[ZELL] I am your biggest simp

- Midir -

Exp. 769 † Midir † Vertrauter † Teilchenmanipulator † Supporter
Schweigend saß der Vertraute mit schwerem Herzen vor der Kanalisation während die eiskalten Windböen an seinem Fell zerrten und damit seinen Körper auf die selbe Temperatur wie sein Herz runterkühlte. Der Weltuntergang passte wunderbar zu seiner aktuellen Stimmungslage. Zuerst war 001 gefallen, dann hatte 310 ihn verraten und es wurde ihm ein grausamer Tod vorausgesagt. Jede andere Katze währe unter dem Gewicht zusammengebrochen, doch Midir trug den Kopf weiterhin hoch. 093 sollte mit ihrer Vermutung Recht behalten: Er wird schon bald an der Spitze des Labors stehen, koste es was es wolle. Zwar erinnerte er sich lebhaft an die Unterhaltung mit dem Sohn des Schwarzen, konnte ihm diesen Posten allerdings nicht zuschreiben. Leise seufzte der Hellgraue auf und versuchte, den heutigen Tag zu verdrängen.
Dass schon bald ein weiteres Experiment in ihn hereinstolperte, sollte zumindest für einen Moment lange seine Gedanken auf etwas anderes lenken. Sein erster Gedanke war jener gewesen, sie ebenfalls in den Boden, auf dem er wanderte, zu verwandeln aber gleichzeitig fühlte er sich unglaublich energielos. Dieses Gefühl hatte sich seit seiner Begegnung mit 093 nicht verbessert. (Vielleicht hatte sie es sogar verschlimmert?)
Anstatt sie anzufahren oder sie bitten zu gehen, holte er einmal mit seinem Flügel aus, um sie wie ein lästiges Insekt beiseite zu wischen. Sie hatte es noch nicht einmal verdient, dass er sich nach ihr umdrehte. Nachdem er sie mit dem Flügel aus dem Weg gewischt hatte, verschwand der Kater prompt im Boden nur um wenige Sekunden später hinter ihr aufzutauchen.
"Dein Umgangston passt vielleicht zu all den anderen wertlosen Experimenten und zeigt mir, dass du keine Ahnung hast, mit wem du hier sprichst. Irgendeinen Einwand weshalb ich dir dafür nicht die Zunge rausreißen soll?"
Ihre Frage ignorierte er damit gekonnt als er ihr seine Drohung mit leiser Stimme ins weiße Öhrchen wisperte. Ein Toter mehr oder weniger fiel heute auch nicht mehr auf.


#MIDIR

- Midir -

Exp. 769 † Midir † Vertrauter † Teilchenmanipulator † Supporter
Aww, wär das kleine Würmchen da neben ihm fast auf die Schnauze gefallen? Wie dachten die Mitglieder des Labors eigentlich, jemals eine ernsthafte Bedrohung für ihn darzustellen? Einzig und alleine an 001 und 200 hätte er sich messen können aber der Anführer war tot und seine Gefährtin geschwächt. Wie langweilig. Dass dieses Würstchen zusammenzuckte als er erneut das Wort erhob, machte ihr Ansehen in seinen Augen nicht besser. Eine weitere, schwächliche Kätzin, die versuchte, den Starken zu markieren. Wie oft war dies schon nach hinten losgegangen? Zumindest als Informanten konnten sie dienen, doch nicht einmal seine Gene wollte er mit den ihren beschmutzen. Brr. Wie 001 wohl die Mutter seiner Kinder gewählt hatte? Ein unglücklicher Zufall oder doch eine kalkulierte Planung?
Es belustigte ihn, wie selbstsicher sie versuchte auf ihn zu reagieren indem sie ihm belanglose Provokationen entgegenwarf. Alleine war er nicht lange gewesen, ganz im Gegenteil. Sie war der lebendige Beweis dafür, dass er keine zwei Sekunden alleine verbringen konnte, ehe ein weiteres Experiment auf ihm klebte. Wie anstrengend.
"Hm... Wenn du nützliche Informationen für mich hast, dann sprich jetzt oder ich werde mein Glück auf die Probe stellen."
Ohne Zunge sprach es sich schwer, durfte er dann endlich wohlverdiente Ruhe erhaschen? Das andere Experiment machte sich fast in die Hose.
Auf ihre Drohung hin musste der Kater leise auflachen.
"Du wagst es mir zu drohen? Du bist nicht nur dumm sondern auch blind.", gab er von sich auf das Blut in seinem Fell verweisend.


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- Midir -

Exp. 769 † Midir † Vertrauter † Teilchenmanipulator † Supporter
Auf einmal löste sich die großmaulige Kätzin von ihrem Platz, um wenig später abseits von ihm tief Luft zu holen. Irritiert zuckte der Vertraute mit einem Ohr, beschloss aber dieses Verhalten nicht weiter zu kommentieren. Die wenigsten wussten, wie sie sich in Anwesenheit eines Königs verhalten sollten. Im nächsten Moment schien sich das Experiment wieder beruhigt zu haben, giftete den Grauen nicht weiter an. Der plötzliche Sinneswandel wurde von Midir anerkannt auch wenn er sich nicht sicher war, ob er ihr wirklich glauben und vertrauen konnte. Zumindest gab sie zu, überfordert zu sein, da das alte System zu fallen drohte.
"Nicht ganz im Bild? Und du nennst dich eine Laborkatze? 200 verkündete, dass 001 verstorben war. Und 622 verbrannte seinen Leichnam."
Nach seiner Aussage legte sich der Kater auf den Boden und begann, sich das Brustfell zu putzen. Der metallische Geschmack von Blut benetzte seine Zunge als er mit langen, gleichmäßigen Strichen über das Fell strich. War dies der Geschmack seins Freundes? Erneut musste er bemerken, wie sein Herz einen schmerzhaften Satz machte. Wenn er drüber nachdachte, wollte er gar nicht weiter darüber sprechen, was im Labor aktuell alles falsch lief. Denn wo fing er am besten an? Alles ging den Bach runter, wirklich alles.
"Ach, auf einmal doch nicht so nützlich? Dann gib mir einen guten Grund, weshalb ich dir die Zunge nicht rausreißen soll?"
Innerlich amüsierte ihn dieses Gespräch. Merkte sie denn nicht, dass sie sich selbst immer weiter in ihren Abgrund ritt? Zuerst wagte sie es, einen Vertrauten zu bedrohen, dann gab sie vor, Informationen zu besitzen und nun stellte sich heraus, dass sie keine Ahnung vom Labor oder den Rängen hatte. Wie konnte jemand wie sie so lange hier drin überleben? Und wie war sie ihm zuvor durch die Lappen gegangen?
Zumindest aber gab sie zu, sich gerne die Pfoten schmutzig zu machen. Konnte er sie also als einen Spion missbrauchen? Oder als seine Vorhut, die andere das Fell über die Ohren zog bevor er aus den Schatten emporstieg und alles in Schutt und Asche legte? Der Gedanke, einen persönlichen Diener zu haben, gefiel ihm, obgleich 154 eigentlich dafür zuständig gewesen wäre. Gute 154... Lange hatte er sie nicht mehr gesehen. Inzwischen fragte er sich ob sie überhaupt noch am Leben war?
"Das wage ich zu bezweifeln. Du bedrohtest soeben 001s loyalsten Vertrauten. Andere haben dafür schon ihr Leben gelassen."
Es fragte sich nur, weshalb sie ihnen nicht folgen sollte. Vielleicht war es die Müdigkeit, die seine Pfoten nicht lenken wollte.


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- Midir -

Exp. 769 † Midir † Vertrauter † Teilchenmanipulator † Supporter
Guter Gott noch ein hochnäsiges Arschloch, das versuchte, sich mit großen Begriffen einen Namen zu machen. War es nicht auch 066 gewesen, der sich selbst Titel verpasste, in der Hoffnung, dass sich sein Gegenüber vor Angst in das Fell pisste? All diese leeren Worte lösten in ihm nur ein abfälliges Lächeln aus. Er hatte nie die Notwendigkeit empfunden, sich selbst als den großen, bösen, blutrünstigen Kater des Labors zu bezeichnen, der leise von Zelle zu Zelle zog und dabei kleine Katzenbabys ermordete. Aber wie sagte man so schön? Hunde die bellten, bissen selten und dies sollte wohl auch auf dieses Exemplar zutreffen.
"Aha...", gab der Graue desinteressiert von sich. Eine kleine Antwort die er aus Gutwilligkeit gegeben hatte.
"Das darfst du 200 fragen."
Warum sie ihren Liebsten in Flammen aufgehen ließ, war selbst dem Vertrauten ein Rätsel. Bestimmt hatte die Gute eine ultraschlaue Erklärung, die sie alle in brave Wackeldackel verwandelte aber zu diesem Zeitpunkt konnten ihm ihre tiefgründigen Beweggründe nicht weniger interessieren. Seine Aufmerksamkeit sollte alleine 702 und 093 gelten, was die neue "Königin" tun wollte, sollte sich früh genüg zeigen.
"Ich brauche keinen Handlanger."
Gut, sein Ton war etwas giftiger gewesen als vielleicht nötig aber schonlangsam ging ihm dieses Weib gehörig auf die Nerven. Jaja, das taten sie alle aber nach diesem wirklich absolut wunderbaren Abend konnte er eigentlich nur noch im Strahl kotzen gehen. Stattdessen klebten diese ganzen Störenfriede wie Kletten an ihm und saugten ihm das letzte bisschen Lebenswillen auch noch aus den Adern. Beinahe anklagend sah er kurz gen Decke, vielleicht sogar um 001 mit einem letzten, erbärmlichen Versuch um Hilfe zu bitten, ein Zeichen wenn es denn sein muss.
"Also sag mir noch einmal weswegen ich dich am Leben lassen sollte."
Es war immer die selbe Leier. Ein Experiment fand sich "zufällig" neben einer Leiche wieder, wusste nicht wie das geschehen war und bat dann ganz freundlich darum, dass Midir ihnen gnädigerweise die Laborregeln runterbetete. Irgendwann würde er es ihnen ins Gesicht stanzen nur um diesen ewigen Fragen irgendwie entrinnen zu können. Brr.
"Oh... Ich sehe da jemanden."
Warum versuchte sie verzweifelt, ihm beim Morden zu helfen? Die kleine Stolperfalle würde ihn eher bei seiner Arbeit behindern als ihm eine Hilfe zu sein. Aber zumindest hatte sie sich entschuldigt und dies war eine Eigenschaft, die nur die wenigsten Experimente hier drin besaßen.
"Wie dem auch sei. Ich brauche keinen Kumpanen, keine rechte Hand, keinen Laufburschen, alles klar? Alles was ich von dir wissen möchte ist, auf welcher Seite du stehst. Wirst du an 001s Regeln festhalten oder möchtest du ebenfalls von uns gehen?"
Was für eine dreiste Lüge wenn man bedenkt, wie gerne er den Puppenspieler machte.


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- Midir -

Exp. 769 † Midir † Vertrauter † Teilchenmanipulator † Supporter
Die kleine Kanalratte hörte nicht auf, ihn dämlich von der Seite anzupampen und inzwischen könnte Midir schon fast spüren, wie seine Hauptschlagader immer weiter anschwoll, bis diese schlussendlich deutlich hervorstand. Das Würmchen hatte doch keine Ahnung vom Leben hier drin, sie wusste zuvor nicht einmal, mit wem sie sich unterhalten hatte. Sah einem Vertrauten direkt in das Gesicht und verstand es nicht. Nein, sie hatte keine Ahnung, wie beschissen er sich in diesem Moment fühlte und was er alles dafür geben würde, noch einmal mit 310 sprechen zu können. Doch stattdessen stand er hier, den Blick in Richtung Kanalisation gerichtet und dachte darüber nach, alles hinter sich zu lassen. Sollte er wirklich noch kämpfen? 093 wollte ihn anfeuern, ihn unterstützen und das alte System vor dem Untergang bewahren.
”Es ist mir egal, ob ihr alle hier drin krepiert, die Regeln mit euren Füßen tritt oder 200 persönlich erwürgt. Ich habe schon alles verloren, was mir jemals wichtig gewesen ist. Meine Verbündeten, meine einzigen Gründe, weshalb ich all die Monde weitergemacht hatte. Nun ist alles verloren, zu Asche zerfallen, bis der Wind die letzten Fetzen an ein Leben davon trägt, an das ich mich immer geklammert hatte.”
Enttäuscht schüttelte der Vertraute seinen massigen Kopf. Eine gewagte Aussage, die er getätigt hatte und doch könnte es das gesamte Labor erahnen, dass er die neue Anführerin nicht unterstützen wollte. Bereits bei der Verkündung des Todes von 001 hatte er gezeigt, auf welcher Seite er stehen wollte. Vielleicht hatte er nun sein tiefstes Inneres einer völlig Fremden offenbart, aber gleichzeitig hatte er auch etwas gegen sie in der Hand. Falls es überhaupt noch jemanden interessierte, wer hier mordend durch die Zellräume zog. Auch den Standpunkt des Todesboten sollte er klammheimlich anzweifeln.
Dass ausgerechnet dieses Experiment aber verkündete, ebenfalls 200 nicht unterstützen zu wollen, schien das Boot endlich zu kippen. Sichtlich war die Anspannung von seinen Schultern gewichen. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn die schräge Tante ihm einen Spitzel geschickt hat. Oh, wie sie nur mit diesem Verrat klar kam. Damals hatte er 001 seine ewige Treue geschworen, doch durch seinen Fall schien sich sein Versprechen in Luft aufgelöst zu haben. Es war naiv zu denken, sie alle hätten sich wortlos hinter ihr eingereiht.
”Ich soll also Angst vor einem Würmchen wie dir haben, ja?”
Humorlos musste Midir auflachen. Wie viele Experimente hatten ihn heute schon bedroht? Und wie viele waren mit eingezogenem Schweif davongelaufen, als er mit ihnen fertig war? 685 würde bestenfalls nur eine weitere Nummer in seiner mentalen Statistik darstellen, ein weiteres Experiment, das er gebrochen hat. Ihre ganzen Worte waren wertlos, wenn man bedachte, dass nicht einmal der Anführer selbst sie anerkannt hatte.
”Hartnäckig scheinst du ja zu sein. Nun gut, Püppchen, dann sonst du dich als mein eigen betiteln können.”
Mit einem Arm griff er sich die Kätzin und drückte sie nahe an sich, nur um sie dann mit gefletschten Zähnen breit anzugrinsen. Auch wenn in seinem Inneren nach wie vor ein Sturm tobte und er nicht wusste, wo sein Platz in der Welt war, konnte er wenigstens diesen kleinen Wadenbeißer vorausschicken. Vielleicht entlockte ihm ihr Versagen ja ein, zwei positive Gefühle.


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- Midir -

Exp. 769 † Midir † Vertrauter † Teilchenmanipulator † Supporter
Midir war so beschäftigt mit sich selbst und dem tobenden Schmerz in seinem tiefsten Innersten, dass er die seltsamen Blicke seiner neuen Verbündeten erst gar nicht zu bemerken schien. Bevor er sein Herz jemand anderem versprechen konnte, ausgesprochen oder nicht, musste er seine eigenen Wunden lecken und dies am besten auf eine Art und Weise, dass niemand davon Wind bekam. Wie sollte er es auch in Worte fassen, welchen Schmerz er seit dem Mord an 310 empfand? Beinahe dachte er, seine Persönlichkeit zerbrechen zu sehen, wäre da nicht 093 gewesen, die ihn wieder zurück ins Licht leitete. Ironisch wenn man betrachtete, dass der Tod für gewöhnlich als Dunkel angesehen wurde.
Erneut musste er feststellen, dass ein Außenstehender ihn lenken wollte. Automatisch versteiften sich seine Schultern und seine Kiefer pressten sich mit aller Kraft aufeinander. Warum, warum erzählte sie einen solchen Mist, wo sie ihn bei ihrer ersten Begegnung gar nicht kannte? Sie wusste nichts von seinen Taten, von seiner Amtszeit, von seinem Charakter und doch meinte sie, sich ein Urteil bilden zu können.
"Achja? Und was lässt dich das denken?"
Er war gespannt auf ihre Ausrede. Oder war es ihr plötzlich doch eingefallen als er ihr mit dem Tode drohte? Noch überraschter war er, als dieses Kätzchen doch tatsächlich anfing zu schnurren, als er es für sich beanspruchte. Was für ein seltsames Exemplar sie doch war...
"Dann fangen wir doch mit 200 an... Wieso siehst du sie nicht als Anführerin?"


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- Midir -

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Er konnte ihre Reaktion nicht einmal annähernd nachvollziehen oder verstehen, ganz im Gegenteil, sie schien das größte Mysterium zu sein, das ihm seit langem über den Weg gelaufen war. Ähnlich verwirrt war er nur von dem einem Gefühl in seiner Brustgegend gewesen, nachdem er 310 angesehen hatte. Ehe er sich in seinen Gedanken erneut verlieren konnte, spürte er einen Druck an seiner Schulter. Überrascht sah er aus dem Augenwinkel hinab zu jenem Geschöpf, das sich dort an ihn schmiegte. Zuletzt hatte er mit 154 seine Zelle geteilt, ja, sie fast schon gerne gehabt. Wie konnte dieses Experiment es wagen, scheinbar eine ähnliche Rolle einnehmen zu wollen? Wütend kniff der Vertraute die Augen zusammen und machte im Anschluss einen Schritt zur Seite. Körperkontakt wurde immer noch von ihm bestimmt, ganz davon abgesehen, was wohl passierte, wenn sie sich in sein Leben schlich! Noch war es zu früh, um voreilige Schlüsse ziehen zu können und doch fragte er sich, was sie mit dieser Nummer bezwecken wollte.

Nach der Kuschelei (ew) beantwortete sie Midir doch seine Fragen. Und ausnahmsweise stellte ihre Antwort ihn zufrieden. Verdammt richtig. Er war loyal gewesen, so war er immer. Allerdings nur 001 gegenüber, nicht dieser geflügelten Irren, die nun das Zepter schwingen wollte. Mit einem hatte 685 Recht: Niemand sonst sollte sich für die alten Regeln interessieren. Der Graue war kein Exemplar, das Dinge verbessern und überarbeiten wollte, nein, er wollte alles beim Alten belassen und so dem Anführer eine wohlverdiente Ruhe bescheren.
"Gute Antwort, Kätzchen.", gab er spöttisch von sich. Nun gut, sie konnte bleiben, sein persönliches Haustier. Aber wehe sie legte ihm ebenfalls einen Schwung Junge ins Bett. Noch einmal würde er dies nicht durchstehen. Der Gedanke an ihre Freude ließ ihn jedoch leicht lächeln. Zu schade, dass er sie nie wirklich kennenlernen konnte.
Warum sie 200 nicht unterstützen wollte, verriet ihm die Kleine ohne lange um den heißen Brei herumzureden. Die Gefährtin des Anführers hatte versagt. (Hatten sie das nicht alle?) Seit Jahren leistete sie ihm Gesellschaft, schenkte ihm zuletzt sogar Junge und hätte für immer an seiner Seite wachen sollen. Doch nun war der Kater fort, zu Asche zerfallen.
Gerade als er sein Maul öffnete, um eine kluge Antwort zu entgegnen, bot ihm 685 an, für ihn dazusein, da er offensichtlich eine schwere Zeit durchmachte. Augenblicklich versteiften sich die Schultern des Vertrauten und sein Blick wurde um Grade kälter.
"Kümmere dich um deinen eigenen Mist. Wir haben größere Probleme. 200 ist dabei, sich auf den noch warmen Thron zu setzen und ich bin mir sicher, einige Experimente wollen dies verhindern."
Er ebenfalls.


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Exp. 769 † Midir † Vertrauter † Teilchenmanipulator † Supporter
Zum Glück hatte die Kätzin das deutliche Zeichen verstanden und hielt Abstand, andernfalls wüsste Midir nicht, wie er sich selbst helfen sollte. Kurz herrschte ein Moment der Stille zwischen ihnen, der sogar für den stolzen Vertrauten unangenehm war. Erneut musste er sich dabei ertappen, wie er die Beziehung zwischen ihnen mit der zu 310 verglich. Natürlich, sein Freund war ein Kater gewesen und zudem stark und freundlich, ein wahrer Fels in der Brandung. Aber nun fand sich ein kleines Würmchen an seiner Seite, das förmlich beschützt werden musste, auch wenn sie immer und immer wieder beteuerte, wie gut sie im kämpfen und töten war. Trotzdem war sie eine Kätzin, ein kleines, zerbrechliches Wesen. Genau so wie 200 es eben auch war. So schnell wie dieses seltsame Gefühl, dieser Eindruck, aufgekeimt war, war er auch wieder verschwunden. Nun war nicht der richtige Zeitpunkt, um weiterhin über seine verflossene... Freundschaft nachzudenken und diese mit anderen zu vergleichen. Ja, es war fast schon unfair 685 gegenüber, auch wenn der Tod des Roten erst wenige Stunden zurücklag.

Nachdem der Graue die Kleine gelobt hatte, schien sie aus allen Wolken gefallen zu sein. Überrascht stammelte sie Worte des Dankes, wusste vielleicht ebenfalls nicht, wie sie reagieren sollte. Innerlich wurde der Kater wütend, weil sie alles so verdammt kompliziert machen musste. Einen Teufel würde er tun und auf seine Worte achten. Schnell straffte er seine Schultern und betrachtete schrecklich interessiert das Schauspiel in der weiten Ferne.
Die Stille sollte erst wieder unterbrochen werden als sie ihm angeboten hatte, für ihn zu sorgen, mental zumindest. Als der Kater abweisend reagierte, schien die Kätzin beinahe getroffen zu erscheinen. Oder aber sie verstand seine heftige Reaktion nicht. Konnte man es ihm denn übel nehmen? Wie schon so oft darüber nachgedacht, hatte er seinen Vater und seinen Freund am gleichen Tag verloren. Andere hätte dies wahrscheinlich im Grunde zerstört, aber Midir schien zumindest unter Tränen die Fassung zu bewahren. Auch wenn von seinem Herzen nur noch Scherben und Splitter übrig waren, würde er mit versteinerter Miene über diese wandern.
"200 und ich spielen ein Spiel. Früher oder später werde ich mit ihr reden müssen."
Ihren Kommentar wegen des tötens strafte er mit einem kurzen Seitenblick.


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- Midir -

Exp. 769 † Midir † Vertrauter † Teilchenmanipulator † Supporter
Erst nachdem Midir das Spiel erwähnt hatte, schien 685 wieder Leben eingehaucht worden zu sein. Leider war dies kein Spiel, das mehrere Schachfiguren umfasste. Bald musste er das Gespräch zu ihr suchen und dabei jedes seiner Worte weise wählen. Seine Abwesenheit hatte schon genug Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt aber vielleicht konnte er dies noch drehen, ohne direkt ins Kreuzfeuer zu gelangen. 200 konnte ihre Kämpfe selbst austragen, sie brauchte keinen Beschützer, der sich ihr in den Weg stellte. Und tja, sollte er sich irren, hatte er dennoch gewonnen.
"Das ist eine Nummer zu hoch für dich, Kleine."
Auch wenn sie ihn förmlich anbettelte, ihr zu vertrauen, wollte er ihr diesen kleinen Finger noch nicht hinhalten. Zuerst sollte sie sich beweisen ehe er sie sich auf sie verlassen konnte. Falls es jemals dazu kam.
Ihren seltsamen Blick ignorierte er weitgehend. Für ihn war dieses Gespräch erst einmal beendet und seine Pfoten mussten ihn zu jemand anderes tragen. Oder auch nur zurück zu sich selbst.
"Nun denn... Ich habe Dinge zu erledigen, wir sprechen uns später."
Mit diesen Worten erhob er sich von seinem Platz und schlenderte langsam Richtung Inneres des Labors. Beinahe wollte er die Futternäpfe aufsuchen, wurde aber prompt daran erinnert, dass dies in seinem Fall sinnlos war.


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