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Die Suche hat 21 Ergebnisse ergeben Wisteria

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Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams Alt1010Thema: [HAUPT] Rumbling, rumbling... Start the rumbling...
Solanacea

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: [HAUPT] Rumbling, rumbling... Start the rumbling...    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyMi Okt 26, 2022 6:51 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


Wisty spürte das unbehagliche Schaudern in ihrem Nacken. Wie ein eisiger Hauch strich es gegen den Strich durch ihr Fell und raubte ihr den Schlaf. Unruhig lag sie zusammen gerollt zu einem sandfarbigen Fellball auf einem Platz am Fenster in dem alten Gemäuer, das sie nun ihr neues Zuhause nennen sollten. Das sollten sie doch oder nicht? Die Kätzin hoffte es nicht. Sie war alleine, abseits von den anderen Clankatzen. Sie fühlte sich unwohl zwischen den Steinen mit dem kalten, toten Boden unter ihr. Wenigstens der bitterkalte Luftzug am Fenster gab ihr immerhin ein bisschen das Gefühl noch in der Freiheit und Natur zu sein. Wenn sie genau schnupperte, konnte sie den Geruch von Winter, nasser Erde und Kälte vernehmen. War der Luftzug der Auslöser des Schauderns, der sie daran hinderte ins Land der Träume zu tauchen? Oder waren es die Erlebnisse der letzten Tage, welche die Pflanzenkatze nachdenklich stimmten? Immerhin war viel passiert und das musste man alles erst einmal verarbeiten:
Da war zum Einen der Kampf gegen die Dachse, der sie nicht nur einige Kameraden sondern auch ihr Zuhause und ihre Anführerin gekostet hatte. Ein kleiner Stich zuckte durch Wistys Herz bei den Erinnerungen an jenen Tag. War es Schmerz? Ja, sie bedauerte diesen Verlust sehr, wenngleich sie keine direkte Trauer empfand. Aber ohne Thunder wäre sie vermutlich nie dem Clan beigetreten, so viel stand fest.
Dann war da noch dieser Ort hier, dieser verlassene Zweibeinerort, zu dem Dandelion sie geführt hatte. Hier roch es dezent nach nassen Hund und entfernt noch immer nach den Zweibeinern, die da einst gewohnt hatten. Und auch die merkwürdige Lebensweise dieser… Wesen stieß ihr noch immer sauer auf. Irgendwo hielt die Pflanzenkatze es immer noch für einen schlechten Scherz, dass das hier eine ernst gemeinte Alternative zu dem alten Lager darstellen sollte. Als ob man diese toten grauen Steine als neues Zuhause bezeichnen konnte! Wisty schnaubte in ihren Schweif hinein, mit dem sie ihr kleines Gesicht bedeckte und wärmte.
Und da war da noch Dandelion als ihr neuer Anführer. Sie wollte die Ansichten des Katers nicht untergraben, doch die Blauregenkatze zweifelte an, dass der ehemalige Streuner ein geeigneter Anführer für den Clan war. Er war kein schlechter Kämpfer, das hatte sie gesehen. Aber war er dazu in der Lage in Thunders Pfotenspuren zu treten? Und vor allem: Wer hatte beschlossen, dass er es sein würde? Hatte es da eine Abstimmung gegeben, die der Kätzin entgangen war? Hätte es nicht auch andere Katzen oder Kater in ihren Clanreihen gegeben, die diese Rolle hätten übernehmen können? Sie sich durch ihr Vertrauen und ihre Fähigkeiten diesen Platz verdient hätten?
Wisty korrigierte ihre Schlafposition und wickelte ihren Schweif neu um sich herum, öffnete einen Moment die Augen und blickte in den dunklen Raum, wo verteilt die übrigen Clankatzen schliefen. Manche hatten sich dicht zusammen gekuschelt, um sich gegenseitig Wärme zu spenden, andere schliefen wie sie etwas abseits, aber trotzdem so, dass sie ein Auge auf die Anderen haben konnten – Jeder für sich und doch alle zusammen.
Der Pflanzenkatze fielen wieder die paar Mäuse ein, die sie mit Mephisto zusammen gefangen hatten und die nur ein paar der hungrigen Mäuler hatten stopfen können, aber nicht alle. Es war ein Jammer und ein Ärgernis zugleich, dass das Wetter ihnen da so einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Wäre das Wetter besser gewesen, hätten sie bestimmt noch mehr Beute zurück gebracht.
Wollte ihr das Schicksal etwas mit all diesen Geschehnissen sagen? Waren es Zeichen einer höheren Gewalt, die ihr mitteilen wollte, dass dieser Weg in die falsche Richtung führte? Sie hörte wieder die Worte der alten Anführer in ihrem Kopf, die über die Geisterkatzen sprachen. Mittlerweile war das ein weit verbreiteter Glaube hier im Clan geworden, doch Wisty glaubte da nicht dran – nicht gänzlich zumindest. Die Pflanzenkatze hatte da doch eher ihren eigenen Glauben…

Wisty schreckte hoch und stand auf. Was war das? Die Glasscheibe neben ihr fing an zu vibrieren und zu beben. Dabei erklang ein tiefer und dunkler Ton – als würde ein Trommelwirbel andeuten, dass gleich etwas geschehen würde. Alle Sinne und Alarmsirenen im Körper der Kätzin sprangen an. Ihre Ohren klingelten alarmierend, Adrenalin pumpte immer mehr und mehr durch ihren zierlichen Körper. Mit großen Augen schaute sie sich um. Der Staub in dem alten Zweibeinernest erhob sich von seinem Platz und vernebelte ihr die Sicht wie ein leichter Vorhang. Als wollte er für ihre Augen das kommende Geschehen verdecken wollen.
Was war das nur für ein Gefühl, dass sich da in ihr anbahnte? Wie eisige Kälte kroch es durch ihre Glieder, verschlang das Adrenalin in ihren Adern, raubte ihr die Sinne und ließ ihren Körper erstarren. Angst. Sie machte sich in der Kätzin breit, vernebelte ihre Gedanken mit flüsternder Stimme wie der staubige Vorhang vor ihren Augen und hielt sie an Ort und Stelle. Ein Beben ging nun durch den Raum, die immer lauter vibrierende Scheibe neben ihr sprang in unendlich viele große und kleine, schimmernde Splitter und rieselte auf Wisty und die Fensterbank hinab. Der Boden im Zweibeinernest dröhnte, knurrte, brüllte und riss. Die Blauregenkatze vernahm in dem Sturm an Lautstärke die Stimmen ihrer Kameraden, hörte wie sie aufgeschreckt, verängstigt riefen, husteten und um Hilfe schrien, auf der Suche nach einem Weg aus dieser lebendig gewordenen Hölle. Schneeflocken landeten auf ihrem Fell, von draußen herein geweht und sie spürte das Beben und Vibrieren in ihren Pfoten und erschütterte Mark und Bein.
Die Starre der Kätzin löste sich langsam, als erkämpfte sich ihr Unterbewusstsein die Kontrolle über ihren Körper zurück. Der Staub hatte nun auch ihre erhöhte Position erreicht. „Bei mir ist auch ein Ausweg!“, rief sie hustend. Die Zweiglein in ihrem Brustfell bildeten sich zu halbwegs stabilen Greifarmen und sie zog eine Katze in der Nähe mit sich durch das zersprungene Fenster.
Doch dort bebte und riss der Boden noch mehr. Die Kätzin rang um Atem, frische Luft erfüllte ihre Lungen. Was um alles in der Welt war hier los? Warum passierte das? Taumelnd bewegte sie sich vorwärts, versuchte das Gleichgewicht zu halten bei dem unregelmäßig erschütterten Boden. Die Zweige der Pflanzenkatze suchten sich eine freie Stelle im Boden, in der Hoffnung, dass sie ergründen könnte, was die Ursache für dieses Beben war. Doch so aufgewühlt wie die Erde oben war, war sie auch unten: Die Bäume schrien, die Erde brüllte in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Die Zweiglein brachen bei der nächsten Erschütterung abrupt ab und Wisty verlor jegliche Orientierung. Nahezu aller Sinne beraubt wie ein blindes und taubes Kätzchen stolperte sie orientierungslos abseits der anderen auf eine kleine Anhöhe, wo ihre Pfoten am Fuße eines Baumes langsam Halt fanden und sie panisch und betäubt bis zum letzten Beben in Sicherheit blieb.
Allmählich kehrten ihre Empfindungen wieder zurück. Die Kätzin erhob sich aus ihrem Versteck. Verstört blickte sie auf die Ruinen, die das Erdbeben hinterlassen hatte:
Viele der alten Zweibeinernester waren in sich zusammen gefallen. Ruinen ragten gen Himmel wie die Gerippe eines toten Tieres und Staub bewegte sich zusammen mit dem Schnee Richtung Boden zurück. Die Risse im Boden erinnerten an tiefer Kratzer nach einem harten Kampf. Ein paar Bäume lagen entwurzelt wie gefallene Soldaten auf einem Schlachtfeld. Sie hörte Dandelions Stimme und sah inmitten des Schutts eine helle Gestalt stehen. Sie flimmerte und flackerte wie eine kleine, kühle Flamme. Wisty schaute noch einmal genauer hin. War das… War das Mephisto? Etwas erschrocken starrte sie auf die Szenerie, die sich ihr da bot. Der graue Kater war tot? Ein… Geist? Vielleicht hatte in den Worten der Anführer damals doch ein Fünkchen Wahrheit gelegen, auch wenn sie es selbst kaum glauben wollte.
Neben ihr rührte sich etwas. Ein weißer Kater schritt an ihr vorbei und bewegte sich auf die Clankatzen auf dem Marktplatz zu. Er roch fremd und war ihr auch sonst noch nie über den Weg gelaufen. Still schaute sie ihn an, beobachtete ihn misstrauisch wie er beim Clan an kam. Sie lauschte den Worten, die er Dandelion und den Anderen zu warf, herbei getragen vom Wind. Dann wandte dann kopfschüttelnd den Blick ab. Sie hatte allmählich genug. Das Schicksal hatte ihr genug Steine und Hindernisse in den Weg gelegt, um ihr vor Augen zu führen, dass dies ihr ganz persönlicher Irrpfad war, auf dem sie sich befand. Die Worte des Weißen und des toten Mephistos wehten zu ihr herüber. Die Kätzin glaubte nicht an Geister, wollte nicht an sie glauben – zumindest nicht an diese Art der Geister. Diese Richtung war falsch; zumindest schien es so für sie. Tat es ihr leid jetzt zu gehen? Die anderen Katzen und ihr zweites Leben – das außerhalb des Labors – im Stich zu lassen? Darunter ihren eigenen Bruder? Tief in ihrem Inneren, begraben unter der emotionalen Betäubung, die ihr die Spritze einst gegeben hatte, war es vielleicht so. Aber keines dieser Gefühle war stark genug, um sie doch noch hier zu halten. Thunder war ihre Anführerin gewesen, Dandelion war es bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Der Wald war ihr Zuhause, nicht das alte Zweibeinernest, in dem sie die letzte Nacht verbracht hatte und welches beinahe ihr steinernes Grab geworden wäre. Und die Geisterkatzen waren nicht ihr Glaubensanker, sondern die Seelen der Natur. Auch wenn sie damit in gewisser Weise bestritt, dass dort unten auf dem Marktplatz ein Geisterkater stand, mit dem sie noch vor ein paar Stunden jagen gewesen war. Aber die Natur hatte zu ihr gesprochen, wenn nicht sogar zu ihnen allen.
Vielleicht, nur vielleicht, würden Wistys Pfoten sie noch einmal hierhin tragen. Dahin, wo alles begonnen hatte. Aber ab diesem Moment musste sie eine andere Weggabelung nehmen. Die Blauregenkatze blickte nicht zurück, als sie in den Wald hinein ging, aus dem der weiße, wandernde Fremde gekommen war.

Angesprochen: Alle | Erwähnt: Dandelion, Mephisto, Viserys | Standort: Zweibeinerort-Rand -> Unbekannt



Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams Alt1010Thema: DORF: Maus, Vogel, Stein
Solanacea

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: DORF: Maus, Vogel, Stein    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyMi Okt 26, 2022 4:53 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


"Nichts zu danken. Du hast dich fürs erste Mal Jagen gut geschlagen", entgegnete die Pflanzenkatze auf Mephistos Worte hin und blickte auf die Beute des grauen Katers. Doch, dafür, dass er scheinbar noch nie gejagt hatte, war seine Jagd doch recht erfolgreich gewesen.
Langsam machten sich die beiden Clankatzen auf den Weg. Der eisige Wind fuhr nasskalt durch ihr Fell und ließen die Schneeflocken noch tiefer in ihren Pelz vordringen. Noch immer schmerzten ihre Glieder ein wenig von den Strapazen der jüngsten Vergangenheit. Hoffentlich würde der morgige Tag besser aussehen. Die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt...
Wisty nickte bestätigend, als Mephisto sagte, dass erst die Jüngsten und dann die Ältesten versorgt werden müssten, hielt aber inne, als der ältere Kater meinte sie müssten notfalls noch einmal losziehen. "Es mag sein, dass die Nacht noch jung ist, aber der Schnee wird nicht abklingen. Und je tiefer die Schneedecke, desto größer werden auch unsere Schwierigkeiten sein noch mehr Beute zu finden." Sie lauschte noch einmal in den Wald hinein. Noch immer ächzte und knackte das Geäst der Baumkronen über ihren Köpfen bedenklich durch die Kälte und die weißen Flocken und belastete es mit immer mehr und mehr Gewicht. "Außerdem werden die Baumkronen nicht mehr lange die Massen über uns tragen können. Ich denke keiner von uns möchte durch Schnee und Holz erschlagen werden..." Wenn Wisty nur gewusst hätte, welche Ironie in ihren Worten liegen würde, hätte sie diese vermutlich anders gewählt. "Vielleicht haben wir ja Glück und wenigstens der Großteil von uns wird versorgt sein, lass uns zurück gehen." Damit setzte sie sich wieder in Bewegung, diesmal etwas schneller als zuvor, aber immer noch vorsichtig genug, um nicht noch etwas von ihrer Beute zu verlieren. Immerhin musste der Hunger der Anderen gestillt werden.

Angesprochen: Mephisto [@Tae] | Erwähnt: Clankatzen, Angesprochene | Standort: Waldstück




(Damit könnte der Thread meiner Meinung nach auch geschlossen werden.)
Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams Alt1010Thema: DORF: Maus, Vogel, Stein
Solanacea

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: DORF: Maus, Vogel, Stein    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyMo Sep 12, 2022 9:23 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


Der ältere Kater sprang in die Luft, machte einen Satz und landete wenige Augenblicke später mitten auf dem Bau drauf. Der Plan ging auf, denn unter der Erde begann sich etwas zu regen. Ein leises Fiepen war gedämpft zu vernehmen. Mephisto hatte die Mäuse erfolgreich aufgeschreckt. Die erste Schnauze stob aus dem Erdloch. Wisty gewährte ihr noch einen kurzen Augenblick unter den Lebenden, dann schlug sie mit einer kraftvollen Pfotenbewegung zu. Das kleine Etwas war tot. Doch die Nächsten ließen nicht lange auf sich warten. Mit der anderen Pfote schlug sie nach der nächsten, erwischte sie knapp und mit einem weiteren Hieb mit den Krallen hatte sie auch die zweite Maus sicher. Sie warf einen kurzen Blick zu Mephisto hinüber, sodass ihr zwei Mäuse als Beute entgingen. Ärgerlich - aber nicht zu ändern. Sie war ohnehin mehr eine Kämpferin als eine Jägerin. Wenn die Blattgrüne beginnen würde, wären ihre Erfolgschancen noch höher, dachte sie und das feine Geäst in ihrem Brustfelll gab ein leises Knacken von sich, das in dem Ächzen der Bäume unterging.
Langsam ebbte der Ansturm an Mäusen wieder ab. Mit einem Ast verwurzelte sie im Boden, spürte in der Ferne noch das leise Trippeln kleiner Nagetierfüße. Der Bau war leer. Und hinter der entkommenen Beute her zu rennen, hatte keinen Sinn. Wisty beendete die Verbindung mit der Erde. Sie war müde, spürte den kalten Schnee auf ihrem Rücken und der vergangene Kampf saß ihr noch immer in den Knochen. Reichten ihre Kräfte noch, um die Ausbeute ins Lager zurück zu bringen? Sie besah sich die magere Ausbeute - zu gering um den Clan zu sättigen, aber zu viele, um sie als normale Katze mitzunehmen. Die Pflanzenkatze seufzte leise. Es musste reichen.
"Wie ist deine Beute ausgefallen?", fragte sie den großen Kater. Aus ihrem Brustfell wuchsen währenddessen langsam ein paar Äste. Angestrengt kniff Wisty für einen Moment die Augen zusammen, bis sie eine halbwegs anständige Länge hatten. "Die Beute werden wir bei dem Schneetreiben morgen nicht mehr wiederfinden. Nimm' so viel, wie du tragen kannst... oder wie viel du hast." Wie steife Tentakel griffen die Zweige nach ihrer Beute und spießten sie nahezu auf. Der Anblick war unheimlich, aber er erfüllte seinen Zweck. Die verbliebenen Mäuse klemmte sich die Kätzin zwischen die Zähne. Jetzt galt es nur noch zu hoffen, dass sie möglichst schnell zum Lager zurück fanden, denn der Blauregen würde dem eisigen Wind und den kalten Flocken nicht lange stand halten. Und das Ächzen der Bäume über ihnen bereitete der Pflanzenkatze zusätzlich Unbehagen. "Bitte bring uns zurück zum Clan." Wisty sprach mit zusammen gebissenen Zähnen und setzte sich langsam in Bewegung. Wie die Klauen einer unheimlichen Sagengestalt schaukelten ihre frischen Zweige mit der Beute bei jedem Schritt.

Angesprochen: Mephisto [@Tae] | Erwähnt: Mäuse, Angesprochene | Standort: Waldstück



Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams Alt1010Thema: [dorf] Zwischen Mauern
Solanacea

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: [dorf] Zwischen Mauern    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyDi Mai 10, 2022 1:44 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


Nein, bei der Größe grenzte es aber auch an den akrobatischen Akt eines Flughörnchens diesem Vorhang in der Luft entkommen zu können. Dennoch war sie etwas peinlich berührt. Francis hatte sie zwar nicht gesehen, aber in seiner Vorstellung hatte die Landung garantiert alles andere als elegant geklungen. Um das Gefühl etwas abzuschütteln, schleckte sich die Pflanzenkatze über das Brustfell, strich es glatt. Die kleinen Zweiglein von Blauregen stachen nun wieder etwas mehr hervor. Sie konnte es schon kaum noch erwarten bis die Blattleere endlich vorbei war und der Blauregen in ihrem Fell wieder blühte. Zudem würden dann auch sonnigere Tage auf die Katzen zu kommen und die dunkle Zeit wäre vorüber.
Die Kätzin lauschte der Überlegung des Steinkaters. Seine Bedenken waren begründet: Der Vorhang fühlte sich wirklich kalt an, auch wenn man sich darunter befand. Anscheinend nahm das Material die Temperatur der Umgebung an und das mehr als beispielsweise Moos oder Blätter. Wisty nickte zustimmend. „Es wird nicht so warm halten wie die Nester im alten Lager, da gebe ich dir Recht.“ Sie schaute sich in dem Raum noch einmal um. Es war für sie immer noch bizarr, wie die Zweibeiner lebten, eine vollkommen andere Welt. Und jeder Teil davon teilte ihr unterschwellig mit, dass die Aufrechtgeher nichts anderes als Mörder waren. Das waren sie im Labor gewesen, wenn sie an ihre richtige Mutter oder ihre Schwester Cersi dachte. Sie war noch so klein gewesen, die Erinnerung war verschwommen. Was der Tod eigentlich bedeutete, hatte sie zu dem Zeitpunkt nicht gewusst und auch nicht verstanden. Erst, als sie älter war und den Tod anderer Laborkatzen gesehen hatte, hatte sie angefangen es zu begreifen. Und deswegen erkannte sie es auch hier: So viele Bäume, die für den Bau dieses Nestes ihr Leben lassen mussten… Es war doch nicht notwendig für deren Überleben, dass sie dieses Material verwendeten? Oder war sie die Einzige, die verstand, dass der Wald selbst eine große Familie darstellte, dass die Pflanzen darin miteinander sprachen, sie schrien, wenn Gefahr drohte und bluteten, wenn man ihnen weh tat?
„Das klingt nach einem Plan. Zeigen wir das Teil Dandelion, vielleicht hat er noch eine Idee, ob und was man damit anfangen kann.“ Die Kätzin warf einen nachdenklichen Blick auf den Sandstrand, den das riesige Stück Stoff zeigte. „Wollen wir unsere Ausbeute hier erst einmal liegen lassen und uns noch weiter umschauen?“ Vielleicht würden sie in den anderen Räumen noch fündig werden und der Vorhang war definitiv zu groß, um ihn die ganze Zeit hinter sich her zu schleppen. Die Blauregen-Katze erhob sich von den kalten Fliesen.

Angesprochen: @Amo (Francis) | Erwähnt: Franciiiine | Standort: altes Zweibeinernest, oben | #goodoldtimes


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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: DORF: Maus, Vogel, Stein    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptySa Mai 07, 2022 12:00 am
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."



Es verstrich ein weiterer langer Moment, in dem die beiden Katzen einfach nur still im Schnee kauerten. Jeder saß vor einem Ende des Baus und wartete ab, auf den Überraschungsmoment. Nicht nur bei Mephisto sondern auch bei Wisty bildete sich eine kleine Schneedecke auf dem Rückenfell. Langsam wurde auch ihr kälter und die kleinen Wunden brannten bei der Anspannung ihres Körpers und der Umgebungsluft noch unangenehmer. Über ihrem Kopf hörte sie die Bäume ächzen, wie sie sich über das Gewicht der weißen Flocken beschwerten und so ein leises Klagelied einstimmten.
Sie konnten nicht mehr lange warten, denn sonst würde ihnen das Wetter ihre Pläne durchkreuzen.
Die Mäuse hatten die beiden Clankatzen offenbar nicht gehört, wobei die Schneedecke ihnen als Jägern offenbar zugute kam. Sie schien etwaige Geräusche getilgt zu haben. Nun galt es nur noch die Beute aus ihrem Versteck, geradewegs in den geplanten Hinterhalt zu locken. Und dann konnten sie versuchen so viele Beutetiere wie nur möglich zu erwischen. Ob der Plan aufgehen würde?
Die Pflanzenkatze blickte zum älteren Kater hin und zuckte mit dem Schweif. Die Bedeutung des Zeichens war klar: Jetzt.
"Los", flüsterte sie - so leise, dass sie die Befürchtung hatte, dass der Wald ihre Worte verschlucken würde. Ob Mephisto sie dennoch gehört hatte? Er musste nicht einmal genau wissen, was er zu tun hatte, es reichte, wenn er sich jetzt einfach auf den Bau stürzte oder zumindest auf sich aufmerksam machte. Mäuse waren nicht die Hellsten. Aufgescheucht würden sie zum anderen Ende rennen, wo Wisty die kleinen Wesen bereits mit geschärften Krallen empfangen würde.

Angesprochen: Mephisto [@Tae] | Erwähnt: Mäuse, Angesprochene | Standort: Waldstück #goodoldtimes



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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: [dorf] Zwischen Mauern    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyFr Mai 06, 2022 11:13 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


So viel Aufwand, nur um zu schauen, ob der Stoff überhaupt verwendbar war… Francis positionierte sich am unteren Ende des Stoffes und hielt ihn fest. So konnte Wisty noch einmal versuchen, den Vorhang zu greifen und ihn von der Stange zu reißen. Sie sprang erneut auf die schmale Umrandung und balancierte darauf, plante ihren Sprung.
„Bist du bereit, Francis?“ Sie schaute noch einmal herunter. Der Kater schien jede Faser seines Körpers angespannt zu haben. Die Pflanzenkatze kauerte sich wieder hin, kalkulierte erneut ihren Sprung und wie sie den Stoff am Besten packen sollte. „Ich zähle bis Drei, dann springe ich“, kündigte sie dem Kater ihr Vorhaben an, damit er wusste, wann er besonders gut festhalten musste. Sie machte sich bereit, spannte jeden Muskel so an, wie sie es eben berechnet hatte. „Eins… Zwei… Drei!“
Wisty sprang hoch und etwas nach vorne, krallte sich diesmal erfolgreich in den Stoff und riss ihn durch den Schwung aus den maroden Haken. Sie versuchte sich in der Luft zu drehen, ruderte mit dem Schweif herum, um nicht ihrer Begleitung auf den Kopf zu landen und wurde schlussendlich in der Ecke unter dem Duschvorhang begraben. Die Blauregen-Katze kämpfte unter dem alt riechenden Ding mit der Befreiung ihrer Krallen, was ein lautes Rascheln verursachte.  Dann wurde es kurz still.
Langsam kroch sie wieder unter dem Stoff hervor – eine Wiederauferstehung wie bei einem Phönix aus der Asche, nur nicht ganz so elegant. Die Kätzin nahm einen tiefen Atemzug. Auch wenn die Luft hier kalt war, sie war allemal besser als unter dem alten Teil. „Geschafft.“ Es klang erleichterter als es sollte. Sie setzte sich neben die erlegte Beute und schleckte sich kurz über die Pfoten, um den Duft nach diesem alten Material loszuwerden. So ganz überzeugt war sie nach wie vor nicht von dem Vorhang. Es schien nicht wie diese Beutel zu sein, die die Zweibeiner immer verwendeten, aber es roch so ähnlich und machte vergleichbare Geräusche, wenn man es berührte. Aber vielleicht hielt es ja auch Wasser ab wie diese Essensbeutel? „Es riecht darunter wirklich unangenehm.“ Für ein Dach hielt sie es eher für ungeeignet.  „Aber ich denke als Unterlage für Moos und Blätter in der Blattgrüne wäre es wohl doch nicht gänzlich untauglich. Was meinst du?“ Sie setzte ihre Pfote wieder ab und betrachtete, neugierig auf dessen Meinung, den blinden Kater. Er hatte auf jeden Fall Recht gehabt: Es hatte sich gelohnt, dass sich die beiden Katzen das Überbleibsel der Zweibeiner noch einmal genauer angesehen hatten. Francis war in Sachen Nestbau doch erfahrener als sie, gerade was die Reste der Aufrechtgeher betraf.

Angesprochen: @Amo (Francis) | Erwähnt: Franciiiine | Standort: altes Zweibeinernest, oben | #goodoldtimes


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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: [dorf] Zwischen Mauern    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyFr Mai 06, 2022 9:05 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


“Ich bin mir nicht sicher, ob es sich für einen solchen Zweck eignet“, gestand die Kätzin und schaute in die blassen Augen ihres Begleiters. „Ich kann ja mal schauen, ob ich es von der Decke herunter bekomme.“ Mit diesen Worten ging sie näher an den Beutelstoff heran, der an Ringen von der Metallstange hing. Es zeigte einen vergilbten Sandstrand mit ein paar Steinen und Muscheln. Die Zweibeiner hatten das Teil wohl einfach vergessen und nie vermisst - wie die Beutel, die sie im Wald gefunden hatte. Der Geruch erinnerte an das Material, aus denen dieser Holzoptik-Kasten in der unteren Ebene gemacht war. Nur wie konnte sie das Ding da herunter bekommen?
Wisty kauerte sich hin und kalkulierte, wie hoch sie springen musste, um den Stoff herunter reißen zu können. Dann sprang sie, fuhr die Krallen aus und versuchte den Vorhang zu schnappen, eine Pfote auf der Vorderseite und eine auf der Rückseite. Doch ihre Pfoten fanden keinen Halt, das leichte Material machte ein raschelndes Geräusch durch ihren verursachten Luftstrom und so landete sie ergebnislos wieder auf dem kalten Fliesenboden. Der Pflanzenkatze entfuhr ein unzufriedenes „Mäusedung“. Doch im Kampf gegen den Stoff würde sie sich so schnell nicht geschlagen geben. Vielleicht hatte Francis ja doch recht: Was für die Zweibeiner nicht von Bedeutung gewesen war, sodass es zurück gelassen wurde, es könnte ja vielleicht für den Clan nützlich sein. Wisty blickte erneut gen Himmel und analysierte genauer die Ringe, an denen der Vorhang hing. Ob sie die Dinger aufsprengen konnte? Nein, dazu war es zu kalt in diesem Raum, die Äste würde niemals stark genug werden. Oder konnte ihr der Steinkater vielleicht zur Hilfe kommen?
Sie drehte sich zu Francis um. „Das olle Ding hängt an Ringen fest und ich bekomme den Stoff nicht zu fassen. Kannst du mir vielleicht helfen? Den Vorhang festhalten, sodass ich ihn herunter gerissen bekomme oder so ähnlich? Dann könnten wir schauen, ob wir ihn für das Lager nutzen können.“ Dann konnte der Kater im gleichen Aufwasch beurteilen, ob sie das gebrauchen konnten.

Angesprochen: @Amo (Francis) | Erwähnt: Franciiiine | Standort: altes Zweibeinernest, oben | #goodoldtimes


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Solanacea

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Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


Auf Francis' "Nur zu" hin begann Wisty die hölzernen Stufen zu erklimmen. Die Pelzlosen waren akkurat gewesen, das musste sie ihnen lassen. Aber so gleichmäßig wie die Stufen waren, so unnatürlich waren sie auch. Immerhin gab es in der Natur keine solche Symmetrie. Kein Baum hatte regelmäßig wachsende Äste, kein Fliegenpilz hatte die Punkte in gleichen Abständen auf seinem Schirm verteilt und kein Stein glich dem Anderen. Aber hier zwischen diesen Mauern war alles anders. Die Zweibeiner wollten wohl wirklich in allem den Gott spielen und sich so ihre eigene kleine Welt zusammen bauen oder?
Die sandfarbige Kätzin erreichte das obere Ende der Treppe dicht gefolgt vom Steinkater. Ihm waren die regelmäßigen Stufen offenbar zugute gekommen. Verständlich – so musste er nicht jedes Mal die Höhe neu abschätzen, da er die Stufen nicht erkennen konnte. Wie es wohl gewesen wäre, wenn sie ihr Augenlicht hätte einbüßen müssen? Sie konnte ja nicht jedes Mal Wurzeln schlagen, um ihre Umgebung erkennen zu können. Doch jetzt war wohl kaum der richtige Augenblick, um weiter darüber nachzudenken was gewesen wäre, wenn. Wisty und Francis blickten auf einen langen Gang. Mehrere dieser hölzernen Wände waren zu sehen und offenbar führte jede in einen anderen Raum und bot damit eine Chance auf Nestmaterial. Der blinde Kater ließ der Pflanzenkatze die Qual der Wahl. Interessiert betrachtete sie jede einzelne Tür. Welche sollte sie nehmen? Die Versuchung war groß gleich die Nächstgelegene zu wählen, doch diese schien verschlossen. Es war zumindest kein Spalt erkennbar. Wie sollten sie beide diese nur geöffnet bekommen?
„Wir nehmen die nächste Tür links“, entschied die Blauregen-Katze und setzte sich in Bewegung. Sie war nicht verschlossen und nur angelehnt, sodass sich die beiden Katzen problemlos durch den Türspalt schlängeln konnten. Der Untergrund änderte sich von hölzernen Dielen zu eisig kalten Fliesen und die Kätzin erschauderte durch die Kälte an ihren Pfoten. Hell war es hier drinnen, ihre Augen brauchten einen Moment, um sich an das helle Licht hier zu gewöhnen. Dann schaute sie sich um: Das verglaste Loch in der Wand war zerbrochen und ein paar Steine lagen auf dem grauen Boden. Anscheinend hatte es jemand eingeschlagen und nun fielen Schneeflocken in den Raum und die Kälte vereiste die Fliesen am Fenster, verwandelte sie in eine Eisbahn. Links neben der Tür war über ihr eine große Schüssel an der Wand angebracht und silberne Schläuche wanden sich wie Schlangen daran herunter und verschwanden in den grauweißen Fliesen der Mauer. Wofür hatten die Zweibeiner denn so einen Raum gebraucht? In der Ecke war ein kleines Podest und ein kleines Gitter war darin eingelassen. Darüber hing an einer eisernen Stange ein alter Vorhang. Aber anders als der rote Kasten, sah der Stoff nicht weich aus, sondern erinnerte eher an so einen Beutel, in dem die Zweibeiner ihr Essen nach Hause trugen. Mittlerweile hatte sie so etwas auch schon im Wald entdecken können. So beeindruckend ihre Bauten auch waren, die Aufrechtgeher waren scheinbar echte Mäusehirne, wenn es um das Aufpassen auf ihre eigenen Sachen ging. Sonst würde doch nicht ständig was von ihnen liegen bleiben?
„Das war wohl ein Satz mit X... Der Stoff, der dort von der Decke hängt, sieht aus wie diese Beutel, mit denen die Pelzlosen ihr Essen in ihre Bauten bringen“, erklärte Wisty ihrer Begleitung den Anblick des alten Duschvorhangs.

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Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams Alt1010Thema: [dorf] Zwischen Mauern
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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: [dorf] Zwischen Mauern    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyDo Apr 28, 2022 3:24 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


Ja, es waren wieder nur ein paar eckige Objekte in einem kantigen Raum zwischen geraden glatten Mauern gewesen, die sie in diesem Raum gefunden hatten.
Wisty schaute erneut nach oben, um die Höhe einzuschätzen. Diese Gerätschaften auf dem vermeintlichen Dach sahen nicht so aus, als würde man daneben etwas Weiches stellen. In diesem Bereich war von dem gesuchten Flausch ebenfalls keine Spur. „Du hast also auch das Gefühl, dass wir hier nicht mehr fündig werden“, sagte sie feststellend. „Dann gehen wir uns weiter umsehen.“
Die Kätzin folgte Francis und sie gelangten in einen leeren Raum. Die Wände waren kahl und gräulich und der Boden von Staub verschmutzt, sodass sich der eigentliche Untergrund schon nicht mehr erkennen ließ. Es war zugig hier und kalt. Die Pflanzenkatze stellte ihr Fell ein bisschen auf, um sich dagegen zu wehren. Sie schaute sich um und erkannte, dass die eine durchsichtige Mauer zerbrochen war. Schnee fiel von draußen herein. Die Wand musste schon länger kaputt sein, da halb verrottete Blätter und feine Zweige durch den Windzug über den Boden des leeren Raums tanzten. Wieder eine Fehlanzeige, was Material für den Nestbau anging. Wisty stieß einen resignierten Seufzer aus. Wenn das so weiter ging, hätten sie ergebnislos Zeit verschwendet und würden mit leeren Pfoten zu den anderen Clanmitgliedern zurück kommen. Sie drehte sich zu dem Erdkater um, der sich bereits aufmachte, diesen Raum wieder zu verlassen. Schnellen Schrittes folgte sie ihm.
Im vierten Raum wurde es wieder etwas interessanter für die beiden Katzen. Vor ihnen lag ein Weg nach oben, in die nächste Etage wie Francis ihr erklärte. Fasziniert betrachtete sie die Stufen, die die Treppe bildeten. Sie waren eckig – wie so viele andere Dinge in diesem Zweibeinernest. Aber sie waren aus echtem Holz, der Geruch war unverkennbar. Dennoch verzog Wisty etwas das kleine Gesicht. Wie viele Bäume hatten wohl für dieses Gebilde den Tod finden müssen? Warum waren die Pelzlosen so besessen vom Herz der Bäume? Wie der vorletzte Raum gezeigt hatte, konnten sie doch auch aus totem Material Dinge erschaffen, die wie echte Natur aussahen. Oder sie konnten Steine nehmen, die lebten wenigstens nicht.
Die Blauregen-Katze schaute ihre Begleitung an. „Wollen wir die nächste Ebene erkunden?“ Sie stieg schon einmal auf die erste Stufe der hölzernen Treppe, wartete dann aber noch auf den König der Steine.

Angesprochen: @Amo (Francis) | Erwähnt: Franciiiine, Clanmitglieder | Standort: altes Zweibeinernest | #goodoldtimes


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Solanacea

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: [dorf] Zwischen Mauern    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyDi Apr 26, 2022 9:00 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


„Was du so alles gesehen hast“, murmelte die sandfarbige Kätzin. Insgeheim staunte sie aber nicht schlecht, dass Francis mit seiner Fähigkeit so viel bereits beim Betreten der Mauern hatte sehen können. In der Hinsicht war er ihr wohl einfach überlegen, auch wenn seine Fähigkeit und ihre dort ein paar Parallelen aufwiesen. Immerhin konnte Wisty mit ihrem Blauregen so auch im Wald die Umgebung untersuchen – vorausgesetzt sie wurzelte am Boden fest.
Die Pflanzenkatze besah sich das eigenartige Teil noch einmal von oben bis unten, um es ihrer Begleitung halbwegs anschaulich beschreiben zu können: „Es ist eckig, höher und viel, viel breiter als der rote Kasten von vorhin. An den Seiten scheint es sogar bis fast an die Grenze dieser Mauern zu reichen. Und es sieht aus wie das Innenleben eines frisch gefällten Baumes. Aber wie man riechen kann, ist es keiner. Die Oberfläche ist glatt, aber nicht rutschig wie Eis. Weiter oben schauen ein paar dunkle Stangen ein Stück weit heraus und verschwinden dann wieder in diesem merkwürdigen Material. Es ist, als könnte man daran hinaufklettern, aber dafür ist es zu weit oben. Und die Oberseite hat auch eine Art Dach. Es ist steingrau.“ Keine Ahnung, ob der Steinkater etwas mit ihrer Beschreibung anfangen konnte oder ob sie damit gerade mehr Verwirrung stiftete, als dass es half. Ein bisschen kam sie sich auch vor wie ein dümmlicher Schüler, der seinem Mentor zum ersten Mal erklären musste, wie man was am Besten jagte.
„Auf dem Dach scheinen ein paar seltsame Geräte zu stehen.“ Wisty machte erneut einen langen Hals. „Soll ich mal schauen, was sich da oben befindet?“ Die Wahrscheinlichkeit, dass sie hier Material für den Nestbau fanden, war erschreckend gering. Dieser Ort hier wirkte viel zu kühl und ungemütlich – wie kalter Regen an einem Herbsttag. „Ich glaube allerdings nicht daran, dass wir hier in diesem Bereich finden, wonach wir suchen.“ Aber vielleicht finden wir ja etwas auf den anderen Ebenen. Gespannt war sie ja schon - wie damals, als sie das erste Mal von der Außenwelt gehört hatte, ohne überhaupt zu wissen, was eine Welt außerhalb des Labors überhaupt war.
Das Feuer der Abenteuerlust stieg in ihr auf und ihr Herz machte einen kleinen Sprung. Sie war neugierig, war gespannt, was sie und Francis hier wohl noch erwartete. Erst die vier Baumstämme mit Dach, die sie an sich schon eigenartig genug fand und dann noch diese verstörende Oberfläche, die aussah wie Holz, aber keins war… Welche Überraschungen wohl noch auf sie beide warteten?

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: [dorf] Zwischen Mauern    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyMo Apr 25, 2022 6:34 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


Vermutlich hatte Francis mit dieser Aussage recht. Jeder fand das, was er oder sie sein Eigenheim nannte, gerne sauber und ordentlich vor. Der alte Geruch der Zweibeiner und der viele Staub ließ vielmehr darauf schließen, dass sie hier sehr lange Zeit nicht mehr gewesen waren. Wisty verstand jedoch nicht, warum die Pelzlosen den Kasten zurück gelassen hatten, wenn sie sich doch so häufig darauf aufgehalten hatten.
Nachdem der Erdkater wieder festen Boden unter den Pfoten hatte, ließ die Pflanzenkatze die Ästlein langsam wieder zurück in ihr Brustfell wachsen. Dank der Grundwärme zwischen den Mauern brachen sie nicht ab, sondern schauten einfach einen kleines bisschen stärker aus ihrem Pelz hervor. Zu dieser Jahreszeit sah ihr Fell immer so trist und farblos aus. Wann wohl endlich der Frühling begann? Sie konnte den Duft des Blauregens in ihrem Fell schon fast riechen, als sie daran dachte, dass die blauvioletten Blüten das erste Anzeichen der neuen Jahreszeit war. Aber bis dahin würde es bestimmt noch dauern, so kalt wie es zurzeit noch draußen war. Und auch das Schneegestöber ließ den Gedanken an das Frühjahr in weite Ferne rücken.
„Mehrere Ebenen?“ Die sandfarbige Kätzin klang skeptisch und schaute Francis auch genauso an. Dass die Mauern hier immens waren, hatte man schon von außen sehen können, aber wie waren die Zweibeiner denn dazu in der Lage so weit in die Höhe zu bauen? Sie selbst brauchte eine Art Rankhilfe, aber etwas dergleichen konnte sie hier zwischen den Steinmauern nicht ausmachen. Ihre blinde Begleitung sah mit seiner Kraft schlichtweg mehr als sie mit ihren funktionierenden Augen.
Wachsam folgte sie dem braunen Kater durch die nächste Holzwand. Sie war schon weit genug geöffnet, sodass man direkt hindurch gehen konnte. Fasziniert und irritiert zugleich besah sie sich diese weitere Welt, die sich ihnen soeben aufgetan hatte:
Die Mauern waren nicht steingrau – im Gegenteil, es war nicht einmal ein Stein  erkennbar. Vielmehr sah es aus, als hätte Jemand feinen Kies von einem Seeufer genommen und daran geklebt, so rau wirkte es. Noch dazu hatte es die Farbe von Sand. Ein wirklich sonderbares Bild, was sich da ergab. In der Mitte dieser neuen Welt stand ein Konstrukt wie bei dem roten Kasten eben. Es war allerdings viel höher als das von vorhin und die Bäume, die das Dach hielten, waren weiß. Wisty ging weiter in den Raum hinein. Eine der Kiesmauern wurde von einem großen eckigen Gebilde eingenommen. Neugierig ging sie darauf zu. Es sah aus wie Holz. Aber es roch nicht wie welches und im Licht schien es sich wie die Oberfläche eines Teichs zu spiegeln. „Was ist das hier?“, murmelte die Kätzin und fasste mit der Pfote an die glänzende Holzoberfläche, die offenbar keine war. Sie stellte sich auf die Hinterpfoten, um einen besseren Blick für das zu bekommen, was oben auf dem Gebilde stand. Es waren zwei seltsame Gerätschaften – aber sie sahen nicht aus wie jene im Labor. Sie blickte wieder auf ihre Vorderpfoten. Dieses Gebilde war glatt, aber nicht wie Eis. Immerhin rutschte sie nicht daran ab. Aber lebendig ist es auch nicht gewesen. Es war kein Baum, war auch nie einer gewesen. „Die Pelzlosen sind sonderbare Wesen. Sie erschaffen Katzen mit besonderen Kräften und Holz, das aussieht wie welches, aber keins ist.“b Damit nahm sie die Pfoten wieder von dem falschen Baum und streunte weiter durch diesen merkwürdigen Raum.

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Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


“Auf dem Kasten?“ Wisty beschaute sich das Ding, auf dem sie stand nochmal genauer. Es war so rot wie eine reife Erdbeere, war da die Farbe nicht schon abschreckend genug, um Nagetiere oder andere Feinde abzuhalten?
Fast im gleichen Moment sprang Francis dann auch schon auf dieses Teil, das Zweibeiner einst benutzt hatten. Es schaute unbeholfen aus, wie er da einen Satz drauf machte. Ungeschickt landete er letztendlich neben ihr und fiel auf die Schnauze. Die sandfarbige Katze legte fragend den Kopf schief. Verletzt hatte er sich dabei bestimmt nicht, immerhin war der Untergrund weich wie eine Wattewolke.  Das bestätigte ihr auch ihre Begleitung, während er sich wieder aufrichtete. Ein Nieser und einen ordentlichen Schüttler später fragte der Erdkater dann mürrisch, ob sie einen Teil davon für den Nestbau gebrauchen konnten. „Bei dem Staub wage ich das schon etwas anzuzweifeln“, gestand die Kätzin. Junge und Alte würden darin schlafen. Bei dem Schmutz würden sie doch mehr niesen, als sich auszuruhen…
Wisty beobachtete, wie Francis beim Gehen die Krallen in das rote Ungetüm schlug. Sie schlussfolgerte daraus, dass er auf dem Untergrund vermutlich so gut wie gar nichts sehen konnte. Immerhin wirkte seine Kraft über Gestein. „Bist du denn überzeugt von dem Teil?“, fragte sie ihn, betrachtete aber erneut die Umgebung. Ihr gefiel der Ort nicht, weil er außer tote Bäume nichts an Natur enthielt. Aber er war trocken und geschützt. Der Gedanke, dass sie das Lager auch hier zwischen den Mauern aufschlagen könnten, kam ihr. Hier kämen keine Dachse oder Füchse hinein. Und er wäre groß genug für alle. Aber er erinnerte irgendwo auch an die vier Mauern, die das Labor bildeten. Und einige im Clan würden diesen Abschnitt ihres Lebens bestimmt gerne hinter sich lassen. Für einen Wimpernschlag tauchte ihre Ziehmutter Salem vor ihrem inneren Auge auf. Wie es ihr wohl ging? Ob sie noch unter den Lebenden weilte?
Die Pflanzenkatze schüttelte den Kopf trat den Untergrund mit ihren Füßen. „Es ist weich, aber wir sollten uns weiter umsehen.“ Um Francis eine weitere Blamage zu ersparen, sprang sie vom  Sofa und ließ sich auf dem kalten Boden nieder. Ein kleiner Schauer lief ihr über den Rücken. War das unangenehm kalt am Bauch! Aus ihrem Brustfell ließ sie ein paar dickere Äste wachsen, die sich an der Kante des Kastens versuchten festzuhalten und letztendlich leicht in die rote Oberfläche stachen. „Ich habe dir eine kleine Brücke errichtet, wenn du von dem Kasten wieder herunter möchtest. Wenn du auf Höhe meiner Stimme bist, musst du nur die Ästlein vorsichtig heruntergehen. Aber pass’ auf – am unteren Ende sitze ich“, sagte sie ruhig zu ihm.

Angesprochen: @Amo (Francis) | Erwähnt: Franciiiine, Salem | Standort: altes Zweibeinernest | #goodoldtimes


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Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


Wisty und Mephisto durften jetzt wirklich keinen Fehler mehr machen. Diese letzten Momente der Jagd waren möglicherweise entscheidend. Und sie wollte ihrem älteren Begleiter zeigen, dass der Beutefang keine hohe Kunst war, die man jahrelang einstudieren musste, um für den Clan eine Hilfe zu sein. Die sandfarbige Kätzin warf einen kurzen Blick auf den grauen Kater. Dafür, dass er einen deutlich größeren Körper hatte als sie, ahmte er ihre Haltung recht gut nach. Es war an manchen Stellen verbesserungswürdig, weil es etwas unbeholfen und unbequem aussah, aber es würde reichen, um ein paar Mäuse zu fangen.
Der Schnee fiel munter weiter auf die beiden Katzen hinab. Flocken verfingen sich in Wistys feinem Fell, schmolzen durch ihre Körperwärme an und hinterließen feine Tropfen auf den Haaren. Die Blauregen-Katze hielt wieder inne und schnupperte. Die Beute würde sich bei dieser Witterung garantiert noch länger in ihrem Bau verstecken. Sie mussten sie wohl oder übel heraus scheuchen. Die Pflanzenkatze erinnerte sich noch einmal an eine Lektion aus ihrer Zeit als Schüler: Mäuse spürten einen durch den Boden näher kommen, während Kaninchen ein Annähern riechen konnten. So gesehen hatte Mephisto eventuell Glück: Wenn die Piepser die beiden Katzen durch die Erde spüren konnten wie Wisty den älteren Kater vorhin wie durch einen Vorhang betrachten konnte, könnte er sich von der anderen Seite des kleinen Mäuselochs anschleichen und sie so zu der Kätzin scheuchen. Sie würden bei ihr aus dem Boden fliehen und sie beide könnten sie packen. Entweder bei dem älteren Kater fänden sich ein paar Irrläufer oder er sprang mit einem großen Satz zu ihr hin und packte ein paar Nager. Damit wäre der vom Schnee bedeckte Boden ein großer Vorteil für ihren Jagderfolg. Aber man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben oder wie war das? Immerhin gab es gerade ganz schön viele Faktoren in dieser Taktik, die auch zum Misserfolg führen würden.
Aber wer nicht wagte, der nicht gewann.
Mit einem Zucken des Schweifs forderte sie Mephisto auf, auf die andere Seite des Verstecks zu schleichen und zeigte in die Richtung, aus der sie eine weitere Duftspur erahnen konnte, wenn sie flehmte. Sie schaute ihn ermunternd an.

Angesprochen: Mephisto [@Tae] | Erwähnt: Mäuse, Angesprochene | Standort: Waldstück #goodoldtimes



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Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


„Oh… Ich bitte um Entschuldigung.“ Wisty hatte in dem Moment einfach nicht bedacht, dass Francis ja blind war. Seine Blindheit wurde auch nochmal davon unterstrichen, dass er um eine Fuchslänge an ihr vorbei zu blicken schien – wenn er denn sehen könnte – und mit dem Schweif vor seinen hellen Augen herum fuchtelte.
„Gut, also… das sind vier eckig geformte Baumstämme, auf die man ein flaches Holzdach gesetzt hat“, begann sie dem Kater das eigenartige Objekt zu beschreiben, unter dem sie eben hindurch gegangen war. „Das Dach ist etwas dünneres Holz.“ Auf die Idee, dass es sich dabei um einen Tisch handeln könnte, kam sie nicht. Den einzigen Tisch, den sie je in ihrem Leben gesehen hatte, war der Labortisch gewesen. Aber das war zum Einen einige Monde her und zum Anderen hatte sie den nur auf Höhe eines Zweibeiners gesehen. Noch dazu hatten dort so eigenartige andere Gerätschaften drauf gestanden, dass sie den Rest verständlicherweise eher weniger beachtet hatte.
Ihre Nase begann von dem aufgewirbelten Staub mehr und mehr zu kribbeln und die Blauregen-Katze musste niesen. Solche Luft war sie gar nicht gewöhnt. Draußen war immer eine gewisse Luftfeuchtigkeit vorhanden und im Wald war es nie so trocken gewesen, dass der Boden so staubtrocken hätte sein können.
Ein anderes Objekt fiel nun in ihr Blickfeld. Es stand hinter dem Holzding und machte einen weichen Eindruck auf die Kätzin. Wie kurios. Interessiert ging Wisty darauf zu. „Und hier steht so ein roter breiter Kasten. Er hat einen Umriss aus Metall und das Rot sieht irgendwie weich aus.“ Sie warf einen kurzen Blick durch den schmalen Spalt, der zwischen Steinboden und Kasten lag. Darunter hätten sich perfekt Mäuse verstecken können. Stattdessen fand sie dort nur Bälle aus Staub und Dreck. „Unter den Kasten passt keine Katze. Aber kleine Beutetiere wie Nager könnten darunter Unterschlupf finden“, beschrieb sie ihm den Spalt genauer. Die Pflanzenkatze machte einen langen Hals und begutachtete die Oberseite des Kastens. Sie zögerte noch einen Augenblick, doch dann sprang sie darauf. Ihre Pfoten versanken in der weichen Oberfläche und Staub stob empor. Wisty unterdrückte einen erneuten Nieser. Als sich der Schmutz etwas gelegt hatte, schärfte die Kätzin ihre Sinne. Die Schale roch stark nach Zweibeinern, aber der Geruch war genauso alt wie schon beim Betreten der Mauern. „Dem Geruch nach haben sich die Aufrechtgeher hier häufiger aufgehalten.“ Sie bewegte ihre Pfoten vorsichtig auf dem Untergrund, um nicht noch mehr Staub aufzuwirbeln. Mit jeder Bewegung gab er etwas unter ihren Pfoten nach. Bequem war es ja schon irgendwie... „Der Kasten ist weich.“ Die Blauregen-Katze blickte von dem breiten Klotz herunter auf Francis. „Möchtest du dir auch mal ein Bild von dem Material machen und hier hinauf kommen?“ Sie schaute sich den großen Raum zwischen den Mauern von hier oben einmal an. In was für einer sonderbaren neuen Welt waren sie hier nur gelandet? Wisty ließ die neue Perspektive erst einmal auf sich wirken. Langsam machte sich Aufregung in ihr breit. Was sie wohl noch für verrückte Objekte erwarteten?

Angesprochen: @Amo (Francis) | Erwähnt: Franciiiine | Standort: altes Zweibeinernest | #goodoldtimes


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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: [dorf] Zwischen Mauern    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptySa Apr 23, 2022 10:42 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."

In der Hinsicht hatte Francis recht: Es schadete definitiv nicht zwischen den großen grauen Mauern zu suchen. Denn wie er sagte: Regen und Schnee schienen durch das Dach abgehalten zu werden. Mehr als vergeblich darin zu suchen, konnten sie doch nicht oder?
"Wenn es dir hilft, könnte ich das tun", antwortete Wisty auf den Kommentar des Katers, dass sie ihm ja die Farben in dem Zweibeinernest beschreiben könnte. Dann erhob sich der blinde Kater auch schon wieder, sprang auf die Stufe und drückte mit seinem Kopf gegen die große dunkle Holzwand. Sie öffnete sich einen Spalt und der Kater ging hindurch. Zögerlich folgte die Blauregen-Katze ihrem Begleiter und kam neben ihm zum Stehen.
Der Boden unter ihren Pfoten war aus kaltem, hellem Stein. Wie hatten sie den so eckig machen können? Fahles Licht fiel durch die von außen mit Efeu bewachsenen Löcher in den Mauern und tauchte das dunkle Nest in eine fremdartige Atmosphäre. Es wirkte etwas grünlich, aber den Farben der Blattgrüne kam es nicht im Ansatz nahe. Hinter ihr zog die kalte Luft durch den Holzspalt und stellte Wisty das sandfarbige Fell am Rücken auf. "Was ist das hier?", fragte sie leise - wenn auch eher zu sich selbst. Sie schnupperte die Luft. Sie konnte einen Hauch Zweibeiner wahrnehmen, aber er war so alt, dass man sich keine Sorgen zu machen brauchte. Es roch alt und trocken, vielleicht sogar etwas staubig. Auf jeden Fall ein ganz anderer Geruch als im Labor oder im Wald. Aber sonderlich mehr als das kannte Wisty auch nicht. Langsam setzte sie eine Pfote vor die Andere und erkundete diese fremde Welt, die sie und Francis soeben betreten hatten. "Hast du so etwas schon einmal gesehen?", fragte sie ihn mit einem Blick auf diese eigenartige Holzbaute. Sie bestand aus vier eckig geformten Baumstämmen mit einem flachen Holzdach. Wofür vermochten Zweibeiner das nur genutzt haben? Die Pflanzenkatze konnte sich keinen ersichtlichen Grund für so etwas vorstellen. Und dafür mussten Bäume ihr Leben lassen... Die Pelzlosen waren seltsame Wesen, die umso merkwürdigere Dinge taten. Skeptisch ging sie darunter hindurch, wirbelte etwas Staub auf und wischte ein paar Spinnenweben mit ihrem Schweif fort.

Angesprochen: @Amo (Francis) | Erwähnt: Franciiiine | Standort: altes Zweibeinernest | #goodoldtimes


Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams Alt1010Thema: 1 [Ankunft im Dorf - Marktplatz] Hauptszene Clan
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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: 1 [Ankunft im Dorf - Marktplatz] Hauptszene Clan    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyDo Apr 21, 2022 6:34 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."

Wisty beobachtete Francis dabei, wie er Farnwispern einverstanden zunickte und sich ihr dann zuwandte. Sie hätte sich zwar über weitere Unterstützung gefreut, aber sie konnten bestimmt auch ohne ihn diese Aufgabe bewältigen. "Sieht so aus", antwortete die sandfarbige Katze und erhob sich wieder. Also waren es nur sie und der grau-braune Kater. Nachdenklich schaute sie sich um. Wo sollten sie hier Material für das Nest finden? Diese Frage wurde ihr aber kurzerhand von ihrer Begleitung beantwortet. Er lief zumindest einfach los. Skeptisch folgte sie Francis. "Bist du dir sicher, dass wir dort fündig werden?" Die Blauregen-Katze betrachtete die kalten Mauern, auf die sie zu gingen. Sie konnte sich nicht vorstellen hinter diesen grauen Ungeheuern auch nur ansatzweise geeignetes Material zu finden. Von innen musste es doch genauso aussehen wie von außen. Als Vergleich hatte sie allerdings auch nur das Labor und dort war es immer kalt und grau und die Zweibeiner dort waren immer weiß gekleidet gewesen.
Die Skepsis stand ihr immer noch ins Gesicht geschrieben als sie letzten Endes vor dem Eingang einer Zweibeinerbaute standen. Wisty blickte nach oben. Der Stein bildete keinen sonderlich großen Kontrast zu dem weißgrauen Himmel, aus dem die Schneeflocken fielen. Wie sehr wünschte sie sich jetzt gerade die Blattgrüne zurück. Dann gäbe es immerhin einen Farbtupfer in dem Bild, das sich gerade bot.
"Kannst du in der Baute überhaupt sehen?" Die Kätzin fragte frei heraus. Ihr war bewusst, dass sie darin ihre Fähigkeit nicht sonderlich gut einsetzen konnte und soweit sie wusste, benötigte Francis ebenfalls normalen Boden unter den Pfoten.
Sie betrachtete den Eingang genauer. Ein bisschen interessiert war sie ja schon und da drinnen schien es trocken und windgeschützt zu sein. Und die kalte Luft brannte noch immer in ihren Wunden.
Ihr skeptischer Blick wandelte sich nach und nach in Neugierde um und wischte die Müdigkeit in ihren Gliedern fort. Vielleicht war sie doch etwas voreingenommen.
"Wollen wir rein gehen?"

Angesprochen: @Amo (Francis) | Erwähnt: Farnwispern | Standort: Marktplatz, von Gruppe entfernt | #goodoldtimes



Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams Alt1010Thema: DORF: Maus, Vogel, Stein
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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: DORF: Maus, Vogel, Stein    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyDo Apr 21, 2022 11:31 am
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


„Das werden wir sehen“, entgegnete Wisty nur amüsiert. Sie dachte nicht im Traum daran ihre Worte zu bereuen. Was sie sagte, das meinte sie auch so. In jeder Katze steckte ein Jäger. Ob nun besonders talentiert oder nicht, musste sich zwar zeigen, aber ein Grunderfolg war garantiert vorhanden. Es fing doch schon bei den Kleinen an, die den Schweifen der Älteren hinterher jagten. Die Kätzin dachte für einen Moment an die Neulinge des Clans und dass es dank der einen Kätzin, Baltic war ihr Name – wenn sie sich richtig erinnerte - bald Nachwuchs geben würde. Im Hinblick auf die Blattleere und das zerstörte Lager mit einem Umzug in das Dorf konnten die Umstände für eine Geburt kaum unglücklicher sein. Wie viele Jungen mochten es wohl werden?
Während Wisty da so kauerte und mit ihrem Blauregen den Boden abhörte, vernahm sie von ihrer Begleitung ein fragendes „Wir?“ Die sandfarbige Kätzin sprach immer in der Wir-Form, wenn sie ihre Fähigkeit auf diese Weise einsetzte. Auf das Warum hatte sie keine Antwort gefunden oder woher es kam. Vielleicht war es einfach nur ein kleiner Nebeneffekt  durch die Anwendung ihrer Kraft. Oder nutzte der Wald ihre Verbindung mit dem Waldboden als Möglichkeit, um mit der Außenwelt zu reden? Diente sie als eine Art Medium? Es würde vermutlich niemals eine Antwort darauf geben.
Die beiden Katzen schlichen los. Ein Jammer ist das. Ein paar Kaninchen wären eine gute Beute gewesen. Aber das Risiko für Füchse oder gar Dachse war an dieser Stelle einfach zu groß gewesen und wenn Mephisto so ungeübt war, wie er sagte, wäre das Erjagen auch ein Abenteuer gewesen.
„Versprochen.“ Wisty würde ihr Wort halten. Wenn sie zurück kamen, würde sie ihm erklären, was sie da gerade mit ihrer Fähigkeit gemacht hatte. Es war für sie manchmal selbstverständlich, dass sie aus dem Labor stammte. Immerhin wuchs aus ihrem Fell eine auffallend blaue Blume, die man im Frühling schon sehen und riechen konnte. Und selbst in der Blattleere waren die kahlen Zweige sichtbar.
Die Blauregen-Katze hielt inne und hielt ihre Nase in die kalte Luft. Bei dem Wetter waren die Gerüche schwerer zu verfolgen, also öffnete sie noch zusätzlich ihren Mund ein Stück, um die eventuelle Fährte etwas besser wahrnehmen zu können. „Riechst du das?“ Sie blickte in die Richtung, aus der sie den Ursprung vermutete. „Mäuse.“ Wisty setzte sich wieder in Bewegung, wieder leicht und leise wie ein Blatt im Wind. Sie kamen aus einer günstigen Richtung. Wenn sie ruhig genug blieben, würde die Beute sie erst sehr spät wahrnehmen und dann gab es wahrscheinlich keinen Ausweg mehr für die kleinen Wesen. Vielleicht erwischten sie ja sogar mehrere auf einmal. Das wäre ein Traum.

Angesprochen: Mephisto [@Tae] | Erwähnt: Baltic | Standort: Waldstück #goodoldtimes



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Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


Die Aussage des grauen Katers war berechtigt gewesen, denn das Wetter draußen verlangte wirklich nach einem dichten Winterpelz. Das feine Fell trotzte zwar tapfer dem Wind, aber je mehr Schnee darauf fiel, desto weniger widerstandsfähig schien es auf Dauer zu werden. Hoffentlich konnten sie in den geschützteren Teilen des Waldes dem Schnee entgehen, sonst würde sie nass bis auf die Knochen zurück kommen…
„Es ist in Ordnung. Ich war selbst in Gedanken“, erwiderte Wisty und lächelte leicht zurück. Vermutlich war sie zwar etwas anders in Gedanken versunken gewesen als er, aber letztendlich hatten beide geschwiegen. Mephisto war eine angenehme Gesellschaft. Er redete, aber ohne aufdringlich zu sein. Sie schätzte die Ruhe, die von ihm ausging.
Die Kätzin lauschte der Erzählung des älteren Katers. „Das klingt furchtbar.“ Eine Krankheit, die keiner aufhalten konnte, klang nach einer wahrlich schrecklichen Vorstellung. Sie konnte sich das Gefühl der Machtlosigkeit zwar nicht richtig nachempfinden, aber sie konnte es sich ausmalen. Wisty kannte es in ähnlicher Form, verglich es zumindest damit: Dazustehen und dem Schrecken zu zuschauen, während man selbst regungslos und bewegungsunfähig war.
Die Kätzin hielt dem ernsten Blick des Katers stand und hörte sich das Ende der Geschichte an. Ja, das klang nach der Anführerin wie sie sie kennengelernt hatte – selbstlos. Es war bewundernswert, wie viel sie für den Clan gegeben hatte. Dafür war sie letzten Endes auch gegangen; für den Clan. Thunder hatte etwas gehabt, wofür es sich zu kämpfen lohnte und hatte gezeigt, dass es richtig war sich für Andere einzusetzen. Auch wenn man dafür mit dem Leben bezahlen musste.
„Danke.“

Auf Wistys Frage hin, lachte Mephisto nur leise auf und schüttelte mit dem Kopf. "Ich vertraue dir mehr als mir. Sollte ich einmal eine Maus erlegt haben, so war diese blind und taub." Die sandfarbige Kätzin schmunzelte über diese Aussage. „Weißt du, was ich glaube? Ich glaube du redest dich schlechter, als du bist. In jeder Katze steckt ein Jäger, man muss ihn nur in sich entdecken.“ Bis sie die Freiheit erlangt hatte, hatte sie selbst noch nie richtig gejagt. Was denn auch? Wie denn auch? Wer hätte es ihr im Labor auch anständig zeigen können? In dem Nest der Irren… Daher kannte die Blauregen-Katze auch nur ihre eigene Jagdstrategie: Sie machte sich noch etwas kleiner, als sie ohnehin schon war, kauerte sich etwas nieder. Ein zartes Ästchen wuchs aus ihrem Brustfell und zielte wie eine Speerspitze in den gefrorenen Boden, schlug Wurzeln. Ein Gefühl der Verbundenheit machte sich in ihr breit und sie schloss die Augen. Sie konnte spüren, wie Mephisto auf der Schneedecke stand. Wie durch einen dichten Vorhang sah sie ihn vor ihrem inneren Auge dastehen. Sie fühlte die Bäume um sich herum, die Vögel, die hoch oben Schutz gesucht hatten und die Eulen, die in vereinzelten Baumhöhlen hockten. Die schaute weiter. Irgendwo in der Ferne spürte sie einen Herzschlag – nein, mehrere. Ein Kaninchenbau? „Wir sehen einen Bau“, murmelte sie leise vor sich hin. Sie suchte weiter, bemerkte, dass sich noch größere Herzschläge in dem unterirdischen System befanden. Nein, das schien größer als ein Kaninchen zu sein – ein Fuchs vielleicht. Wisty blickte in eine andere Richtung, dann öffnete sie wieder die Augen. Das kleine Ästchen begann, sich wieder aus der Erde zurück zu ziehen, brach am oberen Teil an ihrem Brustfell dann aber ab, sodass ein im Boden steckendes Zweiglein zurück blieb. Die Kätzin seufzte und stand auf. „Ich habe einen Kaninchenbau gesehen, aber es ist zu riskant es dort zu versuchen. Es sind noch andere Tiere dort.“ Sie warf einen Blick in die Richtung, in der sie zuletzt geschaut hatte. „Ich konnte nicht viel weiter schauen, aber es bleibt nur dieser Weg. Gehen wir. Leise.“ Mit einem Zucken der Schweifspitze übernahm Wisty nun die Führung, schaute sich aber noch einmal zu dem grauen Kater um. „ Du kannst uns doch aus jeder Ecke dieses Waldstücks wieder heraus bringen oder?“ Nicht, dass sie sich während der Jagd verliefen. Denn bei dem Wetter war ihre Fähigkeit begrenzt, wie sie eben feststellen musste.
Die Sandfarbige verlagerte ihr Gewicht und machte sich leicht, setzte leise eine Pfote vor die Andere und lauschte. Sie flüsterte ihm zu: "Tu' es mir einfach gleich - leicht und leise. Wie ein Blatt, das durch den Wind getragen über den Boden schwebt."

Angesprochen: Mephisto [@Tae] | Erwähnt: Thunder | Standort: Waldstück



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Solanacea

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: DORF: Maus, Vogel, Stein    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyDi Apr 19, 2022 11:10 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


Die Miene des älteren Katers wandelte sich von müde zu nachdenklich und besorgt und tat diese Sorge auch kund. "Ich weiß nicht... um diese Stunde." Wisty konnte seine Bedenken nachvollziehen. Es war spät, das Schneetreiben hatte bedenklich zugenommen, kalt war es noch dazu und sie beide waren müde. Doch die Uhrzeit bot auch seine Vorteile: Feinde gingen zu dieser Stunde und bei dem Wetter sicherlich nirgendwo mehr hin, sie wären ungestört. Und die Chancen standen gut, dass auch andere Tiere bei dem Wetter lieber in ihrem Bau blieben, zusammen mit anderen Artgenossen. Sie mussten sie nur finden und das dürfte - vorausgesetzt es würde nicht zu kalt sein - keine große Schwierigkeit darstellen.
Letzten Endes willigte Mephisto aber ein, gestand ihr aber, dass seine Jagdfähigkeiten zu Wünschen übrig ließen. "Nichts ist unmöglich", erwiderte die sandfarbige Kätzin nur und folgte Mephisto aus dem Dorf hinaus. Dicke Flocken fielen vom Himmel und die kalte Umgebungsluft brannte erneut in ihren Wunden. Aber sie ignorierte das Gefühl und ging dem älteren Kater weiter hinterher, hinein in den dunklen Wald. Wisty spürte, wie sich der Boden unter ihren Pfoten veränderte, obwohl eine beachtliche Schneeschicht darauf lag. Der Wald ruhte, zugedeckt unter einen weißen Decke. Sie lauschte dem Ächzen der Bäume und dem Knacken der Äste in den Kronen. Als wollte es ihr und ihrer Begleitung etwas mitteilen - in einer Sprache, die beide Katzen nicht verstanden und nur deuten konnten.
Mephistos Worte ließen sie aufhorchen. Ja, wie fühlte sie sich mit dem, was heute vorgefallen ist? Die Blauregen-Katze schwieg zunächst, horchte in sich hinein. "Wir haben große Verluste zu beklagen", begann sie schließlich. "Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen soll. Unsere Anführerin ist fort, das Lager zerstört." Wisty fiel es schwer einen passenden Ausdruck für ihre Gefühle zu finden. Es fühlte sich an, als würde man durch einen Vorhang aus festem Stoff greifen wollen, wenn sie versuchte ihre Emotionen näher zu erläutern. Ja, ein gewisser Schmerz war vorhanden, das konnte sie nicht leugnen. Die Katze, die sie aufgenommen hatte, ihr ein neues Zuhause geschenkt hatte, war fort und mit ihr das Lager, das sie als ihre Heimat bezeichnen konnte. Es schmerzte sie, dass der unnatürliche Boden des Zweibeinerortes vorerst ihr neues Zuhause sein sollte, dass sie den weichen, erdigen Boden nicht unter ihren Ballen spüren konnte, wenn sie morgens aufstand. Dass der Wald nicht mehr direkt über sie wachte, sondern nur noch aus der Ferne...
Doch es war geschehen und daran ließ sich nichts ändern. Keine Katze dieser kleinen Welt hatte die Macht das wieder ungeschehen zu machen. Und kein Gefühl konnte etwas an dem rütteln, was heute passiert war.
"Es schmerzt", sagte sie schlussendlich, um Mephistos Frage zu beantworten. "Wie ist es mit dir?"
Wisty blieb langsam stehen. Der Schnee schien hier dank den dicken Ästen über ihnen nicht allzu tief zu sein, sodass hier eine geeignete Stelle war, um nach Beutetieren zu suchen - zumindest auf ihre Art. Über ihr hörte sie wieder die Kronen leise knacken unter dem Gewicht des Schnees. "Was meinst du: Sollen wir hier nach Beute suchen oder weitergehen?"

Angesprochen: Mephisto [@Tae] | Erwähnt: Thunder | Standort: im Lager → Waldstück



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Solanacea

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: DORF: Maus, Vogel, Stein    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptySo Apr 17, 2022 11:46 pm
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."


Das kurze Schläfchen hatte gut getan. Traumlos, aber nun wieder etwas ausgeruhter schlug Wisty die Augen auf. Dieser Geruch, der Untergrund - Die Realität hatte sie schnell wieder eingeholt. Also stand sie auf, streckte sich einmal ausgiebig und gähnte. Die Dunkelheit war bereits herein gebrochen und ein Blick in die Dunkelheit außerhalb des Lagers sagte ihr, dass das Schneetreiben von vorhin nur noch mehr zugenommen hatte. Der Boden unter ihren Pfoten fühlte sich kalt, leer und tot an. Ein leiser Seufzer entfuhr der Kätzin. Sie mochte die Zweibeinerbauten nicht sonderlich. Aber sie schützten zuverlässig vor dem Wetter außerhalb. Und genau dahin würde es gleich gehen: Die Beute, die sie mit Francis und Farnwispern erjagt hatte, war wieder so gut wie leer. Immerhin wurden damit erst die Ältesten und Verletzten versorgt. Wisty knurrte also langsam etwas der Magen. Sie wäre auch alleine losgegangen, um ein paar Tierchen zu erbeuten, aber sie kannte sich in diesem Gebiet absolut nicht aus. Zweibeinerorte hatte sie bisher nicht besucht. Sie brauchte jemanden, der sich hier in der Gegend auskannte. Die Blauregen-Katze schaute sich im Lager um. Mephisto fiel ihr ins Auge. Der Kater schien sich hier auszukennen. Immerhin hatte er Ba'alim eine ziemlich genaue Wegbeschreibung zu den Heilkräutern geben können. Vielleicht hatte er ja Zeit und konnte sie begleiten?
Wisty gesellte sich zu dem älteren Kater. "Hallo Mephisto", begrüßte sie ihn und setzte sich, legte ihren gepflegten Schweif über ihre Pfoten. "Ich wollte mich noch einmal auf Jagd begeben, bei dem Wetter wäre es aber nur allzu unklug alleine zu gehen. Und ich kenne mich hier nicht aus. Du scheinst hier allerdings bestens Bescheid zu wissen. Könntest du mich vielleicht begleiten? Ich wäre dir sehr dankbar." Erwartungsvoll schaute sie den grauen Kater an. Würde er ihr absagen?

Angesprochen: Mephisto [@Tae] | Erwähnt: Francis, Farnwispern, Ba'alim | Standort: im Lager



Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams Alt1010Thema: 1 [Ankunft im Dorf - Marktplatz] Hauptszene Clan
Solanacea

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Suchen in: Tag 7   Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyThema: 1 [Ankunft im Dorf - Marktplatz] Hauptszene Clan    Beiträge mit dem Tag wisteria auf Lost Dreams EmptyDi Apr 12, 2022 12:17 am
Wisty
Experiment 467 | Blauregen | #Wisteria

"Wir sind ein Teil des Waldes. Immer."

Wistys Körper fühlte sich müde an, die toten Zweige in ihrem Brustfell pieksten sie in den Hals und in die Vorderbeine und die Wunden, die sie davon getragen hatte, brannten leicht an der kalten Luft, die die Katzen umgab. Ausgerechnet jetzt musste es noch kalt obendrein werden.
Der Trupp kam ebenfalls zum Stehen, als der hoch gewachsene Kater - Dandelion - ruckartig Halt machte. Wisty blickte sich um, zupfte sich dabei den ein oder anderen toten Blauregen-Zweig aus dem langen Brustfell. Hier sollten sie unterkommen? Ja, sie war skeptisch - der unnatürliche Boden und die tristen Wände der Zweibeinerbauten erinnerten sie nur zu gut an das kalte Labor... Aber dieser Ort war eine willkommene Zuflucht für die Verletzten und alles war besser, als im Schneegestöber doch noch den Tod zu finden.
Dandelion wies die Katzen, die noch bei Kräften waren, an, um nach Nestmaterial, Beute und Kräutern zu suchen. Wisty betrachtete die anderen Katzen. Es war schön zu sehen, wie die kleine Calypso sich engagieren wollte und auch Shindan schien das zu bemerken und bot sich als Unterstützer an. Seine Körpersprache sprach für sich. Bevor sie ihren Blick weiter schweifen lassen konnte, vernahm sie ihren Namen hinter sich. Es war Francis, der sie ansprach. "Aber natürlich", erwiderte die sandfarbige Katze. Sie drehte sich zu ihm um und setzte sich zu ihm, bereit zum Aufbruch. Je schneller sie aufbrachen und fündig wurden, desto besser. Der Clan brauchte die Materialien. Wisty plusterte ihr Fell gegen die kalte Luft auf, damit die Wunden weniger brannten und wartete noch einen Moment ab, ob sich nicht doch noch das ein oder andere Clanmitglied ihrem Trupp anschließen wollte. Ihr Blick traf kurzzeitig den von Yamraiha.

Angesprochen: @Amo (Francis) | Erwähnt: Dandelion, Calypso, Shindan, Yamraiha | Standort: Marktplatz



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