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Die Suche hat 12 Ergebnisse ergeben SE_Alma

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Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams Alt1010Thema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers
Shahar

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Gesehen: 428

Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyMi Jul 27, 2022 12:03 pm
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Zellenräume
Angesprochen: Lotus/705 (@Maiorskills)
Erwähnt: Lotus/705

Sieh an, du kannst dein erhitztes Gemüt doch zügeln!
In Almas Blick erwachte Unglauben, als der junge Kater tatsächlich zur Einsicht kam. Dass dies noch geschehen würde, hatte die Seelenwanderin eigentlich nicht mehr erwartet. Umso gespannter lauschte sie dann aber 705’s Worten. Die erhoffte Antwort erhielt sie von ihrem Gesprächspartner allerdings nicht.
“Du weißt es nicht?“, sie versuchte gar nicht erst, die erwachende Enttäuschung zu verbergen. Sie hatte erwartet, ihr Gesprächspartner könne ihr mit einfachen Worten beschreiben, warum die Kämpfernatur in ihm so stark und hervorstechend war. Und was ihn zum Handeln antrieb.
Aber wenn es für Almas Leben und ihre Einstellung keine leichte Erklärung gab, warum sollte 705 sie parat haben? Das faszinierte Funkeln in ihren milchigen Mondaugen erlosch, wurde durch altbekannte Leere ersetzt. Hatte sie unterschätzt, dass auch andere Weltanschauungen voll Komplexität sein konnten?

“Wenn du eine einzelne, flackernde Flamme in der Dunkelheit bist, dann musst du das Licht anderer entzünden“, sie lächelte in sich hinein, “Sing ihnen ein Lied von Freiheit und Frieden. Von Gerechtigkeit. Dann werde dir sehnsüchtige Herzen wie kleine Vögel zufliegen.“
Wäre es nicht spannend, wenn 705 sie dann alle enttäuschen würde? Zu nichts als einem weiteren Tyrannen auf einer langen Liste aufstiege? Alma gefiel dieser Gedanke viel zu gut.
“Lass mich dir einen Rat geben, junger Krieger. Wenn du nach Verbündeten im Kampf suchst, finde erst heraus, wonach sich das Herz deines Gegenübers verzehrt“, ob er überhaupt fähig dazu war, sich selbst für eine Weile in Zurückhaltung zu üben?, “Und wenn du erkennst, dass eure Träume übereinstimmen, gewinn die Person für dich. Erkenne die Wünsche, die das Leben des anderen prägen und zeig einen Weg auf, wie du sie erfüllen wirst.“
Sie hielt einen Wimpernschlag inne, bevor sie wieder das Wort ergriff.
“Du gewinnst keine wahren Anhänger, wenn sie alleine für dich und deine neue Welt kämpfen. Bring sie dazu, für sich selbst zu kämpfen.“
Der Kater hatte bereits erfolglos versucht, dieses Feuer in Alma anzufachen. Die Seelenwanderin dazu zu bringen, die Welt verbessern zu wollen, war vollkommen zwecklos. In ihr schwelte keine Glut mehr. Einzig die Asche längst vergangener Träume durchzog ihren Geist.
Dennoch glaubte Alma daran, dass Katzen stärker waren, wenn sie begannen, sich nicht nur überordneten, abstrakten Ideal zu verschreiben, sondern für ihr persönliches Glück kämpfen. Sei es Freundschaft oder Liebe.
Sie selbst würde dieser Idee nie gerecht werden könne. Alma konnte keinen Kampf für sich führen. Immerhin war sie viel zu sehr damit beschäftigt, die Dunkelheit in ihr selbst zurückzudrängen.
Und sich nicht zu früh an die Schatten der Ewigkeit zu verlieren.


#SE_Alma
Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams Alt1010Thema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers
Shahar

Antworten: 33
Gesehen: 428

Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyDi Jul 26, 2022 6:48 pm
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Zellenräume
Angesprochen: Lotus/705 (@Maiorskills)
Erwähnt: Lotus/705, Re/150, Charon/200, Midir/769

“Natürlich ist es nicht falsch, du darfst für das kämpfen, wonach dein Herz sich sehnt. Zieh gegen Ungerechtigkeit, Gewalt, Leid ins Feld, bis du als Sieger aus dieser Schlacht hervorgehst. Aber deine Worte drehen sich im Kreis, 705“, Alma lächelte leicht, “Das alles wollte ich doch gar nicht wissen. Ich möchte nur verstehen, warum dieses Feuer in dir so hell brennt. So viel heller als in anderen Experimenten.“
Zog es Alma wie eine Motte zum Licht? Hin zu den Katzen, in denen eine gleißende Flamme brannte? Ihre Gedanken schweiften zu Re, 200 und 769. War es dieses Feuer, das ihre Faszination jedes Mal aufs Neue zu erwecken wusste? Oder war es die Sehnsucht, das Wissen, dass auch sie selbst einst ein leuchtender Stern am Nachthimmel gewesen war? Stark, schillernd, prachtvoll. Ein Wegweiser für andere.
“Du willst eine bessere Zukunft für alle schaffen“, ihr Blick wurde nachdenklich, “Warum stehst gerade du auf, um gegen all den Schmerz in der Welt zu kämpfen?“ Hilf mir doch zu verstehen, junger Krieger! Ich begreife es einfach nicht …
“Woraus schöpfst du deinen Mut, deine Stärke?“, die Seelenwanderin war neugierig. Oh, so neugierig! Und sie begriff einfach nicht, was den Kater bei seinen Handlungen bewegte. Verstand nicht (mehr), warum man sein Leben dem Wohl anderer widmen würde, anstatt alleine für das persönliche Glück zu arbeiten.
Würdest du dein Glück nicht schneller finden, wenn du all die anderen vergisst? Es war kindliches Unverständnis, die Almas Gedanken und Überlegungen erfüllte. Wie ein Junges, das von seinen Eltern eine Erklärung wollte, wie die Welt funktionierte.

“Ich gebe mich nicht der Vorstellung auf Besserung hin, weil sie der Unmöglichkeit entspricht. Weil sie mein Dasein nicht leichter, sondern nur schwerer macht“, sie seufzte, “Ich verstehe, dass du in deinem kurzen Leben nach einem Sinn, nach Glück suchst. Danach mehr zu sein, als ein einzelner Lichtfunke am Sternenhimmel.“ Aber es wird weder dir noch einer anderen Katze je gelingen! Es ist nichts weiter als eine Illusion nach einer Bestimmung in der eigenen Existenz zu suchen.
“Doch mir bleibt dieses Streben verwehrt, weil ich meine Antwort längst gefunden habe“, ob er ihr dieses Mal folgen konnte? Wahrscheinlich nicht …, “Es gibt keinen Grund, warum ich bis in die Ewigkeit dazu verdammt bin zu wandern. Kein Glück, das mir mein anhaltendes Leben schenken kann; nur Ablenkung von meinem Schicksal. Das habe ich akzeptiert. Und deswegen kann ich diesen Kampf nicht austragen. Mich nicht für die Zufriedenheit aller einsetzen. Nicht mehr.“ Ihre Worte waren voll mit Endgültigkeit.


#SE_Alma
Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams Alt1010Thema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers
Shahar

Antworten: 33
Gesehen: 428

Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyDi Jul 26, 2022 4:57 pm
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Zellenräume
Angesprochen: Lotus/705 (@Maiorskills)
Erwähnt: Lotus/705

"Ein Rätsel", Alma grinste freudig. Sie war gerne ein Rätsel!
"Und du bist ein verzweifelter Spieler, der es nicht vermag, dieses Rätsel zu entschlüsseln", es war keine Frage, sondern eine nüchterne Feststellung.
Hatte sie nun gewonnen, weil 705 es nicht mit ihrem Verstand aufnehmen konnte?
Sie schwieg mit einem zufriedenen Glitzern in den Augen.
Ihre Zukunft war vorherbestimmt und Alma war nicht in der Lage, sie auch nur im Geringsten zu verändern. Und weil sie diesen erdrückenden Gedanken als ihre Realität akzeptiert hatte, wusste die Seelenwanderin, dass die Zeit all ihre Probleme eines Tages dahinraffen würde. Wusste, dass ihr Leben unbeschreiblich lang und das ihrer Feinde so kurz wie ein Herzschlag war.

"Du würdest für Glück kämpfen, junger Krieger?", müde blickte sie den Getigerten an. Es war nicht das erste Mal an diesem Tag, dass man Alma aufforderte, einen sinnlosen Kampf zu führen. Es würde ihr nicht helfen, dieses verzweifelte Gefecht auszutragen, würde ihren Pfad nicht erleichtern. Sie wollte sich nicht selbst noch mehr Steine in den Weg legen, als sich dort ohnehin schon befanden.
"Dann sag mir, wann bist du zufrieden, völlig zufrieden, mit deinem Leben? Wann hörst du auf, nach mehr zu streben?" Hörst du je damit aus? Ist es je genug?
Wie sah dieses ‘Glück‘ aus, von dem alle immer mit einem verträumten Blick sprechen?
“705, ich möchte nichts mehr von deiner friedlichen neuen Welt hören. Von dieser Vorstellung träumen viele. Ich möchte wissen, was dich bewegt, nur dich“, ihr Blick war durchdringend und intensiv, “Nach was suchst du? Akzeptanz, Macht, Liebe?“

Die Seelenwanderin suchte nach einem Zeitvertreib, nach Unterhaltung. Situation und Gespräche, die ihre endlose Langeweile zu mildern wussten. Wenn sie sich auf das aktuelle Geschehen des Labors konzentrierte, erschien ihr das eigene, erdrückende Schicksal weniger präsent, als wenn man sie mit ihren Gedanken ganz alleine lassen würde.
Wenn Alma vollkommen einsam wäre, würde die Dunkelheit in Sekundenschnelle nach ihr greifen. Erbarmungslos. Mächtig. Einnehmend.
Aber Alma wollte noch eine Weile zum Licht aufblicken, auch wenn sie selbst dabei in den Schatten verweilen musste.


#SE_Alma
Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams Alt1010Thema: [ZELL] You wanna play with us?
Shahar

Antworten: 8
Gesehen: 105

Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [ZELL] You wanna play with us?    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyMo Jul 25, 2022 6:36 pm
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Zellenräume
Angesprochen: Finnian/473 (@Fledermaus)
Erwähnt: Finnian/473

“Du siehst aus wie ein Stofftier. Eine Puppe, wie die kleinen Zweibeiner sie manchmal mit sich tragen“, Almas Worte waren begleitet von unverblümtem Erstaunen. Sie dachte nicht einmal daran, ob sie unhöflich oder zu voreilig wirkte. Ob ihre Worte das andere Experiment vielleicht sogar verletzen konnten. Nein, sie sprach einfach aus, was ihr in den Sinn kam und bohrte neugierig nach.
Nun, die Ähnlichkeit war schwer zu leugnen. Und Alma hatte sich schon immer gefragt, warum die Menschen ihre Zeit in Gegenwart weicher, lebloser Objekte verbrachten. Hofften sie, dass die falschen Tiere irgendwann beginnen würden zu atmen? Ein Kichern entwich ihr. Wie lächerlich der Gedanke doch war … Und wie dumm die Zweibeiner!
Neugierig legte sie ihren Kopf schief und wünschte, die seltsame Katze vor ihr könnte ihr eine Antwort auf diese unausgesprochene Frage geben.

473’s überschwängliche Begrüßung quittierte Alma mit einem freudigen Lächeln. Es gefiel ihr, dass ihr Gegenüber ohne Angst oder Vorbehalte auf sie zu ging. Und ihre Gegenwart nicht als erdrückende Last abstempelte. Für die Geflügelte war dies beinahe eine Seltenheit, eine willkommene Abwechslung im grauen Alltag. 473 erfüllte ihn wortwörtlich mit Farbe! Ihre Augen glitten über das bunte Fell, die Nähte auf dem Körper. Er sah aus, als hätte man ihn auseinandergenommen und danach wieder zusammengesetzt. Gebrochen und doch auf eine absurde Art und Weise wieder ganz. Die Vorstellung gefiel Alma. Im Vergleich zu ihrem normalen Gesichtsausdruck strahlte sie 473 beschwingt aus hell leuchtenden Mondaugen an.
“Ich bin 093“, stellte sie sich vor, während ihr Blick am roten Knopfauge des anderen Experiments hing. Konnte man damit überhaupt sehen!?
Und dann drehte sie sich ganz selbstverständlich in die Richtung, in die 473 zuvor gesprochen hatte. Natürlich erblickte Alma nichts außer dem gefliesten Laborboden, aber die Kätzin stellte die Anwesenheit eines weiteren Gesprächspartners für keine Sekunde in Frage. Es gab Dinge, die existierten außerhalb der beschränkten Sehfähigkeit ihrer eigenen Augen. Ein Geist vielleicht? Eine verlorene Seele? Oder doch etwas ganz anderes? Interessiert peitschte ihr Schweif hin und her, während sie den Drang zurücksteckte, mitten in die Leere zu greifen. Sie konnte nicht erneut einfach ungefragt eine fremde Person berühren! Sie verzog das Gesicht. Aber sie wollte es so gerne versuchen …
“Und mit wem habe ich die Ehre?“, fragte sie stattdessen erwartungsvoll in die Leere, als könne jeden Moment eine Stimme aus dem Nichts zu ihr sprechen. Tatsächlich hätte es Alma nicht gewundert, wenn dieses Szenario wirklich eingetreten wäre.
Nachdem sie einige Wimpernschläge so ausgeharrt hatte, fokussierte sie sich wieder auf 473.
“Ich fürchte, ich verstehe unseren Gast nicht“, sie klang betrübt und deutete mit ihrer Pfote auf ihre großen, dunklen Ohren, als läge das Problem an ihrer Hörfähigkeit.
Sprich doch mit mir, zeig dich mir! Ich bin hier, um dir zuzuhören.


#SE_Alma
Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams Alt1010Thema: [KANA] Und so trifft man sich wieder
Shahar

Antworten: 15
Gesehen: 237

Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [KANA] Und so trifft man sich wieder    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyMo Jul 25, 2022 5:51 pm
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Kanalisation
Angesprochen: Midir/769 (@Tae)
Erwähnt: Midir/769, Charon/200, Lotus/705

“Du bist nicht der Erste, der mich dumm nennt, ohne zu verstehen, in Alma regte sich keine Wut, während im Gesicht des Katers ein arrogantes Lächeln erblühte. Es hatte keinen Sinn, andere von ihrer Intelligenz zu überzeugen. Manchmal war es sogar besser, unterschätzt zu werden.
Kam es nicht genau darauf beim Spielen an? Ein ewiges Pokerface zu tragen, nur um im richtigen Moment den Sieg einzustecken?
Die Seelenwanderin blinzelte, versuchte sich daran zu erinnern, was sie gewinnen wollte.
Den Thron? Nein.
Sie wusste nicht einmal, was nötig war, was geschehen musste, damit sie sich selbst zur Siegerin erklären konnte. Es gab so viele Anwärter auf die Königskrone, dass Alma langsam den Überblick verlor. Wen sollte sie laut anfeuern, auf wen im Stillen setzen? Und wer verdiente es, dass sie ihm leise Geheimnisse ins Ohr wisperte?
200, 769 und 705 waren nur drei Experimente, die ganz eigene Gedanken für die Zukunft des Labors hegten. Aber Alma war sich sicher, dass sich in den Schatten der Zellenräume noch mehr Katzen versteckten, die nur auf den richtigen Moment warteten.
Der Hunger nach Macht ließ sich niemals stillen und die wenigsten schafften es, ihm zu trotzen.

"001 wird durch mich weiterleben, das verspreche ich dir. Das verspreche ich euch allen."
“Das gefällt mir“, in Almas Mondaugen erwachte ein aufgeregtes Glühen, “Ich werde den Tag herbeisehnen, an dem du dein Versprechen wahr machst und den Thron besteigst, großer Krieger.“ Und danach würde sie ihn wieder fallen sehen. Oh, es würde ein langer Fall sein!
Sie wünschte ihm keinen schnellen Tod, sondern nur eine spannende Geschichte. Geprägt von Aufstieg und Niedergang. Kämpfen und Blutvergießen.
Alma wollte währenddessen in den Schatten verweilen, zusehen, wie Katzen im Kampf um den Thron ihr Leben aushauchten und zum ersten Mal dem Tod begegneten. Wollte den Ausdruck in den Augen sehen; den Schmerz, die Angst, die Wut. Wenn sie diesen ganz besonderen Moment nur einfangen, ihn für immer in Erinnerung behalten könnte … !
Ein Experiment beim Sterben zu betrachten, war eine Beschäftigung, die der Geflügelten jedes Mal aufs Neue Vergnügen bereitete. Wie eine freudige Mutter, die ihrem unwissenden Jungen die Welt zeigen.

“Wirst du dich alleine gegen alle Widersacher stellen? Ein Fels in der Brandung sein?“, hakte sie dann bei 769 nach und dieses Mal war sie ehrlich interessiert.
Wen erwählte der mächtige Vertraute als Unterstützer? Wen als Widersacher?
Die Seelenwanderin wünschte, sie könnte dem Kater von der Freude erzählen, die sein Vorhaben in ihr auslöste. Aber sie wusste zu gut, dass er sie nur mit einem bösen Blick und abfälligen Worten Strafen würde. Also behielt sie ihre Begeisterung für sich. Auch wenn es ihr schwer viel. So schwer.


#SE_Alma
Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams Alt1010Thema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers
Shahar

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptySo Jul 24, 2022 11:35 pm
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Zellenräume
Angesprochen: Lotus/705 (@Maiorskills)
Erwähnt: Lotus/705, Re/150

Alma atmete tief durch und seufzte leise.
Warum verstand er es denn nicht? Warum? Warum nur?
“Ich bin nicht hier, um für das Gute, das Gerechte zu kämpfen. Das habe ich schon lange genug getan“, sie verzog keine Miene, blickte den Kater aus leeren Seelenspiegeln an, “Ich bin hier, um mir die Langeweile der Ewigkeit zu vertreiben. Das ist alles, was mir noch geblieben ist.“
Das Leben war für die alte Kätzin zu einem Spiel geworden, die einzige Herausforderung war, die Partien möglichst interessant zu gestalten. Und zu gewinnen. Ihr Mundwinkel zuckte nach oben. Sie musste immer gewinnen!
“Mein Kampf unterscheidet sich völlig von deinem“, sie hielt inne und blickte verträumt in die Ferne, “Wie soll es deinem Verstand denn überhaupt möglich sein, ihn zu begreifen, junger Krieger?“
Re hatte es als einzige begriffen. Re. Der Name war wie ein wärmender Sonnenstrahl auf Almas Fell. Und doch konnte nicht einmal der Gedanke an die Prophetin der Unterwelt den Schmerz der Seelenwanderin in diesem Augenblick lindern.
“Ich sehne mich auch danach, dass die Qualen eines Tages aufhören. Dass meine Existenz ein Ende findet“, erst waren ihre Worte weich, dann schlichen sich Kälte und Grausamkeit in ihre Stimme. Und Todessehnsucht. “Ich möchte die Wärme der Sonne fühlen. Wieder wissen, wie es ist Hunger zu haben. Oh, kleines Kätzchen, die Gewissheit, dass all deine Träume unmöglich zu erreichen sind, ist völlig anders, als alles, was du kennst.“ Ihre Seelenspiegel waren zwei glühende Monde in einem ausdruckslosen Gesicht. “Du kannst dich für deine Wünsche aufopfern, alles geben, kämpfen. Ich kann nichts tun, um mein Schicksal zu verändern, egal, wie sehr ich mich dafür abstrample. Es ist unumstößlich“, sie zuckte mit den Schnurrhaaren, als würde sie nur über das Wetter reden und nicht über all das Leid, welches Alma in sich trug, “Mein Geist wird irgendwann unter dieser Last zerbrechen - vollständig zerbrechen -, aber selbst dann werde ich niemals meine Ruhe finden. Meine Pfoten werden mich bis in die Unendlichkeit und weiter tragen.“

Müde ließ sie sich nieder, legte eine Pfote über die andere und blickte 705 an.
“Ich beneide dich darum, dass deine einzige Sorge die Zukunft des Labors ist“, sie lachte, “Aber wenn du nicht weißt, wie du deine Ziele in die Tat umsetzen kannst, dann werden auch deine Erzählungen von einer glorreichen Weltordnung dich nicht zum Ziel bringen.“
Ihre Augen wanderten umher, während sie die Katzen musterte, die sich noch im Raum aufhielten.
“Das Erste, was du benötigst, sind Verbündete“, sie neigte ihren Kopf leicht in seine Richtung, “Doch das scheinst du ja bereits begriffen zu haben.“
Erzähl mir, 705, wo willst du damit beginnen, sie zusammenzutrommeln? Erzähl es mir. Erzähl.
Der junge Krieger musste verzweifelt sein, wenn er seine Suche bei Alma begann.
“Wirst du nach ihnen suchen oder warten, bis sie von selbst zu dir kommen?“


#SE_Alma
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Shahar

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptySo Jul 24, 2022 5:13 pm
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Zellenräume
Angesprochen: Lotus/705 (@Maiorskills)
Erwähnt: Lotus/705, 001, Charon/200, Midir/769

Alma lauschte den visionären Worten des jungen Katers, erkannte am Ausdruck in seiner Stimme aufs Neue, wie ernst er sein Vorhaben nahm, die Welt zu verändern.
“Du hast recht, 705. Wenn du sehen willst, wie das System neu geschaffen wird, musst du dieses Vorhaben selbst in die Hand nehmen. Den Zerfall beschleunigen“, sie nickte ihm zu.
“Du machst mich neugierig auf deine Welt ohne Gewalt und ohne Blutvergießen. Deine Stimme kann sicherlich laut in der Stille des Labors ertönen und mit der Forderung nach Freiheit, kannst du Gleichgesinnte um dich scharen. Erzähl mir, was danach geschieht. Wenn du alle Wächter und Vertrauten übertrumpft hast. Wer soll an der Spitze stehen und regieren?“, sie machte eine kurze Pause, wollte, dass der junge Krieger Zeit hatte, über ihre Worte nachzudenken, “Und wie verhinderst du, dass die Dunkelheit nach deinem neuen Herrscher greift und ihn verleitet, vom rechten Pfad abzukommen?“
Die eigentliche Frage, die sich in ihren Worten versteckte, war, wie 705 beabsichtigte das Gesicht seiner neuen Ordnung zu kontrollieren.
“Wenn niemand aus den Schatten hervortritt, kein großer Anführer und kein geborener König, wenn alle Augen zu dir blicken, hast du dann den Mut, den Thron selbst zu erklimmen?“
Bist du fähig zu töten und mit den Konsequenzen zu leben, kleines Kätzchen?
Die Seelenwanderin genoss es, mit 705 zu spielen, ihm süße Worte zuzuflüstern von einer Welt, die er sich erträumte. Es würde nicht das letzte Mal an diesem Tag sein, dass sie jemanden dazu ermunterte, die Pfote nach der Krone des Labors auszustrecken.

“Einst hatte auch ich ein Leben, welches ich in der Gewissheit verbrachte, dass am Ende der Tod auf mich wartet. Der Sensenmann hat mir zwar seine Aufwartung gemacht, aber mich dazu verdammt, in dieser Welt zu verweilen. Früher war meine Erinnerung an dieses Gefühl klarer und greifbarer. Heute ist sie fern, fast vergessen“, sie neigte den Kopf und kniff die Augen abwartend zusammen, “Ich habe dir einen Einblick in mein Dasein gewährt, nun schenk mir eine einzelne Wahrheit im Gegenzug. Sag mir, 705, wie fühlt es sich an, mit dem Wissen über das Ende deiner Existenz zu leben? Erfüllt es dich mit Angst? Mit Vorfreude?“
Ob sie begreifen konnte, warum das Feuer im Inneren des Katers so viel heller leuchtete, als ihr eigenes, wenn er es ihr verriet? Würde sie verstehen können, warum er so erpicht darauf war, für seine Ideen und Ideale zu kämpfen?

“Ich wünsche dir jedenfalls Erfolg auf deinem Weg. Ihn zu bestreiten wird sicherlich nicht leicht sein“, die Geflügelte deutete ein Lächeln an, “Vielleicht wartet am Ende die Erfüllung deiner Wünsche. Vielleicht aber auch deine Auslöschung.“
In Alma regte sich so etwas wie Freude. Sie wollte miterleben, wie 705 aufstieg oder zugrunde ging. Wie er 769 und 200 die Stirn bot.
Die alte Kätzin lechzte nach einer guten Prise Chaos. Wollte Veränderungen im gemächlichen Alltag des Labors sehen, egal in welche Richtung diese ausfielen. Und sie erhoffte sich, den neuen König eines Tages erblicken zu können, wie er blutgetränkt zum Thron watete.
Aufstieg und Fall. Es war ein unaufhaltsamer Kreislauf, der sich wiederholen würde, bis die Mauern des Labors einstürzten.
Und auch 705 konnte ihm nicht entkommen.


#SE_Alma
Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams Alt1010Thema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers
Shahar

Antworten: 33
Gesehen: 428

Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptySo Jul 24, 2022 3:01 am
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Zellenräume
Angesprochen: Lotus/705 (@Maiorskills)
Erwähnt: Lotus/705, 001, Raven/693, Charon/200

Alma lachte im Angesicht von 705’s Worten auf. Amüsiert blinzelte sie den jungen Kater an, dessen Enthusiasmus so hell loderte wie ein Feuer. Eine Flamme, die früh wieder erlöschen würde. So früh.
“Aufgeben? Nein, davon kann sicherlich nicht die Rede sein. Ich suche lediglich nach einem Sinn in meinem Dasein“, gutmütig zuckte sie mit den Schnurrhaaren, “Du bist es 705, der mich nun dazu zwingen, dazu verleiten möchte, eine Seite zu wählen. Das waren die Methoden des gefallenen Königs. Doch schau dich um, die Welt strahlt in mehr Farben, als nur schwarz und weiß. Eine Existenz in den Graustufen ist nicht so abwegig, wie du sie klingen lässt.“
Die Geflügelte hatte kein Interesse daran, das System zu verbessern oder allen Katzen ein gutes Leben zu ermöglichen. Zumindest nicht mehr. Sie strebte nicht nach Macht oder danach, auf einem Thron zu sitzen. Alma wollte einfach nur die Langeweile für einige Wimpernschläge vertreiben. Und das Labor war der perfekte Ort, um sich köstlich zu amüsieren.

“Du kannst große Töne spucken, kleines Kätzchen, aber Feigheit gehört sicherlich nicht zu meinen Eigenschaften. Der Fluch, der auf mir lastet, duldet keine Schwäche. Duldet nicht, dass ich auch nur für einen Augenblick einknicke“, nun, 705 musste ja nicht wissen, dass Alma trotzdem regelmäßig unter der Last auf ihren Schultern zusammenbrach. Manchmal physisch, manchmal psychisch. Und er brauchte auch nichts von den blassen Narben auf ihrer Seele zu erfahren, die mit jedem verstreichenden Tag mehr wurde.
“Du weißt nicht, wie es ist zu sterben“, gereizt presste sie die Worte hervor, “Weißt nicht, wie es ist, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen … und mitzuerleben wie die Tür zum Paradies vor deiner Nase zugeschlagen wird. Wie oft hast du dem Tod schon ins Gesicht gelacht? Wie oft dir gewünscht, er würde dich endlich mitnehmen und dir Erlösung schenken?“
Das Wissen, um ihr Los, bestimmte jede Sekunde von Almas Alltag. Sie würde sich niemals von den Ketten befreien können, die das Labor ihr angelegt hatte. Trotzdem hatte sie Akzeptanz in der Leere zwischen Leben und Tod gefunden. Nichts außer Akzeptanz.

“Wo ist die Kriegerin, die du behauptest gewesen zu sein?“
Aus ihren Mondaugen erwiderte die Seelenwanderin fest 705’s Blick und fühlte einen neuen Fokus in ihren Gedanken entstehen.
“Ich habe mein ganzes Leben lang im Namen der Gerechtigkeit gekämpft. Habe für andere gekämpft“, in ihrer Miene erwachte ein grausamer Zug. Sie kannte die grauen Straßen der Zweibeinerorte. Kannte Winter, deren Nächte so kalt waren, dass man nicht wusste, ob man am nächsten Tag wieder erwachen würde. Und sie kannte die erdrückende Einsamkeit einer Welt aus Schatten, in der einem nur das Leuchten von verlorenen Seelen Trost spendete.
Alma stand auch jetzt noch für etwas ein; für sich selbst. Sie kämpfte jeden Herzschlag lang dafür, weiter durchhalten zu können. Schon jetzt, am Anfang ihrer langen Wanderung, fiel es ihr schwer. Und die Dunkelheit war allzeit bereit, nach ihrem Geist zu greifen. Ohne durchatmen zu können, musste Alma sie dauerhaft zurückdrängen. Bei der kleinsten Blöße würde sie beginne, die Gedanken der Seelenwanderin langsam zu infizieren. Immer weiter, bis irgendwann nichts mehr von ihrem früheren Ich übrig blieb.
“Solange ich noch eine einzelne, flüchtige Erinnerung an mein allererstes Leben besitze, werde ich immer das Vermächtnis einer Kriegerin in mir tragen. Ich brauche weder 001, 200 noch dich, um das zu bezeugen.“ Die Geflügelte klang schroff und dennoch erfüllt von Ruhe. Und Gewissheit. “Meine Werte mögen sich von den deinen unterscheiden, aber das ist längst nicht ausreichend, um ihnen ihre Daseinsberechtigung absprechen. Um mir meine Identität zu nehmen. In diesem Leben kann meine Hülle meinem Geist nicht entsprechen. Ich kann einem Körper mit mickrigen Muskeln nicht befehlen, sich geschickt im Kampf zu bewegen. Kann stumpfe Krallen nicht zum Schneiden bringen.“
Verwirrt zuckte die alte Kätzin daraufhin mit dem Ohr, dahin war der Moment der Klarheit. Was wollte sie schneiden? Schneiden, schneiden!
Sie kicherte bei diesem Gedanken in sich hinein, als wäre er unglaublich amüsant.

“Gegen einen Tyrannen zu kämpfen, hat für mich längst den Sinn verloren“, obwohl Alma wusste, dass 705 diese Worte nicht hören wollte, sprach die Kätzin sie aus. Vielleicht auch gerade deswegen. “001 war ein kurzweiliges Ärgernis in meinem Leben. Was kümmert es mich, ob das System morgen oder in tausend Monden zerfällt? Nichts außer meiner Verdammnis währt ewig. Die Gewissheit, dass ich den Tag erleben werde, an dem nichts mehr von all dem hier eine Rolle spielt, reicht mir für den Augenblick. Die Welt dreht sich nicht um das Labor. Nicht um dich oder mich. Die Krone eines Königs ist nichts als Staub auf seinem Haupt. Temporär. Vergänglich.“
Alma ließ ihren Blick kurz durch den Raum schweifen, bevor sie sich wieder voll und ganz auf 705 fokussierte.
“In meinem Leben wurde mir nicht viel geschenkt. Aber die Zeit ist zu meiner treuen Verbündeten geworden. Sie spielt für mich. Eines Tages werde ich an diesen Ort zurückkommen, wenn alles, was du kennst, nur noch Schall und Rauch ist. Und 001, sein System und all seine Diener zu einer fernen, unliebsamen Erinnerung verkommen sind.“
Verglichen mit der Ewigkeit, ist dein Leben ein Wimpernschlag, junger Krieger.

Während sie das andere Experiment betrachtete, fragte sie sich unweigerlich, wie 001’s Reise begonnen hatte. Wie hatte 001's Leben ausgesehen, bevor er zum grausamen König des Labors geworden war? Wer war er gewesen? Vielleicht ein junger Kater, voll von Träumen und Idealen. Jemand, der die Welt verbessern wollte und nicht wusste wie.
Ob 705 eines Tages auch auf den Geschmack von Macht kam?
Alma hoffte es jedenfalls.


#SE_Alma
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Shahar

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptySa Jul 23, 2022 8:17 pm
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Zellenräume
Angesprochen: Lotus/705 (@Maiorskills)
Erwähnt: Lotus/705, Raven/693, Sly/694, 001

Alma warf 705 einen langen, müden Blick zu.
“Die meisten erwarten nicht, dass in der Brust einer toten Katze ein Herz schlägt“, murmelte sie dann, sah aber davon ab, ihre komplexe Situation vollständig zu erklären.
“Niemand, nicht einmal ich selbst, hätte je daran gedacht, dass ich nach meinem Tod nochmal die Augen öffnen und atmen würde“, als sie zum ersten Mal wirklich realisiert hatte, dass sie im Körper einer fremden Katze steckte, durch deren Augen sah und mit einer unbekannten Stimme sprach, hatte sie es für einen Albtraum gehalten. Ein Albtraum, der sich wenig später als ihr Leben entpuppte.
“Und auch der kleine Rabe …“, sie hob demonstrativ die Schwingen an, breitete sie hinter ihrem Rücken aus, “… hat schon längst seinen letzten Atemzug getan. Eine arme Seele, die für ihre Familie starb.“ Alma kicherte beim Gedanken an Ravens Tod. Die Seelenwanderin hatte beobachtet, wie sie ihren Bruder verteidigt hatte, wie sie ihre Leben für ihn gab. Und dabei war er nur ein weiteres dummes Kätzchen, das unbeholfen durch die Flure des Labors taumelte.
Früher hätte auch Alma in Betracht gezogen, Verbündete, Freunde, Familie selbst unter Einsatz ihres Lebens zu verteidigen, aber heute verschwendete sie nicht einmal mehr einen Gedanken daran.
“Und der Tod verändert einen, 705“, aus ihren Worten sprachen all die Monde, die sie gesehen, all die Tode, die sie durchlebt hatte, “Ich bin öfter gestorben, als du es dir auch nur vorstellen kannst. Ist es so abwegig zu denken, dass auch mein Herz irgendwann aufgehört hat zu fühlen?“
Sie sprach nicht vollkommen ernst, legte eine Spur Humor mit in ihre Stimme .
Oh, ihre Abneigung gegen 001! Das Gesicht der Geflügelten verzog sich zu einer grinsenden Grimasse. Ihr Hass war ein dunkles Feuer, das ihr unvermittelt jegliche Kontrolle rauben konnte. Und doch trieb der Zorn sie an, entzündete ihren Willen, weiterzumachen, immer wieder aufs Neue.
Das Spiel mit den Flammen war gefährlich, aber Alma spielte es gerne.

“Und deine Grausamkeiten unterscheiden sich von den Vorgehensweisen des gefallenen Königs? Machen dich zu etwas Besserem?, amüsiert zuckte Alma mit ihren Schnurrhaaren, “Wie kannst du dir so sicher sein, auf der richtigen Seite zu kämpfen?“ Die Seelenwanderin wollte das andere Experiment mit ihren Fragen testen, wollte wissen, ob er tief in seinem Herzen an seine Worte glaubte. “001 war sicherlich auch davon überzeugt, für die einzig wahren Ideale zu kämpfen.“
Gespannt neigte die Kätzin den Kopf.
“Mach dir keine Sorgen, junger Krieger. Ich werde weder für noch gegen dich in die Schlacht ziehen, werde dir nicht im Krieg gegenüberstehen“, sie pausierte für einen Wimpernschlag, “Und solltest du als Sieger aus dem Gemetzel hervortreten, dann werde ich nicht versuchen dir den Thron zu entreißen.“
Ihre Augen glühten und nur wer Alma kannte, würde die unbändige Freude erkennen, die sich in den milchigen Tiefen ihrer Seelenspiegel versteckte.
Die Seelenwanderin wollte, dass Blut floss. Wollte die Welt in leuchtendes Rot tauchen.  


#SE_Alma
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Shahar

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyFr Jul 22, 2022 7:53 pm
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Zellenräume
Angesprochen: Lotus/705 (@Maiorskills)
Erwähnt: Lotus/705, 001, Charon/200

Schlaf … Alma spazierte oftmals mit offenen Augen durch die Welt und war doch unfähig aus einem tiefen Schlaf aufzuwachen. Sie wusste, wie es war, dazu verdammt zu sein, die eigenen Handlungen nur wahrzunehmen und sie doch nicht beeinflussen zu können. Ab und an genoss sie ihre Rolle als Beobachterin, aber nur so lange, wie es ihr möglich war, diese Position auch wieder abstreifen zu können.
Ob 705 irgendwann den Punkt erreichen würde, an dem er sich wünschte, wieder einschlafen zu können? Nichts deutete im Moment daraufhin, dass er die Hoffnung alsbald aufgeben würde, auch wenn eine gewisse Verzweiflung aus seinen Worten sprach.
Die Grausamkeit, von der 705 berichtete, berührte Alma kaum. Sie hatte schon zu viele Experimente sterben sehen, als dass die Erzählung von einem weiteren Tod, Mitgefühl in ihr erwecken konnte. Alle Katzen mussten irgendwann sterben. Manche traten diesen Weg nur früher an.
Nur sie würde zurückbleiben in der Ewigkeit. Nur sie. Alleine. Verlassen.

“Du wirst dieses System nie ohne Gewalt bekämpfen können. Wächter und Vertraute lassen nicht einfach mit sich argumentieren, junger Krieger“, Alma lachte leise, “Sie fahren die Krallen aus, ehe du deinen Satz beendet hast, wenn du ihr geliebtes System kritisierst. Werte wie Freundschaft, Vertrauen und Ehre sind nur solange wertvoll, wie sie dazu beitragen, den Machthunger dieser Katzen zu stillen.“
Und dann war da 200, welcher Alma trotz allem vertraute. Der Tod verband die beiden, auch wenn eine Kluft zwischen ihnen stand.
Der Wächter des Todes würde 001 wohl immer lieben, während der Hass, den die Seelenwanderin dem gefallenen König entgegenbrachte, auf ewig währte.
Es verschaffte ihr fast schon Genugtuung, dass ihr Hass länger bestehen würde als 200’s Liebe. Der Todesengel würde mit all seinen Gefühlen eines fernen Tages verblassen, während Alma auch in tausend Monden noch einen Schatten werfen würde.

“Viele glauben nicht mehr an das Gute in uns, an das, was uns lebenden Katzen von den toten Dingen unterscheidet: An unser Herz.“
Die Geflügelte lachte bitter auf. “Viele haben sich schon gefragt, ob in meiner Brust noch ein Herz schlägt, aber du bist wahrlich der Erste, der es mir völlig abspricht“, ihre Augen glühten auf, “Ich würde es mir herausreißen und dir zu Füßen legen, aber dafür hänge ich zu sehr an meinem kleinen Raben.“ Sie schüttelte den Kopf, verdrehte ihre Augen im Angesicht der wenig zutreffenden Worte ihres Gegenübers.
“Die Katzen, nach denen du suchst, verkriechen sich. Ihre Stimmen sind nur noch schwach zu vernehmen“, Alma sprach selbst leiser, um diesen Umstand zu unterstreichen, “Sie tuscheln, flüstern, wispern in der Dunkelheit. Bewegen sich in den Schatten des Labors. Es braucht einen wahren Anführer, um sie zu vereinen. Um sie hervorzulocken und zusammenzuschweißen.“
Die Seelenwanderin machte eine lange Pause, ließ 705 Zeit, ihren Gedanken weiterzuspinnen.
“Ich bin nicht auf deiner Seite, Kleiner“, ihr Lächeln nahm einen gefährlichen Zug an, während sie diese Worte ausklingen ließ. Alma begann Spaß daran zu haben, mit 705 zu spielen.


#SE_Alma
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Shahar

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [ZELL] Of the fortune and fate of florishing and fading flowers    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyFr Jul 22, 2022 1:32 pm
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Zellenräume
Angesprochen: Lotus/705 (@Maiorskills)
Erwähnt: Lotus/705, 001

Alma erkannte im Blick des jüngeren Katers, dass er nach mehr Informationen gierte, als sie gewillt war, ihm in diesem Moment anzuvertrauen.
Sie wollte nicht über ihr eigenes Scheitern in der Vergangenheit nachdenken, darüber, dass sie es nie geschafft hatte, den falschen König vom Thron zu stürzen und ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen. Sie wandte ihren Kopf wage in die Richtung von 001 Zelle. Die Geflügelte hatte den gefallenen Anführer aus ganzem Herzen gehasst und verabscheut. Und doch hatte sie nichts bewirken können, weder vor noch nach ihrem Tod.
Egal wie stark man kämpfte, manchmal gab es am Ende dieses Weges nur Enttäuschung.
Und doch sah Alma das Feuer in den Seelenspiegeln des Getigerten, als er mit ihr sprach. Sie erkannte, dass er noch bereit war, zu kämpfen. Während ein interessiertes Lächeln auf ihren Lippen erwachte, beruhigte sie sich weiter und drängte ihren unkontrollierbaren Hass in den Hintergrund.

“001 war niemals ein Gott oder König. Er war nichts als ein Hochstapler und Tyrann, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war“, Alma zog ihre Augenbrauen verächtlich in die Höhe, “Die Ordnung des Labors ist nichts weiter als eine Farce. Das System lebt nur, weil es genug verblendete Katzen gibt, die 001 und seinen Schergen folgen.“ Almas Stimme klang gehässig, spottend.
“Aber auch vom Vermächtnis des gefallenen Herrschers wird bald nur noch ein Echo sein, bis es endlich völlig verschwindet“, die Seelenwanderin betrachtete 705, “Vielleicht erlebst sogar du diesen Tag noch.“
Alma sehnte ihn jedenfalls herbei, denn es wäre der Moment, in dem sie dem Labor den Rücken kehren würde, um zu sehen, wohin ihre Pfoten sie tragen würden. Sie wollte wieder den Wind in ihrem Fell und Gras unter ihren Pfoten spüren. Die Sonnenstrahlen auf ihrem Pelz, die ihr das Gefühl von Wärme vorgaukelten. Und Alma wollte das Meer sehen, die Weite des endlosen Blaus.
Manchmal träumte sie schon jetzt davon, ihr Gefängnis zurückzulassen. Manchmal, war sie sich gar nicht bewusst, dass sie eine Gefangene war.

“Da du zu dieser Erkenntnis gelangt bis, junger Krieger, wie sehen deine nächsten Schritte aus?“, aufmerksam musterte sie das andere Experiment und wartete auf dessen Antwort.
Er wollte etwas schaffen, das unzählige Seelen vor ihm nicht gekonnt hatten? Das Labor verändern? Ehre und Gerechtigkeit durchsetzen?
Das einzige, was die Seelenwanderin nun interessierte, war, welchen Plan er ausbrütete, um dieses Ziel zu erreichen. Alma glaubte gerne, dass 705 eine Kämpfernatur war - jemand der nicht schnell den Kopf einzog -, aber der junge Kater musste mehr Qualitäten mitbringen, wenn er wirklich etwas bewegen wollte. Und er brauchte die richtigen Verbündeten.
Als Einzelkämpfer erwartete ihn nichts als der Tod. Ein sehr schneller Tod, wohlgemerkt.


#SE_Alma
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Shahar

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyThema: [ZELL] about bittersweet dreams and unspoken wishes    Beiträge mit dem Tag se_alma auf Lost Dreams EmptyFr Jul 22, 2022 12:46 am
#Alma | Experiment 093 || Raven | Experiment 693

Ort: Zellenräume
Angesprochen: Re/150 (@Vi)
Erwähnt: Re/150, 001, Charon/200

Als die Seelenwanderin ihren Namen aufs Neue vernahm, wagte sie es den Kopf langsam wieder anzuheben und in Re’s tröstende Seelenspiegel zu blicken. Sich in ihnen zu verlieren und von einer anderen Welt zu träumen, die nie die ihre sein konnte.
Und doch bohrten sich Klauen in das Herz der alten Kätzin. Der Ton in Re’s Stimme und der Ausdruck in ihren Augen, weckten tief in Almas Inneren die Gewissheit, dass die Prophetin der Hölle noch nicht bereit war, das Schicksal der Seelenwanderin zu akzeptieren. Zu akzeptieren, dass Alma aufgegeben hatte, gegen ihre persönliche Verdammnis anzukämpfen. Und wie sollte Re auch? Alma hatte unzählige Monde Zeit gehabt, um sich mit ihrem Fluch auseinanderzusetzen und mit der Zukunft zu hadern. Im Vergleich dazu hatte Re nur wenige Herzschläge gehabt, um sich das Dasein der Geflügelten auszumalen. Hatte nur einen flüchtigen Moment gehabt, um zu verstehen, welche Last die Ewigkeit mit sich brachte. Und doch hatte Re begriffen. Begriffen.
Ob sie es auch dieses Mal konnte? Verstehen, was Alma davon abhielt, aus den Schatten hervorzutreten?
Alma fröstelte, fühlte sich trotz der Gegenwart der anderen Kätzin alleine. So unglaublich alleine. Als gäbe es nur noch sie und die erdrückende Unendlichkeit. Würde sie in ferner – oh, so ferner – Zukunft dem Tag beiwohnen, an dem alles, was lebte, verschwunden war? An dem selbst die mächtigen Bauten der Zweibeiner zu nichts als Staub zerfielen und einzig ihre eigenen, zerbrechlichen Erinnerungen die Welt bewahrten, wie Alma sie in diesem Wimpernschlag kannte? In ihrem Geiste sah sie sich über verdorrte Wiesen wandern, beobachtete wie, Meere austrockneten und selbst das gleißende Licht der Sonne langsam erlosch. Die Angst vor jener Vorstellung schnürte der Kätzin die Kehle zu, machte ihr das Atmen schwer. Bedacht langsam holte sie Lust. Und versuchte sich von der Schwärze loszureißen, die verlockende Worte in Almas Richtung hauchte.
Wenn der Verstand der Seelenwanderin einer beständigen Dunkelheit glich, war Re ihr Morgenstern am Nachthimmel. Ein einzelnes, helles Licht in der Finsternis, das Alma in diesem entscheidenden Augenblick den Weg wies.
Die Anwesenheit der anderen Kätzin fing die Seelenwanderin auf, als sie drohte, bei ihrem stetigen Tanz am Rande des Abgrunds ins Taumeln zu kommen.

“Ich danke der Finsternis für diesen Tag, denn sie hat mich zu dir gebracht.“
Alma warf einen langen Blick in Re’s leuchtendes, drittes Auge. Und dachte an die überweltliche Verbindung der Nackten; an die schwarze Masse.
Ob die Hölle ihre Prophetin entsandt hatte, um Almas Wanderung ein wenig zu erleichtern? Oder um sie zu bekehren, zu einer Gläubigen zu machen? Ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen. Vielleicht auch beides.
Der Gedanke an etwas, das größer war als sie selbst – die Unterwelt und ihre dunklen Fangarme -, beruhigte Alma auf eine ganz eigene Art und Weise. Ihr Schicksal alleine dem Zufall zuzusprechen, war schmerzhafter. Unerträglicher. Es würde bedeuten, dass ihre ewige Reise nicht vorherbestimmt war, sondern Pech. Pech.
Die alte Kätzin hatte keine Worte dafür, wie sehr sie diesen einen Gedanken verabscheute, der sie regelmäßig heimsuchte. Mit dem Glauben an eine höhere Macht konnte sie sich immerhin noch selbst belügen, sich an einen Funken längst verloschene Hoffnung klammern. Sich daran festhalten, dass sie eines Tages einen neuen Sinn in ihrer Wanderung finden würde.
Alleine daran zu denken, ließ ihr das Herz schwer werden. So schwer.

“Deine Worte berühren mich, Re. Sie lassen mich von Veränderungen träumen“, die Geflügelte klang wehmütig, während ihre Augen im Schein des falschen Lichtes glänzten. Alma wünschte sich, ihren Schicksalsfaden neu in den Teppich der Zeit weben zu können. Oder das lange, lange, lange Stück Garn einfach zu zerreißen.
In Almas Seelenspiegeln glühte tiefe Trauer auf, als sie schwer schluckte und zu einer Erwiderung ansetzte. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis die Worte quälend langsam ihren Mund verließen.
“Namen, Nummern … “, begann sie, bevor sie kurz ins Stocken kam, “Ich bin weniger als all das.“ Sie richtete ihren Blick hinab zu den versammelten Katzen, um ihrer Gesprächspartnerin nicht in die Augen blicken zu müssen.
“Ich bin ein einzelner Glassplitter im weiten Ozean. Eine verlorene Feder im tosenden Sturm. Eine wandernde Seele in der absoluten Dunkelheit.“ Alma schloss die Augen, nahm bewusst die Helligkeit hinter ihren Lidern wahr.
“Für mich gibt es kein Licht am Ende des Tunnels. Nur Finsternis. Ich habe schon längst verlernt, etwas Anderes zu sehen. Wenn man gefangen in ewiger Nacht lebt, vergisst man irgendwann, wie die Sonne aussieht. Vergisst ihr Licht und ihre Wärme“, sie wandte sich wieder Re zu. Almas Miene erzählte von eben jener Schwärze, die ihr ganzes Dasein erfüllte. “001 kann mir nichts nehmen, das ich schon lange verloren habe“, Alma blinzelte, “Meine Identität, mein Ich ist zu sprunghaft, um es einzufangen. Um es bei einem Namen zu nennen.“ Und es hatte begonnen, sich in den Strömen der Zeit zu verflüchtigen. Jede Erinnerung, die verblasste, nahm ein Stück ihrer Persönlichkeit mit sich fort. Und Alma war sich sicher, dass es unmöglich war, eine zerborstene Seele zu heilen. Sie würde die Scherben ihres Selbst niemals wiederfinden.
Und doch könnte sie es versuchen. Könnte sich an der Hoffnung festbeißen und stolz in die Zukunft schreiten.
“Wenn ich neben dir sitze, so fühle ich mich nicht einsam. Dort ist jemand, ein Geist, der den Platz neben mir einnimmt.“
“Re“, Almas Stimme brach, “Ich bin nicht stark genug, um jemand zu sein.“
Die Seelenwanderin war schon längst keine Kriegerin mehr.

Nun wanderten auch die milchigen Seelenspiegel der Geflügelten in die Tiefe, wo 001’s Leichnam in Flammen aufging. Das Feuer verschlang den Toten unbarmherzig, wie ein lang erwartetes Festmahl.
Ob 200 wohl Angst hatte, dass Alma doch noch in den Körper ihres verstorbenen Geliebten huschte?
Sie zuckte mit dem Ohr, versuchte etwas zu fühlen, als sie den falschen König brennen sah. Aber der unbändige Hass war in diesem Moment ein zahmes Tier, das in Almas Inneren ruhig schlummerte. Weder Genugtuung noch Freude keimten in der alten Kätzin auf, als sie das Ende ihres Feindes miterlebte. Da war nur Müdigkeit.
Würde sie irgendwann zurückblicken und 001 keinerlei Bedeutung in ihrem langen Leben zusprechen? Noch war es unvorstellbar und fern. Aber letztendlich war es nicht der gefallene Herrscher gewesen, der Almas Dasein nachhaltig geprägt hatte. Er war nichts als ein einzelner Ton in einer anhaltenden Symphonie, der leise im Hintergrund verklang. Es würden Katzen wie Re sein, die selbst in hundert Monden noch lebendig durch die Gedanken der Seelenwanderin streiften.
“Ich werde an den Erinnerungen, die mir noch bleiben, festhalten, bis es an der Zeit ist, auch sie an den ewigen Strom der Zeit zu übergeben“, Alma blickte in Re’s blasse Auge und wusste, dass abertausende Tage und Nächste nicht ausreichen würden, um die Prophetin der Unterwelt zu vergessen.
“Ich werde mich nicht von der Welt verabschieden, bevor die Leere ihren Tribut fordert“, sie gab Re ein Versprechen. Ein Versprechen, sich nicht der Dunkelheit hinzugeben, solange sie eine Wahl hatte.
Alma wollte das Leben wählen.
Den Schmerz, die Trauer, die Hoffnungslosigkeit.
Und die Farben, Lichter und Möglichkeiten einer Welt, die im Takt ihres Herzschlages pulsierte.


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