. Die Zeitform war egal, die Notwendigkeit dieser Sehnsucht allerdings nicht. Die Stunde konnte wohl kaum ewig gehen, und doch schien Titan die Aussicht bis zur Pause so glänzend wie ein Blick in einen gammeligen Abfluss. Verdammt. Kaum fünf Minuten vorher hatte er bereits das Gefühl gehabt zu ersticken; nun hatte er sich aufgrund einer unbedachten Aktion eine Runde selbst verflucht, bevor er sich in unveränderter Situation wiederfinden musste. Es gab keinen Ausweg. Er konnte nicht einfach schreiend aus dem Raum stürmen; ebenso wenig war es ihm erlaubt, einen seiner Mitschüler zu nutzen, um zumindest körperlich wieder zur Ruhe zu kommen. Unruhig wippte der Schüler mit dem Knie, klickte hektisch auf seinem Kugelschreiber herum. Das Lächeln war auf seinem Gesicht festgefroren, die Konversation mit Flamme wirkte tatsächlich nicht einmal ansatzweise so falsch wie Titan sich fühlte. Ein Kribbeln hatte sich in seinem Bauch eingenistet, Übelkeit erregend und doch irgendwie...süß. Es erinnerte ihn an längst vergangene Sommertage, welche klebrig und zuckrig von Massen von Eis gewesen waren, welche er sich nach der Schule in den Kindermund geschoben hatte. Verdammt, verdammt. Titan hätte verzweifelt und mittlerweile so gut wie völlig hemmungslos heulen können bei dem nun mehr zweideutigen Gedanken.
Wochenlang kein Sex, wochenlang kein Sex… daran musste es liegen. Weshalb ihn der scheinbar kalte Entzug erst jetzt eingeholt hatte, blieb wohl ein Rätsel.

"Bist du dir sicher, dass es nur das ist?" Zweifel an seinen Worten zeichneten sich klar in Flammes Augen ab. Auch ihr Blick war leuchtend blau, eindrucksvoll; Titan hatte zwar nicht das Gefühl, dass er neben ihrem Zwillingsbruder saß, doch manche familiären Merkmale waren wohl doch unverkennbar. Es schien, als wüsste sie etwas, dachte über etwas nach, über das Titan keine Ahnung hatte. Über das er nicht Bescheid wusste. Hatte es mit Eis zu tun? Als seine Schwester hatte sie bestimmt mehr Ahnung von dem irritierenden Verhalten des Weißhaarigen, doch Titan hütete sich davor nachzufragen.
"Natürlich. Was sollte denn sonst sein?" Ahnungslos wirken, wie ein offenes Buch. Dass die gezeigten Sätze in ihrer scheinbaren Normalität ein verschlüsseltes Durcheinander Titans Gedanken waren, musste ja niemand wissen. Der erste Schein war der, der zählte.
Flamme schien noch immer nicht überzeugt, zumindest nicht gänzlich. Jedoch hatte sie scheinbar auch nicht vor, weiterzusprechen, zumindest nicht darüber. Dennoch schien die Frage sie noch weiterhin zu beschäftigen, auch wenn sie vorerst nichts mehr in diese Richtung erwähnte.
"Es ist wirklich alles in Ordnung." Titan schob noch eine letzte Bekräftigung hinterher. Er mochte Flamme, er mochte sie wirklich. Und Freunde hatte er schon selten genug, als dass er sie mit irgendetwas nerven oder belasten würde. Was bisher auch noch nie der Fall gewesen war, wenn man ehrlich war. Es hatte Zeiten in seinem Leben gegeben, in welchen Titan gerne aufgegeben hätte, doch in gerade diesen Zeiten hatte er zum Sex gefunden. Für die nächsten Jahre, bis jetzt, war es die Lösung für alles gewesen, was ihm irgendwie bedrohlich schien. Während andere in seinem Alter ständig bekifft und sternhagelvoll waren, vergnügte er sich (zugegebenermaßen; oftmals auch nicht ganz nüchtern) eben in einem dunklen Eck mit jedem menschlichen Wesen, welches Ansätze seiner Existenz sichtbar machte. Wurde er zusammengeschlagen und hatte Schmerzen - es gab immer jemanden, der mit seinen Berührungen einen Arzt und einige Tage der Ruhe ersetzen konnte. Hatte er Streit mit seiner Großmutter, welche ihn vor der Hölle zu bewahren versuchte - jedes Mal zeigte ihm mindestens eine Person für einige Stunden, dass es das wert war. Dass er es wert war. Und das hatte ihm gereicht, so lange. Anderes hatte er einfach nicht gebraucht, anderes hatte er nicht gewollt.
Doch jetzt waren da Gefühle, welche er nicht augenblicklich mit dem Ausleben von Lust aus seinem Leben beseitigen konnte wie ein schimmeliges Stück Pizza unter seinem Bett. Einmal würde es der Lehrer an der Tafel wohl alles andere als gutheißen, sollte Titan hier und jetzt seinen kleinen Selbstheilungsriten nachgehen; andererseits fühlte der Schüler sich verdammt elend. So elend, dass er sich jetzt nicht einmal einen willigen Partner suchen wollte, es sich überhaupt vorstellen konnte, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Er war noch nie zu traurig, schwach oder krank für Sex gewesen. Fuck.

Die plötzlich aufgetretene Lustlosigkeit war allerdings genauso überraschend wieder verschwunden als Eis schließlich an die Tafel gerufen wurde. Was allerdings auch nicht das war, was Titan sich als Lösung gewünscht hatte, als er noch eben über jetzt verdrängte Leere geklagt hatte. Wieso hatte der weißhaarige Schüler, welcher nun an die Tafel ging, auch nur so einen süßen Hintern? Einen süßen Hintern, welchen Titan am liebsten nicht nur anschauen wollte?
Dass der andere bloß mit von seiner Aufgabe nicht gerade angetaner Miene eine Gleichung löste machte der Sache leider Gottes keinen Abbruch. Noch nie hatte Titan sich so sehr gewünscht, ein Stück Kreide zu sein. Ein Stück Kreide zwischen Eis‘ Fingern, wohlgemerkt.
Nein, das war eindeutig nicht das, was er zum Überkommen seiner kleinen schwachen Phase gewollt hatte. Erneute Gedanken an Eis, verbunden mit irgendeinem sexuellen Zusatz – daran hätte er in momentaner Stimmung getrost verzichten können. Natürlich waren es keine schlechten Gedanken, zumindest in dem Sinne nicht, wie der Schüler sie sonst unter diesem Begriff verstanden hätte – Titan konnte sich schon gut vorstellen, dass Eis im Bett alles andere als schlecht war. Ansonsten würden seine Gedanken hoffentlich nicht so lange auf ihm verweilen. Er hatte sich einmal dafür gerühmt, nur die abzuschleppen, welche fast ebenso perfekt in ihrem Verhalten waren wie er. Einen offensichtlich lahmen oder anderweitig nicht genügenden Menschen schaute er automatisch nicht an, sagte er sich zumindest. Jeder sollte sich auf seine Stärken etwas einbilden dürfen, und waren die Stärken das einzig eingebildete, so war das wahrscheinlich auch in Ordnung. Was nicht in Ordnung war, stellte die Tatsache dar, dass Eis ihn anscheinend einzig und allein durch seine Anwesenheit dazu bringen wollte, ihn doch zu vögeln. Andere Gründe konnte es gar nicht geben, solch einen hübschen Arsch zu haben. Ein toller Körper stellte bei jedem Geschlecht beinahe eine lautstarke Aufforderung zum Sex für Titan dar; und das Kriterium des tollen Körpers war hier mehr als bloß weit gefächert. Solange es menschlich und halbwegs bei Bewusstsein war, wurde er gevögelt. Schöne Partner waren da noch ein netter Zusatz, doch solange sein Gegenüber überhaupt einen Körper besaß, genügte das Titan oftmals schon.
Was ihm plötzlich nicht mehr zu genügen schien war die Tatsache, dass er Eis momentan nicht berühren durfte, und das trotz der Feststellung, dass er über einen mehr als nur vorzeigbaren Körper verfügte. Wie gut er sich doch in Titans Bett machen würde. Dabei wollte dieser das doch gar nicht, wie er sein wieder abschweifendes Hirn zur Vernunft zu bewegen versuchte. Er würde mit Eis nichts anfangen. Nur…einmal anfassen. Einmal. Oder zweimal. Anfassen und dann gehen. Das konnte doch noch nicht unter einen Verstoß der selbst gesetzten Regeln fallen.

Völlig darauf bedacht, Eis nicht allzu offensichtlich zu beobachten und auch das laszive Lecken über die Lippen sein zu lassen, bekam Titan im ersten Moment nicht mit, dass der Lehrer das Wort nun an ihn gerichtet hatte. Der Typ musste ihn auch für ziemlich beschränkt halten; so oft, wie er scheinbar erschrocken aufschreckte, wenn die Fachkraft ihn ansprach. Da er dann aber doch etwas zu alt für Titan war, konnte ihm die Meinung des Lehrers also ziemlich egal sein. Mit Mathe beschäftigte er sich ohnehin nicht, würde es nie tun. Wenn er Glück hatte, würde er das Jahr dennoch mehr oder minder erfolgreich hinter sich lassen können; mehr als eine mittelmäßige Klausur wäre da aber auch nichts, was er abzuliefern dachte. Als hätte er in seiner Freizeit nichts anderes zu tun als sich auch am Nachmittag mit schulischem Zeug zu beschäftigen, welches bereits seine Morgenstunden Tag für Tag zu verderben wusste. Nein, nach der Arbeit kam das Vergnügen, und das sah bei Titan nicht so aus, dass er sich ordentlich an seinen Schreibtisch setzte und mit breitem Lächeln Formeln auswendig lernte. Er was sicherlich nicht ganz so dumm, wie er sich zu stellen wusste, doch viel besser auch nicht. Gerade letzteres war nicht wirklich von Vorteil, als der Lehrer ihn nun eben aufforderte, etwas zu erklären. Natürlich, erst war Eis der Spanner aus seinem schlecht verborgenen Starren gerissen worden und nun sollte er versagen, nachdem der weißhaarige Mitschüler gestellte Aufgabe schon perfekt gelöst hatte.
Gerade setzte Titan zu einer respektlosen Antwort an, welche Nullen als Beinamen für hier anwesende Mitmenschen und Stelle als Part von „Mathe bringt mich auf der Stelle zum Kotzen“ beinhaltet hätte, als Flamme ihn in die Seite stieß. Was wahrscheinlich Titans Rettung war, hatte er nicht wirklich vor, seinen ersten Schultag bereits durch Nachsitzen zu verlängern. Seine Eigensinnigkeit und das Bedürfnis, alles und jeden persönlicher zu nehmen als man es normalerweise tun würde, hatten ihm mehr Feinde als Freunde gemacht; wohl noch ein Grund, weshalb er sich ein Hobby gesucht hatte, bei welchem Sprechen nicht unbedingt nötig oder gar erwünscht war – oder es schlicht und einfach unmöglich war, mit vollem Mund ein klares Wort von sich zu geben.

Mit offenem Lächeln und strahlenden Augen blickte Titan dem abwartenden Lehrer aufrecht entgegen, während er nach einem Blick auf den von Flamme zugeschobenen Zettel einen halben Vortrag über Nullstellen und ihre Berechnung von sich gab und das gesagte mehr oder weniger sicher an der Tafel zu ergänzen wusste. Es würde wohl immer ein Rätsel bleiben, wie die Rothaarige Schülerin in so kurzer Zeit solch eine komplexe Erklärung auf ein Blatt gekritzelt hatte; eine Erklärung, welche sogar Titan einigermaßen überzeugend vorzutragen wusste, und das ohne ständig vorgehaltenen Zettel voll in einfachen Schritten erfolgenden Rechnungen. Flammes Erklärungen waren tatsächlich so verständlich, dass er sie auch zwei Minuten später noch im Kopf hatte, als er dem wartenden Lehrer die Kreide zurückgab und seine Erklärung beendete, überzeugender als er es selbst mit alleinigem hundertjährigem Lernen nicht auf die Reihe bekommen hätte. Auch überzeugend genug, wie es gar schien. Nur gut, dass der Lehrer vorn an der Tafel stehen geblieben war, bei weiteren Schritten in den Gang hätte er wohl Titans mehr oder minder unauffälligen Spickzettel erkennen können, welchen der Schüler nach einigen Sekunden des Einprägens auf seinem Platz hatte lassen müssen. So war er nun wohl der Überzeugung, dass der neue Schüler bereits in der ersten Stunde sein unfassbares Können zum Vorschein gebracht hatte. Hoffentlich wollte er nicht mehr davon hören oder sehen als jetzt, wo er sich mit einem Lob auf den Lippen wieder gen Tafel wendete.
Augenblicklich schien Titan in sich zusammenzusacken. Gern hätte er seiner schlechten Haltung als Zusatz den Kopf auf dem Tisch abgelegt, doch ein erneutes Wecken der lehrerlichen Aufmerksamkeit brauchte er jetzt nicht auch noch. “Ferien lassen einen gnädigerweise immer wieder vergessen, wie ätzend es ist, beim Versagen von einem ganzen Kurs beobachtet zu werden. Vielen Dank, ohne deine Hilfe hätte ich wohl völligen Mist von mir gegeben. Ich habe nicht einmal eine Ahnung, was eine Nullstelle ist, danke für die schnelle Erklärung.“ Flamme lachte bloß, nickend nahm sie den Dank entgegen, bevor sie sich wieder über ihre Zeichnung beugte um dem entstandenen Adler noch einzelne Federn in den Körper zu skizzieren. Titan hätte noch etwas zu ihrem deutlichen Können in Kunst gesagt, doch das schrille Läuten der Klingel kündigte bereits das Ende der Stunde an. Der Schüler hatte gar nicht mitbekommen, wie schnell die Zeit verflogen war, erst recht in Mathe, welches er an vergangenen Schulen aufgrund dessen zähen Verlaufs des Öfteren einfach geschwänzt hatte. Wohl noch ein Grund für nun klaffende Lücken in seinem Wissen in diesem Bereich.
“Danke dir nochmals für deine Hilfe – nicht nur jetzt in Mathe, sondern auch vor der Schule.“ Es fühlte sich verdammt seltsam an, sich für irgendetwas zu bedanken. Doch auch Titan hatte einmal eine Erziehung genossen, welche nicht gerade als schlecht zu bezeichnen war, und auch, wenn sich seine menschlichen Interaktionen seit Jahren hauptsächlich auf der Basis von Sex gründeten, hatte er einige Umgangsformen noch nicht vergessen. Wenn er sie auch nicht oft anwendete, Freunde bei welchen er sich für irgendetwas bedankte hatte er in seiner Jugend kaum gehabt. “Kein Problem – Shiver und seinen Anhängern muss einfach gezeigt werden, dass das hier nicht ihr Herrschaftsgebiet ist, auch wenn es für sie momentan noch so scheinen mag.“ Dass solch ein Vorhaben leider so gut wie immer zum Scheitern verurteilt sein würde verschwieg Titan lieber. Flamme schien völlig entschlossen hinter ihren Worten zu stehen. Vielleicht hatte sie noch nicht so oft am eigenen Leib erfahren dürfen, wie wenig man tatsächlich anrichten konnte gegen die Schläger, welche sich hier eine schöne Zeit machten. Es war nicht so, dass Titan damit einverstanden war, einfach untätig zu bleiben. Wohl auch einer der immer wiederkehrenden Auslöser, welche ihn immer zum Lieblingsopfer aller machte. Doch er setzte nicht mehr darauf, einen Sturz herbeizusehnen, welcher der Vernichtung einer Monarchie zu gleichen schien. Lieber blieb er er selbst, ließ sich nicht brechen, egal, wie fest sie zuschlagen mochten. Solange er alleine war würde er kam etwas ändern können, und selbst zu zweit konnte man nichts bewegen.

“Kommst du mit in die Cafeteria? Wir haben jetzt Mittagspause; es wird zwar kaum etwas einigermaßen genießbares geben, aber vielleicht bekommt mans trotzdem irgendwie runter.“ Während die Schüler ihre Taschen packten und sich bereits grüppchenweise daran machten, den Raum zu verlassen, hielt Flamme Titan zurück. Er erinnerte sich an ihr Angebot früher am Morgen und nickte rasch. Was er sonst in gegebener Zeit der Mittagspause würde tun können ließ sich an einem Finger abzählen, oder an zwei, höchstens. Mit Essen würde er seinem Körper zumindest in der danach anstehenden Sportstunde etwas besseres tun, als wenn er sich jetzt mit einem beliebigen Schüler ins dunkle Eck verzog oder sich allein zusammenschlagen ließ. Und so nickte er, folgte Flamme ohne einen weiteren Blick in Richtung Eis auf den Flur.

Die rothaarige Schülerin hatte Recht mit ihrer Behauptung gehabt, dass man für den Weg zur Cafeteria bloß seiner Nase zu folgen brauchte. Und das tatsächlich auf keine gute Art, eher verging einem jeden schon der Appetit, wenn man dem Ort der Essensausgabe nur auf einige Flure näher kam. Was auch immer dort gekocht wurde, oder vor hundert Jahren gekocht worden war – eigentlich stellte es wohl nichts dar, was man guten Gewissens in seinem Magen haben wollte. Eher hatte Titan das Gefühl, geradewegs in seinen ungeplanten Suizid zu rennen, als er sich hinter Flamme durch die Massen der Schüler drängte, welche für ihre Mittagspause wohl trotz jeglicher Abschreckung den gleichen Plan hatten wie sie. Ein gemeinsamer Selbstmord also, assistierter Suizid wohl eher, denn bestimmt wurde einem das dazu nötige auf einem schmutzigen Plastiktablett über den Tresen gereicht. Es ekelte Titan schon vor Betreten der Räumlichkeiten davor, auch nur einen Bissen dessen zu nehmen, was ihm gleich wohl ohne Zweifel unter die Nase gehalten werden würde, gleichzeitig verspürte er tatsächlich so etwas wie Vorfreude. Er konnte sich zumindest nicht daran erinnern, zu Highschool-Zeiten überhaupt einmal in der Schule gegessen zu haben, erst recht nicht mit anderen Schülern. Dass er nun tatsächlich so etwas wie eine Freundin zu haben schien, mit welcher er zusammen in die Cafeteria gehen konnte… es war neu, und das auf eine Art, welche Titan mehr gefiel als die ebenfalls noch ungewohnte Schule an sich oder auch nur die noch unerkundete und unbekannte Gegend. Vielleicht würde es doch kein so großer Akt sein, bis zum langersehnten Abschluss durchzuhalten wie noch einige Stunden zuvor erwartet.
Zusammen mit Flamme stellte er sich in die Reihen zur Essensausgabe an. Wenigstens war das, was ihm schließlich auf dem bereits erwarteten Plastiktablett entgegengehalten wurde, nicht exorbitant überteuert, wie Schulen es sonst gern machten. Als wäre die Cafeteria ein feines Restaurant, welches für ein labberiges und pappig schmeckendes Stück Pizza doppelt so viel verlangte, wie es das Restaurant um die Ecke für eine ganze verdammte Mahlzeit tat. Eine Mahlzeit mit Vor- und Nachspeise, wohlgemerkt; die Bedienung und den sauberen Platz einmal ganz außen vorgelassen. Lächerlich, aber wohl kaum zu ändern. Aufhören, das grottige Schulessen zu kaufen würde Titan trotz allen Protests gegen diesen Fraß nicht tun – tatsächlich gehörte er anscheinend zu der Mehrheit, welche eine mögliche Lebensmittelvergiftung dem Verhungern um Weiten vorzog.

Es war ungewohnt, um diese Zeit in der Schule zu sitzen und die gegebenen freien Minuten nicht für irgendwelches Anbändeln mit Wildfremden zu nutzen. Insgesamt war er dieser Tätigkeit heute noch gar nicht nachgekommen, wie Titan feststellen musste, abgesehen von Eis natürlich, an den er sich wohl einmal zu viel rangemacht hatte. Und das, obwohl er es gar nicht gewollt hatte, zumindest solange er sich unter Kontrolle behielt. Er merkte augenblicklich auch, wie der Gedanke an den weißhaarigen Mitschüler nicht gerade dazu beitrug, dass seine Laune besser wurde. Eher rutschte seine Stimmung erneut in die Sphären, welche er gerade erst wieder verlassen hatte, wie es schien. Sobald er den Raum des Matheunterrichtes und somit auch Eis hinter sich gelassen hatte, war scheinbar eine Anspannung von ihm abgefallen, welche er zuvor nicht einmal bemerkt hatte. Natürlich war er in den letzten zwei Stunden nicht entspannt oder ansatzweise gelockert gewesen, aber dass Eis seinen Einfluss nicht einfach auf Null halten konnte… Nein, lieber spukte er in Titans Gedanken herum, ließ ihn kaum noch an anderes Denken, und letztendlich brachte er ihn dazu, eine eigentlich recht lockere Stunde unter völliger Spannung zu verbringen? Und warum das alles? Weil er ein Arsch war. Das musste es sein. Ein hübscher Arsch, ja, aber dennoch ein Arsch. Dass leider Gottes gerade Ärsche eines der Merkmale waren, auf die Titan bei seinem Gegenüber als erstes achtete… das tat hier erstmal nichts zur Sache. Der Schüler wusste, dass das nicht gerade positives über sein Verhalten oder seine Persönlichkeit aussagte, aber bisher war er damit ziemlich gut klargekommen. Weshalb gerade Eis ihn dazu brachte, all seine Prinzipien der letzten Jahre – die einzigen Prinzipien, welche er noch hatte – zu überdenken oder gleich so zu sehen, wie sie jenseits seiner von Lust geblendeten Sicht wirkten, war ein Rätsel. Der einzige Einfluss, welchen der weißhaarige Mitschüler auf ihn haben sollte war das Brechen seiner Knochen, sollte der andere sich doch dafür entscheiden, das Ignorieren irgendwann einzustellen und zu dem zu kommen, was Schlägern eben ihren verdammten Namen eingebracht hatte.

“Ich dachte, dass hier alle sitzen, mit denen ich abhängen wollen würde. Also sind das…du und ich?“ Mit müdem Lachen ließ Titan sich Flamme gegenüber am Tisch nieder. Wenigstens war die Tischplatte einigermaßen sauber, und auch auf der Fläche des Stuhls war nichts zu erkennen gewesen, was ihn davon abgehalten hätte sich zu setzen. Zwei Plätze hier waren besetzt, der Rest war noch von den Ferien unberührt. “Momentan zumindest, wie es scheint. Letztes Jahr waren wir noch mehr, aber wo die anderen sind, weiß ich nicht.“ Besonders zu interessieren schien es Flamme auch nicht, noch während des Sprechens fing sie an, auf ihrem Teller herumzustochern. Titan tat es ihr nach, jedoch um einiges misstrauischer. Wie man es schaffen konnte, ein Stück Pizza so unappetitlich wirken zu lassen… es war ein Wunder. Eigentlich mochte Titan Pizza, wenn er etwas aß, war das eben etwas, was andere Leute unter ungesundem Zeug zusammengefasst hätten. Doch das hier schien tatsächlich ungenießbar. Während Flamme dennoch vorsichtig an ihrem Stück knabberte, schob Titan seinen Teller lustlos hin und her. Wenn es nur ein bisschen essbarer aussehen würde, nur ein kleines bisschen… Aber nein, man konnte hier ja offensichtlich nicht drauf verzichten, das Essen wie einen alten Schuh mit ranziger Sauce drauf wirken zu lassen. Das würde Titan definitiv nicht anrühren. Von dem zuvor fast schon vorfreudigen Gedanken an Essen wieder ernüchtert blickte er sich um. Vielleicht würde es ja einen menschlichen Snack für Zwischendurch geben.
Den Gedanken kaum beendet fiel sein Blick natürlich auf Eis. Wen sonst. Der Schüler schien ebenfalls mit dem Essen der Cafeteria vorliebnehmen zu müssen, oder er hing hier einfach aus anderen Gründen gerne rum. Vielleicht imponierte ihm ja der Gestank nach verkochtem Essen und er setzte sich Tag für Tag in diesen Raum, um dieser Vorliebe zur Genüge frönen zu können. Mit interessierter Miene beobachtete Titan, was der Weißhaarige weiter tun würde.

//OUT ich hab nicht mehr drübergelesen; entschuldige bitte mögliche Fehler und sicherlich vorhandene, schwer verständliche Bandwurmtexte. ^^
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Alt1010Thema: About a mermaid and a man
Dunkelseele

Antworten: 19
Gesehen: 940

Suchen in: Archiv   Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyThema: About a mermaid and a man    Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyDi Feb 25, 2020 7:56 pm
Amaryllis
Sirene | #009 | @Balvala

Eric ging es nicht gut, und es zerriss Amaryllis schier das Herz, den Dunkelhaarigen so zu sehen. Weinend, scheinbar gebrochen. Letztendlich hatte sie gehofft, dass das Geld, welches er für ihren Verkauf bekommen hatte, ihn zumindest glücklich gemacht hatte, doch anscheinend war dem nicht so. Eher wirkte es so, als wäre etwas in ihm zersplittert. War es Schuld? Die Nymphe wusste es nicht, hatte sie solche Gefühle noch nie gespürt, zumindest nicht in einer solchen Intensität, wie sie den jungen Mann wohl heimsuchten. Die Tränen benetzten seine helle Haut, welche bereits unter der Oberfläche des Sees so schön geschienen hatte wie der erste schimmernde Tau des Frühlings, so wertvoll wie die zerwehten Wolken am sommerlichen Himmel, welche ihren Schatten auf Land und Wasser unter sich warfen. Amaryllis wollte über seine Züge streichen, die salzige Flüssigkeit mit ihren Fingerspitzen auffangen, ihn von seinem Schmerz befreien. Kalt drückte das Glas ihres Gefängnisses gegen ihre Haut, als sie trotz dieser Barriere die Nähe zu dem Menschen vor sich suchte. Es war ihr objektiv betrachtet unmöglich, die Wärme zu spüren, welche von seinem Körper ausging, doch war es ihr tatsächlich so, als würde sie diese fühlen können. Und doch wünschte sie sich, nicht nur das wahrnehmen zu können von Eric, seine von Tränen erfüllten Augen, sein blasses Gesicht und das Wunschdenken seiner menschlichen Wärme. Sie wollte nicht nur das von ihm, sie wollte alles von ihm. Und gerade das konnte sie nicht haben. Eric hatte sie verkauft, und er brauchte das Geld, welches er sicherlich reichlich für ihren fremdartigen Körper erhalten hatte. Er brauchte das Geld, brauchte es für sich, brauchte es für seine Frau, seine Kinder. Wie hatte sie nur jemals annehmen können, dass ihre Schwärmereien mehr als nur ein Traum waren. Eric hatte eine Familie, für die er seit Jahren kämpfte. Er würde nie alles für sie aufgeben, erst recht nicht für eine Sirene, welche ihr dummes kleines Herz an ihn verloren haben zu schien. Es war nur gut für ihn, wenn sie hinter Glas saß, wenn nur er hierdurch ein Leben leben konnte, welches aus mehr als nur täglich zermürbender Arbeit bestand. Sie wollte, dass er glücklich war, und wenn ihre Freiheit der eben der Preis war, den man zu zahlen hatte, dann sollte dem so sein. Es hätte ohnehin nie etwas aus ihnen beiden werden können, denn sie war kein Mensch und er kein Nymphenwesen. Sie hatte ihn gerettet, sie hatte sich in ihn verliebt, aber mehr würde sie nicht für ihn sein, sein können. Egal, ob sie ihm auch wichtig war, irgendwie - sie würde wohl nie an erster oder auch nur zweiter Stelle für ihn stehen, denn diese Plätze durften schon seine Frau und seine Kinder ihr eigen nennen. Wenn sie ihm ein besseres Leben bieten konnte, indem sie hier den Rest ihres Daseins fristete, dann sollte es eben so sein. Sie würde ihn vielleicht hier sogar öfter sehen als woanders, vielleicht würde er sie ja tatsächlich esuchen kommen, nochmals. Hier konnte sie ihn nicht verpassen, wie es in ihrem heimischen See hätte geschehen können, denn die Nymphe war sich sicher, dass sie mit den hundert Augen und Händen fremder am Glas ihres Beckens kein Auge würde zutun können. Nur Eric würde für sie zählen, immer. Weiter fuhr sie fort, beruhigend auf ihn einzumurmeln, auch, wenn er kein Wort des von ihr gesagten würde vernehmen können. Sie sagte ihm, dass sie seine Entscheidung verstand, und dass es in Ordnung war. Sie sagte ihm, dass sie hoffte, es würde seiner Familie nun besser gehen, es würde ihm nun besser gehen. Sie sagte ihm, wie viel er ihr bedeutet, und sie sagte ihm, dass er sich keine Vorwürfe machen sollte. Das Leben seiner Familie ginge vor das einer fremden, nicht-menschlichen Kreatur, welche man erst einmal gesehen hat. Sie sagte ihm, dass es okay sei. Und sie lächelte, mit Tränen in den Augen, die sie nicht weinen konnte, weil sie nicht den Eindruck vermitteln wollte, ihre Worte seien tatsächlich nur Worte gewesen, nicht schon Gefühle, welche sie zu verschlingen drohten.

"Was hast du vor?" Erschrocken weiteten sich die Augen der Nymphe, als sie die Bedeutung Erics Worte seiner Lippen ablesen konnte. Er wollte doch nicht...? "Es ist in Ordnung so, wirklich... du musst dich und dein Leben nicht in Gefahr bringen für mich."
Hilflos sah die Sirene zu, wie der Dunkelhaarige zurücktrat, in der Menschenmasse verschand, bis sie nicht einmal mehr seinen Schatten in dem flouriszierenden blauen Licht ausmachen konnte, welches in seinen bunten Strahlen vom durchfallenden Wasser mit kleinen Wellen und Schwingungen versetzt wurde. Fast schien es so, als wäre auch die bodenlose Fläche der starrenden Menschen hier eine reinblaue Fläche des Wassers, bewegt von den sanften Strömungen der Natur. Amaryllis verharrte, für Sekunden, Minuten vielleicht. Doch Eric kehrte nicht zurück. Sie sollte auf ihn warten, bis heute Abend. Doch was wollte er tun, was hatte er vor? Die Nymphe ahnte zwar, in welche Richtung das ganze gehen würde, und doch hatte sie keine Ahnung, wie der junge Mann dieses Unterfangen würde durchziehen wollen. Schließlich die Suche nach seinen inzwischen vertrauten Zügen in der Menschenmasse vor ihrem VBecken aufgebend, entfernte sich die Sirene mit langsamen Flossenschlägen vom begrenzenden Glas ihrer einsehbaren Zelle.

Der Besucherstrom riss niht ab, den ganzen Tag lang nicht. Schatten kamen, verschoben bereits hier stehende dunkle Gestalten, bis eine neue menschliche Wand gebildet wurde mit neuen Formen, welche Amaryllis' Gefängnis umgab wie eine zweite Wand, diesmal jedoch eine lebendige. Die Nymphe ließ sich knapp über dem Grund des Beckens treiben, größtenteils bewegungslos und ohne jedliche erkennbare Regung der Mimik. Kleine klebrige Hände schlugen gegen das Glas und trugen einen dumpf pochenden Ton durch das Wasser, und auch Stimmen konnte die Sirene in winzigen Klängen vernehmen, konzentrierte sie sich voll darauf. Doch größtenteils kreisten ihre Gedanken um Eric, immer nur um Eric.


Ein seltsames Schaben über ihrem Kopf war es schließlich, welches Amaryllis aus ihrem Dämmerzustand riss. Vor einigen Stunden, wie es ihr vorkam, waren die Besucher verschwunden, und abgesehen von einem langsamen und schlecht arbeitenden Nachtwächter, welcher jede halbe Stunde einmal mit seiner Flasche an ihr vorbeizockelte, war es nun vollkommen ruhig. Es konnte also nur eines bedeuten, dieses Geräusch. War sie zuvor fast schon etwas schläfrig geworden, so setzte sie sich nun blitzschnell in Bewegung. Wohl mit einiger Mühe öffnete man die Luke ihres Tanks, und ohne sich überhaupt zu vergewissern, ob die Person dort oben tatsächlich Eric war, durchstieß Amaryllis mit dem Kopf die Wasseroberfläche. Zu ihrem Glück wartete tatsächlich kein Fremder über ihr, der sich in räuberisch-nächtlicher Absicht auf ein leckeres Fischfilet ins Aquarium geschlichen hatte, sondern der junge Mann, welcher sein Kommen bereits angekündigt hatte. "Ich bin hier... du bist tatsächlich gekommen." Ohne große Worte zog Eric sie aus dem Wasser, hob sie hoch. Seine Arme waren warm auf ihrer Haut, und Amaryllis genoss das Gefühl von ihrem an seiner Schulter ruhenden Kopf. Die Schatten des nächlichen Aquariums zogen wie im Schlaf an ihr vorbei, und als Eric sie auf der Ladefläche eines Autos absetzte, musste sie kurz innehalten, um ihre Gedanken wieder zu sammeln. Sie griff nach der Hand des Dunkelhaarigen, schlang ihre Finger kurz um die seinen. "Bist du dir sicher, dass du das hier tun möchtest?"

Bereits nach der ersten Aufforderung Erics klammerte Amaryllis sich fast schon krampfhaft um die Umrandung der Ladefläche, sodass ihre Knöchel hell hervortraten. Sie wusste nicht, wie die Fahrt hier werden würde, hatte sie ihre erste Fahrt mit einem Auto doch gefesselt in einem unbeleuchteten Frachtraum verbracht. Auch, als der Mensch in einen schnelleren Gang schaltete, da ein anderes Auto die Verfolgung aufgenommen haben zu schien, war es für sie zumindest vorerst kein Grund, der sie schwungvoll von der Ladefläche auf die Straße hinter sie beförderte. Häuser, Bäume und Straßenlaternen flogen wie im Sturmflug an ihnen vorbei, ein einziges Chaos an Lichtern und Reflexionen, wie Amaryllis sie noch nie gesehen hatte. Überdeckt wurde diese Pracht jedoch nur von der Beunruhigung, welche in ihren Eingeweiden nagte wie ein hungriges Nagetier. Es war zweifellos klar, dass sie verfolgt wurden, und hiermit stieg die Gefahr für Eric nur noch mehr. Auch, wenn sich nun herausstellte, dass er das Gefährt mit geschickter Gewandtheit über die Straßen fegen ließ, so schien es doch immer wieder, als wären die hellen Scheinwerfer hinter ihnen bei jedem Blick näher zu erkennen. Der Fahrtwind fuhr durch Amaryllis Haar; und wäre es keine Flucht gewesen, welche hier stattfand, so hätte sie diese Tour vermutlich genießen können. So war sie jedoch nur froh, als die vertrauten Baumkronen rund um den See in Sicht kamen, schwarz hoben sie sich gegen den dunkelblauen Nachthimmel ab und schienen die Nymphe zu begrüßen in dem Gewässer, welches bisher immer ihr Zuhause gewesen war. Mit quietschenden Reifen hielt der Wagen, und unruhig rutschte Amaryllis auf der Ladefläche nach vorn. Sie konnte praktisch schon auf ihrer Haut fühlen, wie das Wasser sie umfließen würde, wenn sie zurück in den See zog, an den Ort, an dem sie auch aufgewachsen war.
Jedoch war sie abermals unsicher, beunruhigt, als Erics Silhouette erneut neben ihr sichtbar wurde; der junge Mann hatte tatsächlich vor, sie zurück in den See zu tragen. "Sie sind fast schon hier; selbst wenn du mich zurück in den See bringst, wie entkommst du ihnen dann?"
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Alt1010Thema: Die Gänge und Flure
Wolkensplitter

Antworten: 81
Gesehen: 5899

Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyThema: Die Gänge und Flure    Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyFr Okt 25, 2019 8:09 pm



Cleo Sangera


#007 | Schülerin | Fennek



Einige Tränen rollten dem Mädchen über ihre Wangen aber nicht mehr so viele wie zu vor. Kurz glitt sie sich mit ihrem Ärmel von ihrem Pullover über ihre Augen um die letzten verbleibenden Tränen weg zu wischen. “Es ist nicht mehr so schlimm es war eigentlich nur der Schreck“ meinte sie mit etwas zögern auf die Frage von Timothy. Sie wollte nicht, dass er sich sorgen um sie machte, aber Frea war nicht sehr darüber erfreut, dass das Mädchen ihren Freund belog oder ihm zu Mindestens nicht die ganze Wahrheit sagte. Sie stupste erneut das Mädchen an um sie auf zu Vordern alles zu erzählen was gerade geschehen war, da sie es nicht selber konnte.
Cleo holte tief Luft, legte eine Hand auf Plinfa und ihre andere auf Frea. “Also… gut Frea wie du willst.“ sagte sie an die Fennek Dame gewandt und schaute dann Timothy an, während sie dankend seine Hilfe annahm und aufstand. “Es war so, dass… dass Frea und ich gerade auf den Weg zum Speisesaal waren, als irgend so ein Junge, den ich nicht kannte und der hat mich umgerannt und mich dann angeschrien, aber es war wirklich mehr der Schock als alles andere versprochen“ erzählte das kleine Mädchen nun die gesamte Story. Sie schämte sich leicht, weil sie wegen so etwas angefangen hatte zu weinen und fühlte sich nun schlecht. Mit den Blick auf den Boden gerichtet lief sie los. Frea folgte ihr und winkte Timothy und Plinfa mit ihrem Schweif zu, was so viel bedeuten sollte wie folgt uns. Kurz blieb Cleo stehen und drehte sich noch einmal um. Sie hatte ein Lächeln aufgesetzt, damit sich Timothy keine sorgen machte. „Lass uns in den Garten gehen, ja?“ sagte sie dann und nahm Frea auf dem Arm.






Ort: Gänge und Flure
Erwähnt: Junge (NPC)
Angesprochen: Timothy (@Timothy vertreten von @Dunkelseele)


by dunkelseele


Edit: Luchs wurde am 02.November.2019 gepostet...

»Luchs Filian«

#009

Der Tag des Jungen war eigentlich recht zügig voran geschritten, er hatte nicht mal wirklich gemerkt, dass es Abend geworden war. Nach der ersten Stunde, die er mehr oder weniger verpasst hatte, weil er so in das Gespräch mit Area vertieft gewesen war, hatte er sich von ihr verabschiedet und etwas Sport gemacht. Roy hat der weil sich etwas entspannt und Luchs beobachtet. Danach war Luchs Duschen und dann hatte er noch an einigen weiteren Unterrichten Teil genommen. Nun war er eigentlich auf dem Weg gewesen in Richtung Speisesaal, kam aber irgendwann, irgendwie nicht weiter. Plötzlich war er stehen geblieben. Erst hatte Roy dies nicht gemerkt sich dann aber doch noch mal nach dem Schüler umgedreht. “Ist es nicht toll?“ fragte er dann einfach heraus und schaute den Luchs freudig an. Aber hinter der Freude war auch ein klein wenig Trauer zu erkennen, die er versuchte zu über spielen. Erfolglos. Roy hatte Luchs längst durchschaut und schüttelte nur den Kopf. “Dir kann ich einfach nichts vor machen oder?“
Roy wusste, dass Luchs nach dem Gespräch mit Area irgendwie anders gewirkt hatte. Und nun wusste er auch warum. Luchs dachte an früher, als er noch bei seiner Mutter gelebt hatte und diese nie für ihn da gewesen war. Er hatte es Roy zwar mal erzählt, wie sein Leben einst war bevor er hier auf die Schule kam, aber Roy hatte ich noch nie so traurig danach gesehen, wie er jetzt war. Der Junge, der sich eigentlich immer über alles Freute lies den Kopf hängen und auch die Ohren, die seinen Kopf seit nun zwei Wochen zierten.


Angesprochen:xXx
Erwähnt:Area
Ort:Gänge und Flure

(c)Todesengel
Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams Alt1010Thema: Der Speisesaal
Wolkensplitter

Antworten: 189
Gesehen: 11469

Suchen in: Schule   Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyThema: Der Speisesaal    Beiträge mit dem Tag 009 auf Lost Dreams EmptyMi Okt 23, 2019 7:49 pm
»Adrian Cross«

#009

Der Blick des Jungen war leer und auf den Tisch gerichtet. Sollte er sich vielleicht hier an diesem neuen Ort, wo er nun war etwas freundlicher Zeigen. Nein! Schweigsam schüttelte er den Kopf um seine Gedanken zu ordnen. Tai, der noch immer damit beschäftigt war sich zu Putzen schaute nun zu Adrian auf und legte seinen Kopf leicht schief. „Alles in Ordnung“ fragte dieser nur und Stupste Adrian vorsichtig an. Der Junge erschrak kurz und schaute nun zu seinem Begleiter nieder. Leicht begann er zu nicken, sein vernarbtes Gesicht wies aber immer noch dieses Nachdenkliche des Jungen aufs. Tai glaubte ihm kein Wort beließ es aber dabei. Er wollte keinen Streit mit Adrian, nicht an ihrem ersten Gemeinsamen Tag. Vielleicht würde Adrian dem Tiger eines Tages so sehr vertrauen, dass er ihm alles erzählen würde, aber noch war nicht so weit. Seine Hand glitt langsam vom Tisch und legte sich auf den Kopf des Tigers, aber nicht für lange, den da begann der weiß schwarze leicht zu knurren, wenn man das so nennen kann. Zu Mindestens kannte Adrian dieses Geräusch noch nicht von seinem Begleiter, der nun kurzer Hand aufgesprungen war und sich vor einen Hund stellte, den Adrian noch nicht kannte. Der Junge sprang ebenfalls auf und sah nur wie Tai sich vor ihm stellte. “Tai lass das“ sagte er nur und sah nun noch einen Jungen, wahrscheinlich gehörte dieser zu dem Hund. Als er diesen zurück rief bestätigte sich Adrians verdacht und der Junge rief ebenfalls seinen Tiger gänzlich zurück. Nun richtete er seine Augen auf den Jungen vor sich, der wohl weg wollte. “Macht nicht, mir tut es leid, dass Tai ihn angeknurrt hat, oder was auch immer dieses Geräusch war. Er hat sich leider etwas vor deinem Hund erschrocken und meinte es nicht so. Nicht war Tai?“ bei den letzten Worten Adrians senkte der Tiger seinen Kopf entschuldigend zu Boden hob ihn jedoch gleich wieder, damit er den anderen Jungen und seinen Begleiter nicht zu lange aus den Augen ließ. Er hatte nicht vergessen, wie nervös Adrian heute morgen gewesen war, als er auf andere Stieß und wollte es nicht zu weit kommen lassen, nicht das Adrian sich wieder unwohl fühlte. Was Tai aber nicht wusste, war dass Adrian sich die ganze Zeit schon auf dieser Schule unwohl fühlte.

Angesprochen: Sean (Vertretet von @Dunkelseele)
Erwähnt:xXx
Ort: Im Speisesaal

(c)Todesengel
Nach oben 
Seite 1 von 1
Gehe zu: