<< Let me be your bad boy 'cause you'll have no other choice than being mine. >>

Missmutig sah die Schülerin dem Professor entgegen, welcher wie immer seinen Unterricht gnadenlos durchzog und keine Rücksicht darauf nahm, inwiefern die Trockenheit mit der er diesen Stoff rüberbrachte, die Schüler runterzog und deren Nerven strapazierte. Dazu kam, dass die Schülerin sich erneut die ganze Nacht in ihrem Bett gewälzt und sich dann irgendwann an die Hausaufgaben gesetzt hatte. Also hatte sie noch nicht viel geschlafen und rieb sich ein wenig müde die Augen, gähnte und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, zischte leise, als sie an einer der Federn hängen blieb und dies ein wenig schmerzte. Sie musste immer noch ein wenig lernen mit den Veränderungen umzugehen.
Ihr Blick glitt vom Professor auf die Tafel, durch den Raum und zum Schluss auf ihre Notizen. Während sie weiter zuhörte, ergänzte sie diese und war erleichtert als ihr Professor zum Schluss ansetzte und anfing sich von den Schülern zu verabschieden. Demnach senkte sie ihren Stift, räumte diesen und die weiteren, die auf dem Tisch verteilt lagen und klappte ihr Heft um, steckte es in ihre Tasche und tippte ungeduldig auf dem Tisch herum. Komm schon..., dachte sie sich, während sie ihren Professor mit den eisblauen Augen fixierte. Dann endlich, entließ er sie und sie erhob sich direkt von ihrem Platz, wartete kurz darauf, dass sich Fukuro auf ihre Schulter setzte und eilte dann aus dem Raum, schlängelte sich durch die Schüler und versuchte zu ignorieren, wie ihr Herz bei dem Platzmangel schneller zu schlagen begann und ihr ein wenig die Luft wegblieb. Kaum war sie aus der Menschenmenge raus, atmete sie durch und ging weiter. Ihre Mitschüler waren ihr egal, sie wollte eh nicht mit ihnen reden und meidete sie so gut es ging. Ihre einzige Freundin war die Albino Schleiereule, mit den pechschwarzen Knopfaugen die auf ihrer Schulter saß und ihr Gefieder putzte. Fukuro war die einzige, die sie in ihre Nähe ließ und der sie sich anvertraute.
Noch einmal strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ließ ihren Blick schweifen und ging durch die Flure. Sie war sich noch nicht ganz sicher wohin sie gehen würde. Denn essen würde sie erst kurz vor Schluss gehen, weil dann nur noch die wenigsten Menschen dort waren und davor könnte sie lernen, nach draußen an die frische Luft oder zurück in ihr Zimmer.

Ihr Blick glitt weiter durch die Gänge während ihre Eule fröhlich vor sich hinzwitscherte und sein Gefieder pflegte. Dementsprechend war zwischen dem Zwitschern hin und wieder ein Rupfen oder Zupfen zu hören. Als der Vogel an den Klauen ankam scharrten diese ein wenig gegeneinander, was Freya aber gekonnt ignorierte. Sie musste hier weg.

Sie hätte sich schon die ganze Zeit im Kurs beobachtet gefühlt, wusste aber nicht von wem. Genauso wenig wusste oder erwartete sie, dass eben diese Person sie verfolgte und im nächsten Moment hinter ihr stand und sie ansprach. "Fiocca, warte doch", sagte er gerade noch so laut, dass die Blonde es verstehen konnte. Fiocca... Das hatte sie schonmal gehört. Mit einem Mal viel es ihr wieder ein. Fiocca war italienisch. Aber was es bedeutete wusste sie nicht. Aus dem Kontext heraus konnte sie sich allerdings schon denken, dass es ein Spitzname war. Jedoch hatte sie nicht das geringste Interesse sich dem Jungen zuzuwenden und ging einfach weiter. Sie warf ausschließlich einen kurzen Blick über die Schulter und erkannte Kaleb, einen ihrer Mitschüler. Nur das dieser gerade ohne seinen Begleiter zu sehen war. Doch der Blick in seinen Augen gefiel ihr nicht. Auch wenn sie ihn selber besaß. Dieser Blick eines Raubtieres.

Ein unangenehmes Kribbeln breitete sich in ihrem Bauch aus und sie richtete den Blick schnell wieder nach vorne, huschte zwischen den teilweise doch sehr schmalen Gängen hindurch.
Sie wusste nicht was der Junge von ihr wollte und die würde sicherlich nicht da bleiben um es rauszufinden. Sie hatte nämlich schon so eine Ahnung. Oder eher gesagt hatte Kaleb schon einen gewissen Ruf. Und dieser eilte ihm voraus.
Freya wollte kein Teil von diesem Macho Gehabe sein. Sie wollte nur ihre Ruhe.

Allein sein.

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Immer weiter schob sie sich zwischen den Gängen und Fluren hindurch, warf keinen weiteren Blick über ihre Schulter zurück nach hinten, sondern starrte regelrecht nach vorne. Während sich ihre weiße Eule mit einem Zischen über das schnelle Tempo beklagte, hatte das hübsche Mädchen nur noch einen einzigen Gedanken der sich durch ihren Kopf und ihren Körper schlängelte. Ich muss hier weg...
Immer weiter ging sie und nahm nicht wirklich Rücksicht auf Fukuro, welche ihre Krallen demnach immer fester in ihre Schulter grub um nicht den Halt zu verlieren. Das Stechen ignorierte sie, da sie wusste, dass ihre Kleidung standhalten und Fukuro sie nicht verletzten würde. Denn wenn es dem Vogel zu viel werden würde, würde er einfach von ihrer Schulter hüpfen und neben ihr her fliegen.
Ehrlich gesagt war sie im ersten Moment extremst überrascht, als Kaleb ihr nicht zu folgen schien oder zumindest sein langsames Tempo beibehielt. Denn die Schritte die sie zuvor noch gehört hatte, waren für einen Augenblick leiser geworden.
Auf einmal vernahm sie wieder den Klang seiner Stimme, zuckte zusammen und blieb abrupt stehen. Seine Stimme und seine Worte entsprachen einem Schnurren, welches die Schülerin sehr beunruhigte und noch nervöser werden ließ. Auch wenn sie sich nichts anmerken ließ. Oder es zumindest versuchte.
Sich seiner Redensart bewusst fragte der ältere als auch größere Schüler Freya, warum sie es denn so eilig hatte. Angespannt biss sie sich auf die Zunge, überlegte was sie darauf erwidern könne. Denn einfach weitergehen kam nun wohl nicht mehr in Frage. Kaleb würde ihr wohl schlichtweg einfach weiter hinterherjagen. Als wäre sie ein Beutetier. Ja ne is klar... Dem ist wohl doch auch aufgefallen, dass es sich bei unseren Begleitern um Jagdtiere handelt... Egal ob eine Schleiereule kleiner ist als ein Löwe..., dachte sie schon leicht genervt und dachte noch einen Augenblick nach. Sie müsste ihm wohl bewusst machen, dass sie nicht reden wollte oder gar Interesse hatte sich jeh mit ihm auseinanderzusetzen.

Im nächsten Augenblick drehte sie sich um und sah zu dem Jungen mit dem langen Haar auf. Ihr Blick war kühl und eisern, ihr Körper zeigte pure Ablehnung und Missbilligung. Sie verschränkte die Arme vor der Brust oder versuchte es eher, da sie noch ihre Schulbücher eng umschlungen und an ihre Brust gedrückt hielt. Gelangweilt zuckte sie mit den Schultern. "Es gibt Menschen, die besseres zutun haben, als ihren Mitschülern hinterherzujagen....", meinte sie und sprach ein wenig gedehnt und ebenso gelangweilt. Sie wollte auf seine Aktionen gar nicht erst richtig eingehen. "Also, wenn du mich entschuldigen würdest... Ich habe besseres mit meiner Zeit anzufangen, als Smalltalk mit dir zu führen, Kaleb.", ergänhte sie ruhig und kontrolliert, setzte ein doch leicht provokantes Gesicht auf. Sie ging nämlich davon aus, dass der Junge es gewohnt war, dass ihm die Mädchen nur so hinterherliefen oder seinem Charme verfielen. Auch, wenn sie diesen noch zu finden versuchte. Fukuro rieb währenddessen liebevoll ihren Kopf an dem des Mädchens und schnatterte fröhlich weiter. Nach einer kurzen Pause ließ sie ihren Blick über ihn wandern, sah dann wieder in seine Augen und biss sich belustigt auf die Unterlippe. "Außerdem würde ich dich bitten, solche Spitznamen zu unterlassen... Mit sowas bist du bei mir noch mehr an der falschen Adresse als ohnehin schon." Sie versuchte so gut es ging einen gewissen körperlichen Abstand einzuhalten, war schon wieder im Inbegriff einfach davon zu rauschen. Denn Kalebs Reaktion oder Antwort war ihr schlichtweg egal.

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Immer noch hatte sie in seine Augen gesehen, dem Blick stand gehalten während seiner anfangs auf ihre Lippen huschte und dort verharrte. Es schien ihm nichts auszumachen, dass sie genau merkte wie er diese anstarrte, vorallem als sie diese sanft bewegte um die kühlen Worte auszusprechen. Sie schienen ihn regelrecht zu faszinieren...
Dabei war das Mädchen davon ausgegangen, dass er wenigstens etwas Kontrolle besaß und die Mädchen verrückt werden ließ, anstelle es selber so offen zu tun. Jedoch sah er mehr gezwungen als gewollt wieder in ihre eisblauen Augen, welche eisern blieben. Darauf folgte nur ein fragendes "Hmmm...?" als auch die Frage, was denn diese Menschen machten. Seine Stimme triefte lüstern und ließ die Blonde die Augen verdrehen. Der Typ schien echt nur an sowas zu denken. Ekelhaft. Kaum fixierte sie ihn wieder mit ihrem Blick während sie ihre Arme verschränkte, wanderte sein Blick nach unten, direkt zu ihrem Ausschnitt. Das Mädchen fühlte sich nicht wirklich unwohl dabei, denn sie wusste schließlich was sie trug und dass es zu eben solchen Verhalten verleiten konnte. Dennoch würde sie sich ein wenig mehr Konzentration von ihrem Gesprächspartner wünschen oder zumindest etwas mehr Respekt. Denn er verhielt sich wirklich ungeniert. Auf einmal murmelte er, dass sie ja gar nicht sprechen müssten. Währenddessen wanderte sein Blick weiter ihr Dekolleté entlang, was sie nun offensichtlich genervt seufzen ließ. Ist ja nicht zu fassen... Gerade wollte sie sich wieder davon machen, als er weiterredete und ein mikriges "Mh, was?" stammelte. Immer noch in seiner schnurrenden Tonlage. Nur das es zu einem leichten Knurren mutierte. Dies ließ dem Mädchen einen leichten Schauer über den Rücken laufen. Das kam unerwartet. Seine Stimme hatte nichts menschliches mehr und sein Blick bohrte sich wieder in ihren, als er sie fragte ob sie Angst hätte. Innerlich musste sie etwas schlucken, behielt ihren kühlen und eisernen Blick dennoch bei. Selbstbewusst und ruhig stand sie da, tat für einen Augenblick rein gar nichts. Jedoch seufzte sie und stopfte ihre Bücher dann einfach in ihre Schultasche, die über ihrer Schulter hing, da sie nun wirklich keine Lust mehr hatte, diese in ihren Armen zu wiegen. Obwohl... Ich könnte sie Kaleb im Notfalll auch noch über den Schädel ziehen...., dachte sie bei sich, aber räumte die Bücher dennoch vollständig weg und verschränkte ihre Arme nun direkt vor ihrer Brust. Ohne das etwas dazwischen war. Mit einer eleganten, langsamen Bewegung hob sie ihren rechten Unterarm und tippte sich mit dem filigranen Zeigefinger auf die Unterlippe, so als würde sie über etwas nachdenken und richtete ihren Blick ein wenig entgegen der Decke. "Hm... Ich würde es nicht als Angst beschreiben... Eher als Abneigung, Missfallen und Desinteresse an dir und deinem Gehabe... Was mich übigens nicht mal ansatzweise beeindruckt, insofern das dein Plan war." Sie ließ den Arm wieder vor ihre Brust sinken, genauso wie ihren Blick zu seinem. Ihr Vogel war währendessen damit beschäftigt nicht mehr sich, sondern Freya ein wenig ihrem Putzfimmel zu unterziehen, da sie sanft an ihrem Haar und den darin verteilten Federn zog und spielte, um diese zu richten oder gar liebevoll zu entknoten.

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Sie musterte den Jungen vor sich weiterhin ziemlich gelassen, wartete ab, wie er auf ihre Aussage, die sein erarbeitetes Ego doch ziemlich kränken oder stutzen dürfte. Jedoch fing dieser einfach nur an zu Grinsen, starrte weiterhin ungeniert auf ihr Dekolleté. Ihr entging dennoch nicht, dass er die Hände angespannt zu Fäusten ballte, während er sie knurrend fragte ob sie sich da ganz sicher sei. Im Anschluss erklärte er noch, dass man etwas gegen diese Abneigung tun solle und er sie sicherlich umstimmen konnte.
Dabei stahl sich ein gefährliches, teuflisches Grinsen auf seine Lippen.
Freya blieb vollkommen unbeeindruckt davon und zuckte mit den Schultern, was ihr ein verärgertes Schnattern von Fukuro einbrachte. Das ignorierte sie aber geflissentlich.
"Kannst es ja versuchen. Ich sehe da nicht viel Erfolg drin.", dabei ging sie auf ihn zu, blieb vor ihm stehen und sah zu ihm hoch. "Viel Glück.", warf sie ihm provokant an den Kopf.
Er würde es doch nicht schaffen.
So leicht würde sie es ihm nicht machen und so leicht war es tatsächlich auch nicht.

Er müsste schon ein Wunder bewirken, damit sie keine Abneigung mehr ihm gegenüber empfand. Dabei war er doch nur ein genmanipulierter Teenager, der nichts besseres zutun hatte, allem was Arsch und Brüste hatte, hinterher zu rennen.

Ruhig hielt sie den Blickkontakt mit ihm, forderte ihn regelrecht heraus und fragte sich, wie er denn bitteschön glaubte, sie umstimmen zu können. Was plante er? Was bildete er sich ein?
Vorallem, warum ging er ausgerechnet ihr nach?
Sie war eine von vielen Schülerinnen...
Es könnte genauso gut eine andere sein nächstes "Opfer" werden.

Also... Warum ich? Sag es mir.