Die Suche hat 13 Ergebnisse ergeben yamiyami

Dieser Winzling hatte so wirklich keine Ahnung. Das Unwissen der Schülerin hätte bestimmt das Herz jeder Königin erwähnt. Ein sanftes Lächeln in das Gesicht der Mutter gezaubert. Vielleicht hätten ihre Augen auch vor Stolz geleuchtet und sie hätte erheitert den Kopf leicht geschüttelt. Als könne sie nicht glauben, dass die Schülerin so froh um dieses Wissen war.
Yamraiha schaffte nichts weiter als verächtlich ihr Gesicht zu verziehen.
Die ist ja dümmer als der Anführer erlaubt.
Yamraiha verkniff sich diesen Kommentar jedoch. Schließlich schafften es die kleinen Flammen in den Augen des Winzlinges gerade ihr kaltes Herz ein wenig zu erwärmen. Ohne, dass die Kämpferin es selbst bemerkte.
Während sie dann weiter erzählte, starrte der Winzling geradezu zu ihr auf. Als wäre jedes Wort Wasser in einem dürrem Blattgrün. Große Augen blickten sie weiterhin an und ließen die Arroganz in Yamraiha mit jeder Sekunde wachsen.
Gleichzeitig wusste sie nicht was sie von Tana's Frage halten sollte. War die kleine einfach dumm oder nur naiv.
Als ob du in ihrem Alter selbst besser gewesen bist.
Da denkst du komplett falsch. Du solltest nie jemandem solch eine Macht über dich geben. Wer so denkt ist Schwach, blieb die Kämpferin hart und schüttelte ihren Kopf mit der dunklen Mähne.
Rote Augen blitzen kurz auf und betrachteten Tana aus zusammen gekniffenen Augen. So deutlich blickten die zwei roten Leuchten auf die Schülerin hinab, wie sie es seit ihrer Begegnug noch kein einziges mal gemacht hatten.
Es hat kein anderer außer dir selbst das Sagen. Niemand kann dir etwas verbieten. Wir machen alle unsere eigenen Entscheidungen.
Während sie Tana noch ernst anschaute, überraschte der Winzling sie mit ihrer nächsten Frage. Etwa worüber die Kämpferin noch nie nachgedacht hatte.
Ihr Weg war stets nach vorne gegangen. Sie wollte nie zurück blicken. Aber die Frage erweckte einen kleinen Teil in ihr, den sie stets ignorierte. Eine kleine Stimme, welche gerne hin und wieder zurück blickte. Sich an die schönen Erinnerungen erinnern will und nicht alles vergessen.
Hatten sich ihre Ziele geändert?
Nein. Meine Ziele sind immer noch die gleichen.
Mehr für sich selbst, als für Tana sprach sie die Worte aus. Denn schließlich war es auch so. Vielleicht hatte sie sich geändert, aber ihre Wünsche und Träume, welchen sie nach gejagt war, waren immer die selben gewesen.

Langsam streckte die Neugier ihre Pfoten doch nach der Kämpferin aus. Die Augen begannen sanft zu glühen. Pupillen erweiterten sich und nur ein ganz kleines bisschen lehnte Yamraiha sich in die Richtung von Tana.
Der Winzling erschuff ein Feuer mitten im Schnee und so lange Yamraiha sie nicht anerkannte, würde es nur eine lausige Fähigkeit sein. Aber schlecht war sie nicht. Vielleicht könnte Tana so das Labor einfach nieder brennen. Der Gedanke daran erzeugte ein finsteres Grinsen und ein verschlagenes funkeln in den roten Augen der Schattenmeisterin.
Es ist schließlich Schnee. Kälte und Wärme vertragen sich so gut, wie das Licht und die Schatten, erwiderte Yamraiha auf das genuschel des Winzlings hin.
Irgendwie war ihr gemeinsamer Spaziergang zur Ruhe gekommen. Yamraiha wusste nicht genau wann sie angehalten hatte. Doch es musste bestimmt schon vor dem brennenden Grasbüschel gewesen sein. Die dünne Schneedecke auf dem Boden war unter ihren Pfoten geschmolzen und hatte den kalten Steinernden Boden frei gegeben.
Die Zweibeiner hatten eine seltsame Vorliebe für Steine. Sie bauten ihre Nester aus solchen, ihre Wege belegten sie ebenfalls damit. Fehlte nur noch dass sie versuchten mit Steinen zu schwimmen oder fliegen.
Um ihren Körper vor der Kälte zu schützen, legte sie ihren langen bauschigen Schweif über ihre Pfoten und betrachtete ein wenig das flackernde Feuer, dass nicht weit entfernt von ihr war.
Thunder war unsere erste Anführerin. Sie war eine starke Katze mit einem ziemlichen Hass gegenüber dem Labor. Sie war die Kriegerin, während ihr Bruder eher der Diplomat war.
Der Gedanke an ihre verlorenen Anführer ließ einen kleinen Schmerz in ihrem Herzen erwachen. Wieder einmal waren Katzen von ihr gegangen, die ein Zuhause geschaffen haben. Zwar hatte Yamraiha sich nie wirklich wohl dort gefühlt. Aber gleich wie sehr sie sich gesträubt hatte. Memories hatte immer das Gute in ihr gesehen und sie nicht so einfach davon laufen lassen.
Als ob ich mich um so viele Katzen gleichzeitig kümmern wollte. Mal von den alten und Schwachen abgesehen, ist es ja schon ein Graus diesen bunten Haufen irgendwie zusammen zu halten. Du solltest uns alle noch ein wenig genauer beobachten, Winzling. Wir leben zwar alle zusammen. Aber ein Clan sind wir nicht.
Verächtlich schnaubte sie innerlich und warf Tana einen kurzen Blick zu. Ihre Haltung zeigte der Kämpferin einmal mehr, dass die kleine noch vieles zu lernen hatte. Aber sie war auch gleichzeitig jung. In ihrem Alter hatte Yamraiha schon der Schrecken der Welt kennengelernt. Alles durch gelebt was nur irgendwie ging. Manchmal fragte sie sich, was wohl jetzt noch kommen sollte. Ob es überhaupt irgend etwas neues geben würde?
Immerhin war einer von den beiden nicht so pessimistisch.
Ein kleines trauriges Lächeln umspielte das Maul von Yamraiha, als sie an die "schönen Orte" dachte. Orte voller liebe. Wo die Mutter oder die Freunde einem sanft das Fell putze. Geborgen und warm. Ein Nest voller trockenen Gras und einem warmen Pelz neben sich. Liebevoll und Aufmerksam. Eine Wiese voller Blumen, die so kraft voll leuchteten wie die Sonne. Wo man Sonnenstrahlen schmecken konnte und einfache Felsen, der schönste Platz zum Dösen war.
Ja, es gibt ihn. Und er könnte überall sein.

Sanft fielen die weißen Flocken vom Himmel. Tanzten einen sanften Walzer miteinander und schwingen hin und her. Auf ihrem Weg nach unten schienen sie ein wunderschönes Leben zu haben. Manche flogen für einen Moment nach oben. Nur um dann wieder nach unten zu sinken. Ganz langsam, ganz sanft.
Die Kämpferin beobachtete das Spiel für einen kurzen Augenblick und driftete in eine andere Welt ab. Dort war sie so schön allein mit sich. War allein mit allem was sie brauchte. Eine Welt der Ruhe und des Friedens.
Ein Rascheln von rechts weckte sie jedoch wieder und ließ sie wissen dass sie nicht allein war. Leider erreichte dieses Geräusch nicht ihr Herz.
Neugierig warf sie Tana einen Blick zu und beobachtete den Winzling, wie er alles beobachten musste. Sie schien nichts anderes zu kennen. Wahrscheinlich war sie das Kind von irgendeinem Bastard. Vielleicht hatte ihre Mutter sie geliebt. Vielleicht hatte sie sie aber auch verstoßen.
Yamraiha wusste es nicht. Aber sie fragte auch nicht nach. Denn schließlich war sie auch nur ein Experiment, genau wie sie. Und auch nicht besonders stark. Ihre Kraft hatte sie nicht unter Kontrolle und auch rannte sie wie ein kleines Junges durch die Welt.
Kannte die kleine überhaupt den Schnee?
Sie selbst hatte ihn bisher nur ein paar mal erlebt und jedes mal war es eine harte Zeit gewesen. Na immerhin konnte sie Feuer erzeugen. Es war gefährlich, spendete aber wärme. Beides gut für die Kämpferin. Vielleicht war dieser Winzling ja für irgendwas zu gebrauchen.
Genauso ist es. Unser ach so lieber Anführer ist eigentlich keiner. Schließlich ist der Nachfolger von Thunder ebenfalls umgekommen, bevor sie jemand neues ernannt hatte, antwortete sie und schnaubte einmal verächtlich. Ich könnte genauso gut zu einer Anführerin werden, wenn ich wollte.
Es sollte nur ein Scherz sein. Eine dumme Aussage. Doch die Stimme in ihrem Kopf fand den Gedanken scheinbar sehr interessant. Schließlich würde sie so über jeden stehen. Sie musste nur kurz Dandelion aus dem Weg schaffen und dann würde dieses schwache Pack sie direkt als ihre Anführerin betrachten. Schließlich konnten die meisten nicht für sich selbst denken.
Ein weiterer Blick auf die Kleine bestätigte den Gedanken.
Dann würde ich sie alle an einen viel schöneren Ort führen.
Mit einem gespielten, falschen Lächeln zwinkerte sie Tana kurz zu.
Doch wo würde das Paradies auf sie alle warten?

Nur wage bekam die Kämpferin mit wie die Schülerin ich über ihr Fell beschwerte. Etwas von wegen schön dunkel und nervig hell.
Etwas worauf Yamraiha nur gut zustimmen kann. Damit ihre Fellzeichnung auch immer gut zu sehen war, musste sie sich des öfteren Putzen. Auch ihre schönen silbernen Pfoten waren schnell von Dreck besudelt. Daher konnte sie das leid der jüngeren verstehen.
Darauf reagieren tat sie trotzdem nicht.
Schließlich waren ihre nächsten Worte viel interessanter.
Skeptisch kniff die Kämpferin ihre roten Augen zusammen. Sie hatte selbst nicht in hohen Tönen von Dandelion gesprochen. Doch sie musste ihm ins geheim einstehen, dass er die Rolle eines Anführers bisher gut gespielt hatte. Für einen daher gelaufenen Streuner. Yamraiha konnte sich noch gut an die Begegnung mit dem damaligen Sucher erinnern. Selbst noch neu und frisch beim Clan, hatte sie ein wenig das Territorium erkunden wollen und war damals auf die Streuner gestoßen. Und zu ihrem Pech auch auf den Löwen-Kater.
Stark und Furcht erregend hatte er sich vor ihr aufgebaut um sie zurück zum Clan zu schicken. Erst viel später hatte sie erfahren, dass er einst zu einer Gruppe von Katzen gehörte, welche die Experimente jagten. So gut herzig wie Memories damals war, hatte man das Pack jedoch ohne murren einfach aufgenommen. Ein Wunder, dass Thunder ihren Bruder nicht einen Kopf leichter gemacht hatte. Und trotzdem war dieser Kater bisher die Stütze welche sie alle zusammen hielt.
Aber das musste ja keiner so genau erfahren. Schließlich hatte Yamraiha dem Kater nie wirklich vertraut. Gut aussehenden Katzen durfte man so einfach nicht vertrauen. Und es hatte sich als gut herausgestellt, Dandelion auf Abstand zu halten. Sie lebte schließlich noch.
Mittlerweile wusste sie jedoch nicht ob sie noch auf den Kater hören wollte. Schließlich schickte er sie nun zum Mäuse jagen und Babysitten.
Keiner hat ihn zum Anführer ernannt. Die meisten wissen nicht was sie nun tun sollen. Du bist neu, daher weißt du nicht, dass wir vor einem Mond einen unserer Anführer verloren haben und vor ein paar Tagen hat es dann seine Schwester, die andere Anführerin erwischt. Vielen fehlt die Perspektive. Das Lager ist zerstört. Es gibt keinen Anführer. Der Schutz und der Frieden, den der Clan symbolisieren sollten sind zerstört. Vielleicht haben nun sogar einige Angst, dass 001 davon was mit bekommt und seine Wächter raus schickt, damit sie uns alle wieder zurück holen in das Drecksloch, fing sie an zu reden, obwohl sie gar nicht so viel sagen wollte. Doch irgendwie konnte sie nicht weiter aufhören. Wir sind doch alle aus dem Labor geflohen, weil es dort so schlimm war und jetzt ist es hier auch so schlimm. Nur Dandelion schiebt eine gute Miene zum miesen Leben. Manche mögen ihn nicht, weil man ihm so einfach nicht vertrauen mag. Doch bisher hatte er ein paar gute Ideen und keine andere Katze hatte etwas auszusetzen. Außer dieser neue Heiler. Der hatte einen guten Punkt.
Einmal mehr seufzte sie genervt. Dieses mal schwang sie theatralisch ihren Kopf hin und her. Ihr Blick blieb kurz auf der Schülerin liegen.
Ganz ehrlich? Ich glaub allein wären wir mittlerweile besser dran.
Jedoch würde sie wohl noch ein wenig bei dem Dummkopf 118 bleiben. Irgendwie hatte der Kater es ihr ein wenig angetan. Zwar war er ein griesgrämiger Opa. Doch hin und wieder konnte er schon ganz Herz erwärmend sein.
Ihr Weg führte sie durch die gigantischen Straßen des Dorfes. Man hatte sie scheinbar von der Seite hineingeleitet. So waren sie schnell im inneren gelandet. Doch jetzt wo Yamraiha einfach ihrer Nase entlang merkte sie erst wie groß dieses Nest war. Es standen dutzende dieser Steinkäftige herum, aus denen sie früher beobachtet hatte, wie die Zweibeiner herein und wieder raus gingen. Auch in so einem Steinnest befand sich das Labor. Nur war dieser Käfig viel größer, als diese ganzen hier.
Alles war mit einer dünnen Schicht Schnee bedeckt. Schon bald sollte darauß eine dicke Schicht werden und alles unter kaltem Eis begraben. Doch bis dahin konnten sie noch ihre Spuren auf der weißen Decke ausmachen.
Mit wachem Auge schaute Yamraiha sich nun also um. In der Hoffnung irgendwo noch ein paar Spuren von einer Maus oder etwas anderem essbaren auszumachen.
Vielleicht mussten sie nicht wieder zurück in den Wald. Schließlich hatten sie nicht alle Dachse besiegt. Und bestimmt waren diese Bestien noch sauer. Besser war es wohl sich ein wenig vom Lager fernzuhalten. Wer weiß was hinter den kleinen Knopfaugen vor sich ging.

Warum hatte ich für einen Moment lang Mitgefühl für diesen Winzling?
Innerlich bis Yamraiha ihre Zähne zusammen. Äußerlich bewegte sich ihr Fell. Nicht wie das einer normaler Katze. Nicht wie der Wind hin und wieder über sie hinweg fegte. Mehr als würde es sich im Wasser zu den Wellen bewegen. Hin und her. An verschiedenen Stellen in verschiedene Richtungen.
Mit herablassenden Blick wandte sich der Blick der Kämpferin zu dem noch etwas kleineren Kätzchen, dass angefangen hat sie wieder von der Seite anzusprechen.
Francis hatte ihr schon einen Tipp gegeben. Doch jetzt während der Winzling ihren Namen aussprach, hatte Yamraiha immer noch nicht das Gefühl, dass die Information zu ihr durch gerungen war.
Nein.
Nach allem was geschehen war, sollte sie nun auch noch einen Babysitter spielen? Und das bei einem so rotzfrechem Ding?
Gut, sie war nicht besser als Yamraiha selbst. Doch die meisten schienen nicht lange Zeit mit ihr verbringen zu wollen. Dieser Winzling lief ihr jedoch immer wieder hinterher und meinte auch noch ein abgekartetes Spiel spielen zu müssen.
Von den Tränen von vorhin war nun nichts mehr zu sehen und hätte Yamraiha sie nicht selbst gesehen, hätte sie es nun nur noch als schlechten Scherz aufgenommen. Dazu hätte sie lauthals gelacht und sich auf dem Rücken gerollt.
Leider war im Moment rein gar nichts zu lachen.
Langsam knirschten ihre Zähne schon.
Ist halt auch nicht mein Job Mäuse zu jagen. Dafür haben wir schließlich diese Jäger, die im Moment alle komplett nutzlos und inkompetent sind, antwortete Yamraiha und ließ ein verächtliches Schnauben erkennen. Sonst müsste ich mein schönes Fell nicht dreckig machen.
Mit einem Seufzen versuchte sie alle negative aus sich los zu werden. Was einfach gedacht, als getan war. Schließlich wurde sie schon lange dieses Schwarz in sich nicht los.
So wirkte die Aktion nicht fiel. Trotzdem richtete Yamraiha ihr inneres Krönchen wieder und erhob stolz ihr Haupt.
Dann komm Winzling. Lass uns den dummen Befehl des ach so tollen Anführers befolgen.
Widerwillens lief die Schattenmeisterin los und deutete mit ihrem bauschigen Schweif Tana ihr zu folgen.

Rote Augen verengten sich und versuchten die Situation zu analysieren. Die Tränen haben im nu gestoppt. Als hätte es sie nie gegeben. Nur wenn man das Fell putzen würde, dann könnte man noch das Salz auf der Zunge schmecken.
Yamraiha verstand nicht recht, was hier nun abging. Zum einen etwas Neugierig, was nun passiert war. Zum anderen aber auch ziemlich abgetan.
Die Schülerin hatte ihre Gefühle wohl besser unter Kontrolle als so manch andere in ihrem Alter. Wie auf Knopf druck hatte sich ihre komplette Haltung und Mimik verändert. Noch immer erinnerte sie damit an Yamraiha. Nur dieses mal eher so wie sie im Moment war und nicht wie in der Vergangenheit.
Wieso sollte ich wollen, dass ein schwacher Winzling mich mag?, fragte die den Winzling immer noch ruhig, abweisend und herablassend.
Irgendwie klangen sie beide nun gleich. Es hätte witzig sein können, wäre der Winzling dabei nur nicht so eine falsche Schlange. Yamraiha wusste nicht, was genau die Kleine von ihr wollte. Warum sie immer noch mit der Kämpferin sprach und warum sie erst geweint hatte, um jetzt ganz plötzlich eine kleine Zicke werden zu wollen.
Glaubt sie wirklich bei mir damit weiter zu kommen?
Da das Gespräch schon seit einigen Augenblicken schon viel zu lang war, musste der Plan wohl über den Haufen geworfen werden. Scheinbar konnte sie sich mit Hilfe des Winzling nicht vor der Jagd drücken. Aber vielleicht konnte sie so damit den Winzling los werden und wieder ihre Ruhe haben. Vielleicht konnte sie draußen im Wald irgendwo sich einfach hinlegen und ein wenig dösen. Wenn sie Glück hatte fand sie einen lang verlassenen Bau, wo es nicht so feucht und nass war. Der herab fallende Schnee machte es hier unangenehm.
Ich hab keine Lust mich mit dir abzugeben. Dandelion gab mir den Auftrag jagen zu gehen.
Ohne einen Abschied stand Yamraiha auf und wandte sich ab. Im selben Moment fragte sie sich jedoch, ob der Möchtegern-Anführer Namen gesagt hatte, mit denen sie losziehen sollte. Es war bestimmt einer dabei. Doch sie konnte sich nicht daran erinnern.
Innerlich die Achseln zuckend schlenderte sie mit erhobenen Kopf Richtung Wald. Nur ein paar Schritte hatte sie sich von dem Winzling entfernt, als ihr Jemand zurief sie solle Tana da nicht so allein stehen lassen, sondern mitnehmen wie Dandelion es gesagt hatte.
Irritiert blieb Yamraiha stehen und wandte sich ihrem Clanmitglied zu. Ein Dummkopf, der wenigstens ein wenig Kämpfen konnte. Steine zierten seinen Körper und gaben ihm ein unverwechselbares Aassehen.
Wer?

Das Gespräch mit dem Winzling dauerte schon viel zu lange. Es wunderte Yamraiha ein wenig, dass sie überhaupt noch da war. Normalerweise hatte sie diese besondere Gabe junge Katzen schnell wieder zu verscheuchen. Dann war sie wieder ganz für sich allein. Es war wohl auch einer der Hauptgründe warum man ihr bisher nie einen Schüler in die Pfoten gedrückt hatte. Wobei sie nun eine wirklich gute Kämpferin war.
Aber warum sollte sie ihr Wissen mit einem so dummen Ding teilen?
Schließlich bildete sich dieser Winzling darauf was ein, dass sie Feuer erzeugen konnte. Als ob Flamme oder Romeo nicht auch mit Feuer hatten kämpfen können. Auch gab es im Labor noch einen kleinen Kater der das brennende Element beherrschen konnte. Eine Kraft auf die man nun wirklich nicht so stolz sein musste. Besonders war sie damit bestimmt nicht und auch nicht mehr tödlich als andere Katzen. Na gut. Immerhin hatte sie eine brauchbare Fähigkeit. Irgendwann hatte es doch mal eine Katze gegeben, die irgendwas mit Blumen machen konnte. Sie erschaffen? Nein das war es nicht.
Unbeeindrukt von ihrem Stolz warf Yamraiha ihr nicht einmal einen Blick zu. Scheinbar schien die kleine Feuerkatze ziemlich hartnäckig zu sein. Schließlich antwortete sie auch auf die rhetorische Frage von der Kämpferin. War es überhaupt eine rhetorische Frage, wenn einem die Antwort schlicht und ergreifend egal war?
Schnurrhaare zuckten jedoch ein wenig, als die Worte in ihre Ohren drangen. Noch so eine Katze die alles verloren hatte. Neu im Clan und ohne Familie lief sie nun herum. Hatte sie, sie deswegen angerempelt? So kopflos konnte man doch nicht durch die Gegend laufen, dass man sie nicht sah.
Yamraiha warf ihr nun doch wieder einen kurzen Seitenblick zu. Das Schluchzen hatte nun doch ihre Aufmerksamkeit verdient.
Glasige Augen sahen zu ihr hoch und Yamraiha konnte deutlich erkennen, wie die Gefühle sich zu einem Sturm aufbauten. Das Feuer schien immer heftiger zu werden. Bald würde es einen heißen Sommerregen geben.
Angewidert verzog Yamraiha automatisch ihr Gesicht und lehnte sich ein wenig von der Katze weg. Etwas in ihrem Inneren wollte jedoch sich lieber zu ihr hinüber lehnen. Sich selbst konnte man schon immer als einziges vertrauen. Und einmal mehr erkannte sie sich selbst in einer anderen Katze. Sich selbst kannte man am besten. Man brauch nicht in den Augen des anderen zu lesen, was er sich gerade wünschte oder dachte. Man musste nicht den aufgestellten Schweif betrachten um zu wissen, dass man fröhlich war. Yamraiha brauchte keinen großen Blick, um zu erkennen, was der Winzling nun vor hatte.
Heiß und heftig explodierte die kleine gestreifte und schnauzte sie nun richtig an. Der Sommerregen fiel hart von ihren Augen und verschwanden in dem weißen Fell. Rote Augen sahen sie so tief zornig an, wie das Loch in der Brust der Kämpferin.
'Warum bist du so fies zu mir?'
War diese Frage wirklich ernsthaft gemeint?
Immer noch mit leicht angeekeltem Gesicht, warf Yamraiha ihr wortlosen 'Nicht dein ernst'-Blick zu.
Nun gut. Sie musste dem Winzling zugestehen, dass sie Yamraiha schon länger ertragen hatte, als so manch eine andere Katze. Sie hatte also eine Antwort verdient.
Weil du nichts bessers verdient hast. Wenn du nett behandelt werden willst, dann behandel erstmal die anderen nett, antwortete sie mit einem herablassenden Ton und warf ihren Schweif in einer weg werfenden Bewegung in die Luft.
Vielleicht würde die Kleine sie nun in Ruhe lassen. Aber dann musste sie jagen gehen. Dieser Tag hatte es nicht besonders gut mit ihr gemeint.
Der Blick der Kämpferin landete wieder auf der Schülerin und betrachtete sie abschätzend. Vielleicht konnte sie, dieses Kind ja als Ausrede benutzen um sich nicht ihre Pfoten dreckig zu machen? Schließlich waren ihre Wunden vom Dachskampf noch nicht komplett verheilt. Lieber wollte die Schattenmeisterin sich ein warmes Plätzchen suchen und schlafen.

Alles um sie herum schien zu verfallen. Und das nicht nur Metamophorisch. Einige der unebwohnten Nester hatten einige Löcher. Die geschlossene Fenster waren eingeschlagen worden. Türen standen offen und selbst die so mächtig wirkenden Mauern, verlieren ihre Kraft. Wie lange würden sie wohl noch halten? Ein Katzenleben lang? Oder vielleicht auch mehrere?
Yamraiha konnte es sich nicht vorstellen.
Besonders dann nicht als ein weiß gestreifter Fellball meinte gegen sie prallen zu müssen.
Beständig wie ein Stein im Sturm blieb die Kämpferin unbeeindruckt stehen. Mit immer noch erhobenen Haupt, beobachtete sie aus ihren glühend roten Augen, wie die kleine Katze sich ängstlich zurück zog.
Ein herablassender Ton entrann ihrem Maul. Als hätte ihr jemand was falsches zu Essen hingestellt.
Jedoch traute sich die kleine dennoch den Mund auf zu machen - vielleicht sollte Yamraiha sie nicht Kleine nenn, denn obwohl sie noch in der Wachstumsphase war, hatte sie die Kämpferin schon fast eingeholt.
Schnurrharre zuckten. Meint sie wirklich ernst was sie gerade gesagt hat?
Vielleicht hätte sie amüsiert über den Wortlaut sein können. Schließlich besaß sie die Frechheit die Schuld von sich zu schieben. Leider hatte die Kleine nicht das Glück, dass Yamraiha eine wirklich rücksichtsvolle Katze war. Besonders nicht, wenn sich die Schülerin so zurück zog und auch noch am Stammeln war.
Vielleicht warst du aber auch nur einfach zu dumm zum laufen. Wie alt bist du? 2 Monde?, antwortete die Schattenmeisterin und wickelten ihren bauschigen Schweif um ihre Pfoten.
Von oben herab betrachtete sie die Schülerin für einen kurzen Blick. Ihr Gesicht und Fell kam ihr nicht besonders bekannt vor. Doch das feurigerot an den Pfoten der jungen Katze, zeigte deutlich, dass sie ein Experiment war. Daher nahm Yamraiha an sie wusste was das Labor war. Im Clan hatte sie das Kind noch nicht gesehen - oder schlicht und ergreifend vergessen.
Küken wie du sollten noch im Nest ihrer Mutter verbringen oder hat Mami dich verstoßen? Könnte ich mir bei deinem Denkvermögen gut vorstellen.
Letzteres murmelte die elegante Katze mehr zu sich selbst, als zu der Schülerin. Noch während sie murmelte, wandte sie ihren Blick von der Schülerin ab. Gelangweilt wanderten ihre glühenden Augen wieder über den neuen Platz. Durch den Zusammenprall zurück in die Gegenwart katapultiert, bekam Yamraiha gerade noch mit wie sie dazu verdonnert wurde ein wenig Beute zu jagen.
Schon wieder Jäger-Dienst? Für was halten sie mich eigentlich? Für einen Laufburschen?

Endlich hatten sie es alle geschafft den neuen Ort zu erreichen. Der Morgen mit dem Dummkopf und seinem besten Freund Behindert sorgte immer noch für einen Wirbelsturm in ihrem Inneren. Auch wollte sie beide Katzen nicht anschauen.
Zum Glück war dies im Moment ziemlich leicht. Dandelion hatte allen erklärt was nun Sache ist und Yami fragte sich, wer ihn zum Anführer ernannt hatte. Schön und gut, dass der Löwenmäßige Kater die Zügel in die Hand nimmt und den Clan seinen Weg zeigt. Doch Yamraiha hatte ihn nicht zu ihrem Anführer erklärt. Das war bisher immer noch Memories für sie gewesen.
Irgendwie hatte es der ehemalige Anführer es geschafft ein wenig auf sie einzureden. Auch er hatte ihr Herz niemals berührt nach dem sie es in der letzten Ecke ihrer Seele versteckt hatte. Doch er war ziemlich nah dran gewesen.
Mit herablassendem Blick beobachtete sie, wie der goldene Kater seine Show abzog und was von 'Wir werden das schaffen' und 'Wir müssen stark bleiben' schwafelte. Desinteressiert, begann sie ihr Brustfell zu putzen und hörte nicht mehr zu.
Als würde ich mich von so etwas unter kriegen lassen. Es ist ja nicht so als hätte ich schon genug im Labor erlebt.
Unwillkürlich zuckten Erinnerungen vor ihrem inneren Auge. Sofort versuchte sie, diese Bilder nieder zu kämpfen. Ihr Körper stoppte automatisch in der Bewegung, während sie es schaffte nur kurze Bilder auf flackern zu lassen.
Leider reichte dem Monster in ihrem inneren der Geruch von Blut um aus seinem tief Schlaf aufzuwachen und sich ausgiebig zu strecken. Geschmeidig, wie eine Blume in der Sommerbirse schlich es durch ihren Kopf und schnurrte ihr ins Ohr: Sei dir bloß nicht so sicher.
Die Schattenbändigerin versuchte die Stimme die ihre war zu ignorieren und begann wieder sich das Brustfell zu putzen.
Die silbernen Muster hoben sich deutlich ab von dem dunklen Fell, dass bei dem Wolken bedeckten Himmel schwarz aussah. Kleine feine Flöckchen landeten auf ihrem Fell und schmolzen erst, bevor sie die einzelnen Haare genug abgekühlt hatten, bevor sich eine dünne Schicht bilden konnte.
Wie lange sie wohl noch in der Kälte sitzen mussten. Gab es hier an diesem steinigen Ort wirklich trockene Orte an denen sie schlafen konnten?
Zweifel packte die Kämpferin, während sie gelangweilt über die Masse schweifen ließ und die komischen Nester der Pelzlosen betrachtete. Als ob das hier, ihr neues Zuhause sein sollte. Der goldene Kater spinnte doch.

Staub kratze in ihrer Lunge. Brannte sich in das Organ fest und sorgte für einen heftigen Hustreiz. Laut und kratzend versuchte die Schattenmeisterin wieder vernünftig Atmen zu können. Immerhin half der heftige Anfall davor nicht auch noch den lästigen Staub in die Augen zu bekommen.
Die Schatten in ihrem Fell hatten sich verlängert und schlugen nun um sich. Versuchten die kleinen Partikel aus ihrer Kompforzone zu schmeißen. Ohne jeglichen Erfolg. Es war bestimmt einfacher eines dieser Menschennester in die Luft zu werfen.
Verzweifelt eilte Yamraiha in Richtung Ausgang. Erst heute Nacht hatte sie sich diesen Platz als sichere Herberge gesucht. Und kein Sonnenauf später, sollte es zu ihrem Grab werden? Deutlich hörte sie, wie die Steine von ihren Plätzen purzelten, während sie irgendwie versuchte einen Fuß vor den anderen zu bekommen. Es fühlte sich an, als würde sie wieder in der Box stecken, die sie ins Labor trug. Der feste Boden unter ihren Füßen tanzte in einem heftigen Rhythmus und erlaubte es ihr nicht auch nur gerade stehen zu bleiben. Schon beim ersten Versuch einen Pfotenschritt nach vorne zu machen, trampelte sie fast auf ihre eigene Pfoten und verlor ihr Gleichgewicht. Der Boden kam ihr schneller entgegen als sie erwartet hatte.
Das reicht
Die Ereignisse der letzten Stunden hatten an ihren Kräften gezerrt. Eigentlich hatte sie sich auf ein wenig Schlaf gefreut. Selbst die Albträume, die sie stehts plagten, schienen dieses mal nicht kommen zu wollen, weil so viel geschehen war. Und nun musste ihr Mutternatur auch noch das letzte bisschen erholsame Zeit nehmen.
Ein lautes Knurren entrann ihrer Kehle und die Schatten in ihrem Fell wurden dick und lang. Wie Tentakel schlugen sie um sich und schützen die Kämpferin vor den herabfallenden Steinen. Gleichzeitig schlugen sie aber auch gegen jene Steine, welche schon auf dem Boden aufgeschlagen waren und jene, die noch fest in den Mauern des Nestes saßen.
Der Frust und die Wut übermannten ihren müden Körper und setzen zusammen Energie frei, die sie so nicht gehabt hätte. Noch während das Erdbeben abklung, schlug sie weiter um sich und versuchte aus dieser Hölle zu entkommen.
Mit immer weniger wackeligen Pfoten schaffte sie es bis zum Ausgang. Als würde das Leben ihr abermal einen bösen Streich spielen, lagen dort jedoch einiges an eckigen Steinen. Langsam legte der Staub sich wieder und Yamraiha konnte den Ausgang deutlich erkennen. Der Haufen vor ihr war nicht besonders hoch. Es wäre für sie ein leichtes gewesen einfach darüber hinweg zu klettern und hüpfen. Doch warum sollte sie sich noch wie eine normale Katze verhalten? Memories war nicht mehr da und auch Thunder würde sie nicht mehr davon abhalten ihre Kräfte für das "Gute" zu benutzen. Es war keiner mehr da, der ihr raten würde lieber ihre Nase und Krallen zu benutzen um die Maus zu fangen, anstatt mit den Schatten zu verschmelzen oder die Mäuse mit ihren Schattententakeln zu zerquetschen.
Und so fing an, Yamraiha mit ihrer Kraft die Steine einzeln aus den Weg zu werfen. Vor sich. Hinter sich. Links. Rechts. Kreuz und Quer. Als hätte das Erdbeben noch nicht geendet flogen die eckigen Steine durch die Gegend und trafen andere Mauern und den Boden.
Sobald der Weg endlich frei war, erhob sie ihren Kopf und schüttelte einmal ihre dunkle Mähne. Das dunkelrote Fell wirkte in der Nacht einfach schwarz und zeigte deutlich das glühen ihrer roten Augen. Die silbernen Tränen in ihrem Fell vermischten sich geschickt mit den Mustern auf ihrem Fell. Mit erhobenen Hauptes trat sie aus dem Nest heraus und schaute sich feindseelig um. Soll das Leben ihr doch noch mehr Steine in den Weg legen. Sie würde jeden Einzelnen aufheben und aus den Weg schleudern. Ihren Feinden und dem Schicksal entgegen. Sollen sie doch alle sehen was sie davon hatten. Der Clan war nun schon lange nicht mehr das, was er einst einmal gewesen war. Memories würde sich wohl im Grab umdrehen.
Bei diesen Gedanken musste Yamraiha lautstark lachen. Wie witzig war es doch dieses Leben!
Etwas entfernt hörte sie die Stimme von Dandelion. Dem aufgeblasenen Kater, der ihr einst Respekt eingeflößt hatte. Im Moment war er aber genauso nervig wie jeder Fliege die sich andauernd auf ihre Schnauze setze. War es denn zu viel verlangt einfach mal ein wenig zu schlafen?
Die Schatten immerhin heftig um sich schlagend ging sie etwas näher zum Marktplatz um die Lage selbst einmal unter Augenschein zu nehmen und sich während dessen die ganzen Staub aus dem Fell zu lecken. War ja einfach widerlich diesen ganzen Dreck im Fell zu haben. Sie war doch kein kleines Junges mehr, dass sich im Dreck wälzte.

Yami betrachtete den grauen Kater einen Moment lang. Mit seiner Krone wirkte er ein wenig deplaziert in diesem WAld. Vielleicht kam er ja deswegen auf die Idee sich schon alt nennen zu müssen. Auf sie wirkte der Kater noch gut in Schuss. Vielleicht hatte er aber auch mehr Zeit im Labor verbracht als sie.
Yamraiha konnte es nicht benenn. Und ehrlich gesagt interessierte es sie auch nicht besonders.
So hatte sie seine Frage ignoriert. Schließlich konnte er sich die Antwort selbst zusammen reimen. Und so ignorierte sie auch die Tatsache, dass sie nicht der selben Meinung war mit dem Kater. Immerhin war er nicht ganz so ein Schwächling wie dieser Dummkopf und sein Freund.
"Lass dir das aber bloß nicht zur Gewohnheit werden. Nicht dass du nicht einmal mehr eine Maus für dich selbst jagen kannst", erwiderte sie trocken, während sie sich auf machte um die beiden Ältesten zu finden.
Es sollte nicht lange dauern, da hatte Yamraiha die anderen beiden gefunden. Whisper schlich sich gerade aus dem Ältestenbau heraus und machte vorsichtige Schritte auf die Mitte zu. An ihm waren keine äußerlichen Verletzungen zu erkennen. Daher ging Yamraiha davon aus dass es ihm gut ging.
Dummkopf 118 hingegen lag auf dem Boden und schien eine Wolke spielen zu wollen. Yamraiha erkannte das sanfte glänzen, dass sich an seinen Augen und seiner Schnauze gesammelt hatte. Und zu dieser Uhrzeit war es bestimmt kein Tau.
Während ihre zwei Seiten im inneren völlig unterschiedliche Reaktionen von sich gaben, stolzierte sie einfach mit erhobenen Hauptes auf den am Boden liegenden Kater zu.
Bei ihm angekommen stieß sie ihn, nach kurzer Inspektion, unsanft mit der Pfote an und gab ein unfreundliches 'eh' von sich.
"Wie lange willst du noch weiter wie ein Stück Dung hier herum liegen. Steh auf und beweg dich mal", sprach sie dem der keinen Namen trug, während sie von oben auf ihn herab sah.
Innerlich zerriss ihr der Anblick das Herz. Gleichzeitig wollte sie aber nur ihre Nase rümpfen, genervt seufzen und sich abwenden.
Das Gefühlchaos in ihrem Inneren würde sich wohl nicht so einfach legen.

Langsam legte sich der Staub wieder. Ruhe kehrte ins Lager ein. Die Anspannung verflog aus den Körpern der Katze.
Die Dachse hatten sich wieder zurück gezogen. Der Kampf war gewonnen. Doch es fühlte sich nicht wie ein Sieg an.
Der müde Blick auf den roten Augen der Schattenmeisterin wanderte über die zerstörten Nester, die einst gebaut wurden um sie in der Blattleere warm zu halten. Nun waren sie nur noch ein Haufen Äste und Blätter. Ein wenig Moos der vereinzelten Schlafplätze guckte hier und da zwischen den gebrochnen Zweigen hervor.
Der Eingang des Lagers war komplett zerstört. Ein riesiges Loch klaffte in der sonst so sicheren Mauer.
An einem anderen Tag hätte Yamraiha den Anblick wohl genossen. Doch heute wünschte sie sich die schützende Mauer zurück. Sie brauchte eine Pause. Der Clan brauchte es wohl.
Warmes Blut fing an an ihren Pelz zutrocknen und alles zu verkleben. Fast jede Bewegung, die sie machte sorgte für einen unangenehmen Schmerz. Und doch hatte es sie wohl nicht so heftig getroffen wie andere.
Ja. Alles tat ihr weh. Doch sie klackte nicht über besonders große, offene Wunden oder über irgendwelche Brüche. Auch vermisste sie nichts von ihrem Körper außer ein paar Fellhaare.
Sie hätte sich glücklich schätzen können. Dennoch war sie in diesen Moment ziemlich groggy und verfluchte alles was ihr über den Weg kam.
Sie hatte es geschafft, den alten unbekannten Kater zu beschützen. Thunder wäre wohl stolz auf sie. Aber was war mit dem Spatzenhirn und dem Mauseherz? Die anderen beiden ältesten aus dem Clan, hatten sich kurz nachdem erscheinen von ihnen getrennt.
Ging es ihnen gut?
Am meisten machte die Kämpferin sich sorgen um das Spatzenhirn 118. Er hatte seine Maus bestimmt immer noch nicht gegessen. Vielleicht hatte er sie den Dachsen vielleicht sogar angeboten.
Oh...wehe dem er hat es gewagt. Dann wird er was zu hören bekommen!
Das er ihr vielleicht einfach ein wenig ans Herz gewachsen war, konnte nicht sein. Denn wenn sie dies zu ließ würde sie schwach werden.
Mit Grimmiger Miene wandte Yamraiha sich dem großen grauen Kater zu, der keine ersichtliche Fähigkeit zu besitzen schien. Vielleicht besaß er ja auch einfach keine. Haha! Opfer...
Lass uns diesen Dummkopf und seinen Freund suchen gehen, schlug sie Mephisto zwar vor. Doch bot sie ihm keine vernünftige Gelegenheit ihren Vorschlag abzunehmen.
Mit einem energischen Schwanzpeitschen, stolzierte Yamraiha los um den alten Kater 118 und seinen Freund Splitter wieder zu finden.
Dabei schnürte ihr etwas die Kehle zu. Hoffentlich hat er die Maus noch, die ich ihm gebracht hab...