Morgens (4 Uhr - 11 Uhr) Die noch dunklen Morgenstunden tragen noch die eisige Kälte der Nacht in sich - leicht gefrorener Tau klebt an den Scheiben und an den harten Gräsern, welche die Blattleere robust überstanden haben, um Futter für Wild zu bieten. Die Eisschichten schmelzen stetig tropfend vor sich hin. Der Boden ist noch kalt und wartet sehnsüchtig auf den ersten Kuss der Sonne. Gegen 7 Uhr erlösen die ersten Sonnenstrahlen die schlafende Welt - Die Wolken lichten sich etwas und lassen ein strahlendes Blau hindurchblicken. Auch im Labor ist die Kälte gewichen - die ersten Sonnenflecken sind begehrenswert.
Als Dorian erwachte und benommen seine Augen öffnete, begann die Sonne gerade ihren mühsamen Aufstieg ins Himmelszelt. Eine Weile lang betrachtete der sandbraune Kater sie einfach nur und badete in den ersten Lichtstrahlen eines langen Tages. Sein Fell war noch nass und durchweicht, sein Atem bildete weiße Wölkchen in der frischen Morgenluft. Aber sein Körper war zu schwach, um zu zittern. Zu schwach, um sich zu wehren. Und in seinem Inneren war nichts als Kälte. Nichts als eisige, eisige Winterkälte. Dorians Lider flatterten, als würden sie jeden Moment wieder zufallen (und sich niemals wieder öffnen). Doch er wusste, dass er nicht aufgeben durfte. Nicht dieses Mal und nie wieder. Er wusste es; ganz tief in sich drinnen. Er wusste, dass er verändert war. Dass etwas in ihm zerbrochen war. Und dass aus den Scherben etwas Neues, etwas Unbekanntes entstanden war. Mir ist … kalt. So kalt.
Sanfte Schritte erklangen im feuchten Gras und ein vertrauter Geruch wehte ihm entgegen. 200? Dorian konnte seinen Kopf nicht heben, aber sein Ohr zuckte in ihre Richtung. Es war frustrierend, dass seine Beine und Pfoten ihm nicht gehorchten. Dass er sich nicht bewegen konnte, auch wenn er es wollte. Er konnte nur hier liegen. Hier; am Rande des Teichs, in dem er ertrunken war. Weil sein Übermut ihn blind für alle Gefahren gemacht hatte. Der Kater holte tief Luft, sein Atem ging rasselnd. Wahrscheinlich solltest du mich nicht so sehen. Es war, als würde der Tod noch immer an Dorian haften. In seinem Fell, in seinen Augen, in seinem Herzen. Vielleicht werde ich ihm immer nahe sein. Vielleicht wird er immer bei mir sein; eine Pfotenlänge entfernt. Das Sonnenlicht malte weiße Pünktchen in das Sichtfeld des Sandbraunen. Tanzende, weiße Pünktchen. Wie Schnee.
Ich will leben. Ein schwaches Beben lief durch Dorians Glieder. Ich will ein allerletztes Mal leben.
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Re: [AUßEN] Abschied
[ 58097 ] So Aug 18, 2024 8:41 pm
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Experiment 200 - Charon
"Vielleicht ist diese Welt die Hölle einer anderen... Und ich bin Ihr Wächter... "
Die leichte Bewegung in dem reglosen Körper war ihr durchaus aufgefallen. Die Anführerin drehte den Kopf und sah zu dem nassen frierenden Bündel hinüber. Das Ohr zuckte, augenscheinlich hatte er sie gehört. Endlich noch ein Zeichen, dass es ihm besser geht. Chi verzog das Gesicht etwas und seufzte leise. Sie lief bereits schon seit einer gefühlten kleinen Ewigkeit um ihn herum, hatte ihn ein paar mal angestupst, doch war er noch zu schwach gewesen um zu reagieren. Also war ihr nichts übrig geblieben, als zu warten und seine Atmung zu kontrollieren, als diese wieder einsetzte. " du hast mich wieder gerufen - ich dachte, wir hatten uns darauf geeinigt, dass du ein wenig vorsichtiger bist..." sprach sie leise, wobei kleine Dampfschwaden an ihrem Maul aufstiegen. Sie machte ein paar Schritte auf 509 zu. Sie senkt den Kopf zu ihm herunter und drückte zart ihren Nase in seinen nasses Fell, dann fuhr sie mit der Zunge durch das sandfarbene Nass und strich dabei einige Wassertropfen aus seinem Pelz. Hochkonzentriert strich ihre Zunge durch sein Fell in seinem Nacken. Ein wenig irritiert hatte sie es schon, denn als sie in ihrer Astral Form den Sterbenden erreichte, hatte die Seele nicht wie sonst in einem gleißenden Weißton geleuchtet, sondern glühte wie flüssiges Gold. So oft sie ihn auch schon nach ihr rufen hörte - dieses Mal hatte ihr einen kalten Schauer über den Rücken gejagt - immerhin hatte sie ihn nun besser kennengelernt - lieb haben gelernt.
Wie erschreckt sie sich hatte, als sie feststellte, dass sein Körper im Wasser lag. Der Bote der Sterbenden hatte sich ruckartig und eilig in den eigenen Körper zurückbegeben und so war sie dann mit trommelnden Pfoten hinaus gestürmt und in den Außenbereich gerannt, um zu verhindern, dass der Überlebende ein weiteres Mal ertrank. Die Mutter war hissend in das halbgefrorene Wasser hinein gestiegen und hatte den reglosen durchs Wasser erschwerten Körper herausgezogen - der Engel der Sterbenden und die Botin des Todes hatte sich große Sorgen gemacht, hatte ihre Wache neben ihm nicht aufgegeben. Sie hatte sich darauf verlassen, dass Ray die Verantwortung um seine Geschwister übernahm. Ein - zwei ihrer Wächter waren kurz erschienen, um nach ihr zu sehen und ihre Hilfe an zu bieten, doch hatte Charon diese wieder hineingeschickt.
"Tut dir was weh? Ich musste dich ein stück am schweif ziehen - ich hoffe ich hab dir nicht weh getan" Raunte sie sanft und ließ sich wieder dicht neben ihm nieder, um ihren Scheif um ihn zu legen. Ihr Bauchfell war noch ein wenig nass, doch störte sie dies weniger." Bist du okay?"
“200“, Dorians Stimme war nur ein zartes Flüstern im Morgenwind, “Du bist gekommen.“Als ich nach dir gerufen habe. Er drehte seinen Kopf in die Richtung des Todesengels und sah die Sorge, die sich auf ihrem Gesicht abzeichnete. Sorge um ihn. “Du hast mich gerettet“, murmelte er, während seine grünen Augen aufglühten, “Erneut.“Du hast mich vor mir selbst gerettet. Weil ich nicht stark genug bin, um gegen meine eigenen Dämonen zu kämpfen. Weil ich immer andere Katzen brauche, die meine Schlachten schlagen. Oh, 200! Die Dunkelheit in meinem Herzen nimmt mit jedem Tag nur weiter und weiter zu. Sie zerreißt mich, sie zerstört mich. Sie raubt mir mein Lächeln, sie nimmt mir die Freude am Leben. Dorian zog seine Beine an den Körper und versuchte sich kläglich, auf diese Weise zu wärmen, während 200‘s Zunge durch seinen Pelz fuhr. Ich wollte vorsichtig sein, 200, ich wollte es wirklich! Wie soll ich dir nur erklären, was geschehen ist? Wie soll ich Worte finden, die meinen Gedanken gerecht werden? Wie, wie, wie?
Der sandbraune Kater rollte sich zusammen und starrte zum Himmel hinauf. Zum blauen, blauen Himmel auf dem sich weiße Wolken tummelten. “Mein Körper heilt“, erklärte Dorian dann, “Aber mein Verstand-“ Seine Stimme brach. Sie brach wie das dünne Eis des Teichs unter seinen Pfoten. Und Dorian fühlte sich, als würde ihn das bitterkalte Wasser erneut verschlucken. “Mein Verstand ist manchmal so … dunkel“, hauchte Dorian, “So dunkel wie der Himmel kurz vor einem Gewitter.“Natürlich, jeder Sturm zieht vorüber. Natürlich. Aber er kehrt immer zu mir zurück. Sonnenschein und Regenwetter wechseln sich ab. Sonnentage, Regentage. Er schloss seine Augen einen Moment lang, als ihn erneut ein Zittern durchlief. “Mein Verstand ist wie ein Käfig, aus dem ich mich nicht befreien kann“, versuchte er es dann erneut. Ich fühle mich wie ein Vogel, der geboren wurde, um zu fliegen. Der geboren wurde, um sich von den Winden treiben zu lassen und mit ihnen über die Welt hinweg zu segeln.“Wie ein Käfig, mit tausend Gitterstäben.“
Dorian wandte sich 200 wieder direkt zu und schaute in ihre blauen Augen. In eisige, blaue Augen, die nur so vor Wärme strotzten, wenn sie auf ihn gerichtet waren. “Ich habe dir gesagt, dass ich oft vom Fliegen träume, 200“, seine Stimme klang dünn, “Vom Fliegen und vom Fallen. Ich falle und falle und falle in eine endlose Dunkelheit.“Aber das war nicht alles, das war nicht das Schlimmste. “Während ich stürze, vergesse ich, dass es Zeiten gab, in denen ich geflogen bin. Ich vergesse ...“… mich selbst.“Und doch gehört beides zu mir; das Fliegen und das Fallen. Das Licht und die Dunkelheit.“Ich kann nur existieren, weil diese beiden Mächte im Gleichgewicht sind. Weil sie mich in einem schwebendem Zustand festhalten. In einem Zustand zwischen Aufstieg und Niedergang. In einem Zustand, der fragiler und flüchtiger nicht sein könnte.
“Wenn die Finsternis nach mir greift, dann fühle ich mich wie ein Schlafwandler. Dann fühle ich mich müde, dann fühle ich mich träge. Als könnte ich die Welt und all ihre Farben nur durch einen dicken, grauen Schleier heraus betrachten.“ Dorians holte mehrmals tief Luft, bevor er weitersprach. Und mit jedem Wort, das seine Lippen verließ, wurde das Gewicht auf seiner Seele leichter. “Die Wahrheit ist, dass ich mich nicht gewehrt habe, als das Eis unter mir nachgegeben hat. Weil ich mich zum ersten Mal seit Langem wach gefühlt habe“, bei der Erinnerung stellten sich die Nackenhaare des Katers auf, “Jedes Mal, wenn ich sterbe, hoffe ich, 200. Dann hoffe ich, das der Tod mir Flügel verleiht. Dann hoffe ich, dass er die Ketten zerbricht, die mich festhalten. Dass er mich fortbringt. Fort, von hier.“ Schmerz flutete seine grünen Seelenspiegel und trübte sie bis zur Unkenntlichkeit. (So viel Schmerz für einen solch kleinen Kater.) Manchmal glaube ich, dass der Tod meine einzige Rettung sein wird. Dass ich die Mauern, Zäune und Zellen erst hinter mir lassen werde, wenn er mich holt. Dass ich erst wahrlich frei sein kann, wenn ich meinen letzten Atemzug getan habe. Wenn mein Herz aufhört zu schlagen. Wenn meine Seele meinen Körper verlässt.
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Re: [AUßEN] Abschied
[ 58120 ] Di Aug 20, 2024 12:17 am
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Experiment 200 - Charon
"Vielleicht ist diese Welt die Hölle einer anderen... Und ich bin Ihr Wächter... "
Leise krächzend ertönte seine Stimme, die rote Katze senkte betreten den Blick. Mit jedem seiner Worte wurde ihr Herz schwerer, vor ihr lag die zerbrochene Seele gebunden an den geschundenen nassen Katzenkörper des jungen Katers, den sie so lieb gewonnen hatte. Was tue ich hier eigentlich? Wie quäle ich dich... ich tue dir Unrecht. Sie sah in seine großen grünen Augen und spürte einen Stich in ihrem Herzen. Wie habe ich immer gehofft, dass dieses Schmerzempfinden nachlässt. Wie oft habe ich gehofft... wie oft traf es mich, einen meiner Schützlinge, meiner Kätzchen so zu sehen. Oh mein kleines Seelenlicht... ich höre das verlorene Zwitschern deines Herzens in deinen Worten. Sie schwieg einen Moment als er endete, und räusperte sich. "Nein, ich habe dich nicht gerettet... ich kam zu spät — ich konnte Dich nur leblos aus dem kalten Wasser ziehen." Sie sah auf ihn herab und seufzte dann leise, bevor sie Kopfschüttelnd sich zu ihm herunterbeugte. Wieder strich ihre Zunge über seinen Kopf, zwischen seinen Ohren durch das nasse Fell. Er hatte recht, wenn er sagte, dass er heilte. Das tat er immer. Sie sah nachdenklich auf seine dunklen Ohren herunter und seufzte dann leise. "dunkler als eine sternenlose Nacht, Kätzchen - ich habe lange gebraucht um zu erkennen, was genau ich hier vor mir habe - du musstest mir erst die blinden Augen öffnen." Ein trockenes auflachen kam ihr über die Lippen. Es klang leicht bitter, jedoch lag kein Vorwurf in ihrer Stimme. "Ich weiß, dass du dich nicht gewehrt hast... dass du dich nie gegen die Umarmung meines Liebsten Gefährten gewehrt hast - " Ein leises Schnurren ließ sie hören, während sie sich an den nassen Kater schmiegte, um ihm ein wenig Wärme zu spenden. Dicht neben seinem Ohr flüsterte sie leise." Es ist, als würdest du ihn mir vorziehen, hast du ein Glück dass ich dies nicht persönlich nehme." Liebevoll schnappte sie nach seinem Ohr und zupfte leicht daran, um ihn liebevoll ein wenig zu tadeln.
"Aber der Tod wird dich nicht retten... das wird er niemals tun..." Sie seufzte leise, dann wurde ihr Blick hart. Sie durfte nicht selbstsüchtig sein, sie war vielleicht die Anführerin des Labors, doch gehörte das Leben und das Leid jedes einzelnen dort lebenden Wesens ihr. Die Quälerei hatte nun ein Ende, dafür würde sie sorgen." Aber ich bin nicht er - ich werde es tun... ich hätte es schon vor so langer Zeit tun sollen..." Sie rappelte sich auf, schüttelte sich um die kalte Nässe loszuwerden und sah auf 5009 herunter. "Steh auf" Sie sah auf ihn herunter, als sie den knappen Befehl gab und ihre Flügel langsam öffnete und die langen Knochenfinger ihrer Schwingen spreizte. Trotz des dichten Fells konnte man das Muskel-Spiel beobachten, den die Schwingen waren nicht gerade leicht, jedoch strotzten sie vor Kraft und Gesundheit. Sie packte ihn wie ein Junges im Nacken und zog ihn empor. " Ich bin deine Anführerin, ich bin der Bote der Seelen und du nanntest mich einen Engel. Ich weiß wer oder was ich bin - ich kenne meine Wege auf denen ich gehe und ging. ich sehe in dir viel- ein kleiner Vogel der vom Fernweh gequält wird, eine verlorene starke Katze - aber du bist mir nicht verpflichtet... oh mein kleiner Seelenfunken ... ich bin Mutter - zwar teilen wir nicht das selbe Blut, doch sei dir sicher, das ich tu was eine Mutter tut - keine Kätzchen ist seiner Mutter verpflichtet und doch dürfen sie die Sicherheit ihre nennen, ein Zuhause zu haben - das ändert sich nicht.. verstehst du das?"
Sie ließ ihn los und schlug mit den Flügeln aus und packte ihn wie einst, bevor sie abstürzten und schlug mit den Flügeln.
Dorian schloss einen Moment lang die Augen, als er 200‘s Zunge spürte, die beruhigend über seinen Kopf strich. Die sanfte Berührung löste eine Wärme im Inneren des Katers aus, die er seit einer ganzen Weile nicht mehr gespürt hatte. Bei 200 zu sein ist wie nach Hause zu kommen, er presste eine Pfote an seine Brust und wünschte sich, sein Herz würde nicht verräterisch trommeln, Es gab nie einen Ort, den ich Heimat genannt habe - es gab immer nur Katzen, die sich so angefühlt haben. Katzen wie dich. Die Umarmung des Todesengels war tröstlich für Dorian; sie versprach Geborgenheit und Schutz. Aber Geborgenheit und Schutz waren keine Emotionen, für die sein dummes Herz schlug. Für die er atmete, für die er lebte. Ein Teil von mir möchte bei dir bleiben, 200. Ein Teil von mir möchte sehen, wie du diese Welt zu einem besseren Ort machst. Das Leuchten wich erneut aus den grünen Augen des Sandfarbenen. Als hätten sich trübe Wolken vor die strahlende Sonne geschoben. Und diesen Teil von mir werde ich hier zurücklassen, in deinen Pfoten. Hinter Gittern und zwischen Zellen. Weil ich es nicht ertragen könnte, auf Ewig an das Labor gefesselt zu sein. Weil ich endlich die letzten Ketten zerbrechen muss, die mir angelegt wurden. Tränen glitzerten in seinen Augenwinkeln und rollten ihm leise über das Gesicht. Warum ist es plötzlich so schwer, loszulassen? Vielleicht, weil Dorian wusste, dass er nie wieder zurückschauen oder zurückkehren würde, wenn er einmal fort war.
“Ich wollte dich nicht täuschen“, hauchte Dorian als Antwort, seine Augen waren geweitet, “Ich habe immer darauf gewartet, dass die Dunkelheit in meinem Herzen eines Tages verblasst. Ich habe immer darauf gehofft, dass ich meine Dämonen eines Tages vergessen könnte.“ Ich habe der Welt ein Lächeln geschenkt und geglaubt, sie würde irgendwann zurücklächeln. “Aber ich habe begriffen, dass sie mich niemals völlig verlassen werden. Dass ich sie nur verdrängen kann, während ich versuche zu leben.“ Dorians Stimmungsschwankungen waren seit jeher stark und unberechenbar gewesen. Aber seine Zeit im Labor hatte sie nur weiter verstärkt; Bis das Grau der Zellenräume seinen Geist getrübt hatte. Und er den Blick für alle anderen Farben verloren hatte.
“Der Tod war lange Zeit der einzige, der mich gekannt hat“, Dorians Blick wanderte von den trügerisch ruhigen Teichen hin zum Himmel, “Wie hätte ich dem Drang widerstehen sollen, mit ihm zu tanzen?“Also gäbe es kein Morgen, als gäbe es keine Gefahren. “Aber du hast recht; er ist nicht mehr in der Lage, mich zu retten“, der Kater blinzelte. Er hätte mich nur vor mir selbst retten können. “Es wäre schön, wenn nicht einmal dein Herr die Macht hätte, mich an sich zu binden, 200.“ Ein trauriges Lächeln huschte über Dorians Lippen. Ich meine, ihn selbst jetzt spüren zu können. Er wird wohl nicht lange auf sich warten lassen, bevor er seine Klauen wieder nach mir ausstreckt. Und dann wird es kein Entkommen mehr für mich geben.
Dorian kam mühevoll auf die Beine und ließ seinen zerrissenen Blick einem Wimpernschlag lang auf der geflügelten Todesbotin ruhen. Er betrachtete sie, er sah sie; Die Stärke in ihrem Herzen, die Güte in ihrer Seele. Und den Himmel, in 200‘s Augen. Ich werde nie vergessen, was du heute für mich tust. Er schenkte ihr ein Lächeln, das seine grünen Seelenspiegel in Flammen setzte. Ich werde dich niemals vergessen, 200. Dich; das Zuhause, das ich inmitten von Gitterstäben gefunden habe. Ich werde nicht vergessen, dass du die erste gewesen bist, die mich durch die Winde getragen hat. Als die Welt dieses Mal klein und fern unter ihnen vorbeizog, verspürte Dorian nicht den Drang, sich fallen zu lassen. Dieses Mal war er nicht erfüllt von schwerer Ausweglosigkeit und blinder Panik. Weil er wusste, dass all das ein Anfang war. Ein Anfang; und kein Ende. Dieses Mal fühlte er sich frei. (Frei, frei, frei!)
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Re: [AUßEN] Abschied
[ 58441 ] So Sep 08, 2024 9:43 am
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Experiment 200 - Charon
"Vielleicht ist diese Welt die Hölle einer anderen... Und ich bin Ihr Wächter... "
Sie waren schon ein Stück vom Boden entfernt, als die rote Katze wieder die Stimme erhob. "Ich möchte, dass du mir ganz genau zuhörst."
Die richtigen Worte zu wählen war nicht einfach, doch war es auch nicht leicht ihm gehen lassen zu wollen. Es war vielleicht das letzte Mal, dass sie sich unterhielten. Sie seufzte leise und blickte auf ihn herunter. " du hast genug gelitten, du hast genug versucht... wenn etwas nicht funktioniert, dann funktioniert es nicht, egal, wie sehr man es auch möchte..." Sie dachte an seine Worte, dachte an den philosophierenden Glauben des Fellbündels, welches sie innerlich neben ihrer geliebte Alma als ihr ältestes Sorgenkind titulierte. " natürlich denke ich, dass du alles schaffen kannst, wenn du es nur versuchst, daran glaubst und nicht aufgibst. Aber ich möchte nicht, dass du dem Tod weiter nachläufst, ich möchte dass du vor ihm wegläufst - du hast recht dass der Tod dich kennt, aber der Tod kennt jeden der lebt. Außerdem liebt er dich nicht so, wie ich es tue, er bevorzugt keinen, auch dich nicht..." Liebevoll drückte sie zart ihren Nase gegen Dorians Hinterkopf und seufzte schwer. Wie gerne würde sie ihm derartige Gedanken gänzlich nehmen , doch diese Kraft war ihr versagt. " Ich weiß, dass es sein kann, dass ich dich nie wieder sehe. Aber du solltest wissen, dass ich dir gerne ein Zuhause in meinem Herzen biete. Zu dem Du jederzeit physisch und auch gedanklich zurückkehren kannst, aber nicht musst. Ich möchte dass du dich und deinen Platz für dich selber findest. Ich möchte, dass du Glücklich bist und frei... "- eine Mutter tut so etwas für ihre Jungen. ich weiß nicht, wer deine Mutter war, und du ist eigentlich auch schon groß, aber ich möchte dass du weißt, dass auch Du ein solches Heim hast, ein Nest, das für dich da ist, wenn du es brauchst. Ihre Flügel schlugen etwas kräftiger aus, mittlerweile war es durch die Höhe ziemlich kalt um sie herum geworden, doch sie waren gut geschützt vor fremden Blicken, als sie die durch die Zweibeiner gesetzten Grenzen des Labors, hinter sich ließen. Die ersten Sonnenstrahlen drangen bereits durch die Wolken und ein wunderschönes Farbenspiel wurde am Himmel sichtbar, da war ein zartes Gelb sich im schüchternen Blau vermischte. " ich möchte, dass du gehst, ich möchte dass du dir die Welt ansiehst, dass du deinen Weg gehst, wohin dein Herz dich auch schickt. Du weißt, daß ich immer irgendwo bin - Ich wünsche mir für Dich, dass du dein Leben auskosten kannst, Erfüllung findest, deiner Seele Flügel schenkst und dass dieses wunderschöne leuchten in deinen Augen niemals erlischt. Sei nicht traurig wenn du gehst, sondern denke an die schönen Augenblicke zurück, die für dich wichtig sind. Denn sie sind das Licht, dass die Sterne deiner Nacht erhellt... " der Wind pfiff ihnen zwischen um die Ohren, als sie langsam in den Sinkflug überging und langsam ihre Kreise drehend sich herunterschraubte. Sie waren so hochgeflogen, dass man in der Ferne Berge sehen konnte. Überall waren Bäume, Wege, Wiesen und viele Täler. Selbst das klobrige Gebäude des Labors war in der Ferne auszumachen, doch war es weit genug weg, dass sie nicht Gefahr liefen gestört zu werden. Ein großer See in der Ferne trug grau weiße Nebelschwaden auf der dunkel erscheinenden Wasserfläche. Dann erreichten sie die Baumwipfel vorsichtig nirgendwo anzustoßen, zog die Anführerin des Labors ihre Kreise etwas enger - zwei Katzenlängen über dem Boden ließ sie Dorian vorsichtig los und landeten neben ihm auf den Pfoten im weichen jungen Gras. Jedoch ließ sie ihm keine Zeit um sich nach der Landung richtig zu sammeln, denn schon sprang sie ihm, trotz der, durch die Kühle des Flugs steif gewordenen, Gelenke entgegen und zog ihn in eine feste Umarmung. Ich werde dich so ungeheuer vermissen, das kannst du dir nicht vorstellen."ich hab dich lieb - pass bitte gut auf dich auf und geh mit keinem Fremden mit, und guck immer bevor du einen Donnerweg überquerst und iss keine rotten oder Orangene Beeren von Bäumen - das sind Vogelbeeren, die sind Giftig, ach ja und iss keine Schnecken - davon könntest du brechen, 001 musste das jedenfalls damals und Gelbschwarz gestreifte Insekten könnten dich stechen, also halt ein bisschen Abstand zu denen!" Versuchte sie ihm noch einige gute Ratschläge mit auf dem Weg zu geben. Ich hoffe, er kann jagen.
“Ich werde laufen so weit ich kann“, die Vorfreude färbte Dorians Stimme hell, als er 200 antwortete, “Ich werde nach vorne schauen, auch wenn ich weiß, dass der Tod mir auf den Fersen ist.“Denn was kümmert mich die Vergangenheit, wenn sich die Zukunft vor mir erstreckt? Wenn ich meine Pfoten nur nach den tausend Chancen und Möglichkeiten ausstrecken muss, welche die weite Welt mir zu bieten hat? “Zu viele Monde lang ist das Leben wie ein farbloser Film an mir vorbeigezogen. Zu lange war ich ein Schlafwandler mit geöffneten Augen. Aber das ist jetzt vorbei“, er atmete die kühle Luft tief ein und genoss das leichte Brennen, das sie in seinen Lungen verursachte, “Das ist endlich vorbei.“Und nicht einmal der Sensenmann kann mir das nehmen; diese unbändige Freude, diese grenzenlose Freiheit in meinem Herzen.
Mit 200 durch die Lüfte zu segeln, fühlte sich wie das langersehnte Erwachen aus einem ewigen Albtraum an. Aus einem Albtraum, der unzählige Blattwechsel lang angedauert hatte und jetzt in Sekundenschnelle zu nichts als Schall und Rauch zerfallen war. Zwischen Höhe und Geschwindigkeit wurde er unbedeutend, unwirklich. Als wären die Zellenräume ein täuschend echtes Trugbild gewesen, eine raffinierte Illusion. Dorian schloss seine grünen Augen und ließ zu, dass all die Emotionen, die er im Labor weggesperrt hatte, ihn überschwemmten. Wie rauschendes Wasser, das über seinem Kopf zusammenbrach und ihm das Versprechen eines Neuanfangs zuwisperte. Bei dem Gedanken machte sein Herz einen ausgelassenen Hüpfer. Vielleicht bin ich an diesem Tag wiedergeboren worden. Denn es erscheint mir, als hätten die peitschenden Winde mir neuen Atem eingehaucht und das strahlende Sonnenlicht die Tiefen meiner Seele berührt.
Als seine Pfoten den Boden berührten, hätte Dorian um ein Haar sein Gleichgewicht verloren. Es war seltsam, nach dem Flug mit 200 wieder festen Untergrund zu spüren. Ganz, als wäre Dorian dazu geboren worden, wie ein Vogel ein Leben in den Lüften zu führen. “200“, Tränen füllten die Augen des Katers, während gleichzeitig ein sanftes Lächeln an seinen Lippen zupfte. Bittersüße Freude und schwere Trauer vermischten sich in seinem Inneren zu etwas Neuem. Zu etwas Unbekanntem. 200, du bist der Engel, der das Leuchten in meinen Augen bewahrt. Der die winzige Flamme in meinem Herzen vor dem Erlöschen gerettet hat. Und eben jenes Feuer formte sich jetzt zu glühenden Schwingen auf dem Rücken des Katers. Zu Schwingen, die ihn durch den Himmel tragen würden, nach dem er sich sein ganzes Leben lang so sehr verzehrt hatte. “200, ich möchte, dass du weißt, dass mein Name Dorian ist“, er lächelte, und stupste sie sanft mit dem Kopf an, Damit du mich am Ende findest, egal wie viele Meilen uns voneinander trennen.
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Re: [AUßEN] Abschied
[ 58570 ] Sa Sep 28, 2024 11:29 am
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Experiment 200 - Charon
"Vielleicht ist diese Welt die Hölle einer anderen... Und ich bin Ihr Wächter... "
Während er den Mund öffnete um zu sprechen wusste Experiment 200, dass das hier das Richtige war. Sie klappte die Ohren zurück und atmete tief durch, vergrub ein allerletztes Mal ihre kalt gewordene Nase im weichen Fell des Katers und gab sich selbst diesen Moment des Abschieds. Freiheit... das höchste Gut, welches das Herz dieses jungen flatterhaften Vogels schneller schlagen ließ. Richtig - Es ist vorbei... ich möchte dich nicht gehen lassen, aber ich muss.
Warum kannst du nicht einfach diese Traurigkeit abschütteln und bei uns bleiben? —Warum kann ich nicht einfach die Trauer von 001 abschütteln und glücklich sein? Selbes Prinzip - selber Take... 0h 509 - nein Dorian...? Sie stellte die Ohren auf, als der lächelnde Kater sanft gegen ihren Kopf stupste und ihr seinen Namen nannte. Dieses Grün seiner Seelenspiegel funkelte lebendiger als ein glitzernder Bachlauf, als sie langsam den Kopf hob und in sein Gesicht sah. Sie nahm die Pranke von der Schulter des kleinen Streuners und legte sie unter sein Kinn um dieses leicht anzuheben. Ich weiß das sehr zu schätzen...Dorian... Geschenk des Meeres... nun... Man sollte Dich eher Kind der Weite nennen. "Einen Namen zu besitzen und zu kennen ist essentiell für jeden, der ins Reich des Lichts einkehrt, nach einem gelebten Leben, voller Liebe, Zuneigung, Schmerz, Traurigkeit und lebendigen Chaos... der Name benennt deine Seele, sie macht deine Persönlichkeit zwar nicht aus, aber dein inneres Leuchten hört auf den dir zugedachten Namen... Ich glaube allerdings einen freiheitsliebenden Funken wie Dich, würde ich auch ohne Namen finden. Es sei denn dein Leuchten verändert, schon wieder die Farbe, so wie letzte Nacht, dann wird es etwas schwieriger. ich wusste, dass du einen Namen hast... doch war er mir bis jetzt unbekannt. Alles hat seinen Namen - seine Seele und seinen Stolz. " Trotz des Kloßes in ihrem Hals schenkte sie ihm ein Lächeln voller Zuversicht, Zuneigung und Freude, auch wenn sie das Gefühl hatte, innerlich noch ein kleines Stück weiter zu zerbrechen." Du hast einen schönen Namen. Ich denke nun ist es nur fair, dass du auch meinen Namen kennst. Gevatter Tod nannte mich Charon - ewiger Wächter des Übergangs, und Bote des Todes — ich wache über das Ende des Lebens und den Anfang des Todes."
Das bedeutet, das ist eines Tages, wenn du die endgültige Reise des Übergangs antrittst, ein neuer Stern am Himmel aufgeht der Dorian heißen wird. Sie drängte den auf begehrenden Schmerz eines weiteren Verlustes zurück, richtete sich stolz und kerzengerade auf, so wie es sich für eine Anführerin, für eine starke Katze gehörte. Ich darf ihm den Abschied nicht schwer machen. Er darf sich nicht zu Beginn seines neuen Leben schlecht fühlen, weil er einen neuen Abschnitt beschreitet."Ich fühle mich geehrt, dass du mir dieses Vertrauen entgegenbringen, kleiner Stern... doch nun... geh, bevor es noch schwieriger wird, ich mag keine Abschiede und du hast lange genug auf deine Freiheit gewartet. ich bin stolz auf dich Dorian... ich wünsche dir alles Gute und pass gut auf dich auf... Jetzt geh - lebe und seid dir gewiss, dass ich irgendwann neben deinem Funken stehen werde und dann erzählst du mir alles... " Sie reckte den Hals ein Stück, stieß sanft mit ihrer Nase gegen die von Dorian und öffnete ihre großen Flügel." Du weißt wo Du uns findest." Sie schlug kräftig mit den Schwingen aus und prompt hatte sie keinen Boden mehr unter den Pfoten. Das beklemmende Gefühl in ihrer Brust oder in ihrer Kehle nahm zu. Wieder ließ sie jemanden gehen der ihr nahe stand. Wieder fühlte sich dieser Verlust schmerzvoll an, doch ließ sie diesen Schmerz nicht aus sich heraus- es war nie leicht jemanden, den man mochte gehen zu lassen, doch war sie sich sicher, dass Sie ihn eines Tages wiedersehen würde. Sie lächelte mit einem Warmen Leuchten in den kalten Blauen Augen.
“Charon“, Dorian schenkte dem geflügelten Todesengel ein weiteres, sanftes Lächeln, “Dein Name ist wunderschön. Ich finde, er passt viel besser zu dir, als deine Nummer … Vielleicht sollest du ihn öfter tragen.“ Er erwiderte ihren Nasenstups mit verspielter Energie und leckte ihr kurz über die Wange. Leb wohl, Wächter über Leben und Tod. Leb wohl, Charon. “Wir werden uns wiedersehen“, waren die letzten Worte, die er an seine Retterin richtete, bevor er ihr einen langen Blick schenkte und sich abwandte. Wir sehen uns wieder; spätestens im nächsten Leben. Abschiede waren Dorian nie schwer gefallen. Weil er stets die Katze war, die fortging und nicht die Person, die zurückblieb. Es gefiel ihm, sich vom Fluss treiben zu lassen, anstatt sich den Wellen vehement entgegen zu stellen. Und er sehnte sich nach ständiger Veränderung, während er den ewigen Stillstand verabscheute. Deswegen schaute Dorian auch nicht zu Charon zurück. Vielleicht würde er nie wieder zurückschauen und seinen Blick nur noch nach vorne richten. Nach vorne, wo seine Zukunft auf ihn wartete.
Der sandbraune Kater setzte sich in Bewegung; Erst zögerlich und langsam, dann immer schneller und schneller. Endlich - endlich! - setzte er sich wieder in Bewegung. Und konnte die Gleichförmigkeit des Labors abschütteln, die sich wie eine Krankheit in seinem Herzen eingenistet hatte. Die ihn im Laufe der Zeit müde und schwermütig gemacht hatte; traurig und trist. Als seine Pfoten über den unebenen Untergrund hinwegfegten und dabei tote Blätter und Zweige aufwirbelten, spiegelte sich die Weite der Welt in seinen Augen. In Augen, die mit der Sonne und den Sternen um die Wette funkelten. Endlich, endlich, endlich. Unbändige Freude strömte durch Dorians Adern und entfachte ein Lächeln auf seinen Lippen. Endlich kann ich wieder atmen, endlich kann ich wieder leben. Wärme breitete sich in seinem Inneren aus; Funke für Funke. Und entzündete ein Lauffeuer, das ihn die eiserne Kälte vergessen ließ, die ihn mondelang umgeben hatte. Die Kälte, die Gitterstäbe, die Gefangenschaft. All das wurde unbedeutend im Angesicht mit der Freiheit, die ihn erwartete. Die Dunkelheit war von ihm gewichen und hatte neuem Licht platzgemacht. Neuem Licht und neuen Chancen. Dorian war nicht weiter an einen ausweglosen Ort gebunden, sein Herz lag nicht mehr in Ketten und seine Pfoten waren nicht länger gefesselt. Er war frei. Nach so unzähligen Monden, nach so viel Leid und Schmerz, war die geschundene Seele des Katers nun in der Lage, die Schwingen auszubreiten, die sie schon immer gehabt hatte. Lichtgetränkte Federn sprossen aus seinen Schultern wie Blumen im Frühling und entfalteten sich zu glühenden Schwingen, die ihn zu fernen Horizonten tragen würden.
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Never Forgotten Charaktere:
Re: [AUßEN] Abschied
[ 58655 ] So Okt 13, 2024 11:27 am
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Experiment 200 - Charon
"Vielleicht ist diese Welt die Hölle einer anderen... Und ich bin Ihr Wächter... "
Ihre großen Flügel schlugen kräftig aus und beförderten sie höher in den Himmel zurück. Nur einmal wagt sie es einen kurzen Blick zurück zu werfen, nachdem sie abgedreht war und sich von ihren Flügeln davon tragen ließ. Als sie die kleinen Lichtschwingen aus seine Schultern wachsen sah, kam sie nicht umhin traurig zu lächeln. Endlich... der kleine Engel lernt fliegen... Ich bin so stolz...
Sie wendete sich wieder ihrem eigenen Wege zu und wich im Flug einem kleinen Vogel aus, der völlig erstaunt ein Stück beiseite flog und sich noch im Flug verwirrt zu ihr herumdrehte. Augenscheinlich hatte er noch nie eine fliegende Katze gesehen. Die Anführerin des Labors beachtete ihn nicht, während sie ihrem Gedanken nach hing. Vor ihr tauchte der Außenbereich des Labors auf und sie sank herab. Der Windstoß ihrer Schwingen brachte die Wasseroberfläche des kleinen Teichs dazu sich zu kräuseln und schließlich landete sie auf ihren Pfoten. Ihre gewaltigen Schwingen schlugen aus um ihre Anspannung abzuschütteln und diese anschließend zusammen zu falten. Ein wenig durchgefroren, erleichtert und zeitgleich so niedergeschlagen fühlte sie sich schon. Sie senkte den Blick auf den Boden vor ihren Pfoten und atmete tief durch, dann wendete sie sich wieder dem Labor zu und versuchte auf ihrem Weg in die deutlich wärmeren Räume, das Gefühl von vermissen und Verlust abzuschütteln. Ich muss nach vorne blicken, vielleicht kommt er mich irgendwann besuchen, vielleicht... Sie schob jeden Gedanken, welcher das beklemmende Gefühl in ihr verstärkte beiseite. Sie beschleunigte ihre Schritte um sich ihren Aufgaben wieder zu widmen. Ihren persönlichen Ketten, die sie am Boden des Labors festhielten. Die Ketten, welche 001 an sie band - Sie sah eine kleine Katze auf sich zukommen und nickte ihr mit einem freundlichen Lächeln zu. Das Lächeln wurde tatsächlich schüchtern erwidert. Früher wäre man fluchtartig vor ihr geflohen, es tröstete etwas, dass sich diese Situation langsam entspannte.
So machte sie sich auf die Suche nach ihren Vertrauten.