FEEL the Thunder

Noch immer dröhnte sein Schädel. Der mickrige, schwarze Kater konnte also härter zuschlagen, als man es ihm angesehen hatte. Beziehungsweise war er nicht selbst Schuld? Er war doch derjenige gewesen, der den Schwarzen angesprungen hatte und damit 671 und 622 retten wollte. Wie jämmerlich. Doch scheinbar war Alastair so lange bewusstlos gewesen, dass man ihn durch das halbe Land hatte schleifen können, denn nun war er in einem schwummrigen Bau wieder aufgewacht. Einige Kätzinnen hatten sich zuvor um ihn versammelt gehabt, um eine Schulterwunde zu säubern. Natürlich hatte er dabei nicht seine Fähigkeit aktiviert, sondern das Prozedere nur stumm über sich ergehen lassen. Es wäre äußerst dumm von ihm gewesen, wenn er seine Helfer einfach in den Himmel gesprengt hätte. Doch wer von diesen Kreaturen hatte ihn schließlich aus dem Labor gezerrt? Und das auch noch gegen seinen Willen! Zwar hatte er die Außenwelt noch nie erblicken dürfen, doch dennoch wollte er nicht als lausiger Verräter und Flüchtling durchgehen. Wenn er doch wenigstens einen von ihnen töten und zurück zum Labor nehmen könnte, dann wäre ihm 001 vielleicht auch freundlich gesinnt. Doch bevor er aufbrach, wollte er wissen, wer zum Teufel ihn hierher gebracht hatte!

(c)Todesengel

Post No. o2
Nachdem sich Alastair endlich aufgerichtet hatte, um mal zu verstehen, was eigentlich gerade passierte, vernahm er auch sofort einen sonderbaren, ihm neuen Geruch. Schnell prüfte der Kater die Luft und starrte anschließend erwartungsvoll gen Eingang. Ein und der selbe Geruch ist auch in seinem Fell gehangen, als er endlich aufgewacht war. War es etwa die selbe Gestalt, die nun da draußen auf ihn wartete? Oder ihm auflauerte? Schon bald wurde seine Frage beantwortet, denn eine große, graue Kätzin schob sich in seinen Bau und setzte sich gelassen vor ihn hin. Sie war in etwa so groß wie er selbst, besaß silbernes Fell und große, grüne Augen, die ihn gerade musterten. Die Kätzin wirkte fertig. Unzählige Narben zierten ihr kurzes Fell und sie strahlte eine gewisse Autorität aus. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sein Fell noch vor Dreck stand und kurz war so etwas wie Panik in seinen Augen zu erkennen. Knapp wünschte die Graue dem Kater kurz einen guten Morgen, ehe sie meinte, dass ihm der Schlamm stand. Irritiert sah Alastair die Fremde an und fühlte sich prompt unwohl in seiner Haut. "Wer bist du.", wollte der Kater wissen. Dabei musterte er sie prüfend. Normalerweise war er äußerst freundlich gegenüber Fremden, doch dieses Mal spielte der Faktor mit, dass er einfach entführt worden war. "Mein Name ist Al... Experiment 169. Wo bin ich hier?", fragte er bemüht freundlich, auch wenn er etwas Angst hatte. "Kann ich... Ehm... Kann ich mich irgendwo waschen? Ich finde nämlich nicht, dass mir Dreck gut steht." Kurz räusperte sich der Weiße und legte peinlich berührt die Ohren an. Wie konnte er selbstbewusst sein, wenn er vor einer wahrscheinlich mächtigen Katze aussah wie ausgekackt?

(c)Todesengel

Post No. o3
Alastair musste zugeben, dass die Kätzin ein wunderschönes Lächeln besaß. Wie sich ihre Mundwinkel kräuselten und ihre Schnurrhaare niedlich zuckten... Verwirrt schüttelte sich der Weiße, als er sich bei diesen Gedanken ertappte. Bestimmt meinte sie es nur freundlich und wollte einem armen Experiment wie ihm helfen. Mittlerweile lächelte sie ihn schon etwas zu lange an, sodass sich der Kater erneut etwas unwohl fühlte. Ihr Blick bohrte sich beinahe in den seinen und ihr Gesicht wirkte wie erstarrt. Weiterhin freundlich beantwortete die Kätzin ihm seine Frage. Thunder also. Seltsamer Name... Und sie war auch noch die Anführerin eines Clans? Interessant. Sie beteuerte schließlich, dass er ihr seinen Namen ruhig verraten konnte, denn hier im Clan nahm ihm das niemand übel. Dennoch schwieg Alastair verbissen, denn was wäre wenn ein weiteres Experiment hier im Clan weilte, welches ebenfalls den Rückzug antreten würde? Das würde nicht gut für ihn ausgehen, wenn sein Name hier die Runde machen würde. Konnte er der Grauen wirklich vertrauen? Nachdem er wissen wollte, ob er sich waschen könnte, schmollte die stolze Anführerin. Er könne sich waschen, sofern er stehen konnte, jedoch müsse sie ihn begleiten, um sicher zu gehen, dass er nicht floh. Zähneknirschend rappelte sich der große Weiße auf und trat nun ebenfalls nach draußen. Dort angekommen schwankte er einige Male und ließ sich schlussendlich absichtlich gegen Thunder fallen. "Achso? Du magst es also dreckig?", stellte er fasziniert fest, auch wenn sein Tonfall eher fragend war. "Also wo ist nun eure Wasserschale?" Fasziniert blickte sich Alastair um. Noch nie war er außerhalb des Labors gewesen und die Gerüche und Farben erschlugen ihn beinahe.

(c)Todesengel

Post No. o4
Ihr kühler Blick lag auf ihm während er langsam aus dem Bau stakste. Als er sich an sie lehnte sagte die stolze Anführerin rein gar nichts dazu. Vielleicht hatte sie damit gerechnet, vielleicht war es ihr aber auch nur peinlich einen räudigen Laborkater berühren zu müssen. Vorsichtig schielte er die große Kätzin von der Seite aus an. Sie war definitiv auch aus dem Labor gekommen, denn keine normale Katze besaß Kristalle auf der Stirn. Kurz blinzelte die Graue ehe sie erwiderte, dass sie es dreckig mochte solange sie die Oberhand besaß, was dem Weißen ein heiseres Lachen entlockte. Er mochte ihre schnippische Art, auch wenn er sie bis jetzt kaum kannte. Vielleicht war der Clan ja doch nicht so übel. Nach kurzer Zeit setzten sich die beiden Katzen auch schon in Bewegung und nach ebenso kurzer Zeit waren sie auch schon bei dem kleinen Bach angekommen, den die Kätzin zuvor angedeutet hatte. Nachdem sie auf den Bach verwiesen hatte, bemerkte sie, dass sie nun ebenfalls Dreck an der Schulter hatte. Entschuldigend blickte der Kater die Anführerin an und lächelte verlegen. Dreck war normalerweise nicht so seine Art und er selbst konnte es nicht ausstehen, wenn man ihn beschmutzte. Wenn auch nur verbal. Gleichgültig kommentierte die Graue nur, dass sie sich wohl auch waschen musste. Mit einem geschmeidigen Satz sprang sie dann auch schon in die Fluten und blitzte ihn herausfordernd an. Kommst du? Amüsiert zischte Alastair, spannte die Hinterbeine an und drückte sich anschließend mit aller Kraft vom Boden ab um dicht neben der Kätzin im eiskalten Wasser zu landen. Dabei ergoss sich eine Welle Flusswasser über sie und der Weiße konnte nicht anders als die Anführerin extra breit anzugrinsen. "Hoppla.", schnurrte er mit betroffenem Unterton. Schnell trat er an die Graue heran, damit sie auch nicht auf die Idee kam, sich ihm zu entziehen. Immerhin hatte er noch eine Schuld zu begleichen. "Halt still.", raunte er leise ehe er die Pfote aus dem Wasser hob und anfing ihre Schulter zu waschen. Nach kurzer Zeit blitze diese auch schon wieder und er konnte sich um seine eigene Körperpflege kümmern. "Also Thunder, erzähl mir doch ein bisschen was von deinem Clan.", schnurrte er und sah ihr dabei offen in die Augen.

(c)Todesengel

Post No. o5
Kurz wirkte die attraktive Kätzin fast ein wenig überfordert, als er ihr so nahe auf die Pelle rückte. Doch das entsetzte Gesicht bemerkte der von sich selbst überzeugte Kater natürlich nicht. Immerhin war er viel zu großartig und gut, um nicht nicht angehimmelt zu werden. Auch als er Thunder mit Wasser bespritzte, zeigte die Kätzin keine Regung. Gebannt starrte sie ihn direkt an, sodass sich der Weiße etwas unwohl fühlte. Klar mochte er es, wenn man ihn beachtet, nur ein solches starren war auch nicht nötig gewesen! Nachdem er seine massigen Pranken nach ihr ausgestreckt hatte, zuckte die Anführerin sogar kurz zusammen. Einen Moment lange bildete sich eine Sorgenfalte zwischen seinen Augen, die aber genau so schnell verschwunden war, wie sie gekommen ist. Schnell drehte die Kätzin ihren Kopf um ihn erneut zu mustern, weshalb für Alastair die Welt einen Moment still stand. Das Gefühl ihres Pelzes unter seinen Pfoten. Die herrliche, frische Luft und die atemberaubende Natur. Und die wunderschöne Kätzin, die dich neben ihm saß. Bevor die Stimmung jedoch überkochen konnte, durchbrach die Anführerin die entstandene Stille zwischen ihnen. Ausweichend fragte sie, was er über den Clan wissen wollte bevor sie meinte, dass sie lieber wissen wollte, wer sich hinter dem guten Aussehen verbarg. Sofort spitzte der Kater aufmerksam die Ohren, seine Augen fingen an zu funkeln und ein Lächeln legte sich über seine Züge. Er durfte über sein Lieblingsthema sprechen! Sich selbst! "Also über mich gibt es viel zu erzählen. Oder auch nicht. Ich bin im Labor aufgewachsen und war noch nie draußen. Das alles ist... unglaublich? Ist das real? Oder bilde ich mir das nur ein? Mein wundervolles Aussehen, das du schon bemerkt hast, habe ich von den Menschen erhalten! Ist es nicht großartig! SAG DASS ES GROßARTIG IST!", hauchte der Weiße erregt. Dabei hatte er sich noch weiter zu Thunder gelehnt, sodass ihre Gesichter nur wenige Millimeter voneinander entfernt waren. Gebannt starrte er ihr in die Augen und versuchte ihre böse Absicht zu erkennen, doch er fand nichts. "Mein Name ist Alastair."

(c)Todesengel

Post No. o6
Am liebsten hätte er sich selbst ins Gesicht geschlagen. Wie konnte er nur einer wildfremden seinen Namen verraten! Doch irgendwie ging von ihr eine solche Vertrautheit aus, dass er sich selbst verfluchen würde, wenn er ihr nicht vertauen würde. Immerhin war sie eine Anführerin wie es wohl 001 auch war. Und Anführern zollt man Respekt, egal ob er sich nun im Labor oder dem Clan befand. Leise murmelte die Graue gebannt, dass der Kater großartig war. Beinahe konnte er soetwas wie Unglaube in ihrer Stimme mitschwingen hören, wie wenn sie ihren eigenen Worten nicht traute. Doch er war großartig. Das wusste er und das wusste das halbe Labor, auch 622 und 671. Nur ganz leicht bebten die Schnurrhaare der Kätzin. Er musste sich schon fast anstrengen, um die Aufregung zu erkennen, doch sie war da und er spürte es. Hast du etwa Angst vor mir? Geschmeidig löste sich die Anführerin aus ihrer Starre und bewegte sich sachte auf sein Ohr zu, um darauf mit rauer Stimme seinen Namen zu flüstern. Das Blut gefror ihm in seinen Adern und er wagte es nicht, sich auf nur einen Millimeter zu wegen. Zu groß war die Angst, die Kätzin wie ein verschrecktes Reh zu verscheuchen. Aus dem Grund starrte der Weiße sie nur aus großen Augen an. Seine Pupillen waren geweitet, was seine wahren Gefühle verriet. So schnell wie sie an seiner Seite gestanden war, verschwand sie auch schon wieder und richtete sich mit der Frage, ob sie ihm beim Waschen helfen sollte, an ihn. Langsam nickte der hübsche Kater und behielt sie dabei im Auge. Schweigend kehrte er ihr den Rücken zu, um ihr zu signalisieren, dass sie ihm den Rücken waschen sollte. "Doch kommen wir doch zu meiner Frage zurück. Wie kommt es, dass ein Experiment einen ganzen Clan leitet? Woher wussten die Katzen, dass sie hierher kommen sollten? Seit wann lebst du hier schon?"

(c)Todesengel

Post No. o7
Wenige Herzschläge später schrubbte ihr die Anführerin auch schon den Rücken. Dabei hielt sie immer mal wieder inne, was Alastair aber nicht sonderlich große Bedeutung zukommen ließ. Als schließlich ihr Bauchfell seinen Rücken sanft streifte, seufzte er leise auf. Erschrocken schloss er wieder seinen Mund und war froh, dass die Kätzin auch schon bald anfing vom Clan zu erzählen. Sie schilderte, dass sie damals vor 001 geflohen sind und sich darauf hier in diesem Wald niedergelassen hatten. Kurz war der Weiße ehrlich schockiert. SIE war die SCHWESTER von dem blutrünstigen Anführer des Labors. Würde dies gut für ihn ausgehen oder würde sie ihn am Nackenfell zurück schleifen und ihn ausliefern? Instinktiv spannte der Kater seine Muskeln an und seine Schulter zuckten in die Höhe. Falls ja, dann war dies sein sicherer Tod. Doch gleichzeitig war sie geflohen, was einen Regelbruch darstellte. Die letzten Worte der Grauen nahm er gar nicht mehr wahr. Vor wenigen Sekunden hatte er sich noch so nahe gefühlt, doch nun schien es, als stünde eine Wand zwischen ihnen. Mit ausdrucksloser Stimme wollte er wissen: "Hast du vor ins Labor zurückzukehren?" Sein Herz schmerzte bei dem Gedanken daran, dass ausgerechnet sie ihn verraten konnte, auch wenn er es der freundlichen Kätzin nicht zutraute. Das Labor hatte ihm Misstrauen gelehrt. Er durfte, nein er konnte nicht einfach anderen blind vertrauen und seinen Namen einfach ausplaudern! Verdammt sei sein Plappermaul.

(c)Todesengel

Post No. o8
So schnell wie ihre Pfoten auf ihm lagen, so schnell entfernten sie sich auch wieder von ihm. Der Weiße konnte spüren, wie sie sich von ihm abwandte und ihm nun ihr wahres Gesicht zeigte. Beziehungsweise ihm das vor Augen führte, was sie jedem vormachte. Eine gefühllose Anführerin. Ihr Blick wurde kalt und sie baute sich mit wütender Miene vor ihm auf, wodurch sie fast ein Stück größer wirkte als der Kater. Aufgebracht erwiderte sie, dass sie natürlich nicht ins Labor zurückkehren würde. Immerhin riskiere sie nicht ihr Leben, um Experimente wie ihn zu retten, nur um dann wieder angekrochen zu kommen. Langsam nicke Alastair und brach den Blickkontakt beschämt ab. Schließlich fügte sie hinzu, dass sie dachte, sie könnten einander vertrauen, doch der Ruf ihres Bruders eilte ihr voraus. Launisch wie er nun mal war, kochte auch schon die rasende Wut in ihm hoch. "Jetzt hör auf dir selbst so leid zu tun!", schnappte er gereizt. Damit stand er auf und tappte einige Schritte davon, nur um in den kalten Fluten unterzutauchen, um sich den letzten Dreck irgendwie aus dem Fell zu schütteln. Leider funktionierte das nicht besonders gut, weshalb er nur ein wütendes Zischen ausstieß. "Dein Bruder hat gemordet und gemordet, jedem Experiment den Schädel eingedroschen. Natürlich bin ich misstrauisch, wenn ich auf seine Schwester treffe, auch wenn ich bezweifle, dass in dir das selbe Blut fließt." Plötzlich flammte Traurigkeit in dem Kater auf und er ließ die Schultern mutlos hängen. "Ich war noch nie außerhalb des Labors. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass man mich tötet."

(c)Todesengel

Post No. o9
Dass die Kätzin nun ihren Blick von ihm abwendete, tat dem Weißen schon ein wenig weh. Er hatte sie eigentlich als eine recht kommunikative und aufgeschlossene Kätzin in Erinnerung, doch nun verhielt sie sich so... trotzig? Schlussendlich gab sich die Graue aber doch einen Ruck und ihre Augen wanderten wieder zu ihm zurück, der sie offen verwirrt anstarrte und keinen Hehl daraus machte. Leise gab sie zu, dass sie wusste, was ihr Bruder getan hatte. Sie höre von allen Seiten, dass er der größte Tyrann sei und diese Tatsache sie jedes Mal aufs neue verletzte. Alastairs Blick würde weich, beinahe sanft und am liebsten hätte er sie umarmt, doch er war sich nicht sicher, ob er dies überhaupt tun dürfte. Zögerlich hob die Kätzin ihren Schweif nur um ihn darauf gleich wieder fallen zu lassen. Thunder wirkte für einen Moment schon beinahe traurig, als er erwähnte, dass er das erste mal draußen war. Scheu wollte sie außerdem wissen, wie 001 im Moment ist, doch der Weiße beschloss diese Frage im Raum stehen zu lassen und stattdessen die Kätzin in seine Arme zu ziehen. Ein leises Schnurren entwich aus seiner Kehle, als er die Kätzin an seinen nassen Körper presste und sie umarmte. "Du bist nicht wie er. Je länger du über ihn nachdenkst, desto eher machst du dich verrückt und stürzt in das gleiche Chaos wie er.", meinte er leise, nachdenklich. Was würde die Kätzin nun zu dieser plötzlichen Berührung sagen oder was würde sie unternehmen?

(c)Todesengel

Post No. 10
Erschrocken quiekte die graue Anführerin auf, sodass der sanfte Kater befürchtete, sie erdrückt zu haben. Trotz allem ließ sie diese Berührung über sich ergehen und wich nicht zurück. Mit einem leisen Seufzer vergrub sie sich in seiner Halsbeuge und murmelte, dass sie nicht wie 001 sei. Lange verharrte die Kätzin jedoch nicht, denn schon bald löste sie sich von dem Weißen um ihn mit einem unergründlichen Blick zu mustern. Alastair konnte ihren Blick einfach nicht deuten. War es Scham? Freude? Oder doch nur Schreck? Er wusste es nicht und er würde sie auch nicht fragen. Die Kätzen meinte schließlich trocken, dass sie noch nie mit Katern wie ihm zu tun hatte, weshalb der Weiße misstrauisch die Augenbraue hob. Was soll denn dies nun bedeuten? Überraschend teilte die Anführerin ein Teil ihres Leben mit ihm und meinte, dass sie nie mit Katzen zu tun hatte, denn es gab immer nur sie und ihre Brüder. Scheu fügte sie hinzu, dass sie sich auch noch nie in eine Beziehung begeben hatte. Beziehung? Wie kommst du denn nun darauf? Kann es etwa sein, dass sie mich mag? Die Graue richtete ihren Blick wieder auf ihre Pfoten bevor sie schließlich tapfer fragte, ob sie für ihn nur eine von vielen war. Verdutzt musterte Alastair die Anführerin und das erste Mal wusste er nicht, was er sagen sollte. Normalerweise besaß er eine recht spitze Zunge und wusste immer eine Antwort, doch diese Frage hatte ihn eiskalt erwischt. "Ich... Eh...", duckste der Kater herum und versuchte ihren fragenden Blicken auszuweichen. Zuvor hatte er einen Anflug von Wärme in seinem Herzen verspürt, als er sie umarmt hatte. Irgendwie war diese Geste aus Instinkt entstanden und er hatte gar nicht so viel darüber nachgedacht. Für gewöhnlich berührte er auch keine anderen Katzen, weshalb tat er es also jetzt? "Im Labor gab es nie jemanden, der mich wirklich interessierte. Nun ja, fast... Es gibt da einen kleinen, schwarzen Kater und eine kleine gescheckte Kätzin, die mich aus meinem monotonen Alltag geholt hatten...", fing er langsam an zu erzählen. Ob 622 wirklich nur ein Freund für ihn bleiben würde, wird sich zeigen. Alastair bemerkte die Blicke, die ihm der Kleine immer zuwarf, doch gerade saß er hier und der Schwarze im Labor. Musste er sich rechtfertigen, wenn er einen kleinen Seitensprung wagte? Oder war es überhaupt ein Seitensprung? "Ich weiß also nicht, wie es ist, jemanden an seiner Seite zu haben. Im Labor herrscht nur Misstrauen und jeder kämpft ums überleben..." Alastair seufzte schwer und ließ die breiten Schultern hängen. "Du bist die zweite Katze, die mir jemals begegnet ist, die auch vertrauenswürdig wirkt. Ich danke dir."

(c)Todesengel

Post No. 11
Die graue Anführerin starrte ihn nur verdutzt aus ihren zarten, grünen Augen an, ihr Blick prüfend den seinen musternd. Was sie wohl in diesem Moment dachte? Es wirkte, als wäre die Kätzin mit seiner Antwort nicht zufrieden, denn zuerst hakte sie misstrauisch nach, ehe sie einwilligte und seine Behauptung mit einem kurzen Nicken unterstrich. Man konnte es sich gar nicht vorstellen, dass auch sie einmal im Labor gewesen war. Und Alastair wollte es sich nicht vorstellen. In seinen Augen war sie eine Frohnatur, unbefleckte Schönheit und sie hatte einen reinen Charakter. Leise seufzte die Anführerin auf und wollte wissen, ob sie sich aus dem Wasser begeben wollten bevor sie neugierig und doch sorgsam wissen wollte, wie es um seine Verletzungen stand. Missmutig drehte er seinen massigen Kopf und betrachtete skeptisch seine rechte Schulter ehe er sich ihr wieder zuwandte. Als Thunder den schwarzen Kater mit der unheimlichen Fähigkeit erwähnte, verfinsterte sich der Blick des Weißen. Wie konnte er nur gegen einen solchen Lappen verlieren! Wedelte da mit seinen Flügeln umher, als wäre er ein... Ja ein was? Alastair wusste nicht wie er den Kater nun gedanklich betiteln sollte. Demnächst würde er fragen, wie die Tiere hier draußen benannt waren. Die Anführerin war ganz schön neugierig, denn sie wollte wissen, ob die beiden Katzen, welche an seiner Seite gestanden hatten, die beiden waren von denen er eben erzählt hatte. Wortlos erhob sich der Kater, watete aus dem Wasser und schlug den Weg zurück ins Lager ein. "Meiner Schulter geht es prächtig. Die wprd mich sicher nicht bei so manchen Aktivitäten beeinträchtigen.", schnurrte er und zwinkerte der Grauen zu. "In der Tat, die beiden sind die, die ich vorhin gemeint hatte. Weißt du, ob sie auch hier im Lager sind? Oder sind sie noch im Labor? Wenn ja, dann muss ich zurück." Tief holte Alastair Luft und genoss jede Brise, die an seinem Fell zerrte und ihm verdeutlichte, wie schön die Außenwelt doch sein konnte. Dennoch warteten zwei Katzen auf ihn, weshalb ihm diese Schönheit wohl auch nichts brachte. "Und wie geht es deinen Verletzungen?", wollte der Kater schließlich mit freundlicher Miene wissen. Das Thema Demon ließ er dabei außen vor und vermied es bewusst.

(c)Todesengel

Post No. 12
Die Anführerin räkelte sich unter den warmen, freundlichen Strahlen der Sonne, was ihr ein elegantes Aussehen verlieh. Gebannt beobachtete er die Kätzin aus hungrigen Augen, darauf bedacht keine ihrer Bewegungen zu verpassen. Ihr Blick zeigte ihr, dass sie wohl das selbe dachte. Mit einem gewaltigen Augenaufschlag gab die Graue zurück, dass sie es schade finden würde, wenn er nicht mehr so aktiv sein könnte, worauf ihr der Kater wissend zuzwinkerte. Schnell plapperte sie weiter, dass sie bezweifelte, dass 671 und 622 sich im Lager befanden, was dem Weißen für einen kurzen Moment den Wind aus den Segeln nahm. Leicht lächelnd versicherte sie ihm, dass es ihr gut ginge bevor sie wissen wollte, ob er wirklich plante zum Labor zurückzukehren. Langsam nickte Alastair und drehte sich grinsend zu der Anführerin. "Ja, natürlich werde ich zurückkehren. Weißt du, hier wartet dein ganzer Clan auf dich und du wirst gebraucht. Ihr schafft es auch ohne mich, doch 622 und 671 schaffen es nicht. Das Labor kann sehr grausam sein, doch das weißt du ja." Spielerisch rempelte er die Kätzin an und schnurrte dann: "Aber du wirst mich ja wohl kaum vermissen. Eventuell sollte ich noch einen sehr sehr guten Eindruck hinterlassen, doch dann verspreche ich dir, dass du mich vermissen wirst." Die Augen des Katers wurden ganz dunkel und er leckte sich spielerisch über seine Lippen während er die Kätzin aufmerksam fixierte.

(c)Todesengel

Post No. 13
Auf seine Antwort reagierte die Anführerin äußerst merkwürdig. Im ersten Moment sagte sie gar nichts und schließlich wog sie den Kopf hin und her, als würde sie seine Worte auf die goldene Waagschale legen. Ungläubig erwiderte sie, ob er wirklich wegen zwei Katzen zurückkehren wollte, immerhin würde sie nicht mal für ihren Bruder einen weiteren Pfotenschritt hineintun. Einen Herzschlag lange wirkte die Graue sogar etwas bedrückt, doch dieses Gefühl überspielte sie indem sie sich an den Weißen lehnte, sodass das ihre Fell das seine leicht berührte. Mit einem Zwinkern meinte sie, dass er einen guten Eindruck hinterlassen hatte, auch wenn besser immer ginge. Leicht nickte der Kater und erwiderte ihren intensiven Blick. Lächelnd wandte sie sich ab und tappte zur Seite, wo sie dann fragte, ob es im Clan nicht viele Kätzinnen gab, die ihm hinter her liefen. Er könnte sie alle haben, obgleich er dafür im Lager bleiben müsste. Kurz lächelte auch der Weiße verschmitzt ehe er die Anführerin spaßeshalber anrempelte. "Die Katzen sehe ich alle gar nicht, denn im Moment habe ich nur Augen für eine.", schnurrte er die Graue wissend anblickend. "Was will ich mit vielen Kätzinnen, wenn ich nur eine wirklich haben will?"

(c)Todesengel