Charaktere: Rowan/008, Dandelion/120 Abends (17 Uhr - 3 Uhr): Der Abend bleibt niederschlagsfrei, aber mit Einbruch der Dunkelheit kriecht die Kälte zurück ins Labor. Die Luft ist eisig und bringt die meistens Katzen, die sich in der Nähe des Außenbereichs aufhalten, schnell zum frösteln. Der Clan muss in dieser Nacht nah zusammenrücken und Unterschlupf in den Zweibeinerbauten im Dorf suchen. Anders wird der Temperaturabfall für verletzte und erschöpfte Katzen zur Gefahr. In der Dunkelheit der Nacht sind an diesem Tag die Sterne klar und deutlich zu sehen; die dichten Wolken haben sich verzogen und geben den Blick auf den Nachthimmel frei. Welche Katzen wohl innehalten und ihren Blick verträumt nach oben richten werden?
Rowan hatte sich im Schatten einer hohen Mauer niedergelassen. Im kalten, kalten Schatten. Und mit jeder Minute, in der die Sonne dem Horizont weiter entgegen kroch, nahm die Temperatur weiter ab. Es war bereits jetzt klar, dass die Nacht unbarmherzig und grausam werden würde. Der Anführer senkte seine Lider - die sich unendlich schwer anfühlten - und atmete tief durch. Frostverhangene Luft strömte in seine Lunge. Sie biss, sie kratzte, aber er ignorierte das unangenehme Gefühl. Er ignorierte es, wie alle anderen Gefühle, die sich in ihm anstauten, seitdem er seine Ansprache an den Clan beendet hatte. Langsam erhob der ehemalige Heiler sich, streckte seine müden Glieder und ließ seinen Blick über den Dorfplatz gleiten.
Dandelion war nicht schwer zu entdecken; Der Löwenkater versteckte sich nicht vor den Augen des Clans. Er versteckte sich nicht vor Rowans zusammengekniffenen Augen. Und vielleicht war ihm das letztendlich zum Verhängnis geworden. Vielleicht hatte Dandelion die Verbannung wirklich verdient. Für alles, was er getan hatte. Für den Weg, den er eingeschlagen hatte. Für die Toten, für die Verlorenen. Für alles. Zorn und Abscheu brodelten in Rowans Herz auf. So gegensätzlich, so chaotisch. Wie Lava und Wasser, die aufeinander treffen. Heiß und kalt. Kalt und heiß. Rowan wollte Dandelion fortjagen, er wollte ihn wegschicken und nie wieder in seine apfelgrünen Augen blicken. Und alles nur wegen einem kleinen Funken Hoffnung. Wegen der Hoffnung, dass mit Dandelion auch all das Leid und all die Schmerzen aus seinem Leben verschwinden würden. Dass sie endlich verschwinden würden. Endlich, endlich. Weil er dieses erdrückende Gefühl keinen Moment länger ertragen konnte. Dieses Last, dieses Gewicht.
Also stapfte er auf den gefallenen Sucher zu, während in seinen verschiedenfarbigen Seelenspiegeln Abweisung schimmerte. Alles in Rowan strebte danach, auf dem Absatz kehrt zu machen. Alles in ihm schrie nach Flucht. Flucht, statt Kampf. “Dandelion“, sprach er den anderen Kater trotz allem mit erhobenem Kopf an, “Der Tag nähert sich dem Ende.“ Der Tag; sein letzter Tag im Clan. Sein allerletzter Tag. “Es ist Zeit für dich, aufzubrechen“, es fiel Rowan schwer, ruhig zu bleiben. Sein Kiefer war fest zusammengepresst, seine Schultern angespannt. Er wollte dieses Gespräch nicht führen. Nein, ganz und gar nicht.
"Auch der Löwenzahn schafft es durch den harten Boden eines Donnerwegs- ich glaube daran, das du genauso stark und besonders bist, wie die gelbe zarte Blume, die sich nicht aufhalten lässt, und im warmen Sonnenlicht von dem Wind das fliegen lernt. "
"Dandelion. Der Tag nähert sich dem Ende, es ist Zeit für dich aufzubrechen." Die Stimme von Rowan hörte sich ruhig an, dennoch waren sie, wie scharfe klauen die sein Herz zerrissen. Der kräftige Riese mit dem sanften Gemüt, gefror innerlich, wie äußerlich, blieb stehen, klappte lauschend die Ohren zurück und drehte dann erst den breiten mächtigen Kopf. Die grünen Augen sahen in einen goldenes und ein blaues. Sie strahlten Kälte aus und der löwenähnliche Kater fühlte Zweifel in sich aufkommen. Er war, als er mit Zira gesprochen hatte, noch so sicher gewesen, dass der Clan in guten Pfoten war. Nun waren da Zweifel. Was, wenn das ganze nur seiner persönlichen Fehde zum Nutzen war? Er öffnete den Mund immer etwas zu sagen, doch kam kein Ton heraus, also klappte er den Mund wieder zu. Wenn du nichts mehr zu sagen hast, dann sei einfach still Alter Junge . Mach es nicht noch schwerer, als es ist. Lass sie nicht sehen, wie sehr er dich zerschmettert hat.
Verloren sah er sich um, die Katzen, die um ihn herumstanden wagten es nicht ihn anzusehen, das taten sie schon den ganzen Tag über weniger. Das Exil schien nicht nur unheilvoll über dem verlorenen Anführer zu schweben, wie eine Gewitterwolke, sie erschreckte scheinbar auch über die übrigen Katzen des Clans. Hassten sie ihn nun alle? Kaum einer sprach noch mit ihm. War es das schlechte Gewissen?
Dandelion hatte den gesamten Tag damit zugebracht, mit Zira zu jagen und einige Nester mit den Katzen zu bauen, einige Hölzer und Barrieren aufzustellen und den Ort ein wenig zu sichern. Auch jetzt lagen schwere Zweige über seinen kräftigen Schultern und der Kämpfer, dessen schiere Körperkraft endlos zu sein schien, sah kurz auf das Barrieren Gebilde, welches er mit einigen Kriegern zusammengebaut hatte. Wie schmerzte ihn der drohende Abschied.
"Natürlich - du kannst es nicht abwarten, nicht wahr?" brachte er krächzend heraus und setzte sich wieder in Bewegung um die letzten Lasten noch an ihren verbleibenden Ort zu tragen. Als die Hölzer und Zweige von seinen Schultern rutschten, hatte er nicht das Gefühl, als wäre die Last leichter geworden. Er schüttelte sich etwas um die angespannten Muskeln zu lockern und wendete sich dann langsam dem ehemaligen Heiler zu. "Ich nehme an, du begleitest mich noch ein Stück..." raunte er leise und warf einen Blick in die Runde der Krieger. "Vielleicht vergesst ihr mich bald - ich hoffe auf Sonne für euch, auf Regen und auf Schnee. Ich danke euch für die kurze Zeit in der ich euch meine Familie nannte." Raunte er leise und lief dann zu Rowan hinüber, sein Blick suchte auf dem Marktplatz nach Zira ab, um ihr ein letztes Mal Lebewohl zu sagen, doch sah er sie nicht. Sein Herz krampfte sich zusammen. Es tut mir leid, dass ich dir weh tu. Dich zu verlassen zerreißt mich mit einer Brutalität, die mich innerlich schier sterben lässt Er atmete tief durch und schritt diszipliniert an seinem Nachfolger vorbei. "kommst du? Du willst bestimmt sichergehen, das ich wirklich verschwinde... "
Nun wurde ihm die Ironie der Sache erst richtig bewusst. Rowan war vielleicht nicht hier, um sicherzugehen dass er wirklich verschwand, sondern eher um die Rollen zu drehen. Nun war nicht mehr Rowan derjenige, der vor dem Sucher zu fliehen hatte.... Nun war er derjenige, der zurück blieb und den Sucher vertrieb. Dandelion hob den Kopf höher und sah sich zu ihm um. Er fühlte sich so viel älter, müder als er sollte.
Wir unterscheiden uns Rowan, währenddessen du verletzt wegrennen musstest, um zu überleben, werde ich gehen um zu sterben. Du scheinst dir dessen nicht bewusst zu sein. Das tut noch mehr weh.
Überall lauerte Dunkelheit - hier draußen und in seinem zersplitterten Herzen. Wozu?
Rowan lauschte Dandelions Worten stumm. Es fiel ihm schwer, nichts zu sagen. Aber es wäre ihm noch schwerer gefallen, hätte er etwas sagen müssen. Oh ja, sein innerer Zwiespalt war nah dran, ihn um den Verstand zu bringen. Du hast alles erreicht, was du wolltest, Rowan … Warum fühlt es sich dann nicht wie ein Sieg an, hm? Der Zeitkater betrachtete den ehemaligen Sucher aus verschiedenfarbigen Seelenspiegeln. Er betrachtete den Kater, welchen er für seinen ärgsten Widersacher gehalten hatte. Für seine größte Nemesis. Und alles, was er in diesem Moment fühlte, war Bedauern. Erdrückendes, alles verschlingendes Bedauern. Sofort zog Rowan die Mauer um sein Herz hoch, damit sie sein Innerstes schützte, und konzentrierte sich darauf, diese lästigen Gedanken schleunigst zu verscheuchen. Er konnte sie nicht gebrauchen; nicht hier, nicht jetzt. Stattdessen beschwor er den Hass, den Zorn, die Wut herauf. All die brennenden Gefühle, die ihn so lange Zeit heimgesucht hatten, wenn er an seine Vergangenheit erinnert worden war. Er beschwor sie herauf, damit sie ihm beistanden bei dem, was er nun tun musste. Es war einfacher, als es sein sollte. Vielleicht, weil Rowan es gewohnt war, in Selbstmitleid zu schwimmen. Vielleicht, weil es ihm leicht fiel, die Schuld bei anderen zu suchen. Immer nur bei anderen. Und nicht bei sich selbst. “Der Clan wird überleben, weil du fortgehst, Dandelion“, Rowan verbannte gute wie schlechte Emotionen aus seiner Stimme, sodass die Worte am Ende nur blechern und leer klangen, “Dein Fortgehen hat einen Sinn.“ Insgeheim hoffte der neue Anführer darauf, dass es wirklich so war. Dass all das tatsächlich einen Sinn hatte. Irgendeinen Sinn.
Rowan schaute in die apfelgrünen Augen des anderen Katers und wand sich förmlich dem durchdringenden Blick. Manchmal glaube ich, du bist der einzige, der mich wahrhaftig sieht. Du bist nicht wie Sorieno und Glace; sie setzen zu viel Vertrauen in mich. Sie sehen nur das Gute. Dandelion, siehst du mich? Mich und meine zahlreichen Fehler? Meinen Egoismus? Meine Machtgier? Meine Unfähigkeit zu verzeihen und zu vergeben? Rowans Gesichtsmuskeln zuckten, sein gesamter Körper war bis zum Zerreißen angespannt. Manchmal glaube ich, du hast all das erkannt und es dennoch akzeptiert. Das sind die Momente, in denen ich dich nicht ertragen kann. Weil ich in dein Gesicht schaue und das seine sehe. Du hast ihn mir genommen … wie soll ich das jemals vergessen können? Wie?
Dandelion forderte Rowan auf ihm zu folgen und er gehorchte, ohne darüber nachzudenken. Weil er es gewohnt war, zu gehorchen. Und sich erst daran gewöhnen musste, Anweisungen zu geben. “Wenn wir uns das nächste Mal gegenüberstehen, dann werden wir wieder Feinde sein, nicht?“, ein kurzer Seitenblick in die Richtung des Sandbraunen folgte. Aber ich werde nicht zulassen, dass du auch mich vernichtest, Dandelion.
"Auch der Löwenzahn schafft es durch den harten Boden eines Donnerwegs- ich glaube daran, das du genauso stark und besonders bist, wie die gelbe zarte Blume, die sich nicht aufhalten lässt, und im warmen Sonnenlicht von dem Wind das fliegen lernt. "
Eine Weile durchbohrten die verschiedenfarbigen Augen den riesigen Kater, dessen Herz mit jedem Schritt schwerer wurde. Die Stimme des ehemaligen Heilers hörte sich so seltsam hohl an, als er davon sprach, dass der Clan überleben würde, nur weil er ginge... dass das alles Sinn machte. Ob er sich dies auch selbst einzureden versucht? Es klingt ein wenig danach. Rowan wirkt schon ein wenig verloren - in sich gekehrter als sonst, als würde er mit sich selbst versuchen zu ringen. Der sandfarbene Kater drehte den Kopf und sah ihn unbeeindruckt an. Einen Moment war es still zwischen ihnen, dann setzte sich der braune Kater, der die Zeit beherrschte in Bewegung. Er folgte der Aufforderung des ehemaligen Suchers und lief ihm nach - ein Stück versetzt - schräg hinter ihm. Dandelions lange Beine machten scheinbar längere Schritte und das obwohl er langsam lief, als wären seine Beine schwerer als Beton.
Dann beschleunigte Rowan seine Schritte etwas, um aufzuholen. Er drehte den Kopf ein kleines Stückchen, um den Riesen kurz anzusehen. Dandelion sah es aus dem Augenwinkel heraus. 'Wenn wir uns das nächste Mal gegenüberstehen, dann werden wir wieder Feinde sein, nicht?' Dieser fragende Unterton in dieser unsicheren zweifelhaften Frage veranlasste Dandelion dazu, ebenfalls den Kopf zu drehen und ihn anzusehen. Er ließ sich Zeit um die richtigen Worte zu, welche sich dann doch irritierend schnell fanden. Leicht melancholisch gestimmt zuckten seine Mundwinkel leicht nach oben, zu einem warmen tröstenden Lächeln. " Ich werde immer dein Feind sein, Rowan..." So schwer sein Herz auch war, so sehr es sich auch zusammen krampfte. Konnte er Rowan einfach so verloren stehen lassen?! Innerlich wusste er, dass das durchaus sein Recht war, beleidigt davon zu stürmen und den Clan für seine Ignoranz und Engstirnigkeit links liegen zu lassen. Doch brachte der sanfte Riese dies nicht übers Herz.
Dandelion wurde etwas langsamer. So lange Zeit hatte er sich mit mörderischen Biestern umgeben, hatte sich durch Intrigen Spinnereien, Falschheit und Brutalität kämpfen müssen, so viele Fehler wie er gemacht hatte, so viele finstere Geister, die ihn verfolgten. Doch Rowan - jünger als er - konnte er nicht für das, was da in ihm tobte verurteilen. Er seufzte leise. "... aber du bist nicht meiner. " Mit einem Knacken zerbrach weiteres Stück seines Herzens. Rowan war es, der ihn alles nahm, der ihn zerstörte, der Schuld daran sein würde, dass er in baldiger Kürze sein Ableben fand. Er sollte sich einfach abwenden, gehen. Ihn zurücklassen und sich in die Finsternis stürzen, für die er verurteilt worden war - er sollte ihn hassen, sich nur Schlechtes für ihn wünschen.
Dann schwenkte er ab und machte einen Seitenschritt zu ihm hinüber, dichter an Rowan heran - blieb halb vor, halb neben ihm stehen und zwang ihn damit ebenfalls, zu stoppen. Sein breiter mächtiger Kopf neigte sich zu ihm hinunter, die grünen Augen blickten in ein blaues und ein goldgelbes Auge. " ich sollte Dich eigentlich hassen, für das, was du getan hast... ich glaube, es wäre das Natürlichste auf der Welt, dich zu hassen, wie du mich hasst." Der warme Ausdruck aus seinem grünen Augen wurde nicht weniger, auch wenn sein Herz in seinem Innersten, Stück für Stück immer weiter zerbröselte, wie herabfallender Sand in einer Sanduhr. Er wurde sich immer mehr, der Schwere der erdrückenden Wahrheit bewusst. Er konnte ihn nicht verabscheuen. Auch nicht nach allem. Ich ahne, wie hilflos du dich zwischenzeitlich fühlen musst - doch denkst du, ich zweifle nie?
" Rowan, so bin ich nicht. Du siehst in mir ein Monster - du siehst in mir einen gewissenlosen Killer - du begegnest mir mit so viel Hass, Niedertracht und Abscheu, das ich dem nichts entgegensetzen könnte, selbst wenn ich wollte. Mit vielen Dingen, die du über mich denkst, hast du sicher recht - und vielleicht hast du auch damit recht, dass ich die Katzen des Clans auch führte, auch wenn ich nie nach der Macht eines Anführers strebte. Ich gebe mich gern für die Katzen auf, die ich zu schützen versuche - ich bewahre und ich kämpfe - ich lebe - ich lebte für mein verschenktes Herz und für die Zeit, Kraft und Energie, welche ich geben kann. "
Das tröstliche Lächeln, mit welchem er den ehemaligen Heiler bedachte, wurde eine Spur fürsorglicher, liebevoller. " Hast du dich nie gefragt, warum ich mich Ausdrücke, wie ich mich Ausdrücke? Warum ich bin, wie ich bin? Warum ich mich und mein Leben für andere bereitwillig aufgebe, als hätte ich keinen Selbsterhaltungstrieb, nur um mich doch in der Distanz und Dunkelheit zu verkriechen? Ich bin so viel älter, als die Ältesten, die in deinem Clan leben. Mein Dasein besteht aus dem immerwährenden Zyklus des Kämpfen und des Verlusts. " er schluckte den aufkommenden Kloß in seinem Hals herunter und klappte die Ohren zurück. "Ich existiere vor mich hin und bin gezwungen, denen beim alt werden und sterben zuzusehen, für die ich nicht aufgebe. Ich habe mich verliebt - ein paar male schon - aber die Einsamkeit wird immer meine wahre Partnerin sein. Mein Leben tut mir weh - deine Entscheidung auch... Das ist ein unbeschreiblicher Schmerz. Und doch kann ich dich nicht dafür hassen. Ich habe viele Fehler und Makel, ich klammerte mich an meine Ehre als Beschützer - ich leide lieber, als das ich hasse. Vielleicht macht es für dich keinen Sinn - aber das macht meine Verbannung für mich auch nicht. Du bist nicht mein Feind Rowan - das warst du nie. Ich verabscheue wie du, das Monster in mir. Es gibt Dinge die ich am liebsten ungeschehen machen würde. Aber diese Kraft ist mir nicht gegeben. " Er senkte den Blick und dachte an Ziras strahlende Smaragdgrüne Augen. Sie zu lieben ist kein Fehler. Aber ihr weh zu tun, ist einer. Das wird sie mir auch sicher nicht verzeihen." Wenn ich einer Katze Sonne, Regen und Schnee wünsche ich ihr den Wandel des Lebens. Das sie lebt - dass sie alt wird und Erfahrungen macht, die prägen, dass sie an Stärke gewinnt, wie eine junge Pflanze, die durch den Asphalt bricht. Ich wünsche dieser Katze dass sie wild und frei wächst, wie ein Baum, der sich durch das Unterholz eines Waldes kämpft, oder der kleine Spross, der in einem verlassenen Zweibeiner Nest aus der Erde sprießt, nur um den Weg zum Dach anzutreten und sich im Sonnenlicht der Jahreszeiten zu baden. Ich bin stehen geblieben und verloren gegangen - jedesmal, wenn die Einsamkeit mich ereilt. Wie so viele andere vor dir, hast du dazu beigetragen, das mein Wandel des Lebens reiner Folter entspricht , aber es ist okay. Rowan, es ist okay - ich hasse dich nicht, aber wenn du mich verabscheuen willst, dann tu es. " Sein Schweif schlug sachte aus, er war sich nicht sicher ob er dem Jüngeren Kater damit einen Halt bieten konnte oder nicht, doch war es einen Versuch wert. "... in all dem kann ich dich in einem tatsächlich beruhigen..." Er wendete sich ab und setzte sich wieder in Bewegung um weiterzugehen.
"Wenn sich unser Weg an deinen neuen Grenzen trennt, dann musst du dich nicht sorgen, dass du eines Tages einem Feind gegenüberstehst , oder das ich Rache suchen werde." Er senkte den Kopf und betrachtete seine riesigen Pfoten, während er langsam weiter ging. "der Clan zerstörte den letzten Rest meines Herzens - das einzige was übrig ist, sind Scherben aus Schmerz. Verlorene Liebe, die ich für eine Katze empfinde, verratene Loyalität, gebrochene Versprechen all derer für die ich blutete, der zerschmetterte Schild aus Stärke und all die Bruchstücke, auf welchen ihre Namen stehen. " Die Last auf seinen Schultern wurde schwerer.
"Die Bürde eines Anführers kann erdrückend sein , denn du bist nicht mehr nur für dein eigenes Leben verantwortlich, auch nicht mehr für das eines hustenden Ältesten, der mit Triefnase bei dir im Bau sitzt. Nein, du bist für sie alle verantwortlicher denn je. Die Leben deiner Krieger werden zu Spielsteinen, die du führen musst, die Du verlieren kannst. Natürlich kann Glace dir versuchen, den Rücken freizuhalten, doch letzten Endes wird es deine Stimme sein, die den Clan leiten wird. Ich hoffe, dass du glücklich wirst. Ich hoffe, das... " Er verstummte und würgte nur schwer aufkommende Gefühle und die damit verbundenen Tränen herunter. " ... dass du Frieden findest. Im beruhigenden Wissen, dass wenn du mir den Rücken kehrst, ich meinen letzten Ruheort suchen werde... Denn das ist die Realität, welche für mich übrig bleibt. Ich sterbe, wie ich lebte - unvollständig und alleine. " Er blinzelte und atmete tief durch - das half etwas seine Gefühle zurück zu drängen. "Es ist Okay, Rowan. Dann bist du frei."
“Ich glaube, es wäre das Natürlichste auf der Welt, dich zu hassen, wie du mich hasst." “Wie ich dich hasse …“, Rowan ließ sich die Worte förmlich auf der Zunge zergehen. Sie schmeckten bitter und fahl. Nach Asche und Rauch. Bist du so blind, dass du noch immer glaubst, ich würde dich hassen? Dich mit Herz und Seele hassen? Ein spöttisches Lächeln kroch auf Rowans Lippen und verweilte dort. Oh ja, er lächelte, obwohl ihm mehr danach zumute war, irgendetwas in Fetzen zu reißen. Er lächelte, weil es einfacher war, sie beide im Glauben zu lassen, dass Dandelion Rowan ärgster Feind und schlimmster Widersacher war. Im Glauben, dass sie ihre Gefühle immer nur mit Krallen und niemals mit Worten offenbaren konnten. “Manchmal glaube ich, dass du gehasst werden willst, Dandelion“, bevor Rowan sich in die Defensive drängen ließ, ging er lieber gleich zum verbalen Angriff über, “Denn mein Hass macht es dir leichter, mit deinen Taten zu leben. Du nimmst ihn an; als Buße, als Strafe.“Das verabscheue ich an dir. Mehr, als ich es in Worte fassen könnte.“Und das steht dir nicht im Geringsten zu.“ Die Augen des Zeitkaters verengten sich zu Schlitzen. “Manchmal glaube ich, dass du nichts als ein Feigling bist, der sich den Konsequenzen seiner Taten nicht stellen kann“, Rowan betrachtete den sandbraunen Riesen und peitschte mit seinen Schweifen, “Der mit den Konsequenzen seiner Taten nicht leben kann.“ (Und manchmal glaube ich, dass wir uns ähnlich sind.)
“Dich für die Katzen um dich herum aufzugeben, bedeutet nicht, dass du sie auf diese Weise rettest“, Dandelion gewährte dem Zeitkater einen Blick auf seine frischen Wunden und Rowan konnte nicht anders, als Salz hineinzustreuen, “Hast du je daran gedacht, wie viele deiner geschätzten Kameraden du mit deinem Verhalten verletzt hast?“ Selbst ich habe die Sorge in ihren Augen gesehen … selbst ich. Und was hast du getan, Dandelion? Du hast sie mit Pfoten getreten! Du hast dir nur weiter ins eigene Fleisch geschnitten und dir vorgemacht, als wäre es zum Wohl aller. Du bist ein ebenso großer Heuchler wie ich! “Du lebst in einer Illusion, die realitätsferner nicht sein könnte“, fuhr der Heiler also gnadenlos fort, “Der Pfad, den du beschreitest, führt dich geradewegs ins Nirgendwo. Und der Clan wäre dir bereitwillig bis zum bitteren Ende gefolgt.“ Deine verdammte Aufopferungsbereitschaft ist kein Segen, sondern ein Fluch. Ein Fluch, der nun auf uns allen lastet. “Wenn du dich so danach verzerrst, ein Beschützer zu sein, dann musst du erst einmal stark genug sein, um deinem eigenen Leid ein Ende zu machen. Vorher kannst du nicht die Schmerzen anderer Katzen schultern.“Wahre Worte, Rowan. Wahre Worte. Und wann fängst du selbst an, nach diesem Grundsatz zu leben?
"Der Clan zerstörte den letzten Rest meines Herzens - das einzige was übrig ist, sind Scherben aus Schmerz.“ “Damit sind wir dann wohl quitt“, Rowans stechendes, blaues Auge durchbohrte Dandelion. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Was du mir genommen hast, nehme ich nun dir; deine ganze Welt, dein ganzes Leben. “Nun verstehst du endlich, was ich vor all den Monden ertragen musste. Geteiltes Leid ist halbes Leid, was?“ Der Zeitkater schnaubte tonlos und wandte demonstrativ den Blick ab. Das hier muss jeder Katze, die auch nur mit dem Gedanken spielt, gegen mich aufzubegehren, eine Lehre sein. Eine Lehre, eine Lektion. Denn ich werde nicht eher ruhen, bevor meine Widersacher vor mir im Staub kriechen. Bevor all jene in die Knie gezwungen sind. die glauben, sie könnten mein Leben in Trümmer legen. Der Braune warf einen schnellen Blick über die Schulter, in Richtung des Marktplatzes. In Richtung des Clans. Wie sich wohl anfühlt, zu wissen, dass das Schicksal deiner werten Kameraden nun in meinen Pfoten liegt? Wie es sich wohl anfühlt, zu wissen, dass ich sie alle mit einem Wimpernzucken vernichten könnte?
“Ich bin bereit, ein Anführer zu sein“, in Rowans Stimme war nicht einmal der Anflug von Unsicherheit zu hören, “Ich bin bereit, Verantwortung zu schultern und Entscheidungen zu treffen.“ Entschlossen schritt der Zeitkater an der Seite des ehemaligen Suchers auf die Grenze des Clanterritoriums zu. Im Gegensatz zu dir, habe ich mich bewusst für diesen Weg entschieden. Weil ich der einzige bin, der ihn mit Erfolg beschreiten kann. “Doch selbst, wenn du deinen letzten Atemzug aushauchst, werde ich nicht frei sein“, Rowans Stimme verwandelte sich erneut in ein Zischen, “Also sei wenigstens stark genug, deine Bürden weiterhin zu tragen. Sei stark genug, dich zu erinnern.“ Der Heiler trat einen Schritt auf den anderen Kater zu, bis sein warmer Atem auf Dandelions sandfarbenes Ohr traf. “Ich möchte, dass du seinen Namen kennst, Dandelion“, wisperte er dann mit tonloser Stimme und glasigen Augen, “Damit er dich jeden Tag aufs Neue heimsucht. Damit du ihn genauso wenig vergessen kannst wie ich.“ Als seine Lippen zum ersten Mal seit Langem den vertrauten Namen formten, war er kaum mehr als ein sachter Hauch. Als ein Fernes Echo. “Dorian.“
"Auch der Löwenzahn schafft es durch den harten Boden eines Donnerwegs- ich glaube daran, das du genauso stark und besonders bist, wie die gelbe zarte Blume, die sich nicht aufhalten lässt, und im warmen Sonnenlicht von dem Wind das fliegen lernt. "
Er hatte schweigend zugehört, während Rowan sprach. Der deutlich Ältere lief ruhiger als sein Herz war, neben Rowan her und stieß dann ein schnaufen aus, als Rowan ihm einen Namen nannte. "Das ist es? Wirklich?! Dein Ernst?..." Der Ältere blinzelte augenscheinlich verblüfft und blieb stehen - das spöttische Grinsen war aus dem Gesicht des frischgebackenen Anführers gewichen - dies zeigte dem sanften Riesen, das sein Gegenüber dies wirklich meinte, wie er sagte. Kurz hatte der disziplinierte Kater auf einen schlechten Scherz gehofft, doch Rowan schien es ernst zu meinen. Oh bei allen Sternen - warum bin ich nochmal von meiner Suche nach meinem Bruder abgewichen? Ach ja - meine Versuch diesen Katzen zur Seite zu stehen animierten mich dazu... uff okay Dandelion alter Junge - nein, sag ihm jetzt nicht dass er völlig von Sinnen ist, auch nicht wie Intelligenzresistent er gerade erscheint. Er atmete tief durch und ließ diese auch hörbar mit einen Seufzen, aus seinen kräftigen Lungen entweichen. " Dorian also ... Ach Rowan - wo fange ich an ...Zunächst einmal"
Er sah ihn prüfend in die glasigen Augen und machte einen Schritt auf ihn zu, als würde er ihn trösten wollen, doch blieb er stehen. Rowan wollte keinen Trost - er hatte die ganze Zeit dieses eine Ziel verfolgt ihn zerstören zu wollen - er wollte keinen Trost von Dandelion. "Du verrennst Dich da in deinem eigenen Gefühlen, Kleiner...." Er zog eine Braue leicht nach oben, was würde er darum geben, ach nur einmal nicht der vernünftige sein zu müssen. Er hatte schon, als Rowan stumpf spöttisch vor sich hin lächelt hat, den Eindruck bekommen, wirklich nur in dem Teufelskreis des Hasses zu stecken. Rowan schob ihn wie eine noch lebendige Maus in einem sadistischen Beute-Spiel herum, um ihn zum Weglaufen zu animieren, um besagte Maus wieder fangen zu können. Es schien als hätte der Heiler vergessen, wen oder was genau er da vor sich hatte. Oder wollte er nur den Obersten Sucher aus ihm herauskitzeln? Dumme Idee Kleiner. Du willst mir nicht zum Opfer fallen. Nun gut."Ich will nicht gehasst werden. Kätzchen - das ist die einzige Reaktion, die ich seit ich im Clan meinen Platz fand, von dir bekomme, egal was ich tue oder was ich mache, aber weißt du was? Ja, du hast recht... Es gleicht irgendwo einer Strafe, die ich mir selbst aneigne. Aber wer bist du, mir vor zu halten, was mir zusteht und was nicht? Glaubst du dadurch bezweckst du irgendwas? Glaubst du damit noch irgendwas ausrichten zu können? Du hast mit vielen Punkten, die du mir entgegen schleuderst vielleicht recht, ich bin ein Monster, ich war ein Killer der fiesesten Sorte, aber weißt du was? Man wird nicht einfach so wie ich bin und den Weg weg von dieser Dunkelheit zu finden ist nicht leicht. Du hast recht Rowan, ich kann eine Gefahr darstellen - doch für wen genau?" Sein wacher Blick hielt trotz dessen, dass er innerlich zerrissen war, an den Seelenspiegeln fest, die ihn starr fixierten. Der sandfarbene Kater neigte den Kopf leicht zur Seite und ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinen Zügen ab. "Weißt du, wenn ich dieses innere Monster nicht unter Kontrolle hätte, wenn ich es nicht tief in mir vergraben hätte, als ich die Gräber meiner Streuner verließ, würde es dir hier und jetzt den Schädel einschlagen. Mit nur einem Hieb, würde ich diese gesamte denkende fleischige Glibber-Pampe aus deinem Schädel rausboxen. Ich könnte zurückkehren und könnte den Clan wieder mein eigenen nennen, vielleicht sogar tatsächlich offiziell als Anführer aufsteigen und meiner Funktion als Beschützer des Clans weiter nachkommen, so wie ich es einst Thunder und Polaris versprochen hatte. " Seine raue Stimme hatte einen fast schon warmen Klang, trotz dieser harten Worte, klang er mehr, als würde er einem Schüler erklären, wie man eine Maus am einfachsten fing. "Der Clan sprach sich nicht für mich aus, als du deine Fehde gegen mich weiterführtest. Deshalb gehe ich - nicht weil ein Geist dir sagte, dass dein Kleingeistiges Streitverhalten richtig ist. Du hast keine Ahnung..."
Er fühlte sich neben ihm so müde und alt - wann würde es enden, ständig sein Umfeld bemuttern zu müssen. Doch war er mit ihm nicht fertig. " Dass du mich für einen Feigling hältst, ist daher wirklich witzig, aber hey du hältst dich auch für einen Anführer. " Er lachte trocken auf und rollte mit den Apfelgrünen Augen und schüttete den Kopf. "Du glaubst nach einem Tag Anführer sein, zu wissen, was die Bürde der Verantwortung bedeutet? Du glaubst, wenn du logische Entscheidungen triffst, die dich weniger betreffen, dass es dadurch leichter wird? Lachhaft, kleines Kätzchen du hast noch viel zu lernen." Er zwinkerte ihm verschwörerisch zu und streckte sich etwas, wobei selbst durch seinen dichten Pelz das Muskelspiel sichtbar wurde. "Genauso wie du auch noch zu lernen hast, dass wenn etwas kaputt ist, du es nicht noch weiter kaputt machen kannst, denn es ist schon kaputt. Rowan, ich kenne viele naive Katzen... und ich schätze nun nach deinen Anmaßungen deinen Namen noch dazu zählen zu können. Natürlich, habe ich andere mit meinem Verhalten genau wie mit meiner monströsen Seite verletzt, glaubst du wirklich, dass in mir dafür kein Bewusstsein existiert? Glaubst du, ich weiß nicht, wie sie mich ansehen, wenn ich ihnen die Lasten von den Schultern nehme? Wenn ich bis zum endgültigen Limit und darüber hinaus gehe, um meinem Clan zu dienen und die Katzen dort zu schützen? ich bin alt - nicht blind. Aber wenn ich ihnen die knochenbrechenden Lasten nicht abnehme, wer dann? Du? Verzeih wenn ich lache." Der alte Krieger lachte nicht - sein Lächeln war mit den eigenen Worten verschwunden. " Du kümmerst dich nur um deinen eigenen Pelz.... Dinge wie Werte, wie Ehre oder wie Disziplin kennst du nicht. Stattdessen stocherst du mit Stöckchen in einer blutigen Wunde herum und hoffst kleingeistig, noch ein wenig mehr Schaden herauskitzeln zu können. Und du glaubst ich lebe in einer Illusion? Wach aus deinem Halluzinationen auf."
Der große Kater machte einen Schritt auf Rowan zu und blieb so dicht vor Rowan stehen, das ihre Nasen fast zusammenstießen. Er sah streng auf ihn herunter und grollte leise. " Natürlich führt mein Pfad mich für andere aufzugeben ins nirgendwo, doch ein guter Anführer zeichnet sich nicht dadurch aus, dass er immer gewinnt. Ein Anführer zeichnet sich nicht aus, weil er gut denken kann oder körperlich stark ist. Natürlich ist es auch wichtig - aber ein guter Anführer wird nicht im Kopf geformt. Ein Anführer weiß, dass er mit dem Clan wächst - ein Anführer schützt, liebt und lebt. Du bist kein guter Anführer Rowan - du bist und warst nicht mal ein guter Heiler - du bist ein Kotzbrocken und du hast noch viel zu lernen." Er schüttelte den Kopf und sah starr in das Blau und Gold. "Ich habe mehr verloren, als mir lieb ist. Ich verzehre mich nicht danach, ein Beschützer zu sein. Ich bin einer. Ich bin aufopfernd bis zum bitteren Ende, es ist mein Pfad für andere da zu sein, mein Herz -so kaputt es auch sein mag- mit anderen zu teilen. Diese Entscheidung trage ich in mir, aber nicht seit ich im Clan bin... mit dem Tod meiner ersten Gefährtin fand ich diesen Weg, wollte ihn beschreiten. ich wollte andere schützen. Schwere Lasten tragen, wenn andere daran zerbersten könnten. Für den Sicherheit kämpfen und für den Frieden bluten. Du bist nicht bereit Rowan - wie ich sagte und ich kann es nur wiederholen, du bist ein Kotzbrocken. Ich weiß, wie unperfekt du bist, wie wenig du in der Lage bist, über deinen eigenen Schatten zu springen. Aber ich glaube trotzdem an Dich... so kleingeistig und dumm du auch manchmal erscheinst. Ich nannte dich nicht umsonst Bruder"
Du bist längst frei, du hast dich nur noch nicht aus deinem Käfig herausgegeben. Aber vielleicht kannst du das, wenn ich fort bin. Du glaubst vielleicht, dass der Name einer Katze, die ich auf dem Gewissen haben soll, irgendetwas ändert? Dass dieser Name für mich irgendetwas ändert?
"Und was Dorian betrifft, es mag dich vielleicht verletzen, aber wenn du mir diesen Blödsinn schon so offen vor die Pfoten kippst, werde ich jetzt auch offen sprechen. Ich habe nicht mal ein Gesicht vor Augen, wenn der Hauch des Names- des Flüsterns deine Lippen verlässt. Ich habe keinen Schimmer, wer das ist." Er trat einen Schritt zurück um Rowan mehr Raum zu geben, um seien Worte wirken zu lassen. Der Name ist in Narben in dein Herz geritzt worden, aber für mich bedeutet er gar nichts."Ich kenne so viele meine Opfer nicht bei Namen - dafür war meist weniger Zeit. Aber ich kann dich beruhigen, ich erinnere mich an jedes einzelne Gesicht. Ich vergesse nicht, die Namen sind mir gleich, denn ich weiß, dass hinter jedem Gesicht eine Persönlichkeit steckte, deren Ende ich mit meine Klauen besiegelte, wenn es nötig war. Ich war ein Monster, da hast du recht. ich hoffe du lernst mit deinen neuen Lasten weiter zu leben - vielleicht liebt dein Herz irgendwann auch wieder - wer weiß, vielleicht vergisst du auch mich irgendwann - ich dachte nach meiner ersten Gefährtin auch nie wieder lieben zu können - ich habe viele geliebt, auch jetzt zum Ende hin - ich liebe Zira, dieses Zugeständnis, kann ich dir machen- damit hast du mich verletzen können" Er wendete sich ab und seufzte leise. "Ich werde sie nie wiedersehen, das tut weh - aber das wird nichts von alledem besser machen - kaputt ist kaputt. Ich hoffe, dass du wirst, was ich in dir sehen kann und ... " Er senkte den Kopf und verstummte. Geh heim Rowan. Er schnappte nach Luft und senkte den Kopf tiefer, denn durchfuhr ihm ein Stich, ihm wurde so kalt - er legte die Ohren zurück und kniff die aufleuchtenden Augen zu und fuhr die Krallen aus und bohrte diese in den Boden um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Was zum.... mir ist so komisch... bleib stehen, alter Junge - atme ... was ist das? Woher kommt dieser Schwindel...?
Rowan bemerkte, wie Unverständnis in Dandelions Gesichtszügen aufflackerte. Nun, es überraschte ihn nicht unbedingt, schließlich waren sie noch nie gut darin gewesen, einander zu verstehen. Es überraschte ihn nicht, aber es verletzte ihn dennoch. Auch wenn er es nicht wagte, das nach außen hin zu zeigen. Der Ausdruck in seinem blauen Seelenspiegel wurde hart, während das Auge aus geronnenem Gold gleichgültig dreinblickte. Es war längst nicht mehr dazu fähig, Emotionen zu zeigen; so wie ein Teil von Rowan selbst. Dandelions Worte waren wie Hiebe und ihr Gespräch wie ein Kampf um Leben und Tod. Ein Kampf, den sie dieses Mal nicht mit Krallen und Zähnen austrugen, der jedoch genauso tiefe Wunden hinterlassen konnte. Aber was machte das schon?, der Zeitkater hob sein Kinn leicht an. Er lebte seit vielen Blattwechseln mit dem trügerischen Gefühl ständiger Schmerzen. Mit Schmerzen, die nicht einmal seine eigenen waren. Die er anderen genommen hatte. Wenn Rowan eines wusste, dann wie man sie stillschweigend ertrug. Wie man lächelte, wenn man das Gefühl hatte, man müsste zerspringen. Ob er es dem Clan jemals hätte sagen sollen? Ob er ihnen den Preis für seine Fähigkeit hätte nennen sollen? Der Heiler betrachtete seine Pfoten. Vielleicht. Aber für Rowan war es immer einfacher gewesen, den Schmerz einfach hinzunehmen, anstatt ihn zu teilen.
"Du verrennst Dich da in deinem eigenen Gefühlen, Kleiner...." Natürlich tat er das. Natürlich. Denn auch wenn er eine gefasste Maske trug, war Rowan in seinem Herzen kaum mehr als ein Bündel an widersprüchlichen Gefühlen, das er versuchte, mit aller Macht unter Kontrolle zu halten. Und tief in seinem Inneren hatte er Angst davor, was es bedeutete, all diese Empfindungen offen zu zeigen. Weil sie schon zu oft mit Füßen getreten worden waren. Weil er befürchtete, man könnte ihn verletzen. Man könnte ihn noch mehr, noch weiter verletzen. So wie Dandelion es tat, in eben jenem Moment. Und Rowan hasste es, dass die Worte des ehemaligen Suchers ihn erreichten. Er hasste, hasste, hasste es. Wofür hatte er eigentlich immerzu Distanz zu anderen gewahrt, wenn Dandelion die Mauern um sein Inneres mit solcher Leichtigkeit zu Fall bringen konnte? Er presste seinen Kiefer fest aufeinander und wandte den Blick ab. Oh, das Leben könnte so einfach sein, wenn jemand endlich das tickende Ding aus Rowans Brust herausrisse. Damit es aufhörte zu schlagen, damit es aufhörte zu schmerzen. Abwesend lauschte der Heiler auf das stetige Klicken in seiner Brust. War sein Herz überhaupt noch aus Fleisch und Blut? Oder war es mechanisch, wie ein Uhrwerk? Nur Zahnräder, die sich unablässig drehten und drehten und drehten?
“Wer, wenn nicht ich, hätte das Recht, dir Vorwürfe zu machen?“, Rowan neigte seinen Kopf und taxierte sein Gegenüber lange. Wer wenn nicht ich; ein Beschützer, so wie du. Der Gedanke durchbrach all die wirren Empfindungen und Überlegungen in seinem Kopf und drängte sich an die Oberfläche. Du magst es vielleicht nicht erkennen, Dandelion, aber ich war einmal eine Katze, die alles für andere gegeben hat. Eine Katze, die daran zugrunde gegangen ist und sich selbst neu erfinden musste, um in dieser Welt zu überleben. Ich war ein Beschützer, so wie du. (Und ich könnte es wieder sein.) “Du bist eine Gefahr …“, begann der Zeitkater, ohne zu wissen, wie er den Satz vollenden wollte. Du bist eine Gefahr für den Clan. Für die Katzen, die ich dummerweise in mein Herz gelassen habe, obwohl ich mir geschworen habe, diesen Fehler nie wieder zu begehen. Du hast schon einmal diejenigen vernichtet, die unter meinem Schutz standen. Das werde ich kein zweites Mal zulassen. Das muss ich verhindern, bevor es geschehen kann. “… für mich“, sagte er dann, weil eine Lüge so viel einfacher war, als die ganze, grausame Wahrheit, “Für mich und meine Ziele.“ Doch selbst in Rowans Ohren klangen diese Worte bedeutungslos und leer. Es ging ihm nicht mehr nur um sein eigenes Wohlbefinden.
Zum ersten Mal seit Langem flammte heißer Hass frisch in Rowans Innerem auf. Hass, auf Dandelion. Hass, den er früher gekannt und schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Aber in diesem Wimpernschlag hasste Rowan Dandelion. Er hasste ihn aus ganzem Herzen und aus den Tiefen seiner Seele. Er hasste ihn, weil Dandelion alles war, was er sein wollte. Was er sein ganzes verdammtes Leben lang hatte sein wollen.
„Genauso wie du auch noch zu lernen hast, dass wenn etwas kaputt ist, du es nicht noch weiter kaputt machen kannst, denn es ist schon kaputt.“ Oh doch, Dandelion, das konnte man. Man konnte immer weiter in die Dunkelheit stürzen, selbst wenn man glaubte, schon auf den Boden aufgeschlagen zu sein. Man konnte immer weiter zerbrechen, auch wenn man sich vormachte, dass es nichts mehr gab, das noch splittern konnte. „Aber wenn ich ihnen die knochenbrechenden Lasten nicht abnehme, wer dann? Du? Verzeih wenn ich lache." Ja, das könnte ich. Ich könnte vieles, wenn ihr anfangen würdet, an mich zu glauben. Rowan lächelte schmal und ließ ein leises Schnauben hören. Aber das werdet ihr nicht tun, oder? Weder du noch der Clan. Ihr vertraut mir nicht, weil ihr mich nicht versteht. (Aber wie sollten sie auch? Rowan hatte ihnen nie eine faire Chance dazu gegeben.) Und wenn ihr mich nicht verstehen wollte, wenn ihr mich nicht verstehen könnt, dann muss ich euer Vertrauen eben erzwingen … Mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen.
Es war seltsam zu sehen, wie der sonst so ruhige, sonst so sanfte Dandelion langsam wich und eine andere Seite des sandbraunen Katers zum Vorschein kam. Eine dunklere, verzweifeltere Seite vielleicht. Eine Seite, die er lange vergraben hatte und womöglich nie wieder hatte sehen oder zeigen wollen. Letztendlich schleppen wir alle unsere eigenen Schatten mit und herum, was? Rowan hörte einfach weiter zu, ohne etwas zu sagen. Welchen Sinn hatte ihr Wortgefecht an diesem Punkt überhaupt noch? Die Karten lagen auf dem Tisch und sie waren zu den Gunsten des Zeitkaters ausgefallen.
Dorian. Als der vertraute Name die Lippen des ehemaligen Suchers verließ, bereute Rowan bereits wieder, dass er ihn überhaupt genannt hatte. Warum hatte er seinem Widersacher, seinem Feind eine geladene Waffe in die Pfoten gedrückt? Damit Dandelion ihn noch mehr verletzen konnte, als ohnehin schon? “Er muss dir nichts bedeuten“, Rowan starrte an Dandelion vorbei in die Ferne, “Aber er bedeutet mir etwas.“Er bedeutete mir alles. Und du hast ihn mir genommen. Der Heiler blieb ruhig, aber wünschte sich er könnte weinen. Er wünschte sich, er könnte schreien. Er wünschte sich er könnte loslassen; die Vergangenheit endlich loslassen.
"Auch der Löwenzahn schafft es durch den harten Boden eines Donnerwegs- ich glaube daran, das du genauso stark und besonders bist, wie die gelbe zarte Blume, die sich nicht aufhalten lässt, und im warmen Sonnenlicht von dem Wind das fliegen lernt. "
Ein leises quietschendes, Tinnitus-ähnliches Pfeifen hatte sich in seinen dunkelbraunen Ohren festgesetzt, die er nun anlegte um diesem Geräusch irgendwie zu entrinnen. Jedoch änderten diese Bemühungen nichts an diesem scharfen Pfeifton, der langsam seinen Kopf zu füllen drohte. Sein Schädel fühlte sich an, als wäre er mit Watte ausgefüllt. Er blinzelte irritiert, bekam noch am Rande mit, wie Rowan ihm antwortete - ihm seinen Hass entgegen schleuderte. Zu gern hätte der Krieger ihm alleine dafür erneut den Kopf gerade gerückt, doch der Schwindel ließ nicht nach. Der sonst so geduldige sanfte Riese hatte häufiger schon mit scharfzüngigen Weggefährten Wortgefechte führen müssen, doch in dieser Sekunde war es wichtiger, zu ergründen woher dieser seltsame Zustand kam. Dandelion atmete tief durch und versuchte möglichst gerade zu stehen. Der plötzliche Geschmack von Blut auf der Zunge erschreckte ihn. Doch konnte er sich nicht entsinnen sich auf Zunge oder Lippe gebissen zu haben. Den Rücken dem Gezeiten-Kater zugewandt, stand er irritiert da. Allmählich verschwamm seine Sicht immer mehr hinter heißen Tränen, wie er irritiert feststellte, als er seine Rechte Pranke hob und mit ihr über sein Gesicht wischte. Sein Fell war nass und allmählich setzte sich ein leichtes Zittern in seinen Gliedern fest. Er schnappte nach Luft, als etwas aus seinem Maul tropfte und einen roten Fleck auf seinem Pfotenrücken hinterließ. Ihm lief allmählich Blut aus dem Maul. " wie ich sagte... mit vielen Dingen hast du Recht... aber in einigen verrennst du dich. Ich wünschte, ich hätte Thistle gefunden - vielleicht hätte der alte Sturkopf zu dir durchdringen können ..." Seine Stimme versagte - brach ab und er brachte einen leises Krächzen heraus. Ob sein Bruder wohl überhaupt noch lebte? Der deutlich ältere Kater hob nun irritiert den Kopf und schaute sich wachsam um. Woher kam dieses plötzliche Unwohlsein? Dieses Gefühl zu fallen und zeitgleich, der sich zu schnell drehenden Welt völlig zu erliegen. Er blinzelte irritiert, versuchte dieses Gefühl abzuschütteln und stemmte seine kräftigen Beine in den Boden, seine ausgefahrenen Krallen durchfurchten die kalte Erde und allmählich hatte er das Gefühl, als würde sein Blut in seinem Inneren kochen, während ihm doch eiskalt wurde. "Rowan... Wir... Wir sind nicht allein - irgendwas stimmt nicht... Ich - " Nun konnte er das körpereigene Schwanken nicht mehr aufhalten, die Welt schienen sich zu schnell zu bewegen, er kniff die apfelgrünen Augen zu und verspannte sich. Dann spürte der ehemalige 120 nur noch, wie es abwärts ging und so landete er schwer auf der Seite. War das Rowan? Oder war uns jemand gefolgt? Was passierte hier? Das nächste was folgte, war ein stechender Schmerz, der sich in seinem Schädel bereit machte. Der sandfarbene Kater griff sich an den Kopf, mit noch immer ausgefahrenen Krallen und bohrte sie sich in den Schädel, als könnte er so den Schmerz aufhalten. "was... ist hier los?! Bist du das? " Ihm lief pechschwarz der Speichel mit einer leicht roten Blutspur seitlich aus dem Mundwinkel, während er aufgewühlt versuchte sich wieder in eine stehende Position zu befördern, doch die Beine wollten ihm nicht gehorchen. "Rowan!?" Er verschluckte sich an dem schwarzen Speichel und brach wieder zusammen. "Was ..." Allmählich stiegen von seinem sandfarbenenhellen Fell einige dunkle Schwaden auf, die sich auf seiner Haut brennend heiß anfühlten- Dandelion riss die grünen Augen weit auf, als er den Kopf drehte und sie erblickte. "Lauf..." Es war reine Willenskraft, die ihn dazu brachte, seinen eigenen Kopf loszulassen, seine Pfoten wieder auf den Boden zu stellen und sich hoch zu stemmen. Keuchend stolperte er ein paar Schritte zur Seite, weg von dem neuen Anführer des Clans... Große grüne Seelenspiegel sahen Rowan entsetzt an.
Was ist ein Beschützer, ohne das, was er zu schützen hat. Meine Aufgabe hatte mich vor ihnen geschützt. Oh - Das Ende wird schmerzvoll sein, wie sie es mir schworen. Rowan hat es besiegelt. Ich bezahle den Preis für die Fehler der Streuner - für meine Fehler erneut... oh ihr Weisen - euer Fluch trifft mich wieder..." du bist also mein Ende... Du lässt sie frei. " wisperte er leise völlig von Sinnen mit seltsam heiserer Stimme, als diese besagten Auren-Nebel sich miteinander verbanden. "Lauf Rowan..." Er sah ihn direkt an - die Geister der Dunkelheit griffen bereits nach ihm. Nach und nach stiegen sie über dem Krieger auf, materialisierten sich und öffneten ihre rotglühenden Seelenspiegel, in denen nur der Tod nieder geschrieben stand. Dandelion war ihnen ausgeliefert, er spuckte ein Maulvoll Blut aus und senkte den Kopf - das Geräusch in seinen Ohren war noch immer da - langsam als würde er seinen eigenen Pfoten nicht mehr trauen, wich er ein zwei schritte zurück. Mir geht es gar nicht gut - alles, was ich zu bewegen versuchte versagte - ich habe verloren - er hat recht, Rowan hatte recht - ich lag so falsch. Ich habe einen aberwitzigen Traum gelebt. Meine Schuld kann man nicht begleichen. Meine Versuche waren ohne Bedeutung. Leise raunte er:"Mein Ende wird blutig sein. Ich bin ein Monster... Du hast recht, Rowan, wie konnte ich glauben, je meiner Taten und Fehler den Rücken kehren zu können - ein anderer zu werden... Letzten Endes bleibt ein Monster, was es ist..."
„Rowan... Wir... Wir sind nicht allein - irgendwas stimmt nicht... Ich - " Rowan nahm wie von selbst eine abwehrende Haltung ein, als Dandelion seine Sorgen äußerte. Selbst als ein Zittern den Körper des anderen Katers durchlief, starrte der Zeitkater nur tatenlos auf den ehemaligen Sucher und bewegte sich nicht vom Fleck. Ob er es wollte, spielte dabei längst keine Rolle mehr - nein, Rowan rang viel zu sehr mit sich selbst, um wirklich begreifen zu können, was gerade vor sich ging. Er stand unter dem lähmenden Einfluss seiner eigenen Gefühle, die nur noch mehr Hass und Angst gebaren. Dandelion krümmte sich zusammen, dunkles Blut tropfte von den Lippen des Sandbraunen. Was …?! Und dann knickte der Kämpfer ein und ging mit einem dumpfen Aufprall zu Boden. Wie eine zerbrechliche Blume, die von einer Sturmböe erfasst worden war und nicht länger über das eigene Schicksal bestimmen konnte. Doch das schien so gar nicht zu Dandelion zu passen. Zu Dandelion; dem stolzen, dem mächtigen Löwenkrieger.
Als unsichtbare Schmerzen in den grünen Augen des ehemaligen Suchers aufloderte, wich Rowan einen Schritt zurück. Als könnte die Pein jeden Moment wie eine ansteckende Krankheit von Dandelion auf ihn selbst überspringen. Ob die Streuner sich einst so fühlten, als die Seuche sie dahinraffte? “Nein. Nein, nein!“, er schüttelte vehement seinen Kopf, konnte ein leichtes Beben in seiner Stimme allerdings nicht unterdrücken, “Ich bin nicht dafür verantwortlich.“Oder vielleicht doch? Waren es Rowans Worte gewesen, die Dandelion letztendlich zu Fall gebracht hatten? Seine Worte und seine Taten? Der Atem des Braunen beschleunigte sich und das Ticken seines Herzens wurde so laut, dass sogar Dandelion es ohne Probleme vernehmen konnte. Die verschiedenfarbigen Augen des Anführers glitten hektisch über Dandelions helles Fell, doch es gab keine offensichtlichen Verletzungen, die den Körper des Älteren zierten. Natürlich gab es die nicht. Rowan wusste zu gut, dass seelische Wunden weitaus qualvoller sein konnten. Dass sie eine Katze brechen konnten; auf tausend Arten. Ob es das war, was er hier mitansehen musste; wie Dandelion brach? Zusammenbrach unter dem unerträglichen Gewicht seiner Vergangenheit?
Schwarzer Rauch stieg von Dandelions Körper auf; Unheilverkündende Schwaden, die im schwindenden Tageslicht wie Unkraut zu gedeihen schienen. Finstere Schatten mit glühenden Augen, die mit ihren dürren Pfoten nach dem sandbrauen Pelz zu greifen schienen. “Dandelion … ?“ Rowans ewig kühle, ewig abweisend Maske wurde von ehrlicher Sorge zerschmettert, die wie ein Blitz in seinem Gesicht aufleuchtete. Die aufleuchtete, nur um bereits wenige Herzschläge schneller hinter dunklen Wolken zu verschwinden. Waren das … Geister? Rowan legte seine Ohren an und duckte sich leicht, als wollte er jeden Moment auf dem Absatz kehrt machen und die Flucht ergreifen. Sie sind so anders, als die Sternenkatzen, die sich uns am Mondstein gezeigt haben. Sie sind … dunkel, böse, grausam. Sie sind so völlig anders. Der Anführer begriff langsam, dass Dandelion schon eine ganze Weile lang gegen diese gespenstischen Phantome in die Schlacht gezogen war. Vielleicht sein ganzes Leben lang. Jede Minute, die er beim Clan verbracht hatte. Und nun … nun hatte er den Kampf verloren. Nun war er niedergestreckt worden; von seinen ganz eigenen Rachegeistern.
“Dein Ende …“, Rowans Stimme klang tonlos. Das wollte ich nie sein; dein Ende. Aber welche Chance hatte Rowan gegen die hungrigen Schattengestalten, wenn sie selbst Dandelion zu verschlingen drohten? Den starken, unnachgiebigen Dandelion? Rowans Krallen bohrten sich in den kalten Erdboden. Wenn nicht einmal der ehemalige Sucher eine Chance im Kampf gegen die Gespenster hatte, was sollte jemand wie Rowan dann schon ausrichten? Was sollte er bewegen, was verändern? Er brachte mehr Abstand zwischen sich und Dandelion. “Verschwinde, Dandelion“, die Augen des Anführers waren schmal, während die Angst ihn mit messerscharfen Krallen packte, “Lass nicht zu, dass deine Dämonen den Clan in Gefahr bringen.“ Lass nicht zu, dass ich wirklich gezwungen bin, dir ein Ende zu machen. (Tu mir das nicht auch noch an.)
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Re: [DORF] There shouldn‘t be a good in goodbye
[ 58541 ] Mi Sep 18, 2024 6:06 pm
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Triggerwarnung - Mutation/bodyhorror - Wer sowas nicht verträgt bitte nicht lesen ^^" - Ich hab mir viel mühe gegeben es möglichst harmlos zu schreiben - außerdem hab ich extra triggerspoiler eingesetzt
"Auch der Löwenzahn schafft es durch den harten Boden eines Donnerwegs- ich glaube daran, das du genauso stark und besonders bist, wie die gelbe zarte Blume, die sich nicht aufhalten lässt, und im warmen Sonnenlicht von dem Wind das fliegen lernt. "
Der sandfarbene Kater stolperte nach der Aufforderung durch Rowan noch drei Schritte weiter zurück und ließ den Kopf müde hängen. Rowan hatte Recht - er sollte gehen - er durfte nicht bleiben. Was wenn seine kleine Zira ihn so sah? Oder seine adoptierte Tochter Stardust oder noch schlimmer sein winziger Schützling Lune? Er spürte das Brennen auf seiner Haut, dass Quietschen in seinem Kopf und die stechenden Schmerzen, die sich langsam durch jeden Nervenstrang seines Körpers fraßen. " ein Monster bleibt, ein Monster — oh sie hätten mich schon einmal fast geholt, als alle Streuner tot oder fort waren..." Das Husten, welches in seiner Kehle aufstieg, klang heiser und trocken, als hätte er zu viel Rauch eingeatmet. Eine rastlose Atemlosigkeit setzte sich in seinem Körper fest, weil das Husten auch nicht aufhören wollte, das Blut tropfte unaufhörlich aus seinem Mund heraus und verschmierte sein Kinn und das weiche Fell.
"Thunder und Polaris gaben mir eine Aufgabe... " murmelte er leise, es klang fast selbst in seinen eigenen Ohren fast schon wie Selbstgeißelung, seine tiefe Stimme kratzte heiser in seiner Kehle. "Aber das sind nicht meine Dämonen. Das sind die Geister der korrumpierten Wesen, die ich tötete um andere zu schützen... Um Katzen wie dich zu schützen." Langsam hob er den Kopf und sah mit trüben Blick zu Rowan. "Ich sagte Lauf - du kannst nicht gegen sie kämpfen... Der Clan glaubt nicht mehr an mich - er braucht mich nicht mehr... Es ist vorbei - Wo Licht ist existiert auch Schatten und mein Licht ist erloschen und ich bin nicht mehr in der Lage sie zu stoppen. Der Wald der Dunkelheit gab ihnen Kraft - du gabst ihnen..." Er führte den Satz nicht zu Ende, er würgte.
Sein Fell sträubte sich und die Nebelschwaden türmten sich immer weiter über ihm auf. Rote Augen fixierten die beiden Kater, deren Rivalität immer zwischen ihnen stand. Deren Vergangenheit ihren Weg beschrieb und ihren Verlust immer wieder ans Tageslicht brachte. Der ehemalige Sucher fühlte Hoffnungslosigkeit nach ihm greifen. Langsam wich Dandelion eine weitere Schwanzlänge zurück, während sich immer mehr schemenhafte Gestalten in dem Rauch abzeichneten, immer mehr dieser rot glühenden Augen aufleuchteten und immer deutlicher die Katzen kenntlicher wurden, welche ihnen im Schattenwald erschienen waren. Einer der Schattengeister sprang elegant aus dem Rauch, herab zu Boden.
(Triggerzusammenfassung: Gehörnte Geisterkatz zerfetzt mit einem Schlag Danis linke gesichtshälfte):
Die gehörnte Gestalt lief einen kleinen Bogen um Schwung zu holen und warf sich dem sonst so kräftigen Krieger entgegen, Krallen blitzten im anhaftenden schwarzen Nebelrauch auf und man hörte nur noch das ratschende Geräusch von zerreißender Haut, als die Pranke wie ein Vorschlaghammer gegen den Schädel des ehemaligen Anführers geschmettert wurde. Die Krallen schlugen sich dabei seitlich in die nachgebende Haut und rissen diese zu einer gewaltigen Wunde über dem Auge auf. Der ehemalige Streuner wurde dabei von den Pfoten gerissen und landete ein weiteres Mal im Dreck, dieses Mal mit einem lauten Aufschrei. Die Hälfte des Gesichts war nun eine einzige Wunde geworden.
Immer mehr der Gestalten sprangen aus dem Rauch, lösten sich von diesen und liefen kreisend um den ehemaligen Streuner herum. Eine der Katzen blieb Verhalten stehen, drehte den Kopf und fixierte den Gezeitenkater. "// dir sollten wir danken //" raunte sie mit einem leise kichernden Lachen. "// lass mich dir das Geschenk der Ewigkeit machen, schließe dich den Schatten an und lass ab von dem verfluchten Leben, dass du führst - ich kann dir alles geben - Macht und Stärke ich schenke dir den Tod... du verheißt deinen Katzen den Tod durch seine Pfoten... lass uns dir helfen diese Prophezeiung wahrzumachen... wir können dir so viel geben, mehr als das Leben dir bieten könnte... //"
Der ehemalige Streuner hatte versuchte wieder auf die Pfoten zu kommen, als eine der Schattenwesen ihn ein weiteres Mal ansprang. Noch während sie auf ihn zuflog, veränderte sich ein weiteres mal ihre Gestalt - es schien als würde ihr sich erst zu einem festen Aggregatzustand verdichtender Körper plötzlich verflüssigen.
(Triggerzusammenfassung: Dani absorbiert die Erscheinung - bei Berührung):
Der große Kater rang nach Luft und versuchte das klebrige erscheinende Etwas mit den Pfoten entsetzt von seinem Gesicht fernzuhalten, welches es anzuvisieren schien, doch vermischte es sich bereits mit dem Blut, welches an seinen Pfoten klebte und verschwand als wäre es nie da gewesen. Dann kollidierten die Pfoten des Wesens mit seinem zerschlagenen Gesicht, da wirkte es, als würden würde der flüssige Rauch wie die Geistererscheinung einfach bei Körperkontakt mit dem Krieger verschwinden, nur einige Überbleibsel der zähflüssige Tinte trafen ihn und verklebte sich an seinem blutverschmierten Pelz. Nur um nach und nach ebenfalls zu verschwinden.
(Triggerzusammenfassung: Er wird Größer wie Hulk - dreht langsam durch - yeetet eine Schattenkatz gegen die die Rowan anlabert und rennt weg, während seine gesamte gestalt sich zu verändern beginnt - die Viecher folgen ihm):
Dandelion stieß einen weiteren spitzen Schrei aus, als sich plötzlich seinen Körper schmerzlich verzog. Seine Knochen schienen auseinanderdriften zu wollen, sein Körper fühlte sich an, als wäre er zu eng geworden. Zuckend krümmte er sich auf dem Boden zusammen und versuchte verkrampft sich in eine stehende Position zu befördern - zu fliehen vor dem Schmerz in seinem Innersten. Blut lief ihm immer mehr das Maul herunter. Die Blutende Wunde welche sich über sein linkes Auge erstreckte, benetzte sein halbes Gesicht und das sonst so weiche Brustfell mit dem eigenen roten Lebenssaft- seine Glieder schmerzten und schließlich riss auch das Gewebe seiner Haut langsam ein. Seine Sicht war schwammig geworden und sein Verletzungen brannten, als hätte er in Schnaps gebadet.
Er kämpfte sich die eigene Panik als Antrieb nutzend auf die blutigen Pfoten, sein Schweif-peitschte, während er seine plötzlich an Masse gewinnenden Schultern hochzog und seine riesigen Pranken, deren krallen sich nicht mehr einfahren ließen auf dem Boden platziert um einen sicheren Stand zu erhalten. Er drehte vom schieren Wahnsinn gepackt den Kopf ein Stück und stürzte sich dann mit einem wütenden Aufschrei auf die nächste Schattenkatze, die neben ihm stand. Einiges Spikeähnliche Wiederhaken drangen durch das weiche Fell seines Schweifes und stellten sich dabei stachelig pieksig wie bei einem Igel auf.
Er bekamen die Schattenkreatur zu fassen, schleuderte sie im hohen Bogen gegen die Katze, die zu Rowan gesprochen hatte- beide verpufften zu einem Rauchwölkchen. Durch die korrumpierten Geisterwesen ging ein Ruck und so stürzten sich sich wie eine Welle auf den Kater, welcher einst der Beschützer des Clans gewesen war. Dieser wendete sich entsetzt ab und stürmte ins Dickicht, um zu fliehen und die Monster, zu denen er sich gesellen sollte mit sich zu nehmen. Er wusste dass er diese Kampf nicht gewinnen konnte. Sein Magen rebellierte - seine Sicht war durch das zerfleischt erscheinende Auge stark eingeschränkt und ihm war furchtbar schwindelig.
Nun begann auch sein Kiefer zu schmerzen - fühlte sich an als würde dieser auseinanderfallen, während die Zähne in seinem Maul mit einem bohrenden Schmerz zu wachsen begannen. Hauer ähnliche Zähne, welche aus seinem Unterkiefer nach oben wuchsen und Säbelzahntiger Zähne, welche ebenfalls aus seinem Maul heraus wuchsen. Er holte tief Luft und stieß ein tiefes Jaulen aus - wissend, dass die Kreaturen ihm folgen würden.
Leb wohl - Mein Ende ist hier - der Fluch der Weisen... Ich hab solche Angst...
Die Präsenz der Rachegeister jagte Rowan einen Schauder nach dem anderen über den Rücken. Stand wirklich nur Dandelion zwischen ihm und den finsteren Erscheinungen? “Die Geister deiner Opfer …“, hauchte Rowan, während sein Atem weiße Wölkchen in der kühlen Luft bildete. Ob Cora unter ihnen war? Und Dorian … ? Nein, er würde niemals jemanden verletzen. Niemals. Und doch suchte Rowan die schattenhaften Gestalten ab, schaute in ihre roten Augen und fürchtete, was er darin sehen würde. Was täte er, wenn seine Liebsten tatsächlich unter den Gespenstern wären? Ihrem Lockruf folgen und sich ihrer Meute anschließen, nur um wieder bei ihnen zu sein? Um ihnen nah zu sein? Verzweiflung blitzte im blauen Seelenspiegel des braunen Katers auf. Abgrundtiefe Verzweiflung.
Als sich die Phantome sich auf Dandelion stürzten, blitzten scharfe Krallen und spitze Zähne auf. Rotes Blut spritzte und Panik bohrte sich wie ein Stachel in Rowans Herz. Wie konnten die Geister Wunden schlagen? Wie konnten sie den kräftigen Krieger so mühelos in die Knie zwingen? Das alles sollte nicht möglich sein. Nicht real. Und dennoch geschah es direkt vor Rowans geweiteten Augen. Der Heiler fühlte sich, als würde er durch einen lebendig gewordenen Albtraum waten. Waren sie wieder im Nebelwald gefangen? Waren die rotäugigen Geister nur Hirngespinste? Projektionen ihrer Angst und Furcht?
Er bohrte seine goldenen Krallen in den weichen Waldboden, als eine rauchige Stimme zu ihm sprach und glühende Phantomaugen ihn zu erdolchen schienen. “Ich bin nicht wie ihr“, schleuderte er dem Rachegeist mit dünner Stimme entgegen. Ich habe ein Herz, auch wenn niemand es zu sehen vermag. Ich habe Gefühle, auch wenn ich weiß, wie ich sie verbergen kann. Rowan richtete sich auf, straffte die Schultern und hob sein Kinn an. Macht und Stärke sind nicht alles. Und die Ewigkeit ist etwas, das ich sicherlich nicht miterleben möchte, seine Schweife peitschten zornig hin und her, Du versprichst, mir einen Segen zuteil werden zu lassen … aber alles, was deinen Pfoten entwächst, sind Flüche und Verwünschungen.
Als der ehemalige Sucher die Schattengestalt zerschlug, nutzte der Heiler die Gelegenheit und ergriff Flucht. Er rannte, weil es einfacher war, wegzulaufen, anstatt sich Dandelion zu stellen. Dandelion, und der Schuld, die Rowan mit seiner Verbannung auf sich geladen hatte. (Und sie wurde mit jedem Schritt nur noch erdrückender, diese schwere, schwere Schuld.)
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Re: [DORF] There shouldn‘t be a good in goodbye
[ 58907 ] Gestern um 9:19 am
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"Auch der Löwenzahn schafft es durch den harten Boden eines Donnerwegs- ich glaube daran, das du genauso stark und besonders bist, wie die gelbe zarte Blume, die sich nicht aufhalten lässt, und im warmen Sonnenlicht von dem Wind das fliegen lernt. "
Zum Ausklingen der Szene:
Die trommelnden Pfotenschritte des Lehmfarbenen Katers konnte der ehemalige Streuner durchaus hören, wie Rowan die Flucht ergriff. Er rannte schneller, hörte das Rauschende Jaulen der Geister in seinen Ohren klingeln. Ich muss weg hier - weiter weg - die Dunkelheit darf den Clan nicht erreichen. Der ehemalige Beschützer des Clans nahm keine Rücksicht, auf peitschende Zweige oder dorniges Geäst, er musste Abstand zwischen sich und Rowan bringen. Nicht um Rowans Willen, sondern um zu verhindern, dass sie ihm zum Clan folgten. Er rechnete damit, dass ihre Rache Gelüste ihm gegenüber stärker waren, als der Trieb Unheil zu stiften.
Das Blut lief ihn aus der zugekniffenen Augenhöhle über die Wange hinunter in seinen Brustfell, während er keine Rücksicht darauf nehmen konnte, welche Zweige und Äste ihn bei seiner Flucht ins Gesicht schlugen. Den dadurch zusätzlichen verursachten brennenden Schmerz nahm er schon gar nicht mehr war, das Adrenalin pumpte durch seine Körper, die Schmerzen waren überall präsent. Und die ganze Zeit hörte er das kreischende jaulen der Schatten in seinen Ohren rauschen.