The Enchanted Forest

Früh war der Kater aufgestanden, noch bevor die erste Patrouille das Lager verlassen hatte um nach den Grenzen zu sehen. Er war für diese Patrouille nicht eingeteilt gewesen und so konnte er sich ganz entspannt seiner Morgen Routine hingeben. Nach dem er den gröbsten Schmutz in Form von Moosfetzen aus seinem Fell entfernt hatte, hatte sich der Kater auf die leicht beleuchtete Lichtung begeben. Die Sonne war gerade am aufgehen gewesen und die Pilze spendeten der noch in Dunkelheit getauchten Lichtung etwas Licht. Phoenix genoss jeden Morgen die Stille und das sanfte Licht. Auch beobachtete er wie die Sonne langsam ihren Weg am Zenit entlang schritt und nach und nach die Lichtung mit ihren warmen Strahlen in sich aufnahm. In dieser Zeit gab er sich einer ganz besonderen Fellpflege nach, die erst endete, wenn jedes Fellstückchen an seinem Platz saß. Es dauerte immer eine halbe Ewigkeit, bis er seine Routine beendet hatte, doch dann konnte er frisch und mit guter Laune in den Tag starten. Erst wenn er beobachtete, wie schlampig andere Katzen ihre Fellpflege vornahmen sank seine Laune wieder. Was wohl heute seine Aufgaben waren? Insgeheim hoffte er, dass er nicht zum Jagen verdonnert wurde, den Dreck, der sich dabei in seinem Fell verfing wieder heraus zu waschen würde Stunden dauern.
Sein Blick wanderte über die Lichtung, die sich während seiner Routine immer mehr mit Leben gefüllt hatte, vielleicht wollte ja jemand was von ihm. Kurz viel sein Blick auf eine junge Kätzin, die vor einigen Umläufen ihre Magie erhalten hatte. Sie war nicht sonderlich froh darüber gewesen, daran konnte sich Phoenix genau erinnern. Ein Lächel stahl sich auf seine Lippen, ob er das junge Ding damit irgendwie aufziehen konnte? Sie blickte zum Rat der Elemente, der mal wieder auf dem größten der Pilze tagte. Langweilig... schoss es ihm durch den Kopf und wandte seinen Blick wieder ab.

Seine Pfoten kribbelten unter dem drang endlich was tun zu dürfen und aus dem Lager zu kommen. Ungeduldig peitschte sein langer, prachtvoller Federschweif hin und her. Die Flammen um seine Federn tanzten dabei mehr als sonst. Manchmal faszinierten sie ihn selber, auch wenn er sie schon so lange hatte, es bereitete ihm immer wieder Freude sie zu beobachten und das Leuchten in sich aufzunehmen, fast schon so, als wäre er selber einer der acht Steine aus der Höhle, nur das er herum laufen konnte und die Welt sehen durfte. Die Steine hingegen konnten sich nicht bewegen oder gar denken. Aber sie hatten ihm damals die richtige Magie gegeben, dass wusste der Feuerkater. Wieder wanderte sein Blick über die Lichtung, erneut blieb er an der jungen Katze klebben, doch dieses mal starrte sie ihn auch an. Kurz legte er den Kopf schief, stand dann aber so elegant wie er nur konnte auf und tappte dann langsam in ihre Richtung, wobei die Federn seines Schweifs alle einzeln im Wind wehten und der Kater noch eleganter als zu vor wirkte. Na du kleine möchtegern Kriegerin begrüßte er die Kätzin, dessen Name ihm gerade entfallen war, aber dann war er auch nicht wichtig, zu mindestens für ihn war er nicht wichtig. Ich weiß, dass ich wunderschön bin, aber dennoch solltest du nicht zu lange mich anstarren, sonst erblindest du noch meinte er selbstverliebt, wie er war.

"Nur die wahrlich Starken schaffen es zu überleben..."

@Wyvernhüter @Wasserminze
Ort:

Elegant und mit langsamen Schritten schlich der Rote um die etwas Jüngere herum. Sein Schweif schwebte im seichten Wind. “Pusteblume...“ schnurrte er belustigt bevor sein Gesicht wieder ernster wurde und er die Kätzin von oben herab anblickte. “Also so hat mich noch nie jemand genannt“ erklärte er, als er neben ihr anhielt. “Sehr einfallsreich, kleine Maus.“ Noch immer viel ihm ihr Name nicht ein, also suchte er nach einem geeigneten Spitznamen, aber war kleine Maus wirklich der Richtige Name? Nein, er passte nicht zu ihr. Aber möchte gern Kriegerin konnte er sie auch nicht immer nennen, dieser Name war einfach zu lang. Nachdenklich starrte er in die Ferne, zu einem der leuchtenden Pilze. Vor einigen Herzschlägen war dort noch der Rat der Elemente versammelt gewesen, sie waren allerdings nicht mehr dort. “Dauert die Versammlung nicht immer um einiges Länger?“ fragte er leise in sich hinein. Kurz blitze etwas Sorge in ihm auf, welche er aber schnell wieder abzuschütteln versuchte.

Er wandte seinen Blick wieder der kleinen Katze zu. Ihre Schmetterlingsflügel sahen wunderschön aus, aber ihr Pelz sah nicht so hübsch aus. Es war sah so kraus aus und überhaupt nicht glatt, es widerte ihn etwas an, alles in allem passte es zu ihr. Der Pelz war genauso wie seine Besitzerin, zerstreut, nicht wissend was sie eigentlich im Leben will. Oder weiß sie es doch? Sein Leben lang wurde ihm gesagt, dass die Steine immer das Richtige wissen. Sie weisen einem den Weg, aber sein Leben muss man danach selber leben und was daraus machen. Phoenix wusste nicht was er davon halten sollte. War es Verrat an den Göttern, wenn sie ihre Gabe, das Geschenk, was sie von ihnen erhalten hatte nicht haben wollte, sondern stattdessen etwas anderes? Und war dies schon einmal geschehen? “Du bist komisch“ meinte er als er die kleine genau betrachtete. Warum wollte sie das Geschenk nicht haben?

"Nur die wahrlich Starken schaffen es zu überleben..."

@Wyvernhüter @Wasserminze
Ort: Im Lager

Freudestrahlend, dass seine Worte den gewünschten Effekt erzielt hatten, ließ der Kater sich neben der Kätzin nieder. “Ach komm schon kleine Maus, ich habe es nicht so gemeint“ sagte er mit seiner zuckersüßen Stimme. Sein Blick war bei den Worten unschuldig, oder er versuchte so unschuldig auszusuchen wie er nur konnte. Aber die Kätzin schien nicht anwesend, es schien mehr so, dass ihre Gedanken ganz wo anders sind und nicht bei ihm, was der Kater nicht ab konnte. Er hasste es ignoriert zu werden und Morena ignorierte ihn gerade. Leise knurrte Pheonix. Was war wichtiger, als mit ihm zu reden? Langsam ließ der Kater seinen Blick dem Blick von ihr hinterher wandern. Er schaute auf den Eingang der Kristallhöhle. Es war ihr also nicht egal gewesen, was er zu der Versammlung gesagt hatte.

“Wollen wir nachgucken, was da los ist? Vielleicht brauchen sie uns ja“ fragte der Kater selbstsicher. Ohne auf eine Antwort zu warten stand er auch schon auf und lief mit schwungvollen eleganten Schritten in die Richtung der Höhle, aber er ging nicht hinein sondern blieb kurz stehen, ging dann in eine Lauerstellung und schlich leise in durch den Eingang, wo er dann sich hinter einen Stein stellte. Er wollte nicht wieder raus geschickt werden, sondern wissen, was da los war.

"Nur die wahrlich Starken schaffen es zu überleben..."

@Amo
Ort: