[LAGER] A white threat

Langsam legte sich der Staub wieder. Ruhe kehrte ins Lager ein. Die Anspannung verflog aus den Körpern der Katze.
Die Dachse hatten sich wieder zurück gezogen. Der Kampf war gewonnen. Doch es fühlte sich nicht wie ein Sieg an.
Der müde Blick auf den roten Augen der Schattenmeisterin wanderte über die zerstörten Nester, die einst gebaut wurden um sie in der Blattleere warm zu halten. Nun waren sie nur noch ein Haufen Äste und Blätter. Ein wenig Moos der vereinzelten Schlafplätze guckte hier und da zwischen den gebrochnen Zweigen hervor.
Der Eingang des Lagers war komplett zerstört. Ein riesiges Loch klaffte in der sonst so sicheren Mauer.
An einem anderen Tag hätte Yamraiha den Anblick wohl genossen. Doch heute wünschte sie sich die schützende Mauer zurück. Sie brauchte eine Pause. Der Clan brauchte es wohl.
Warmes Blut fing an an ihren Pelz zutrocknen und alles zu verkleben. Fast jede Bewegung, die sie machte sorgte für einen unangenehmen Schmerz. Und doch hatte es sie wohl nicht so heftig getroffen wie andere.
Ja. Alles tat ihr weh. Doch sie klackte nicht über besonders große, offene Wunden oder über irgendwelche Brüche. Auch vermisste sie nichts von ihrem Körper außer ein paar Fellhaare.
Sie hätte sich glücklich schätzen können. Dennoch war sie in diesen Moment ziemlich groggy und verfluchte alles was ihr über den Weg kam.
Sie hatte es geschafft, den alten unbekannten Kater zu beschützen. Thunder wäre wohl stolz auf sie. Aber was war mit dem Spatzenhirn und dem Mauseherz? Die anderen beiden ältesten aus dem Clan, hatten sich kurz nachdem erscheinen von ihnen getrennt.
Ging es ihnen gut?
Am meisten machte die Kämpferin sich sorgen um das Spatzenhirn 118. Er hatte seine Maus bestimmt immer noch nicht gegessen. Vielleicht hatte er sie den Dachsen vielleicht sogar angeboten.
Oh...wehe dem er hat es gewagt. Dann wird er was zu hören bekommen!
Das er ihr vielleicht einfach ein wenig ans Herz gewachsen war, konnte nicht sein. Denn wenn sie dies zu ließ würde sie schwach werden.
Mit Grimmiger Miene wandte Yamraiha sich dem großen grauen Kater zu, der keine ersichtliche Fähigkeit zu besitzen schien. Vielleicht besaß er ja auch einfach keine. Haha! Opfer...
Lass uns diesen Dummkopf und seinen Freund suchen gehen, schlug sie Mephisto zwar vor. Doch bot sie ihm keine vernünftige Gelegenheit ihren Vorschlag abzunehmen.
Mit einem energischen Schwanzpeitschen, stolzierte Yamraiha los um den alten Kater 118 und seinen Freund Splitter wieder zu finden.
Dabei schnürte ihr etwas die Kehle zu. Hoffentlich hat er die Maus noch, die ich ihm gebracht hab...

Yami betrachtete den grauen Kater einen Moment lang. Mit seiner Krone wirkte er ein wenig deplaziert in diesem WAld. Vielleicht kam er ja deswegen auf die Idee sich schon alt nennen zu müssen. Auf sie wirkte der Kater noch gut in Schuss. Vielleicht hatte er aber auch mehr Zeit im Labor verbracht als sie.
Yamraiha konnte es nicht benenn. Und ehrlich gesagt interessierte es sie auch nicht besonders.
So hatte sie seine Frage ignoriert. Schließlich konnte er sich die Antwort selbst zusammen reimen. Und so ignorierte sie auch die Tatsache, dass sie nicht der selben Meinung war mit dem Kater. Immerhin war er nicht ganz so ein Schwächling wie dieser Dummkopf und sein Freund.
"Lass dir das aber bloß nicht zur Gewohnheit werden. Nicht dass du nicht einmal mehr eine Maus für dich selbst jagen kannst", erwiderte sie trocken, während sie sich auf machte um die beiden Ältesten zu finden.
Es sollte nicht lange dauern, da hatte Yamraiha die anderen beiden gefunden. Whisper schlich sich gerade aus dem Ältestenbau heraus und machte vorsichtige Schritte auf die Mitte zu. An ihm waren keine äußerlichen Verletzungen zu erkennen. Daher ging Yamraiha davon aus dass es ihm gut ging.
Dummkopf 118 hingegen lag auf dem Boden und schien eine Wolke spielen zu wollen. Yamraiha erkannte das sanfte glänzen, dass sich an seinen Augen und seiner Schnauze gesammelt hatte. Und zu dieser Uhrzeit war es bestimmt kein Tau.
Während ihre zwei Seiten im inneren völlig unterschiedliche Reaktionen von sich gaben, stolzierte sie einfach mit erhobenen Hauptes auf den am Boden liegenden Kater zu.
Bei ihm angekommen stieß sie ihn, nach kurzer Inspektion, unsanft mit der Pfote an und gab ein unfreundliches 'eh' von sich.
"Wie lange willst du noch weiter wie ein Stück Dung hier herum liegen. Steh auf und beweg dich mal", sprach sie dem der keinen Namen trug, während sie von oben auf ihn herab sah.
Innerlich zerriss ihr der Anblick das Herz. Gleichzeitig wollte sie aber nur ihre Nase rümpfen, genervt seufzen und sich abwenden.
Das Gefühlchaos in ihrem Inneren würde sich wohl nicht so einfach legen.