EulensternAnführerInformationenAnzahl der Beiträge : 2361 Pfotenspuren : 1833 Anmeldedatum : 14.06.18 Alter : 26
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2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52257 ] Mi März 09, 2022 9:29 pm
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das Eingangsposting lautete :
Der gefürchtete Anführer der Laborkatzen ist tot und die trauernde Gefährtin musste seine Seele den Geisterkatzen überlassen, sie rief die Vertrauten, die Wächter und auch einige Experimente zusammen um die tragische Nachricht zu verkünden, sie sinnt nach Rache, zeitgleich ernennt sie den ersten neuen Wächter.
TAG 7 | BLATTLEERE
Mittags (12 Uhr - 13 Uhr) Pünktlich zu Mittag hatte es begonnen, dicke Flocken zu schneien. Die Wolken am morgen hatten nicht gelogen aber zumindest ist die Sicht noch einigermaßen klar. Eine dünne Schicht an Schnee bedeckt den Boden und macht so das jagen schwerer. Beutetiere sind nur spärlich er sehen und das trotz den warmen Sonnenstrahlen. Ob sich der Schnee halten wird? Im Labor zieht ein kühler Wind durch die Gänge, denn der Außenbereich ist weiterhin offen. Nun haben die Experimente die Chance, mit frischem Schnee zu spielen. Vereinzelt sind sogar Flocken in der Nähe des Ausgangs zu erkennen! Auch seitens der Kanalisation ist zu erkennen, wie kalt es draußen ist.
Ort: Zellräume 001 Zelle Plot: Bekanntmachung von 001 Tod Plotführende/r: 200, 769, 278, 013, 061 ....
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gif by Indy
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Zuletzt von Eulenflug am Mi März 09, 2022 9:41 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BalticÄltesterInformationenAnzahl der Beiträge : 1365 Pfotenspuren : 227 Anmeldedatum : 31.08.18 Alter : 25
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Re: 2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52462 ] Di Apr 05, 2022 1:10 pm
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Exp. 004 "Moroth"
“ lebe dein Schicksal und ich lebe meins!”
Ich schüttelte einen Rest des weißen, kalten Substartes, auch Schnee genannt, aus meinem schwarzen Pelz. Meine Federn waren bei der Eiseskälte selbst eisig kalt geworden und begannen die Feuchtigkeit des Winters aufzunehmen. Widerlich! Leicht verzog ich meine Miene und schüttelte mich erneut. Es hatte zu schneien angefangen, als ich im Außenbereich die herumtollenden Katzen beobachtete und etwas frische Luft genoss. Ich hatte mir die Wintersonne etwas auf meinen Pelz scheinen lassen und eine frische Brise genossen, als es zuzog und Puder vom Himmel herabregnete. Nach einer Weile war es mir dann doch zu kalt geworden und nun stand ich hier, mit Hunger im Magen und Kälte, die gerade nicht nur meine Seele beherrschte. Schnell war mir aufgefallen, dass etwas nicht stimmte, als der Ruf von 200 durch das Labor hallte. Zuerst hatte ich die Bedeutung ihres mauzen nicht verstanden, doch schnell wurde klar, dass das Labor einen gewaltigen Verlust erlitt. 001 war tot. Kaltblütig ermordet von ... wer war stark genug, um einem Kater wie 001 derart zu schaden, ich sogar zu töten? Ich näherte mich dem Pulk, der sich vor 001 Zelle sammelte. Die Stimmung war komisch. Sicher gab es viele, die sich den Tod des Anführers wünschten, doch hätten die meisten auf seinen Posten bestanden. Meine Ohren zuckten, als sie sowohl dem Gemurmel der um mich herumsitzenden Katzen lauschten, als auch 200, die das Wort ergriffen hat und scheinbar den Platz ihres Anführers einnehmen würde. Wer denn auch sonst, immerhin war die Vertraute die Gefährtin des ermordeten und die Mutter seiner Jungen. Als 200 anfing, die Reihen der Wächter aufzustocken und neue zu ernennen, hörte ich aufmerksamer zu. Es gab sicher einiges, was für mich bedeutungslos schien, jedoch war es auch für eine Gestalt wie die meiner Wenigkeit wichtig, zu wissen, wer welchen Rang belegte. Dabei hatte es im Laufe der Zeit schon die eine oder andere Überraschung gegeben, doch bei den Worten der neuerdings verwitweten Katze stutze ich kurz. Kurz hatte sie mich angesehen, hatte mich zu einer Wächterin ernannt. Es ratterte in meinem Kopf und wie automatisch neigte ich mein Haupt, aus Höflichkeit und Dank. "Ich danke dir für dein Vertrauen, 200!"
Zu viele Worte in einer solchen Situation würden nur Unheil mit sich bringen, so viel wusste ich. Nach einem weiteren nicken in Richtung der trauernden Vertrauten, entfernte ich mich wenige schritte und begab mich an den Rand des wachsenden Katzenhaufens. Überall war leises Gemurmel zu hören, jedes Gesicht zeigte eine andere Emotion. Freude, Trauer, Angst, Wut, Verwirrung, Hoffnung? Manche versuchten ihre Reaktion auf das bekanntgegebene zu verstecken, anderen würde eben jener versuch vielleicht später den Kopf retten. Leicht schüttelte ich meinen Kopf, setzte langsam eine Pfote vor die andere und schlängelte mich ruhig durch die Fellbälle, mich umsehend und den leisen Gesprächen am Rande der Masse lauschend, so wie ich es immer getan hatte. Es war eine Gewohnheit, die mir bei meiner neuen Aufgabe zugutekommen konnte. Früher hatte ich die Informationen verkauft, aber letztlich war für mich nie viel dabei herumgekommen, was konnten man hier jemandem schon bieten. Ich näherte mich nach einer kleinen runde wieder 001' Zelle und erkannte erst beim zweiten Blick 093, die den Körper der jungen 693 an sich genommen hatte. Eine faszinierende Fähigkeit, wie ich fand. Im Laufe der Zeit habe ich sie immer wieder verschiedene Körper an sich nehmen sehen, doch genau verstehen, wie sie es schaffte, konnte ich noch nie.
Harus Schweif zuckte kurz bei dem Erklingen einer Stimme, welche er seine Aufmerksamkeit zuwand. Sein Bruder warf ihm eine Miene entgegen, die 700 sonst zu sehen bekam wenn Ray genervt von ihm war. Oder zumindest ein ähnlicher Ausdruck. Hatte Haru ihn etwa verärgert? Der rote Prinz war schon drauf und dran die Schmolllippe aufzusetzen und verspielt nach Verzeihung zu betteln, doch was Ray sagte war verwirrend genug um seinen Gedankengang umzulenken. Mit fragendem Lächeln legte 700 den Kopf schief. "Wieso? Wo ist er hingegangen? Kommt er wieder?" Er konnte sich kaum einen Grund ausmalen warum Vater das Labor verlassen würde. War es nicht gefährlich draußen? Haru scannte die Katzenmenge nach seiner Schwester Cyra ab, welche er beim Überfliegen gesehen hatte. Sie war draußen gewesen und jetzt war sie ganz dünn und voller Narben. Wenn man nicht genug aß, wird der Körper irgendwann anfangen deinen Pelz zu verdauen. Zurück bleiben kahle streifenförmige Stellen. Oder so war zumindest Harus Theorie. Schließlich gabs draußen kein Trockenfutter. Sein Blick führte zurück zu 702. Zu ihnen gesellt hatte sich nun ein weiterer Kater, 705. Der Prinz nickte ihm heiter grüßend zu. Sie waren ungefähr im gleichen Alter, daher hatten 705 und 700s Bruder als Kinder oft gespielt. Haru waren die Raufereien ein wenig zu wild gewesen, also hatte er nie viel mit dem getigerten Kater gesprochen. Bestimmt wollte er mit Ray reden und normalerweise hätte Haru gerne Platz gemacht und sich anders beschäftigt, doch gerade standen noch Mysterien in der Luft!
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von Eule skjjsjkskjsksjjhdsjdhsjhdjs <33 • ☼ you are my sunshine, my only sunshine, please don't take my sunshine away ☼ •
Almas Blick verweilte auf ihrer neuen Bekanntschaft, während sie versuchte, deren Absichten einzuschätzen. Unruhig senkte sie ihre Lider, kniff die mondweißen Augen ein klein wenig zusammen. Eine Bewegung. Ein Blinzeln, Ohrenzucken, Umherwandern der Pupillen. Freund oder Feind? Gut oder böse? Diese Frage galt es zu beantworten und obwohl Alma noch immer ein wenig geschwächt war, erwachte das kribbelnde Gefühl von Neugier in der Kätzin. Wie kleine Käfer, die durch ihr Inneres huschten. Nun musste sie nur noch eine zufriedenstellende Antwort finden. In ihrer kleinen Welt aus Weiß und Schwarz fühlte sich die Seelenwanderin dabei am wohlsten. Darin gab es nämlich nur zwei Seiten: Jemand war für oder gegen sie. Alma redete sich gerne mit Überzeugung – und Erfolg! - ein, dass es kein Dazwischen gab. Wenn sie sich vorgaukelte, dass Graustufen nicht existierten, fühlte sich das Leben einfacher an. So viel einfacher. Denn die Kätzin witterte oft Verrat hinter der nächsten Ecke und war nicht gewillt, sich Zeit zu nehmen, um erlogene Beweggründe zu verstehen. Wer entschied, ihr Gegner zu werden, hatte die Chance vergeudet, sich zu erklären und falsche Worte an sie zu richten. Alma war schon so oft im Stich gelassen und betrogen worden, dass es primär die Verbitterung war, die ihre Sturheit weiter anfeuerte. Irgendwann verlor man Vertrauen und Hoffnung in das Gute in der Welt.
Je länger Alma nun aber dieser sonderbaren Kätzin gegenübersaß, desto mehr entspannte sie sich. Eines musste die Seelenwanderin definitiv einräumen: Das dreiäugige Experiment hatte eine gewisse Ausstrahlung, die durchaus Anklang bei ihr fand. Trotz der Zweibeinerfessel um den Hals – das hässliche Ding sollte die andere dringend ablegen. “Nun, die kalte Kriegerin, 013, hat ihre Anwesenheit in dieser speziellen Situation wohl für wichtiger erachtet, als die meine“, Alma rümpfte ihre Nase, während Abneigung aus ihrer Stimme tropfte. Normalerweise wusste die Seelenwanderin 013 zumindest für ihre Stärke zu schätzen, aber dieser Respekt hörte auf, wenn man sie überging. “Manchmal muss man den besten Zeitpunkt ergreifen, um sich schnell aus dem Geschehen zurückzuziehen“, ein abwertendes Schnauben konnte die alte Kätzin kaum unterdrücken, “Besonders wenn die eigene Teilnahme am Gespräch offensichtlich nicht weiter erwünscht ist.“ Nein, Alma machte in der Tat keinen Hehl aus ihrer Abneigung. Der König war zwar gefallen, aber letztendlich war er nur einer unter vielen gewesen. Eine neue Seele würde früher oder später das Zepter ergreifen und die Krone an sich reißen. Das war also noch längst keine Ausrede, die ein solches Benehmen ihr gegenüber rechtmäßigte.
“Ach, zumindest werden die nächsten Tage voll von interessanten Wendungen sein. Ich erwarte gespannt, welchen Weg unsere geliebten Vertrauten und Wächter nun einschlagen werden“, Almas Lächeln war kalt und emotionslos. Es juckte ihr bereits jetzt in den Pfoten, all die Veränderungen zu beobachten. Mitzuwirken. “Ob sie wohl am zum Scheitern verurteilten Traum des gefallenen Königs festhalten werden?“, die Seelenwanderin ließ ihren Blick umherschweifen, fasste 200 für einige Wimpernschläge ins Auge und richtete ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf die nackte Katze. Sie wollte mit der Überlegung, der in den Raum geworfenen Frage ihre Grenzen austesten. Wie weit konnte sie mit ihrem Gegenüber gehen, bis sie Krallen in ihrem Pelz spürte? Bis sie einen Kampf provozierte? Oder gar Zustimmung erhielt? Beinahe hoffte Alma darauf, das die Dreiäugige keine weitere Anhängerin des verlorenen Anführers war. Sie konnte darauf verzichten auf Neue zu hören, wie großartig der schwarze Kater mit den Blutaugen doch gewesen war. 769 würde das sicherlich übernehmen.
Mit gespitzten Ohren lauschte sie dann aufmerksam den nächsten Worten der anderen Kätzin. “Du darfst dich gerne bei anderen Katzen beschweren“, Alma zog ihre Augenbrauen nach oben, gleichzeitig nahm ihr Ton wieder eine genervte Färbung an. Sie verstand nicht, warum man nun sie beschuldigte, immerhin war sie ganz und gar nicht dafür verantwortlich, wenn jemand sie zu Boden stieß! “Wie dem auch sei, ich bin natürlich überaus dankbar für deine Sorge. Solcher Freundlichkeit begegnet man heutzutage selten“, ihre Skepsis war weiterhin hörbar. Sie blinzelte kurz, unterdrückte sich anbahnende Verwirrung und begann dann ein wenig breiter zu Grinsen. “Ein weiterer Mord würde den Tag tatsächlich noch mehr aufmischen“, ihre Augen glühten bei den Worten freudig auf. Ob Ravens Körper stark genug war, um einen zu begehen? Vermutlich nicht. Aber vielleicht fand sich ja eine geeignete Katze für diesen Job? Ihre Augen huschten kurz nachdenklich umher, denn eigentlich war es nicht allzu schwer, jemanden im Labor anzutreffen, der Spaß daran hatte, die Krallen in fremdes Fleisch zu schlagen. So schnell der Gedankengang gekommen war, verschwand er auch wieder in einem dunklen Winkel ihres Verstandes. Denn 150 streckte ihr nun eine Pfote entgegen, die Alma mit ihrer eigenen leicht berührte. “Meine Nummer ist 093“, entgegnete Alma und richtete ihren Blick auf ihre winzigen Füße. Sie war schon bei so vielen Nummer gerufen worden, 693 war nur die neueste in einer langen Sammlung. Doch wann hatte sie eigentlich aufgehört, sich als Alma vorzustellen?
Während Lotus sich noch überlegte, ob er Ray ansprechen sollte und was er ihm sagen sollte, wurde ihm prompt vom Bruder des Katers die Show gestohlen. Haru - räusper - Experiment 700, der noch Reste von Schnee in seinem feuerroten Fell hatte und aussah, als käme er direkt aus einem Windkanal, kam aus der Luft gestürzt und landete zwischen den beiden. Wohl näher an Ray als an Lotus, der dem Übermut seines Bruders mit einem Satz zur Seite ausweichen musste, um nicht gemeinsam mit diesem in ein dämonisches Fellknäuel verwickelt zu werden, unkontolliert durch den Raum zu rutschen und sich vorm gesamten versammelten Hofstaat des ehemaligen Anführers zum Affen zu machen. Unvermittelt zog Lotus den Kopf ein, als Haru aufschlug, so wie schon heute morgen, als die Nacktkatze den Futternapf durch den Gang geschleudert hatte und dabei fast noch jemanden getroffen hätte.
Zwar war Lotus für einen Augenblick verärgert über die plötzliche Unterbrechung, doch als Haru, den auch Lotus nur in seiner Begeisterung, seinem Übermut und seiner Unbeschwertheit kannte, ihm ein Nicken schenkte und damit seine Anwesenheit anerkannte, schwoll der Ärger sofort wieder ab. Wie konnte man dem roten Kater auch böse sein? Lotus setzte sich ruhig auf seine Hinterbeine, legte den Schweif um seine Vorderpfoten und beobachtete geduldig die Situation. Er beneidete Ray nicht um seine Position, von der aus dieser nun seinem Bruder zu erklären versuchte, dass dessen geliebter Vater fort war. Haru's Reaktion auf der anderen Seite brachte Lotus fast zum schmunzeln, was er aber so gut wie möglich versteckte. Es war immer wieder faszinierend, wie realitätsfern Haru manchmal war. Im Geiste war er einfach Junges geblieben, etwas, dass sich Lotus auch von Zeit zu Zeit wünschte. Doch selbst ein Junges muss sich früher oder später mit dem Tod seiner Eltern abfinden. Lotus wusste nur zu gut, wovon er sprach. Als ihm vor knapp 20 Monden seine Mutter von einem der skrupellosen Kampfkatzen, die im Labor ihr Dasein fristeten, genommen worden war, war er stundenlang nicht von ihrer Seite gewichen, bis Charon gekommen war und ihn in ihr Fell weinen lassen hatte. Ein prägendes Erlebnis. Ebenso prägend würde der Tod von 001 für seine Kinder sein. Ebenso würden sie die tröstende Präsenz ihrer Mutter benötigen. Ray hatte zumindest schon des Öfteren Kontakt mit Gewalt und Tod gehabt, er würde den Tod des Vaters sicherlich gut wegstecken können. Haru würde vielleicht nicht so leicht darüber hinwegkommen.
Lotus saß da und beobachtete das Gespräch der beiden Brüder. Es erinnerte ihn an früher, die Monde nach Iris' Tod, wenn Ray und er sich unterhielten oder rauften und Haru oder eine der Schwestern die beiden unterbrach, weil sie von Ray irgendetwas brauchten. Mit der Zeit hatte sich Lotus daran gewöhnt. Immerhin hatte er nie das Gefühl gehabt, dass eine der Katzen ihn abstoßend oder demonstrativ herablassend behandelt hätte. Außer 001 vielleicht. Sie waren wie eine Familie für ihn und zugleich irgendwie auch doch nicht.
Irgendwo beneidete Lotus die beiden. Ray war mondelang, bevor Lotus beinahe getötet worden wäre, ein sehr guter Freund gewesen, fast schon ein Bruder. Und trotzdem war es eine etwas einseitige Beziehung, denn Rays Draht zu seinen Geschwistern war einfach stets stärker gewesen. Wenn ich doch nur auch einen Bruder gehabt hätte. Dann, vor neun Monden, als Lotus begonnen hatte, sich von der Öffentlichkeit fernzuhalten, war Ray nicht mehr wirklich bei ihm aufgetaucht. Lotus hatte sich gefragt, ob er es ihm übel genommen hatte, was er bei jener Versammlung gesagt hatte, dass er, ob direkt oder indirekt, sich gegen 001 gestellt hatte. Und jetzt fragte er sich, ob er es immer noch tat. Vielleicht war Haru gerade für Ray ein nur allzu passender Vorwand, sich nicht mit mir abgeben zu müssen? Hoffentlich nicht. Doch jetzt blieb Lotus, wie schon als jüngerer Kater, nichts anderes übrig, als zu warten, und zu hoffen, dass Ray sich zu ihm wenden würde, wenn er mit Haru fertig geredet hatte. Oder darauf, dass sich eine Gelegenheit ergäbe, elegant ins Gespräch einzusteigen.
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CupidAnführerInformationenAnzahl der Beiträge : 945 Pfotenspuren : 373 Anmeldedatum : 20.06.20 Alter : 22
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Re: 2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52516 ] So Apr 10, 2022 8:50 pm
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SALEM exp. 110 | sehen von erinnerungen | steckbrief
standort: am rand der versammlung angesprochen: diabolo 066 erwähnt: shiver 001, charon 200, ray 702, haru 700, lotus 705
"Many flaunt the scars on their body, yet they hide the scars on their hearts."
Ein lauter Ruf hallte durch das Labor, doch Salem hob erst den Kopf aus der Wasserschüssel als sie fertig mit dem Trinken war. Obwohl ‘Wasserreste vom Eis lecken‘ es eher traf. Scheiß Blattleere. Langsam hiefte die Kätzin sich auf um gemütlich hinter den versammelnden Katzen hinterher zu trotten. Salem war in einem Alter wo man sich eben Zeit lassen musste. Ihren Platz nahm sie etwas fern, am Rand der Menge ein. Den Schweif wickelte sie dabei um sich, um die kalten Pfoten zu wärmen. Der Anblick, der sich auf 001s Zelle darbot war schon genug um das gesamte Labor mit schlechten Neuigkeiten vollzustinken. Der König war gefallen. Salems spitze Ohren zuckten. Betroffen fühlte sie sich nicht, doch zugegeben hatte sie nicht damit gerechnet den dunklen Kater zu überleben. Die alte Kätzin ließ den Blick durch das Labor fahren. Viele verschiedene Emotionen zeichneten sich auf den Gesichtern ihrer Mitkatzen. Es waren schließlich ziemlich erschütternde Neuigkeiten. Salem selbst senkte den Kopf und schloss die Augen für einen Moment. In Gedanken schenkte sie dem gefallenen Anführer ein kurzes Schweigen und wünschte ihm eine gute Reise ins nächste Katzenleben. Dafür hatte sein Gefährte sicher schon gesorgt. Unter keinen Umständen hatte Salem den grimmigen Kater gemocht, ganz im Gegenteil. Trotz dessen war sie der Meinung man solle die Toten immer ehren. Es war eine simple Geste von Respekt, welche jeder verdient hat.
200 fuhr fort mit ihrer Ansprache. Was wohl gerade in ihr vorgehen mochte? Trauer? .. Angst? Salems Blick wanderte runter zum Pelzfetzen. Bestimmt hätte Salem herausfinden können, wer der Mörder war, wenn sie den Leichnam berührte. Gerade bei leblosen Dinge zeigten sie ihr meist die letzten Ereignisse. Doch Salem hatte keinerlei Absichten dieser Idee nachzugehen. Mal ganz abgesehen davon, dass sie weder einer Leiche die Pfoten auflegen wollte, noch ein Sterben miterleben… vielleicht war es einfach besser wenn der Täter geheim blieb. Zudem war diese Angelegenheit keine in die sich die graue Kätzin verwickeln wollte. Die Show war spannend genug aus der hinteren Reihe. Besagte Reihe teilte sie sich anscheinend gerade mit 066, welche ein paar Fuchslängen entfernt ebenfalls das Spektakel beobachtete. An dem Funkeln der giftgrünen Augen konnte Salem erkennen, dass solcher mal wieder nur Unheil im Sinn hatte. Salem schüttelte missbilligend den Kopf. Kaum hatte sie dem Teufel ihre Aufmerksamkeit geschenkt, machte solcher sich aus dem Staub. Genauer gesagt hatte er sich ein neues Opfer gesucht. Aus der Ferne musste Salem beobachten wie der Sohn des Verstorbenen eklig herablassende Blicke von 066 geschenkt bekam. Als Schleifchen auf diesem Scheißhaufen bekam er sogar noch den Schweif ins Gesicht, während solche sich wieder aus der Menge rauschlängelte. Salem rümpfte die Nase. Was für ein Dreckssack. Bevor der Giftäugige einen eleganten Abgang machen konnte, fing die Alte ihn am Rand der Versammlung ab. „Lass den Jungen in Ruhe, 066. Er hat gerade seinen Vater verloren“, belehrte sie den Teufel mit strengen Ton. Sie warf einen weiteren Blick zum jungen Kater, doch nun hatte er bereits zwei neue Gesellschaften, zum einen den geflügelten Gummiball Bruder und Salems alter Schüler Lotus. 110 nickte kaum merkbar, ehe sie sich wieder dem Schelm vor sich zuwand.
DaenyÄltesterInformationenAnzahl der Beiträge : 1242 Pfotenspuren : 229 Anmeldedatum : 28.12.18 Alter : 23
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Re: 2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52534 ] Di Apr 12, 2022 8:13 pm
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150 „Re“
003 posts | word count: 1249 fähigkeit: schwarze materie | steckbrief Standort: nahe des versammlungsortes
150 hielt dem Blick, mit welchem das geflügelte Experiment sie musterte, ruhigen Gewissens stand. In den leeren Augen erkannte sie keine Feindseligkeit; keine bösen Absichten. Sie durchbohrten ihren Leib nicht - gaben ihr nicht das Gefühl, als würde man unvermittelt die Pfote ausstrecken, um in ihre Seele hineinzutunken. Die Nacktkatze besaß ein gesundes Selbstbewusstsein (das redete sie sich zumindest ein, aber grenzte es in Wahrheit nicht beinahe an Narzissmus?); wenn sie ihr Spiegelbild betrachtete, dann sah sie in ihm keinen Gegner. Sie und ihr Anblick, sie gingen Hand in Hand. Doch so sehr sie auch vor Selbstbewusstsein trotzte, so minderte jenes ihre Aufmerksamkeit für ihre Umgebung nicht. Wenn sie durch die Flure wanderte, dann wurde sie manchmal von gehässigem Geflüster begleitet. (Missgeburt.) Das Flüstern traf sie nicht immer in Form von Worten. Manchmal blitzte es ihr in den Augenhöhlen ihres Gegenübers entgegen. Der schwarze Engel betrachtete sie mit einer harmlosen Spur Neugier. Das Interesse; die Skepsis, sie waren aufrichtig, ohne 150 dabei etwas böses zu wünschen. Leere Augen… Nein, ein irrtümlicher Ausdruck, für welchen die Nacktkatze sich unvermittelt tadelte. Während sie den Blick ihres Gegenübers erwiderte, so wurde ihr eines bewusst – die milchigen Augen mochte es an Pupillen fehlen, doch trotzten sie dennoch von etwas, das sich 150 nicht so recht erklären konnte. Jene Erkenntnis brachte etwas nahezu tröstendes mit sich. Gleichzeitig war sich die Nackte der Tatsache bewusst, dass sie nicht aus Spaß begafft wurde; man stellte sie zur Probe. Es galt, eine Prüfung zu bestehen, auf welche es keine richtigen Antworten gab; sie fand auf einer rein zwischenseelischen Basis statt.
150 entspannte ihre Schultern, und irgendwann tat die Geflügelte es ihr gleich. Wie schön – es schien zumindest für den Augenblick nicht so, als würde man ihr den Kopf abreißen wollen. Lediglich ihr Halsband wurde wortlos verurteilt; die Abneigung konnte 150 für den Bruchteil einer Sekunde in den Gesichtszügen ihres Gegenübers erkennen. Sie konnte es ihr nicht übelnehmen, jedoch… „Kein Fan von dem Ding, hm? Da bist du nicht die Einzige“, scherzte sie und tippte mit der Pfotenspitze auf den violetten Stein, eingefräst in das Metall an ihrem Hals. „Bei all dem Hokuspokus, welche die Zweibeiner hier fabriziert haben, sollte man doch meinen, das sie uns mit ästhetischerem Accessoire ausstatten könnten.“ Noch während die Worte ihren Mund verließen, wurde sie von einem Gefühl des Ertappt-Seins ergriffen. 001‘ Gefolge sprach von den Zweibeinern, welche das Labor mit ihren wundersamen Spritzen segneten, für gewöhnlich mit größerer Ehrfurcht. Nicht selten fielen da Worte wie Erretter; Gottheiten. Jede Gabe, die sie den kleinen Experimenten schenkten, glich einem himmlischen Geschenk. Womöglich hatte sie sich mit einem simplen Satz verraten; ihre Karten noch im selben Atemzug dargelegt und offenbart, wie sie zu den Fanatikern an der Spitze stand. Lediglich das Zucken ihres Ohres konnte daraufhin deuten, mit welchen Gedanken sich in der kurzen Pause zwischen ihren Worten beschäftigte. Dann zierte ein fast schon entschuldigendes Lächeln ihre Lefzen, als sie ihre Aufmerksamkeit zu der eigentlichen Thematik lenkte. „Ich bin daran gebunden“, sprach sie; eine knappe Erklärung für die nicht gestellte Frage, weshalb sie das Halsband trotz ihrer eigenen Abneigung mit sich schleppte. Vielleicht würde sich die Geflügelte damit zufriedengeben.
Die Sorge über ihre eigene Wortwahl verflüchtigte sich, als die Geflügelte den Mund öffnete und von 013 erzählte, ohne dabei überhaupt zu versuchen, die Abwertung ihrer Stimme zu verbergen. Die gerümpfte Nase war dann auch schon die letzte Bestätigung, die 150 brauchte, um die Beziehung zwischen den Beiden einigermaßen korrekt deuten zu können. Und wenn ihr Gegenüber bereits von der Vertrauten nichts hielt – wie stand sie dann zum Rest? Womöglich hatte 150 in der Katze, welche sie beinahe über den Haufen gerannt hatte, eine Art Verbündete; Gleichgesinnte gefunden. Es war keine Seltenheit, dass man sich nicht mit der klassischen Ideologie – 001‘ Ideologie – identifizierte; die Chancen, dass die Nacktkatze ihre neue Bekanntschaft also richtig deutete, standen gar nicht so schlecht. Doch es galt, herauszufinden, ob die Geflügelte tatsächlich genug Grips besaß, um für sich selbst denken zu können. Und wie, wenn nicht mit einem gewissen Risiko, konnte man etwas derartiges schon feststellen? Während die Geflügelte weitersprach - „...besonders, wenn die eigene Teilnahme am Gespräch offensichtlich nicht weiter erwünscht ist“ – ließ 150 ihren Blick den Flur entlangwandern, zurück zu der versammelten Gruppe und dort, weit entfernt, zu 001‘ Hinterbliebenen; der königlichen Witwe mit ihrem Balg. „Ich schätze, man ist nur dann erwünscht, wenn man eine gewisse Bereitschaft zum Stiefel-Lecken mitbringt“, murmelte die Nackte trocken und zuckte die Schultern, ehe sie sich auch schon mit einem warmen Lächeln an das andere Experiment zurückwandte, als hätte sie lediglich einen harmlosen Scherz gerissen. Hah ja, 150 konnte durchaus witzig sein. Nein, wirklich!
Der geflügelte Schatten äußerte sich zu möglichen interessanten Wendungen, welche die nächsten Tage mit sich bringen würden. Die Nackte lachte ehrlich auf. Eine verharmloste Umschreibung für Ereignisse, die als Antwort auf den Führermord folgen sollten – noch mehr Blutvergießen. „Ob sie wohl am zum Scheitern verurteilten Traum des gefallenen Königs festhalten werden?“, meinte das andere Experiment weiter. Ihre Worte entlockten 150 ein überraschtes Stirnrunzeln. Oh? Handelte es sich da etwa um eine Einladung; das letzte Stückchen Beweis, den sie brauchte, um die Gesinnung ihrer Gesprächspartnerin korrekt deuten zu können? ...oder war es ein Test? 150 erwiderte den aufmerksamen Blick, mit welchem sie daraufhin gemustert wurde, zunächst wortlos. Ihr war noch nicht ganz klar, ob sie sich tatsächlich in Sicherheit wiegen konnte. Aber, hah, die Tage im Labor waren doch ohnehin so schmerzlichst langweilig. Sollte die Geflügelte aufschreien und sie als Verräterin an den Pranger stellen, dann brächte das zumindest eine angenehme Abwechslung mit sich. „Der Traum eines Tyrannen?“, erwiderte sie ruhig, mit einem freundlichen Schmunzeln verborgen in ihren Mundwinkeln, als würde sie sich über nichts belangloseres unterhalten, als das Wetter, „Ich schätze, er war zum Scheitern verurteilt, noch ehe der letzte Atemzug seine Lungen verließ.“ Die Reaktion ihres Gegenübers würde ihr schon zeigen, ob sie den Schädel einziehen sollte; schutzsuchend vor ausgefahrenen Klauen.
Während man über 001‘ Mord einen derartigen Wind machte, so war Mord doch etwas ungemein alltäglich im Grau des Labors! Leichen wurden wortlos in die Kanalisation verbannt oder – wenn die Übeltäter nicht schnell genug waren (oder sich zu wenig darum scherten) – übernahmen die Zweibeiner die Entsorgung des toten Fleischs. Als handelte es sich darum um nichts weiteres als Abfall. Gefiel einem der Antlitz eines Laborgefährten nicht, so reichte jenes wohl aus, um einen Mordversuch rechtzufertigen. Die Nacktkatze konnte nicht behaupten, bisher nicht in das Visier jener gewaltgierigen Schatten geraten zu sein. Aber – nun – sie stand noch auf all ihren vier Pfoten. Jene Tatsache sprach wohl für sich, nicht wahr? „Ein weiterer Mord würde den Tag tatsächlich noch mehr aufmischen“, gab die Geflügelte schließlich von sich und erweckte in 150 eine neue Neugierde. Triefte da ein unausgesprochenes Verlangen in ihren Worten? Die Nackte ging auf ihre Bemerkung zunächst nicht ein. Während sie sich ihr vorstellte und ihre Pfoten einander berührten, legte sie sich die nächsten Worte sorgfältig zurecht. „Meine Nummer ist 093.“ Ah. Ob in den milchigen Tiefen ihres Blickes wohl der Wunsch schlummerte, sich selbst bei einem wahren Namen zu nennen; mehr zu sein, als eine Zahl von vielen? Einst hatte 150 selbst sich danach gesehnt, ihre Identität verbotenerweise mit einem anderen zu teilen. Doch heute schien sie beinahe zu vergessen, wie ihr eigener Name denn lautete. Die Nacktkatze musterte 093‘ Augen, doch fand sie in ihnen keine Antwort auf ihre Frage. „Freut mich“, erwiderte sie schließlich, die Pfote dabei wieder senkend, und ihren Worten folgte eine Frage, unvermittelt und knapp: „Sag – hast du schon mal getötet?“
Seine Pfoten trommelten über den kalten Boden, welchen einige Flocken und Pfützen zierten. Sorgen beherrschten seine Gedanken, während er Haru aufholen ließ. Bitte verbiete mir nicht den Umgang mit ihm ... ich weiß, die Vertraute 096 hatte mich im Blick, weil ich angeblich jemanden getötet hätt... ich hab Sorge dass ... nein ... ich werde dieses bisschen Licht, welches mir das Labor bietet nicht kampflos aufgeben - und ich werde mit ihm raus gehenNoch immer hatte er ein leicht verstimmtes Gefühl in der Magengegend, als er den roten Kater mit einem Lächeln anschaute. Doch dann staunte er nicht schlecht, denn Haru stürmte vorwärts und überholte ihn locker spielend. " Hey fliegen zählt nicht..." rief 622 dem jungen Kater noch nach, doch war schon eine gewisse Distanz zwischen ihnen. Nun beeilte er sich etwas mehr und schlitterte direkt in die Versammlung hinein. Fast wäre er mit einer frisch ernannten Wächterin kollidiert, doch mit einem beeeindruckenden Sprung zur Seite war er ihr ausgewichen und huschte durch die Reihen. "Verzeihung - ich bin spät dran..."
Er brauchte nicht lange um den Sitzplatz von 700 auszumachen. Was ist hier eigentlich los? 200 ernennt Wächter? Ist 001 krank? Experiment 066 kam ihm entgegen und betrachtete ihn ausdruckslos. Der Teleportationskater machte einen Schritt zur Seite - auf Romeo zu, der eigentlich geschickt ausweichen wollte und rempelte ihn mit der Schulter an, woraufhin Romeo das Gleichgewicht verlor und stolperte. Er wollte ihn längst anmaulen, da zischte der Günäugige leise. "Er ist tot - sei vorsichtig 622." Nur seinen flinken Pfoten verdankte Romeo es nicht zu stürzen und ein kleines Stück vor Haru und seinem Bruder eine Bauchlandung zu machen. Er hob verärgert den Kopf und blickte sich zu dem dunkelgrauen Kater um, doch dann erfasste er die Situation der Versammlung und verstand. Er blieb perplex stehen und lauschte den Worten der Vertrauten entsetzt, während er ungläubig zu Experiment 200 aufschaute, er erkannte das Fellbündel. Well... Shit? Harus Vater ist... er drehte sich wieder Haru zu und sah ihn prüfend an. Langsam setzte er sich wieder in Bewegung und huschte still an Experiment 702 vorbei, nur um sich neben Haru niederzulassen. Der schwarze Kater mit den blau violetten Haarspitzen nickte Experiment 705 stumm zum Gruß zu und wendete sich dann wieder den Geschwistern zu. Er schluckte schwer und schüttelte langsam dem Kopf. Er wusste nicht was er sagen sollte, doch blieb er dicht neben dem roten geflügelten Kater sitzen um ihm Beistand zu leisten.
Wirklich ein Gefühl fühlte er nicht, wenn er darüber nachdachte, dass der Tyrann nun gefallen war. Er empfand keine Freude, keine Trauer - auch keine Wut... Im Gegenteil, er fühlte nichts. Er war nicht sicher wie er das deuten sollte, denn recht häufig hatte er schon darüber nachgedacht die Dinge selbst in die Pfote zu nehmen und zu ändern.
Der Kater mit der Nummer 622 war ihm entgegengekommen und der große Kater verstand es spielend leicht ihn zu bremsen. Auch wenn der ständig nach Rauch riechende Kleine Feuerteufel es nicht wusste, hatte der Ältere ihn doch gut im Blick - ihm lag mehr an dem Kurzen, als er es zu geben könnte. Jetzt, wo der Anführer fort war würden sich alle Dinge ändern. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Kämpfe wieder ausbrechen würden.
Diabolo lauschte einer streng erklingenden Stimme, als er den Rand der Versammlung angesteuert hatte. Eigentlich wollte er hier auf seine Schülerin warten. Der dunkle Kater mit den leuchtenden Augen drehte den Kopf ein Stück und musterte die Kätzin nachdenklich. Er zog kaum merklich eine Braue hoch und legte den Kopf leicht schief, bevor er grinsend die Zähne entblößte und der älteren Katze zu zwinkerte. "Darling, wir haben alle etwas verloren..." Er zuckte mit den Ohren und wendete sich der schon älteren Kette gelassen zu. Er konnte ihre Abscheu in den violetten Augen funkeln sehen, ein Anblick, den Diabolo nur zu genüge kannte.
Der dunkle Krieger, der stets sich mit Freude in jedes Gefecht geworfen hatte, war sich seines schlechten Rufes durchaus bewusst. "Dumme alte Katze..." Er tappte auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen. Ein Stück beugte er sich nach vorn und blickte in ihre dunklen Augen. Dabei neigt er den Kopf leicht zur Seite und stellte erstaunt fest, dass sie wirklich hübsch waren. " Nun, aber ausnahmsweise erkläre ich es dir... meinst du nicht, dass hier bald alles Kopf steht? Wenn er jetzt zeigt, dass ihn die ganze Sache mitnimmt und schwer trifft, dann sehen andere die Schwäche und die Chance ihn zu beseitigen... und jetzt bedenke... Da hat jemand unseren geschätzten Anführer aus dem Leben gerissen... nun... was wenn sich nun einzelne Experimente berufen fühlen den Rest der Familie zu beseitigen? Oder was, wenn der Schuldige noch einmal zu schlägt? Experiment 702 ist das stärkste Junge, das muss er bleiben... emotional zusammenbrechen kann er im Beisein seiner Familie... nicht vor denen, bei denen man nicht weiß, ob man ihnen trauen kann, 200 wird sie schützen, aber nur, wenn sie nicht auseinanderbrechen.. hast du das verstanden? Oder soll ich es dir noch mal erklären" Er grinste und ließ seine Nase sanft mit der von 110 kollidieren. Sie war eine alte Katze, er konnte nicht so grob mit ihr umgehen, wie mit anderen. Das wusste er selbst, außerdem amüsierte er sich lieber darüber, wie sie sich darum bemühte ihn zu verachten und zeitgleich dies sich nicht sofort anmerken zu lassen.
Die gesamte Situation erinnerte ihn ein wenig an die Zeit, in welcher er selbst noch ein junger Streuner gewesen war. Kämpfe waren nichts Neues, und auch den stetigen Wechsel von Anführern der Donnerwege hatte er miterlebt. Ein wenig verloren fühlte er sich schon, wenn er daran zurück dachte, wie viel er schon verloren hatte. Ich glaube die wenigsten hier wissen, wie schmerzhaft es ist, wenn ein Anführer fällt wie eine Sternschnuppe... " ...immerhin möchte ich sichergehen, dass auch ein altes langsames Gehirn, die Dinge versteht. Siehst du ? Ich sorge mich um dich Struppi - du verkennst meine Fürsorge-" lästerte er spöttisch um nicht in schmerzhaften Erinnerungen zu schwelgen, sie würden ihn nur weiter schwächen und diese erbärmlichen Gefühle würden ihn weiter zerreißen. Auch wenn er sich heimlich danach sehnte. Ich wollte meinem Anführer ein Freund sein... jetzt ist er tot... ich frage mich, was als nächstes geschieht... ich mag die Ungewissheit nicht. Ich weiß um die Last der Führung... Ich weiß wie schwer es ist dieser Verantwortung zu tragen und in jeder Minute und in jeder Sekunde stark zu bleiben... Ich weiß wie es ist, sich diesen Herausforderungen täglich stellen zu müssen. Ich habe das auch schon durch... ich wäre gerne 001 eine Stütze gewesen. Wenn ich auf sein Junges acht gebe, vielleicht bringt mir das Frieden... ich muss später noch mal mit 769 sprechen. Aber gut - machen wir uns mal unbeliebter als ohnehin schon - womit kann ich diesen alten Bröckelzahn ärgern?
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ShaharHeilerInformationenAnzahl der Beiträge : 1127 Pfotenspuren : 479 Anmeldedatum : 07.09.20 Alter : 20
"Ich bin daran gebunden.“ Hatte Alma die Dreiäugige nun etwa so weit gereizt, dass diese sich genötigt fühlte, eine unausgesprochene Frage zu beantwortete? Und dabei einer Fremden eine solche Abhängigkeit, Schwäche zu offenbaren? Für Alma stand eines fest: Es musste sich entweder um Naivität oder Taktik handeln. Beides gefiel der Kätzin ganz und gar nicht. Zum einen war das Eingestehen einer solchen potenziellen Schwäche mit Dummheit gleichzusetzen. Man verriet keiner Unbekannten, welche Einschränkungen die eigene Fähigkeit hatte – Alma dachte gar nicht daran, diese Gebundenheit der Kätzin an ihre Zweibeinerfessel wörtlich zu interpretieren, denn es hätte sich sicherlich jemand gefunden, der trotz der offensichtlichen Stabilität des Halsbandes dazu in der Lage gewesen wäre, es abzunehmen. Zum anderen mochte sie den Gedanken nicht, dass man versuchte, sich ihr Vertrauen zu erschleichen, indem man persönliche Informationen mit ihr teilte. Man konnte es nur gewinnen; wie 200 es getan hatte. Unsicherheit kroch in Alma hoch, langsam, aber einnehmend. Vertraute sie abgesehen vom Wächter des Todes jemandem wirklich? Sie blinzelte verwirrt, ihr Kopf war leer, wie eine Futterschüssel, nachdem sich eine Meute Katzen darauf gestürzt hatte. Nun begannen auch erneut Schmerzen gegen ihren Schädel zu trommeln; Schmerzen, die ihr nur allzu klar zu verstehen gaben, dass da mehr hinter dem dunklen Schleier ihres Verstandes war. Im Moment war ihr nur nicht erlaubt, diesen zur Seite zu schieben. Die Seelenwanderin wurde indessen erneut vorsichtiger, versuchte sich ganz auf ihr Gegenüber zu konzentrieren. Doch immer wieder lenkten entfernte Stimmen und Gesprächsfetzen sie ab. Natürlich konnte sie kein Wort verstehen, doch ihre Ohren zuckten trotzdem ab und an in die Richtung der Geräusche. Alma konnte diesen Reflex nicht mehr unter Kontrolle halten. Unmerklich fuhr sie ihre Krallen aus, presste diese gegen den harten Boden des Labors. Fokus. Es dauerte einen Wimpernschlag, bis sie sich wieder erinnerte, worüber sie gerade nachgedacht hatte. Der funkelnde Stein! Was in den Köpfen der Zweibeiner vor sich gegangen war, als sie ihn der nackten Katze um den Hals gebunden hatte? Eingeschlossen in diesem hässlichen Halsband? “Die Launen der Götter können manchmal seltsam sein“, Alma legte ihren Kopf schief, dachte an ihre eigenen Verzierungen, die prompt Ravens Körper in einen geisterhaften Schein tauchten. Wenigstens waren ihre eigenen Perlenketten hübsch gewesen! Genau der richtige Schmuck für die Königin, die sie gewesen war. “Aber ich glaube nicht, dass es uns möglich ist, zu verstehen, was in diesen pelzlosen Wesen vor sich geht“, Alma lächelte leicht abwertend. Oh! Die Parallelen fielen ihr erst jetzt auf: Vielleicht konnte die nackte Katze es ja doch, immerhin teilte sie dieses Merkmal mit den Zweibeinern …
Almas Blick folgte den – drei! - umherwandernden Augen der Kätzin und war dabei froh, dass ihr selbst einige Augenblicke zum Beobachten geschenkt wurden. Sie fühlte sich nun deutlich wohler, da sie die Zeit hatte, sich kurz auf das Geschehen der Versammlung zu konzentrieren, zu sehen, dass sie nichts Wichtiges verpasste. “Speichellecker oder Fanatiker, in der Tat“, Alma wandte ihre Seelenspiegel noch nicht von den anderen Experimenten ab, ließ ihren Blick für den Bruchteil einer Sekunde auf 200 ruhen. Erst die nächsten Worte der Dreiäugigen ließen sie aufhorchen, weckten nun tatsächlich Almas uneingeschränktes Interesse. “Der Traum eines Tyrannen? Ich schätze, er war zum Scheitern verurteilt, noch ehe der letzte Atemzug seine Lungen verließ.“ “Du spielst ein gefährliches Spiel, 150“, Almas Lächeln nahm einen wachsamen und zugleich unbeschwerten Zug an, als sie in die blassen blauen Augen ihres Gegenübers schaute, “Aber zumindest hast du dir für diese Partie die richtige Partnerin ausgesucht. Ich behaupte zu sagen, wir sind uns beide im Klaren darüber, dass es genug Experimente gibt, welche dir für solche Worte binnen Sekunden die Kehle aufschlitzen würde. Ich rede aus Erfahrung.“ Während ihre milchigen Augen aufgeweckt glühten, lachte Alma leise, als würde sie jetzt ebenfalls Witze reißen, anstatt die Wahrheit auszusprechen. “Nächstes Mal hast du vielleicht nicht so viel Glück“, sie sprach diese Worte nicht wie eine Warnung aus, sondern emotionslos wie einen Fakt, eine Tatsache. Aber gerade das bringt den Reiz in dieses Spiel hinein! Ob 150 dies wohl verstand? “Zum Scheitern verurteilt oder nicht, 001’s Ideale werden erst fallen, wenn die letzte Katze aufhört, dafür zu kämpfen. Und sie werden kämpfen“, ihre Stimme klang zu freudig, zu aufgeregt über das bevorstehende Blutvergießen. Machtkämpfe waren so spannend zu verfolgen; besonders wenn es am Ende Tote gab!
Mit weiteren überraschenden Wendungen des Gesprächs hatte Alma gar nicht mehr gerechnet, doch nun begannen ihre Augen erneut zu leuchten. Sie mochte 150 zunehmend mehr! Gerade die Direktheit und Unverblümtheit der Frage sagte Alma zu. “In diesem Leben noch nicht“, ein kaltes Grinsen erschien auf ihren Lippen, “Der kleine Rabe ist viel zu schwach für einen offenen Kampf.“ Alma zuckte mit den vier Schwingen, war aufs Neue überrascht wie sie ihr gehorchten. Ein Teil ihrer Hülle und doch nichts weiter als Ballast. Ob die mit den Flügeln zuschlagen könnte? Oder würden die feinen Knochen darin dann zerbersten wie dünnes Glas? “Ihre Pfoten sind zu klein, um jemanden niederzustrecken, …“, eine Spur Trauer hing in der Luft, während Alma ihre Seelenspiegel auf Ravens winzige Füße richtete, “… ihre Krallen zu stumpf.“ Ein Seufzen entwich ihr, denn sie sehnte sich nach einem Kampf, der Adrenalin durch ihre Adern jagte und sie in einen Zustand der absoluten Klarheit versetzte. “Als ich stark genug dafür war, habe ich getötet. Nicht nur einmal“, das erste Mal war in einem Kampf auf der Straße ihres ehemaligen Zweibeinerorts gewesen, in einem Leben, in dem sie den Tod tatsächlich noch gefürchtet hatte. Nur wenn Alma heute an die Zeit vor dem Labor, vor ihrem Fluch zurückdachte, wurde ihr mit aller Härte bewusst, wie sehr das Sterben eine Katze veränderte. Wie sehr es sie verändert hatte. “Hast du schon jemanden zum Sensenmann geschickt, Dreiäugige?“
"Many flaunt the scars on their body, yet they hide the scars on their hearts."
Während 110 selbst noch in Bewegung war, düste eine ruße Gestalt an ihr vorbei, stürzte sich in die Versammlung und stürzte in der Versammlung. Rein zufällig war der katzenförmige Teufel direkt daneben, als das passierte. Mental setzte Salem einen weiteren Grund auf die Liste, um dem Rabauken das schmuck-bestickte Ohr abzufetzen. Kaum hatte solcher 110 entdeckt, schienen bei ihm erstmal die Rädchen zu drehen, bis er entschieden hatte mit welchem Level von Spott er sie heute verhöhnen sollte. Salem verengte leicht die Augen, mit welchen sie den nähernden Kater im Blick behielt. Das Wort „Darling“ krabbelte ihr den Nacken hoch wie eine Kakerlake und sie spürte wie sich der Pelzkragen dort unweigerlich kräuselte. 066 mochte fast schon bekannt sein für seinen zwischenzeitlich Charm, aber der grauen Kätzin gab es nur das große Würgkotzen. Schließlich war sie alt genug um seine Mutter zu sein. Demnach war sie auch alt genug um Schande über seine eigentliche Mutter zu wünschen. Oder Mitleid. Der dunkle Kater machte kurz vor ihrer Nase halt, die grünen Augen ruhten auf sie runter. Salem ließ sich von dem Ekeltyp nicht einschüchtern, sie wich kein Schnurrhaar zurück, starrte stur zurück und legte lediglich die Ohren an. Der buschige Schweif segelte in langsamer Bewegung von Seite zu Seite, wobei er vor jedem Richtungswechsel einmal auspeitschte. Wenn Salems Fähigkeit wäre Katzen mit bösen Blicken in Brand zu setzten, wäre 066 nun ein Häufchen Asche. So sehr die Alte seinen Pelz auch verachtete, der Teufel hatte nicht ganz unrecht. Selbst wenn sie älter sein mochte, 066 war schon ein paar Monde länger als sie im Labor. Zudem musste man nicht in die Vergangenheit sehen können, um zu wissen, dass er kein behütetes Hauskätzchen Leben geführt hatte. Im Sinne von tyrannischen Hierarchien hatte 066 demnach mehr Erfahrung und 110 war reflektiert genug um ihm dies auch zuzuschreiben. Zwischen den giftigen Seelenspiegeln lag mehr als nur Hass und Lust. Was allerdings nichts daran änderte, dass er ein riesiges Arschloch ist. „Ich streite das nicht ab, 066. Aber tue nicht so, als ob du sein Wohlsein dabei im Sinn hättest. Ich weiß ganz genau, dass du einen gewissen Kick aus dem Leid anderer bekommst!“, knurrte sie ihn an. Als der Gauner dann den Nacken reckte, um Salem an die Nase zu stupsen, zog sie mit einem Zischen den Kopf ein. Selbst bei der kurzen Berührung hatte sie einen kurzen Einblick bekommen. Zu kurz um wirklich etwas zu sehen, doch spürte sie noch wie sich ihr die Brust zusammen geschnürt hatte. Ein Gefühl was vieles bedeuten konnte, meist nichts Gutes. Aber Salem wollte nicht wissen was sich in 066s Kopf abspielte. Was auch immer es war, dass ihn zu dem Kater gemachte hatte, der er war… es war von keiner Relevanz für sie. Im schlimmsten Fall würde er ihr noch Leid tun. Etwas was er nicht verdient hatte. Ihr Schweif nahm nun an Geschwindigkeit zu. Mit leicht entblößten Zähnen und bedrohlich gedämpfter Stimme bekam er seine Reaktion: „Nenn mich ruhig nochmal Struppi, aber diesmal bitte laut genug, dass auch 200 erfährt wie gerne du kostenlos Nicknamen verteilst. Und deine Fürsorge kannst du dir in den Hintern schieben.“ Ihr Blick wanderte für einen Moment zum neuen Anführer. Vater Tod hatte Flügel und Hörner, und nun regierte er ein Land dass vor Tod nur so triefte. Wie ironisch. „Ich muss sagen ich bin überrascht, 066… dass du noch nicht der Witwe die Pfoten lecken gegangen bist. Wie fühlt es sich an, wenn die Schülerin die Gehaltserhöhung bekommt, die du haben wolltest?“, warf sie ihm schnippisch entgegen. 066 war nicht der Einzige, der mit Giftpfeilen schießen konnte.
Angesprochen: 110 (@Indy) "Oh meine süße kleine Schlabber Schabracke... jetzt hättest du doch fast meine Gefühle verletzt..." Er sah sie amüsiert an und fing leise an zu kichern. Kopfschüttelnd raunte er leise, während er sich völlig übertrieben theatralisch an die Brust fasste. " Nein, mal ganz im Ernst - Ich schwöre dir... Der verrottete Fleischklumpen in meiner Brust hätte sich fast bewegt... " Belustigt ließ er sich neben der struppigen Katze nieder und betrachtete sie interessiert. " pffff hehe - mach dich nicht lächerlich- Wie kommst du darauf, dass ich zu einem Wächter aufsteigen wollen würde?" Offenbar wollte sie ihn tatsächlich verletzen, denn sie klang schnippig und giftiger als eine Schlange. Experiment 066 betrachtete kurzweilig interessiert seine Pfoten, während er mit dem Krallen spielte und sie leise auf die steinige Bodenplatte aufsetzte. Er schwang den Kopf wieder zu ihr herum, sie ließ sich nicht von ihm einschüchern. Dem Kater gefiel dies. "Ich gebe zu... Als ich ins Labor kam, war der Gedanke daran aufzusteigen doch sehr verlockend... Aber machen wir uns nichts vor - ich bin viel zu faul und eigennützig um den Aufgaben eines Wächters gerecht zu werden." Diabolo war zwar ein Arschloch, aber bescheuert war er nicht - außerdem würde der Blick eines Vertrauten mit Sicherheit auf ihm liegen, wenn er seinen Aufgaben nicht nach käme, ob er ihr wohl auf die Nase binden sollte genau das so im Plan gehabt zu haben? Seine Schülerin stattdessen aufsteigen zu sehen? Nur um dann wie ein blutverschmierter Schutzengel über sie zu wachen. Nein... Das erstere konnte sie sich sicher denken... Dieses angriffslustige Klappergestell war immerhin nur halb so grenzdebil wie manch anderes Experiment hier - sie kannte ihn ein Stück weit schon, wenn auch mehr aus der Ferne und das zweitere? Er war nicht scharf darauf, sich nachsagen zu lassen, kein absolutes Monster zu sein. Er war für einen kurzen Augenblick nachdenklich gestimmt. Sollte diese Evolutionsbremse recht behalten? Dass er eigentlich bloß auf 702 herum trampeln wollte? Nein... Nein das würde ich nicht... Er ist sein Sohn... Ich - Kopf hoch Diabolo... Er seufzte leise und kramte den kleinen Funken Ehre und Ehrlichkeit, der tief in seinem Innersten vergraben war heraus. "Was die verbliebenen angeht... Ich kann dich beruhigen... weder Experiment 200, noch 702 sind die Ziele meines Egoismus. Auch wenn man es von meiner Person nicht glauben mag, aber ich weiß im Gegensatz zu anderen was Loyalität bedeutet, ich bin kein Aasgeier." Interessiert betrachtete er die violetten Augen der älteren Katze. "Nun, eines beschäftigt mich jedoch schon Schneckchen - Fragst du dich nicht auch, wie es jetzt weitergeht?"
Ihren bissigen Kommentar bezüglich seiner Eigenart anderen Spitznamen zu verpassen ignorierte er geflissentlich. Eigentlich erfreute es ihm mehr, dass sie sich darüber offenbar zu ärgern schien. Das war auch so eines dieser Dinge. Natürlich hatte sie recht, wenn sie auf seine schadenfrohe Art verwies, doch betrachtete sie das Ganze aus dem falschen Blickwinkel. Diabolo wollte der Grund sein, warum andere leiden, sich ärgerten, um sich darüber lustig zu machen. Doch über den Tod machte man keine Scherze, das war geschmacklos... jedoch vermied der Kater es bewusst, dahingehend ihr gegenüber zu äußern. Niemand außer Calliope dürfte jemals wieder sein Inneres betrachten, die Narben und die furchtbaren Erfahrungen kennenlernen, die das Leben des dunklen Teufels geprägt hatten. Emotional fühlte er sich verkrüppelt und verkümmert, doch durfte niemand die kalte Einsamkeit in seinem Innersten erkennen. Seine Gedanken wanderten zu einer vernarbten weißen Katze mit Flügelchen. Er war nicht sicher, warum er nun an den kurzen dachte, doch er war interessanter als Diabolo es zu geben könnte. Er war pfiffig - und gehörte nun zu Calliope- ob er sich wohl auch in 066 Herz schlich? So ein Quatsch... Reiß dich zusammen - sonst bemerkt die alte Zimtzicke, das ich aufgewühlt und durcheinander bin.
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FledermausSchülerInformationenAnzahl der Beiträge : 73 Pfotenspuren : 95 Anmeldedatum : 19.03.22 Alter : 22
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Re: 2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52562 ] Fr Apr 15, 2022 6:31 pm
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Ray | 702
» Look at how a single candle can both defy and define the darkness. «
Schweigend starrte 702 seinen Bruder an. Harus darauffolgende Worte ließen den jungen Kater aufseufzen. Die harte Wahrheit sollte es also sein, ja? Sein Blick schweifte kur auf 622, der sich ein paar Momente später neben Haru gesellte. Sagen tat er allerdings nichts. Er schüttelte nur seinen Kopf. Sein Blick schnellte wieder zu seinem Bruder, der ihn fragend ansah. Ray holte langsam Luft, während er sich die ganzen Antworten durch den Kopf gingen ließ, die er dem hellroten nun geben konnte. Aber es schien als wäre nur eine hilfreich. "Du verstehst mich falsch, 700.", fing er an, "Er ist verstorben. Tot. Sein Herz hat aufgehört zu schlagen. Er wird von nirgendwo wieder herkommen und auch n- .. nie mehr aus irgendeinen Schlaf erwachen.". Seine Stimme brach unwillkürlich am Ende ab. Ray musste kurz wegschauen und traf beim umdrehen auf Lotus Blick. Mit feuchten Augen starrte er seinen damaligen besten Freund für einige Sekunden an. Was zum ... nicht jetzt! 702 zwang sich wieder sich zu Haru umzudrehen und das abermals aufkommende Gefühlschaos gekonnt zu ignorieren. Mit einer Pfote deutete er auf den Leichnam von seinem Vater. "Mutter hat ihn gefunden und her gebracht.", er setzte seine Pfote ab und rückte ein Stück näher. Sein Blick traf wieder den von Haru und er schluckte, "Verstehst du was ich dir erzähle?". In irgendeiner Weise fürchtete der Kater die kommende Reaktion seines Bruders. Würde er weiterhin nicht verstehen worum es ging? Oder würde er verstehen und vor ihm zusammenbrechen? Ray wusste nicht so ganz wie er mit letzteren klar kommen sollte. Ich hasse sowas.
Stille folgte auf Harus Frage. Kurz blickte der Rote zu Lotus rüber, in der Hoffnung dass sein Gesicht mehr Antworten liefen würde, doch ohne Erfolg. Etwas streifte seinen Flügel und ein verbrannter Geruch füllte die Luft. 700 wand den Kopf zu Romeo, welcher sich neben ihm niedergelassen hatte. Normalerweise hätte der Prinz jetzt mit seinem Sieg des Wettrennens geprahlt, doch durch das ganze Getrubel hatte er es schon völlig vergessen, weshalb er seinen Freund mit einem kurzen Schnurren zum Teekranz willkommen hieß. Komischer Weise war auch Romeos Miene völlig nichts sagend. Auf Harus Rücken machte sich ein unangenehmes Kribbeln breit, ein Gefühl als ob er etwas angestellt hätte. Warum gucken mich alle so ernst an? Leicht angespannt korrigierte er seine Sitzposition und zuckte mit den Flügeln. In Gedanken setzte 700 den Katzen ein Lächeln auf.
Ray setzte zur Antwort an, sagte man habe ihn falsch verstanden. Haru ließ den Blick zu Charon wandern. Vielleicht war der Anblick von Mama etwas beruhigendes. Vielleicht wollte Haru auch nicht hören was als nächstes kam. Vielleicht... wusste er es schon. "Er ist verstorben. Tot." 700 starrte weiter zur Zelle auf. Für den Moment scheint er von Außen gar nicht zu reagieren.
Tot... Rays Worte wurden zügig von einem Fluss dahin gewaschen und ertränkt. Dabei zurück blieb ein Rauschen und Dröhnen in Harus Ohren. Doch ein Geräusch blieb. Plitsch. Wie sehr er Erdbeeren doch hasste. Potsch. Tropfen für Tropfen breitete sich der Sirup am Fuße der Zelle aus. Gras, welches verzweifelt versuchte den Boden zu bewachsen, wurde prompt bedeckt in der dicken Flüssigkeit. Die kleinen Sonnen, die den Laborhimmel zierten waren furchtbar grell heute.
"Er wird von nirgendwo wieder herkommen und auch n- .. nie mehr aus irgendeinen Schlaf erwachen."
Schnipsel von Worten drangen durch, hallten in den bunten Räumen. Haru hörte weg. Seine Aufmerksamkeit war verbissen dem Sirup zugekehrt. Das Rot floss davon, in kleinen Flüssen, vor seinen Pfoten formte es ein Wort: To-
Haru schwenkte den Kopf zu 702 zurück. "Mutter hat ihn gefunden und her gebracht."
Wen hat Mutter gefunden? Niemanden! Bruder, dein Lächeln schwindet... Wie ein Sticker der zu häufig verwendet wurde, blätterte eine Illusion von Ray ab. Ungläubig beobachtete Haru wie das falsche Grinsen zu Boden segelte. Wo es aufkam, infizierte es das Gras, welkte es dahin, vertrieb die Hasen und Vögel, nahm den Blumen die Farbe. Ein Paradis vergraute. Ein Königreich, dass der Prinz gebaut hatte, Stein für Stein, jeden Halm gepflanzt und gepflegt. In Sekunden zu Ruinen reduziert.
"Verstehst du was ich dir erzähle?" Zum ersten Mal sah 700 seinen Bruder an und hörte seine Worte ernüchtert. "Nein...", hauchte der Geflügelte, so leise dass man durch den Getümmel der Versammlung kaum hören konnte. Zweifarbige Augen sahen den blutverschmierten Pelz. Ein schwaches Lachen entglitt dem Prinzen, direkt gefolgt von einem Keuchen. Haru fühlte er nach seinem Hals, aber keine fremden Pfoten schnürten ihm die Luft ab. "Nein.", wiederholte er, diesmal ein wenig lauter, die Stimme plötzlich heiser. "Nein... Papa darf nicht... er darf nicht- ..nicht- schlafen.." Mit glasigen Augen starrte 700 seinen Bruder an. Erneut versuchte er zu lachen, er musste doch, aber wieder erstickte er an sich selbst. Sein Fell sträubte und stachelte sich und Haru stolperte auf die Beine, als ob er jeden Augenblick davon laufen würde. Auch wenn er das wahrscheinlich wollte, die zittrigen Pfoten würde nicht weit kommen. Stattdessen fing 700 an wild den Kopf zu schütteln. "Nein nein nein nein neiN NEIN NEIN!!", schrie er wie eine Banshee bevor auch die Stimme ihn verließ. Gleich einem Wahnsinnigen hatte er sich gewehrt gegen das Brennen in seinen Augen. Verzweifelt suchte Haru seine Ruinen nach einem Funken Magie oder Wunder ab, doch Staub war alles was blieb.
Herzschläge gingen dahin in denen der Zwitter wortlos den Boden ankeuchte. Geflüstert setzt er wieder zum Reden an: "Nein... Er kann nicht... Wieso? Er kann doch nicht..." Sein Murmeln verschwamm in ein Wimmern. Die schüttelnden Beine ließen nach, 700 sank zu Boden, die Pfoten über die Ohren verschränkt, immernoch irgendwas Unverständliches am nuscheln. Nur ein kleines Häufchen am Anfang der Versammlung.
Blut und Knochen zieren mein Königreich. Sie waren schon immer da, vergraben unter meinen Blumenbeeten, verschönert mit Glitzer und einem Lächeln. Doch nicht alles was glänzt ist aus Gold. Und selbst meine beste Freundin hat mein Reich verlassen, versteckt hinter bitteren Wolken, lässt sie nur einen Schatten zurück.
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von Eule skjjsjkskjsksjjhdsjdhsjhdjs <33 • ☼ you are my sunshine, my only sunshine, please don't take my sunshine away ☼ •
TaeEhemalige AnführerinInformationenAnzahl der Beiträge : 5429 Pfotenspuren : 2071 Anmeldedatum : 15.07.18 Alter : 24
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Re: 2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52573 ] Sa Apr 16, 2022 12:04 am
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"but i can’t feel a thing. the emptiness is heavier than you think."
- Midir -
Exp. 769 † Midir † Vertrauter † Teilchenmanipulator † Supporter Die Tochter des 001s war es, die die friedliche Zusammenkunft unterbrach. Wenig später fand sich Midir inmitten einer Versammlung wieder, die für immer sein Leben verändern sollte. Den Worten von 703 hatte er zunächst keinen Glauben geschenkt obgleich 200 sie geschickt hatte. Doch als er an jenem Tage Fuß vor die Zellen setzte und die Gefährtin des Anführers dort thronen sah, wusste er, dass jegliche Hilfe bereits zu spät gekommen war. 001 war tot. Und sein Mörder war auf freiem Fuß. Im ersten Augenblick konnte er es nicht wahrhaben. Nein, dies alles war ein verdammter Scherz gewesen, ein Test. Niemand konnte den Schwarzen getötet haben, denn er war ein Gott! Nein. NEIN. Kein beschissenes Experiment hätte den Anführer jemals überlisten können. Dies konnte, nein, dies DURFTE einfach nicht sein. Auch wenn sich Midir bemühte, seine Emotionen zu kontrollieren, konnte jeder bemerken, wie sein Erscheinungsbild an Schärfe verlor. Immer stärker laggte er hin und her. Gerne hätte er sein Maul geöffnet und 200 dafür verantwortlich gemacht. Sie sollte an seiner Seite stehen, ihm am nächsten sein aber stattdessen hatte sie ihre edle Pflicht verletzt. Konnte man ihm nicht den selben Vorwurf machen? Anstatt diese logische Frage zu beantworten, beobachtete er voll Hass wie die Rote seelenruhig 278 und 004 in die Reihen der Wächter berief. Als plötzlich ihr flehender Blick auf ihn fiel, kräuselte der Kater die Nase. Warum er? Ohne einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden, verließ er die Versammlung blitzartig. Seine Schritte sollten ihn an den Rand der Kanalisation führen, wo er mit leerem Blick nach draußen starrte. Wolle sie mit ihm reden so müsse sie ihn finden.
Zusammenfassung für Demenzkranke (me)- cant be loyal to 200 because she failed to defend 001 - told 093 he was loyal to himself - wants to keep 001 and the system alive by becoming the king - wants to talk to 200 about her plan now
"Many flaunt the scars on their body, yet they hide the scars on their hearts."
Des Katers aufgespielter Sarkasmus brachte Salems Augen ins Rollen. Was für ne Drama Queen. ‘Verrotteter Fleischklumpen’ hätte es nicht besser treffen können. Als wären sie plötzlich Kumpel geworden, ließ 066 seinen dicken Pelzhintern neben der Kätzin nieder, was ihm von 110 einen skeptischen Seitenblick verschaffte. Was wird denn das jetzt? Willst du mir deine Flöhe zu Teil werden lassen? Aber man muss ja nicht unzivilisiert sein, also setzte die Alte sich ebenfalls, eine Entscheidung die ihre kalten Knochen ihr dankten. Die Zweibeiner könnten hier ruhig mal eine heiße Metallbox einbauen. Oder ein kleines Feuer machen. Salems Blick sprang bei dem Gedanken unwillkürlich zum Feuerkater des Labors. Vielleicht sollte sie ihn mal fragen ob er ein wenig Luxus in diese grauen Wände bringen könnte. Sicherlich würden sich im Außenbereich ein paar Stöcke finden die man zündeln konnte. Allem Anschein nach würde er aber bald die Pfoten mit seinem neuen Spielgefährten voll haben, denn dem sorglosen Prinzen wurden gerade die schlechten Neuigkeiten verabreicht. Etwas was 700 ansonsten mit völliger Ignoranz begegnete. 110 erinnerte sich wie sie dem Zweiäugigen vor einem Gemetzel im Außenbereich gewarnt hatte, als dieser gerade Bienen jagen wollte. Als Antwort bekam sie nur ein „Psht, Gemetzel? Sowas gibts doch nur in Geschichten.“ Gesagt hatte er es mit solcher Selbstverständlichkeit, dass Salem wirklich kurz hinterfragt hatte ob sie nicht einfach dem Alters-Wahnsinn verfallen war. Gewiss war die Graue neugierig wie ein derart verträumter Geist auf den Tod des Vater reagieren würde. Anderseits fühlte es sich auch falsch an dabei zuzusehen, weshalb sie sich wieder dem ranglosen Sackgesicht zuwand.
„Du trampelst doch gerne auf anderen rum. Machte mir den Anschein, als wärst du wie geschaffen für den Job“, gab sie zurück mit einem Schulterzucken. Zu ‘faul und eigennützig‘ nannte er sich und begutachtete dabei seine Maniküre. Faul und eigennützig? Sind das nicht die Vorraussetzungen fürs Wächter-sein? Kaum merklich schüttelte sie den Kopf. Für einen Moment herrschte Schweigen zwischen den Zicketanten, die Versammlung überblickend. 066s Vergnügung zum Gesprächsthema verriet Salem, dass das Aufsteigen von 278 nur ein erfolgreicher Schachzug auf des Teufels Spielbrett gewesen war. Kurz erhaschte sie einen Blick auf die grünen Augen neben sich. Vielleicht war es auch ein wenig Stolz? Für seine eigene Mentoren Fähigkeit sicherlich. Die frische Wächtern, trotz ihrer bemerkbaren Durchsetzung war nur ein weiteres Schaf, was die Untergebenheit anging. Ob sie sich von dem zehrenden System zerfressen ließ oder ob sie selbst zum Wolf werde… das würde sich noch zeigen.
Ein seichtes Seufzen kündigte das Fortführen des Gespräches an, nun mit einem leichtes Wandel der Stimmung. Die Worte des Dunklen ließen Salems Augenbraue ein Stückchen nach oben wandern. Es schien als zeigte der Raufbold eine versteckte Seite. Er verteidigte seine Loyalität und ausnahmsweise glaube Salem seinen Worten. Für einen Wimpernschlag lockte es sogar ein kleines Lächeln aus der Alten, doch kramte sie es sofort wieder weg. „So, so.“, gab sie nur zurück. Manchmal wunderten sich die violetten Augen dann doch was wohl in dem katzischen Dämon vor sich geht. Kurz überlegte sie sogar ob sie ihm nicht mal die die Pfote in die Seite stoßen sollte. Wie es jetzt weitergeht? Peridot Gucker schauten zurück. Sie öffnete gerade den Mund um sie antworten, als ein Kreischen aus der Versammlung ihr das Wort abschnitt. Schien als würde 700 das ganze nicht so gut verkraften. 110 ließ sich davon nicht irritieren. „Natürlich.“, sie wand den Blick zu 200. „Es werden sich Dinge ändern, so viel steht fest. Ich denke selbst 200 weiß das.“ Dennoch war es unmöglich zu sagen was genau passieren. Selbst wenn man die Gedanken aller Katzen lesen konnte. Nur der Mond wusste die Zukunft. Als Salem ihre Aufmerksamkeit wieder dem Flausenkopf zukehrte, wirkte dieser merkwürdig in Gedanken versunken. Für ein paar Herzschläge betrachtete sie die grünen Seelenspiegel. Ein Anflug von Trauer? Angst vielleicht? Die Alte lehnte den Kopf in die Diagonale. „Wo siehst du dich im neuen Königreich, hm?“, neckte sie, doch Teils auch mit Interesse.
Ehren wir die, die gefallen sind im Kampf im Kampf zu schützen die, die sie liebten. Was treibt einen mehr an, als die Liebe zu anderen? Selig sei, wer den Tod nicht fürchtet des Todes wegen, sondern wer ihn fürchtet um des Schmerzes willen, den er seinen Liebsten zufügt.
Während Lotus noch dasaß, wartete, den Moment ehrte und damit 001, den er zwar nie gemocht, der ihn zwar nie gemocht, den er jedoch respektiert hatte, den seine Kinder geliebt hatten, wurde er von einem Schauer erfasst, der die Haare seines glatten Felles aufstellte. "Er wird von nirgendwo wieder herkommen und auch nie mehr aus irgendeinen Schlaf erwachen." Rays Stimme erstickte. Obwohl das Labor noch durch die Versammlung, die sich bereits fast vollständig aufgelöst hatte, ein gewisses Grundrauschen an Gesprächsfetzen bot, fühlte sich die Luft an wie eine unendlich leere Stille, in der die Worte des Katers wiederhallten. ...nie mehr aus irgendeinem Schlaf erwachen. Nein. Rays Blick traf Lotus und blieb für einige Sekunden an ihm haften. Die einst kräftig orangeroten Augen waren nicht mehr die starken, selbstbewussten Lichter in Rays Gesicht. Jetzt erinnerten sie vielmehr an das Leuchten eines erloschenen Sterns. Lotus war nicht vorbereitet auf die Trauer, die sich langsam in ihm hochstaute. Trauer um 001? War es überhaupt Trauer? "Nein." Lotus hatte nicht einmal einen Verlust erlitten. Schon vor Monaten war das Vorbild, das er einst in 001 gesehen hatte, gestorben. Abgestreift wie die Haut einer Schlange, die sie zurücklässt, sobald sich eine neue, bessere gebildet hat. 769 hatte ihm damals die Augen geöffnet. Warum erfasst es mich dennoch so? "NEIN!" Haru's Schrei drang durch's Labor wie ein kalter Windstoß und ließ Lotus das Mark in den Knochen fast gefrieren. So viel Verzweiflung in einem Wort. Es ist nicht sein Tod, der mir zusetzt. Es ist der Schmerz, den er denen zufügt, die ihn liebten. Denen, die ich meine Freunde nannte und wieder nennen zu dürfen hoffe. Lotus hatte den Wunsch, sein Mitgefühl irgendwie zu zeigen. Doch nach neun Monaten Alleingang, die ihn zweifellos stark desozialisiert hatten, war er sich nicht sicher, wie er in dieser Situation reagieren sollte. Immerhin hatte ihm 066, das alte Ekelpaket, vor einer Minute gezeigt, wie er sich nicht verhalten sollte. Ein anderer Kater mit dunklem Fell, den Lotus nicht näher kannte, war soeben angeprescht gekommen und hatte sich neben Haru auf den Boden gelegt. In einem perfekten Abstand: Nicht zu weit weg, um abseits zu liegen und nicht zu nah, um aufdringlich zu wirken. Lotus vermochte nicht zu deuten, wie 622 zu 001 Tod stand, außer, dass er offenbar nicht von unkontrollierbarer Trauer erfasst war. In diesem Moment war für Lotus jedoch das Eintreffen des Katers genau das gewesen, was er gebraucht hatte. Der Kreis, den der Schwarze geöffnet hatte, machte es weniger unangenehm, sich zu beteiligen. Mit einem Blick der Dankbarkeit und Erleichterung schritt Lotus näher und ließ sich zwischen Ray und 622 ebenfalls auf dem Boden nieder. Nah genug, um nicht mehr abseits zu wirken. Dass Ray seine Anwesenheit nicht als aufdringlich empfand, hoffte er ohnehin. Nach so langer Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben, muss es ausgerechnet ein derartiger Verlust sein, der uns wieder zusammenbringt? Als ich verlor, an was ich glaubte, als ich im Schatten lag und weinte, war ich allein. Du bist nicht mehr gekommen, mich zu besuchen. Doch ich will dir verzeihen, mein Freund. Was bringt es mir, es nachzutragen? Nur Feindseligkeit und Streit, davon gibt es genug. Ich will der für dich sein, den ich mir damals wünschte, doch nicht hatte.
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EulensternAnführerInformationenAnzahl der Beiträge : 2361 Pfotenspuren : 1833 Anmeldedatum : 14.06.18 Alter : 26
Romeo hatte sich neben Haru und Experiment 702 niedergelassen und betrachtete ernst das Geschehen. In jeder anderen Situation hätte er sich gefragt ob 702 und 701 auch wie Haru einen Namen besaßen, doch war der Fokus seiner Gedanken auf etwas anderes gerichtet. Offenbar versuchte der Jüngere Sohn des Tyranns dem roten Kater bewusst zu machen, was geschehen war. Romeo blickte zögernd hinauf zu den Zellen und betrachtete die verwitwete Vertraute , welche kalt in die Menge blickte. Mit einem Mal wünschte er sich insgeheim, sie hätte einfach nur was dagegen gehabt, dass er mit Haru Zeit verbrachte. Es war befremdlich. So sehr er sich auch häufig in der Vergangenheit wünschte seine Krallen im Pelz des Anführers zu vergraben, fühlt er sich nun schlecht und irgendwie verdorben, sich daran erinnern zu müssen. Das war Harus Vater... Eine Katze, die zwar von vielen gehasst und verabscheut wurde, aber auch von einigen wenigen heiß und innig geliebt wurde. Romeo blickte zaghaft zu Haru hinüber, der nun langsam zu realisieren schien was passiert war. Das Leuchten seiner verschieden farbigen Augen wurde weniger, bis sich ein gräulicher Glanz der Trauer in ihnen breit machte. "Nein..." Erst war seine Stimme nur ganz leise, dann fing Experiment 700 an zu schreien, als wäre er ein Ungeheuer aus den Untiefen der Zwischenwelt, in welchen die Botin des Todes regelmäßig wandelte. Romeo hatte das Gefühl, als würde sein Herz gefrieren, als würde die Kälte seines Mentors durch den Boden in seinem Körper kriechen und einen Eisklotz und sein Herz herum bilden. Doch dieses Mal ging die Kälte von Haru aus. Der Schmerz von dieser jungen Katze war real. Romeos Fell sträubte sich, als er die Qualen in der Stimme des Jüngeren hörte. Oh bitte- zerbrich nicht, Haru- ich glaube, ich liebe dich ... Du bist nicht allein!
Er war ohne es zu realisieren aufgesprungen und stand mit weit aufgerissenen Augen da. 622 machte einen ruckartigen Schritt nach vorn, hatte sich blitzartig auf die Hinterbeine erhoben, als wäre er auf der Jagd und würde sich von Boden abdrücken um auf eine Ahnungslose Maus zu springen. Doch war er nicht auf der Jagt, seine Ohren hatte er heruntergeklappt, jedoch seine Krallen waren eingezogen. Er stürzte Haru regelrecht entgegen und schlank seine vorderen Pfoten fest um seinen Körper. Der schwarze Feuerteufel drückte die fallende Katze an sich, die zu schreien angefangen hatte und schließlich zu Boden sank. "Du bist nicht allein - versprochen ... ich weiß es tut weh - das tut es immer ... aber bitte halt dich fest ... du bist nicht allein - egal wie weh es tut .... "
Romeo hielt ihn fest in der Umarmung und streichelte mit seiner Pfote über den dunkelroten Fleck in Harus Nacken. Er kniff die riesigen gelben Augen zu und drückte Haru liebevoll an sich. Fest war sein Griff, besitzergreifend und gleichzeitig schützend. Experiment hatte den Schmerz nicht verdient. Dieses lebensfrohe Plüschkuschelkätzchen musste beschützt werden - um jeden Preis. Es war ihm egal, ob irgendwer sie so sehen könnte oder nicht... Es war ihm egal, was vielleicht 702 sich dabei denken mochte, das Herz war ein empfindliches Ding, das in einem Katzenleben sowieso schon viel zu sehr gebeutelt und verletzt wurde. Niemand sollte alleine sein, niemand sollte mit Schmerzen alleine sein. Niemand wusste das besser als Romeo, der so oft schon verraten und zurückgelassen wurde, dass es ihm selbst wunderte, warum er überhaupt noch irgendwem sein Vertrauen schenkte. Seine goldgelben Augen öffneten sich und fixierten fragend Experiment 702. "702 möchtest du mit herkommen?" Kurzweilig fiel sein Blick auf 705 zerknirscht zuckte Romeo mit den Ohren. Das Experiment mit der Flammenfähigkeit war nicht sicher, ob die beiden zurückweichen würden, oder verstanden. Romeo hatte keine Angst zu zeigen, das er schützte, was er liebte, doch war er nicht sicher, ob die beiden jüngeren Kater das begreifen würden. "700 braucht euch auch..." Er atmete tief durch und fuhr leise fort. "Jeder Verlust formt uns weiter, doch darfst du nicht daran zerbrechen oder abstumpfen, es ist okay zu fühlen, es ist okay den Schmerz heraus zu schreien... Für Tränen und Gefühle muss man sich nicht schämen - " Er vergrub seine Nase in Harus Pelz und atmete tief durch. " Niemand ist allein... " Fürsorgliche Wärme strahlte wie ein glühendes Feuer in den Augen des schwarzen Katers, dessen Haarspitzen blauviolett leuchteten.
DaenyÄltesterInformationenAnzahl der Beiträge : 1242 Pfotenspuren : 229 Anmeldedatum : 28.12.18 Alter : 23
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Re: 2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52582 ] Sa Apr 16, 2022 6:52 pm
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150 „Re“
004 posts | word count: 1647 fähigkeit: schwarze materie | steckbrief Standort: nahe des versammlungsortes
093 zeigte dem dreiäugigen Experiment nicht die Reaktion, die es sich wünschte – und 150 machte sich nicht einmal die Mühe, ihre Enttäuschung anlässlich dessen zu verbergen. Sie konnte es an der Mimik des Schattens ablesen; ihr beiläufiger Kommentar zu ihrem grottenhässlichen Halsband stieß auf – was! - Abneigung? Oh, dabei hatte 150 erhofft, ihre Gesprächspartnerin würde auf das Gesagte näher eingehen. Wenn es etwas gab, das die Nackte noch mehr anbetete, als sich selbst, dann war es jede noch so kleinste Möglichkeit, über sich selbst zu reden! Doch gewiss, die meisten Bewohner des Labors stolzierten mit von Lügen und Geheimnissen belasteten Schultern durch die Flure. Aufrichtige Offenheit war jenen fremd; man begegnete ihr mit nichts weiter als Missbilligung. Vertrauen schlug im kalten Grau der Zellen nur schwer Wurzeln. Verschloss man vor dem falschen Kameraden die Augen, so lief man Gefahr, am nächsten Morgen mit offener Kehle zu erwachen. Misstrauen und Skepsis waren daher eine gesunde Reaktion auf Angst. 150 jedoch empfand keine wirkliche Angst, zumindest nicht vor den Katzen, die tagtäglich ihren Weg kreuzten. Sie waren nichts weiter als sterbliche Wesen – ebenso wie sie. Dank ihrer Fähigkeit vermochte sie es, sich in eine Sicherheit zu wiegen, die andere wohl als naiv bezeichnen würden. Wie schade nur, dass 093 zu der anderen Partie zu gehören schien. Die Nackte versuchte Verständnis zeigen, doch sie tat sich schwer.
Zwischen ihren Worten entstand eine kurze Pause, in welcher der Dreiäugige das vermehrte, fast schon nervöse Ohrenzucken ihres Gegenübers auffiel. 093‘ Aufmerksamkeit schien für einige Herzschläge abzudriften; was ihr wohl gerade durch den Kopf ging? Hatte sie ihre Meinung geändert und plante nun doch, sich einen Happen von ihrem nackten Fleisch zu genehmen? 150 hatte die Geflügelte nicht tatsächlich als verrückt eingeschätzt, doch in jenem Moment war sie sich gar nicht mehr so sicher. Jene Erkenntnis brachte sie nicht wirklich aus der Ruhe (sie erhoffte sich immer noch eine Wendung, in welcher sie dem Schatten detailreiche Ereignisse aus ihrem Leben anbinden könnte) doch sammelte sie sich für den Fall, sollte 093 ihr plötzlich doch an den Hals springen. „Die Launen der Götter können manchmal seltsam sein“, gab das andere Experiment jedoch schließlich (endlich!) von sich. Oh – sprach sie die Zweibeiner etwa doch als Gottheiten an? Wie schade. Ob 150 nun eine Lektüre darüber erwartete, wie wundervoll und gütig jene Kreaturen waren, die sie in dieses verdammte Labor gesteckt hatten? Immerhin hatte sie sich das dumme Gefasel schon oft genug von etwaigen anderen Experimenten anhören dürfen. Sollte dem also tatsächlich so sein, so bevorzugte die Nackte nun doch lieber einen schnellen Genickbruch. 093 zeigte sich jedoch barmherzig. Entweder, weil sie anderen ihren Glauben nicht andrehen wollte, oder weil sich hinter ihren Worten doch nicht so viel Bedeutung verbarg, wie zunächst gedacht. Jedenfalls ging sie nicht weiter auf die Götter ein. Aber – hah! - wären 150 die Ausmaße der Experimente nicht bekannt, so hätte sie beim Anblick des kurzen Scheins, welcher den pechschwarzen Körper ihr gegenüber zu überlagern schien, vielleicht doch an so etwas wie eine göttliche Erscheinung zu glauben begonnen. In ihr war ein neues Interesse erwacht; mit neugierig funkelnden Augen richtete sich die Nackte auf und umkreiste die Geflügelte, noch während jene weitersprach. Sie schenkte ihren Worten daher auch keine wirkliche Beachtung (andernfalls hätte sie sich angesichts der Bemerkung über pelzlose Wesen doch recht beleidigt gezeigt), sondern fixierte die geisterhaften Umrisse um 093‘ Hals, welche an eine Perlenkette erinnerten. Die Erscheinung verblasste jedoch ebenso schnell, wie sie gekommen war, und ließ 150 keine Zeit, sich einen Reim aus ihr zu machen. „Wunderschön“, konnte sie also lediglich von sich geben; ein nachdenkliches Murmeln, ehe sie ihre Aufmerksamkeit zurück auf 093‘ milchige Augen lenkte. Angesichts der Tatsache, dass sich jene über ihre eigene, fähigkeitenbezogene Bemerkung vorhin derart abgeneigt gezeigt hatte, besaß 150 nicht die Hoffnung, dass man sie über das kurze Ereignis soeben aufklären würde. Sie musste sich jedoch eingestehen, dass die Neugierde, welche in ihrer Brust entfacht war, nun nahezu brannte. Zum ersten Mal seit langem lag ihr Interesse nicht länger bei ihr selbst (nun, besser gesagt: nicht nur) – 093 verbarg etwas weitaus bedeutsameres, als lediglich ihre rabenähnlichen Flügel. Doch sie stellte keine Fragen; sie befürchtete, 093 würde sich andernfalls von ihr entfernen.
„Speichellecker oder Fanatiker, in der Tat“, stimmte der Schatten ihr zu und für einige Sekunden glaubte 150 tatsächlich, das Blatt gewendet zu haben; 093 zumindest in Bezug auf 001 und seine erbärmlichen Anhänger auf ihrer Seite zu wissen. Aber glauben reichte nicht aus; Glauben besaß keinen Fuß und im besten Falle würde die Geflügelte ihr hinterrücks die Vertrauten und Wächter anbinden. Nein, sie musste sichergehen; Gewissheit finden. 093 hatte ebenfalls die Masse beobachtet, ihren Blick schweigen lassen, doch als die Nackte 001‘ Tyrannei ansprach, horchte sie auf. „Du spielst ein gefährliches Spiel, 150“, lächelte der Schatten. Ah! Da war es – die Bestätigung, die das haarlose Experiment gesucht hatte. Ihre Worte allein genügten, 001‘ wahre Anhängern wären ihr an die Kehle gegangen, noch ehe sie ihren verräterischen Satz beendet hätte. „...nächstes Mal hast du vielleicht nicht so viel Glück.“ Oh? „Sag bloß, sorgst du dich etwa um einen werten Zellengenossen?“, scherzte 150 und grinste verschmitzt. „Es ehrt mich, wirklich! Aber hab keine Angst. Ich wandere seit meiner Geburt durch diese Flure – irgendwann erhält man ein Gespür dafür, welche Worte man im Beisammensein von gewissen Kameraden in den Mund nehmen darf.“ Zumindest redete sie sich das ein. Die Male, in welchen sie sich in ihrem Gegenüber getäuscht und dafür beinahe den Pelz (wenn sie eins gehabt hätte) über die Ohren gezogen bekommen hätte, verschwieg sie. „Und weshalb nicht ein wenig mit dem Feuer spielen? Wenn man nicht mit der Gabe gesegnet wurde, selber eins zu entfachen, dann muss man eben andere Wege finden, um sich in seiner Wärme zu baden.“ Oh wow. Wie poetisch. 150 zwinkerte dem anderen Experiment zu. Dessen darauffolgenden Worten konnte sie nur zustimmen. „Es wird ein Blutbad geben, da hast du Recht.“ Sie vermied es jedoch, preiszugeben, wie sie zu einem solchen Blutbad stünde. So, wie sie sich selbst kannte, würde sie aus bequemer Entfernung zusehen, wie sich jegliche Parteien gegenseitig auslöschten. Warum ihre Pfoten für einen Haufen hirnloser Idioten schmutzig machen? 093 schien den Kampf jedoch nahezu herbeizusehnen. Während sie von der bevorstehenden Schlacht sprach, erhielten ihre Augen ein seltsames Funkeln. Nun, wenn der Schatten darauf bestand, am Blutvergießen teilzunehmen, dann hätte 150 zumindest jemanden, auf den sie ihre nächsten Futtereinheiten verwetten könnte. Die Chancen, dass die hagere Gestalt vor ihr es tatsächlich mit einem der Wächter aufnehmen könnte, waren recht gering, doch gerade das war doch der Spaß an der Sache!
Darüber schien sich auch 093 im Klaren zu sein. Zumindest besaß sie ein gesundes Selbstbild – das taten nicht viele hier im Labor. Nur die Art und Weise, wie sie sich dazu äußerte, ließ 150 stutzig werden. „In diesem Leben noch nicht. Der kleine Rabe ist viel zu schwach für einen offenen Kampf.“ Nun, sie lag nicht falsch. Aber – was war das Gefasel von diesem Leben? Oh, handelte es sich bei 093 etwa um einen wandelnden Mythos? Die Katze mit den sieben Leben? 150‘ Ohren zuckten interessiert. Würde sie die Nackte einweihen in ihre Geheimnisse? Ihr Gegenüber zeigte Bedauern angesichts der Tatsache, dass ihre leibliche Hülle nicht gerüstet war für einen ernsthaften Kampf. Die Nackte zeigte Verständnis. Ohne ihrer eigenen Fähigkeit wäre sie selbst nichts weiter als eine wandelnde Zielscheibe; schwach, schutzlos. Selbst, wenn sie das Gefecht nicht herbeisehnte wie andere Experimente – zu wissen, dass das Beenden eines Lebens ihr so leichtfallen konnte wie das Auspusten einer Kerze, füllte sie mit Dankbarkeit. Die Zweibeiner brachten doch den ein oder anderen Vorteil mit sich. 150 Pfoten juckten interessiert. Was hatte es mit 093‘ füheren Ich auf sich? All jene Experimente, die ihre Fähigkeit offen zur Schau stellten – sie beeindruckten 150 nicht. Sie hatte geglaubt, auch bei 093 wäre es nicht anders; wow! Ein weiterer Vogel, der sich in die Luft erheben konnte. Aber so simpel schien das Dasein ihrer Gesprächspartnerin nicht zu sein. Oh, wenn sie doch nur weitersprechen würde! „Ich befürchte, ich verstehe nicht ganz“, erwiderte 150 schließlich vorsichtig. Sie wollte das andere Experiment nicht verschrecken, jetzt, nachdem es sich ihr zumindest einen spaltbreit geöffnet hatte. (Hilf mir, zu verstehen.) Die Bitte spiegelte sich in ihren blassen Augen wider, doch wagte sie es nicht, sie tatsächlich in Worte zu fassen.
„Als ich stark genug dafür war, habe ich getötet. Nicht nur einmal“, beantwortete der Schatten ihre Frage ruhig. Ob sie damals wohl auch ein Tyrann gewesen war; jemand, der es mit 001 aufgenommen hätte, nur, um seinen Platz einnehmen zu können? Nachdenklich legte die Nackte den Kopf schief. Ihre nächsten Worte hätte 150 erwarten können, dennoch trafen sie sie auf eine seltsame Weise unerwartet. Ihre Gespräche nahmen für gewöhnlich keine derartige Wendung und dennoch war sie diejenige, die sie eingeleitet hatte. „Hast du schon jemanden zum Sensenmann geschickt, Dreiäugige?“ Hm. 150 lächelte entspannt, ehe sie die Schultern zuckte und sich wieder in Bewegung setzte; einen Schritt vor tat, als würde sie ein Ziel besitzen, ehe sie wieder umkehrte und 093 gelassen ansah. „Nur jene, die versucht haben, mich zu hintergehen.“ Es war keine Drohung. Sie sah in 093 keine Gefahr, die es zu bedrohen wert gewesen wäre. Sie vertraute sich ihr lediglich an – wie gesagt, sie sprach gerne von sich selbst und besonders von ihrer Gabe. „Mein Körper mag es mit den Fanatikern dieses Labors nicht aufnehmen können, aber ich besitze eine Verbindung zu etwas, das sich weit weg von ihrem Verstand befindet. Ein Fragment aus einer anderen Welt, wenn man es so nennen möchte.“ Erneut – ein kurzes Schulterzucken, ehe sie sich wieder hinsetzte. „Deshalb habe ich hier, in diesen Fluren, keine Angst. So naiv mich die Anderen auch nennen wollen.“ Vielleicht würde sie das andere Experiment irgendwann einweihen. Immerhin machte sie aus der schwarzen Materie, welche sie beherrschte, kein Geheimnis. „Aber lass mich meine Farge umformulieren!“ Sie lächelte fröhlich. „Hat dich das Töten mit Freude erfüllt?“
Alma fühlte sich um einiges wacher, als 150 begann, wie ein Raubtier um sie herumzuschleichen. Spielte man jetzt mit ihr? Wollte die Nackte einen Vogel fangen, der nicht imstande war zu fliegen? Ein unangenehmes Kribbeln breitete sich in ihrem Nackenfell aus, sodass die feinen Härchen begannen, sich leicht zu sträuben. Die Seelenwanderin konnte nicht anders, als wachsame Blicke über ihre Schulter zu werfen. Eigentlich würde Alma sich selbst nicht als paranoid bezeichnen, aber sie hasste es, ihr Gegenüber nicht im Auge behalten zu können. Hätte sie Pupillen, würden diese nun unablässig hin und her huschen. Stattdessen bewegten sich nur ihre weißen Augäpfel von links nach rechts, ließen sie manischer wirken, als es – im Moment! - tatsächlich der Fall war. Erst das Wort – “Wunderschön“ – aus 150’s Mund beruhigte Alma zunehmend. Sie hörte auf, von einer Pfote auf die andere zu wippen – Wann hatte sie damit überhaupt angefangen? – und nahm wieder eine ruhige Position ein. Knisternde Anspannung fiel dabei von ihren Schultern ab und ihr schwarzer Pelz glättete sich wieder vollständig. Sie hörte selten Bewunderung für ihr Aussehen, seitdem es nichts weiter als die geisterhafte Erscheinung ihres - eines!? - früheren Körpers war. Heute musste sie doch tatsächlich Konzentration aufbringen, um es für längere Zeit bewusst aufrecht zu erhalten, sich anderen in ihrer ganzen Schönheit zu zeigen. 150’s Faszination dafür, weckte ungeahnte Wärme in der alten Kätzin. Sie fühlte sich geschmeichelt, wie nur selten. Die nackte Katze gewann weitere Sympathiepunkte bei Alma. Allerdings wohnte dem Schmuck eine Bedeutung inne, die sogar für Alma selbst schwer zu erfassen war. Denn als sie die funkelnden Accessoires erhalten hatte, besaß sie eine eigene Gestalt und hatte nicht nur leblose Hüllen von kürzlich Verstorbenen gestohlen. Erst ihr Leben im Labor hatte sie zu einer Diebin, zu einem wandernden Schatten gemacht. Davon war die Kätzin felsenfest überzeugt, verschwendete kaum einen Gedanken an andere Versionen. Nur selten stellte sie wirklich ihre eigene, beschauliche Realität in Frage; überlegte, ob der Körper, in dem sie aufgewachsen war, nicht einfach nur ihre allererste Hülle war. Ob sie nie etwas Anderes gewesen war, als eine Seele, die von zurückgelassenen Leibern Besitz ergriff. Ein erneutes Ohrenzucken. Als wollte sie eine imaginäre, immer wiederkehrende Fliege verscheuchen. Sorgfältig legte sie ihren Schweif um ihre Pfoten, faltete die vier Schwingen sauber und straffte die Schultern. Alma ähnelte nun mehr der stolzen Kriegerin von einst. Sie erinnerte sich selbst an dieses vergangene Ich. Und damit wurde sie von einer neuen Welle an Trauer ergriffen. Im Laufe der Zeit hatte sie nicht nur ihren Körper verloren, sondern auch so vieles mehr. Aber die Vergangenheit sollte für den Moment ruhen, sollte am besten nie wieder angetastet werden oder zur Sprache kommen. Welch schönes Wunschdenken!, Alma unterdrückte ein leises Seufzen.
“Was lässt dich glauben, solche Worte in meiner Gegenwart aussprechen zu können?“, Alma lächelte milde im Angesicht der vergleichsweise jungen Kätzin vor ihr. Sie sprach mit den Erfahrungen einer leichtsinnigen Seele, die noch nicht genug Monde gesehen hatte, um zu erkennen, was Weisheit wirklich bedeutete. Denn Wissen war letztendlich nichts als eine Qual, die einem die eigene Unfähigkeit zu jeder Zeit vor Augen führte. Alma wusste, dass ihr Leben nie enden würde. Wusste, dass sie bis in die Ewigkeit leiden würde. Dieses Gefühl war tief in ihr verankert und würde sie nie mehr verlassen. “Du hältst in der Tat deine – haarlose! – Pfote ins Feuer. Bevor ich die Ehre hatte, dich kennenzulernen, 150, habe ich mit 200 gesprochen. Ich habe ihr meine unerschütterliche Treue zugesichert, bin zu einem Schatten des Todes geworden.“ Alma liebte es zu spielen! Abwartend betrachtete die Seelenwanderin 150, wollte deren Antwort auf gar keinen Fall verpassen. Das Spannendste an einer Partie war doch, die Reaktionen der Mitspieler zu sehen. Natürlich hätte Alma mehr erklären, klarstellen können, aber sie wollte den Nervenkitzel noch nicht aus der Unterhaltung nehmen. Zwar stand die unsterbliche Kätzin an 200’s Seite, aber das machte sie noch längst nicht zu einer Fanatikerin. Sie kämpfte nicht für 001, nicht für das, was er zurückgelassen hatte, sondern alleine für ihren Jäger. Der Wächter des Todes hatte so lange mit ihr gespielt, sie unterhalten und begleitet, dass Alma die Witwe des Königs belohnen wollte. Aber diese Zusammenarbeit war an eine klare Grenze geknüpft: Ihr momentanes Leben im Körper von 693. Durch wessen Pfote Alma dieses Mal sterben würde? Zwei gegensätzliche Empfindungen vermischten sich in ihrem Inneren. Erwartung und Bedauern. Sie sehnte das unweigerlich kommende Ende herbei und wollte es dieses eine Mal doch hinauszögern.
Ein leises, hohles Kichern entwich ihr. “Natürlich verstehst du nichts!“, Alma überraschte diese Tatsache längst nicht mehr, auch wenn sie eine Spur Enttäuschung nicht verbergen konnte. Manche Experimente zeigten eine Gabe dafür, mehr zu sehen, aber 150 gehörte offensichtlich nicht zu ihnen. Für Alma war das Grau zwischen Leben und Tod so selbstverständlich wie das Atmen. Sogar selbstverständlicher. Wie sollte man unwissenden Seelen davon berichten? Eine Welt greifbar machen, die sie noch nie gesehen hatten? “Dann lass mich dir von meinem Käfig erzählen, wenn du es begreifen möchtest“, ein leises Seufzen entwich ihr. Immer wieder dieselbe alte Leier. Und trotzdem wird es nie jemand in aller Gänze nachvollziehen können. Dieses Mal beschwor sie ihren Schmuck absichtlich und hielt ihn aufrecht, bis sie mit ihrer Erzählung fertig war. “Dieser Körper, 693, Raven“, sie zeigt mit einer Pfote unterstreichend auf ihre dunkle Brust, ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass sie den Namen nannte, welchen Alma der jungen Kätzin einst gegeben hatte, “Sie ist nur eine unter vielen Toten, denen ich den Wunsch erfülle, in dieser Welt zu verweilen.“ Eigentlich wusste Alma nicht, ob es der Wahrheit entsprach. Wer würde denn nicht gerne bleiben wollen? Bis. in. alle. Ewigkeit. bleiben? Bleiben? Selbst in Almas Gedanken klangen die Worte so zynisch, so verbittert. In Wirklichkeit wusste sie jedoch nur, dass die Seelen der Hüllen mit ihr in der Welt der Lebenden verweilten, ihr zusahen und nicht von ihrer Seite weichen konnte. Treue Begleiter, welche die kalte Einsamkeit in Alma dennoch nicht mindern konnten. “Ich habe meine Wanderung vor unzähligen Monden begonnen, als ich zum ersten Mal im Kampf gefallen bin. Was ich danach gesehen habe, hielt ich für das Leben nach dem Tod. Eine Welt aus Graustufen, in der Seelen leuchten wie Sterne. Aber es war nicht die Erlösung, sondern nur meine ewige Verdammnis. Schatten verbergen das wahre Licht vor mir, ketten mich an diese Welt und lassen mich nie gehen. Niemals“, ein schweres Gefühl ergriff sie, als würde die Schwerkraft Almas Hülle mit neuer Stärke gegen den Boden pressen, “Die einzige Wahl, die ich habe, ist ein ungesehener Beobachter der Welt zu sein, oder im toten Körper einer glücklicheren Seele durch die immer gleichen Gänge zu wandeln.“ Diese Wahl fiel ihr in der Tat nicht schwer, auch wenn sie nicht das Gefühl hatte, eine wirkliche Entscheidung treffen zu können. Ob 150 fähig war zu begreifen, was Alma ihr mitteilte? Sie wäre zumindest nicht die erste, die der alten Kätzin nichts als Unverständnis entgegenzubringen hatte. 769 war der Meinung, ihre Fähigkeit könnte ein Geschenk sein. Aber Alma hatte nie jemanden, besonders nicht die Zweibeiner, darum angefleht, ihr eine solche Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Sie hatte nie um eine Gabe gebeten, war in ihrem ersten Leben mondelang stark gewesen, obwohl sie keine ähnliche überweltliche Befähigung gezeigt hatte, wie jede andere Katze im Labor. Das war ihr nie wichtig gewesen. Es gab weitere – allesamt verlogene - Stimmen, die behaupteten, dass ihre Wanderung eines Tages ihren krönenden Abschluss finden würde. Doch welchen Trost sollte es der Kätzin spenden, wenn sie bis zum Verlöschen der Sonne dazu verdammt war, auf das Ende zu warten? Alma machte sich tief in ihrem Inneren schon lange keine solchen Hoffnungen mehr. Sie hatte ihr auswegloses Schicksal akzeptiert.
Almas Augen kehrten aus der Leere der Endlosigkeit zurück zu 150, als diese begann, von ihrer Gabe zu sprechen. Von einer Fähigkeit, die ihr augenscheinlich keine Nachteile brachte. Alma war zugegebenermaßen neidisch, denn sie könnte nicht mit einem Hauch von Stolz von ihrem Geschenk sprechen. Ihr würde es nie mehr gelingen, mit sich vollständig im Reinen zu sein. “Eine Verbindung?“, wollte sie nun wissen, versuchte die Gleichgültigkeit aus ihrer Stimme zu verbannen. Vielleicht schlummerte in der Kätzin noch mehr, das es vermochte, Almas Interesse zu wecken. Denn die einzigen anderen Welten, welche der Seelenwanderin bekannt waren, hingen mit dem Tod höchstpersönlich zusammen. Und der Tod faszinierte Alma, sie konnte es nicht leugnen. Sie betrachtete 150, ihr Blick haftete sich erneut auf den Stein in deren Halsband. "Ich bin daran gebunden.“ Alma machte Fortschritte beim Puzzle! Sie nickte zustimmend, denn wirkliche Angst kannte auch Alma nicht mehr. Das einzige, was sie zu verlieren hatte, war ihre geflügelte Hülle und eine wertvolle Abmachung mit 200. Aber selbst das würde in vielen Monden an Bedeutung verlieren, sie machte sich nichts vor.
Diese Kätzin stellte wahrlich die richtigen Fragen! Ein anerkennendes Nicken, begleitete ihren neugierigen Blick. Was reizte 150 wohl an diesem Gespräch? Was wollte sie in Erfahrung bringen? Wie auch immer, Alma war auch so bereit, zu antworten. “Es hat mir nicht immer Spaß gemacht“, Almas Lächeln und der Glanz in ihren milchigen Augen erwachten aus ihrem kurzen Schlummer. “Mehr noch als das Töten selbst, hat das Beobachten für mich einen gewissen Charme“, ihre Augen glitzerten beim Gedanken daran, bevor ihre Stimme wieder einen kalten Zug annahm, “Wen reizt es nicht zu betrachten, was man nicht haben kann?“
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Re: 2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52619 ] Mo Apr 18, 2022 5:21 pm
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150 „Re“
005 posts | word count: 1899 fähigkeit: schwarze materie | steckbrief Standort: nahe des versammlungsortes
Gewiss entging es 150 nicht, wenn sie anderen Experimenten mit ihrer unbekümmerten Art Unbehagen bereitete. Meist handelte sie, noch ehe sie näher darüber nachdachte – aber warum denn auch? Sie führte immerhin nichts böses im Schilde! Daher ließ sie sich von 093‘ wachsamen Augen und ihrem gesträubten Nackenfell nicht beirren. Sie wollte doch nur einen Blick auf die Erscheinung werfen, die die Umrisse des Schattens zierten. Es hatte etwas geisterhaftes an sich, so, wie die Perlen da funkelten und auf eine seltsame Weise auch nicht; schließlich waren sie ja nicht wirklich existent. Was wohl passieren würde, wenn 150 einfach die Pfote nach ihnen ausstreckte? Ja, sie war unbekümmert, aber besaß sie ausreichend Respekt für 093, um ihr nicht derart nahe aufzurücken. Für den Augenblick musste sie sich also gedulden; konnte das Schauspiel aber mit einem knappen, wenn auch ausdrucksstarken Wort betiteln. Jenes Wort brachte auch die Geflügelte dazu, sich wieder zu entspannen. Sieh einer an! Erkannte sie endlich, dass 150 reine Absichten hegte? Sie verurteilte sie nicht für das Misstrauen, das sie ihr zunächst an den Tag gelegt hatte aber sind wir mal ehrlich – wer konnte die Nacktkatze schon wirklich als ernstzunehmende Gefahr ansehen? Ein sanftes Lächeln stahl sich über ihre Züge. Nun jedenfalls schien sich der Schatten doch etwas entspannt zu haben. Eine gewisse Wärme ging von ihr aus; vielleicht hatte das Kompliment doch mehr berührt, als zunächst gedacht. Dennoch kam 150 nicht umhin, sich zu fragen, was da noch in ihrer Gesprächspartnerin schlummerte. Ah, die Wissbegier!
„Was lässt dich glauben, solche Worte in meiner Gegenwart aussprechen zu können?“, mahnte der Schatten sie, und – oh! - für einen kurzen Moment glaubte die Nackte, es tatsächlich mit ihr verspielt zu haben. Das milde Lächeln, das ihre pupillenlose Augen umspielte, bestätigte allerdings das Gegenteil. Die Art und Weise, wie 093 ihre Worte gewählt hatte, hätten einen fast schon glauben lassen können, die Nacktkatze würde sich mit einer alten Seele unterhalten – dabei war der Schatten doch der jüngere der Beiden! Ob beabsichtigt oder nicht, jene Feststellung ließ 150 leise kichern; leicht, unbesorgt. Sie konnte nicht ahnen, das sich hinter einem harmlosen Eindruck womöglich mehr verbarg, als zunächst gedacht. Noch nicht. „Ich kann es nicht ganz sagen, 093, aber du gibst mir nicht jenes Gefühl von fanatischer Loyalität wie 200 und ihrem Gefolge“, erklärte sie sich schließlich, pausierte, ohne wirklich einen Grund dazu zu haben, ehe sie mit zuckenden Schnurrhaaren fortsetzte: „Das soll übrigens als Kompliment gemeint sein, ehe du auf die Idee kommst, mir mit einem Flügeln eins über’s Ohr zu wischen.“ Ob ein derartiger Schlag tatsächlich schmerzen würde? Prüfend wanderte 150‘ blasser Blick zu dem Gefieder, welches die Flanken des Schattens zierte. Sie sahen zerbrechlich aus, waren aber gewiss nicht mit den Flügeln einer kleinen Taube zu vergleichen. Die Dreiäugige ließ es lieber nicht darauf ankommen – Federn hatten die unangenehme Angewohnheit, im Maul kleben zu bleiben! Allein der Gedanke daran löste ein Kratzen in 150‘ Rachen aus. Sie räusperte sich kurz. „Nenn es ein gesundes Gespür für unsere werten Mitkatzen, oder glückselige Naivität – aber manche Individuen lassen sich besser lesen als andere. Wärst du tatsächlich einer von ihnen, nun, dann wäre unsere Unterhaltung doch gar nicht erst so weit fortgeschritten, oder?“ Ihre Frage endete mit einem kurzen, unbeeindruckten Schulterzucken. 093 musste ihr nicht zustimmen, um sie wissen zu lassen, dass sie recht hatte. „Du hältst in der Tat deine – haarlose! – Pfote ins Feuer.“ 150 blinzelte, augenscheinlich aufgebracht, ehe sie ihre linke Pfote anhob und ihre kahlen Zehen betrachtete. Sie dachte an einen dümmlichen Witz, doch kam ihr das andere Experiment zuvor: „Bevor ich die Ehre hatte, dich kennenzulernen, 150, habe ich mit 200 gesprochen. Ich habe ihr meine unerschütterliche Treue zugesichert, bin zu einem Schatten des Todes geworden.“ Ihre Worte ließen 150‘ Aufmerksamkeit augenblicklich zurück zu der Geflügelten springen. Stimmt, jetzt, wo sie drüber nachdachte – sie hatte den Schatten zuvor vorne bei der Witwe stehen sehen. Prüfend musterte sie ihre Züge, fing dabei ihren nichtssagenden Blick auf. Hatte man sie hinter’s Licht geführt? Die Nackte legte den Kopf schief, ließ ihren Gegenüber dabei für keine Sekunde aus den Augen, ehe ihre Mimik auch schon aufweichte und sie erneut schmunzelte. „Ich habe meine Grenzen bereits des Öfteren ausgetestet. Du hast Recht, manchmal war das Glück mir nicht hold und ich bin an die falsche Partie geraten. Doch stehe ich jetzt immer noch vor dir – in einem ganzen Stück.“ Ihre Worte wurden von dem belustigten Beben ihrer Schnurrhaare begleitet, wenngleich sich nichts wirklich witziges hinter dem Gesagten verbarg. „Ich stehe zu meinen Worten, 093, und ich glaube nicht, mich in dir getäuscht zu haben. 200 mag deine Treue haben, aber was erhältst du im Gegenzug? Findest du Erfüllung in deinem neuen Dasein als Todesschatten?“ Was auch immer das bedeutete. 150 richtete sich auf, allerdings nur, um sich ausgiebig zu strecken. Ugh, der kalte Boden ließ ihre Beine steif werden.
„Natürlich verstehst du nichts!“ War der Schatten enttäuscht? Hätte 150 ihre Worte mit anderer Bedacht wählen sollen? Doch wollte sie ihrer neuen Bekanntschaft nichts vormachen; weshalb ihr Wissen vorgaukeln, wenn sie keins besaß. Die Nackte sah 093 ruhig an und – ja! - ihre Zurückhaltung wurde gelobt. Die Geflügelte begann tatsächlich zu reden; öffnete 150 eine Tür. Was verbarg sich hinter ihr? Erneut schimmerte geisterhafter Schmuck auf ihrem sterblichen Körper auf; mit neugierig geweiteten Augen beobachtete 150, wie sie dort an ihrem Leib funkelten, ohne dabei tatsächlich das falsche Licht der Flure widerzuspiegeln. Was wohl passieren würden, wenn sie die Materie nach den Perlen fassen ließ? Würde sie sie spüren können? „Dieser Körper, 693, Raven“, begann 093 derweil, zu erklären, „Sie ist nur eine unter vielen Toten, denen ich den Wunsch erfülle, in dieser Welt zu verweilen.“ Oh? 150‘ Ohren zuckten, ihre Aufmerksamkeit löste sich mit einem Mal von der geisterhaften Erscheinung und kroch zurück zu den Gesichtszügen ihres Gegenübers. Sie konnte nicht sagen, ob 093 versuchte, ihr ihre Fähigkeit tatsächlich schmackhaft zu machen. Es klang zumindest barmherzig; eine weitere Option neben dem altbekannten „Leben oder Sterben“. Doch während sie ihre Erzählung fortsetzte, kam 150 nicht umhin, zu hinterfragen, wie glorreich es tatsächlich war, als – ja, was eigentlich? Besucher? - durch die Flure zu wandeln, in einem Körper, welcher einem nicht gehörte. Es war traurig, auf eine seltsame Art. Die Nackte versuchte jedoch, zu verbergen, wie sie zu dem Gesagten tatsächlich stand. Sie wollte 093 nicht beleidigen; womöglich badete sie sich ja tatsächlich in reinem Stolz, so wie 150 es selbst tat, wenn sie über ihre Fähigkeit sprach. So zwang sie sich also zu einem offenen Lächeln; fast schon dankbar angesichts dessen, dass man sie soeben tatsächlich in die Hintergründe einer fremden Fähigkeit eingeweiht hatte. Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen. 150 suchte die richtigen Worte, beschloss dann allerdings, einzig das auszusprechen, was ihr gerade durch den Kopf spukte. „Du bist also tot?“ Sie konnte nicht sagen, warum sie sich ausgerechnet in jenem Detail verfangen hatte. Ob das andere Experiment zuvor gestorben war, tat im Endeffekt immerhin nichts zur Sache – das Labor bot zahlreiche Möglichkeiten, den Tod zu umgehen! 150 betrachtete den geflügelten Leib vor ihr und schien allmählich zu verstehen. Ja, sie hatte sich nicht geirrt – dort verbarg sich tatsächlich eine alte Seele. Sie betrachtete erneut die geisterhaften Perlen und fragte sich, wie es wohl sein musste, tagtäglich das Fragment aus einem früheren Leben vor der Nase zu haben, ohne es tatsächlich greifen zu können; unantastbar wie eine ferne Erinnerung. „Und – Raven, ist sie gerade… hier?“, fragte sie weiter, versuchte, über den blassen Anschein des Schmuckes hinauszusehen in der Erwartung (Hoffnung?), die Umrisse einer Katze auszumachen. Aber, nein, es machte keinen Sinn, immerhin stand Raven ja vor ihr. „Ihr Leib, gewiss“, beantwortete sie sich selbst die Frage und schüttelte den Kopf, lachte angesichts ihrer Dummheit. „Aber ich meine – ihr Geist?“ Es gab so viele weitere Fragen, die ihr aus dem Maul hätten purzeln können – doch hielt sie sich zurück. 093 müsste ihr die Erlaubnis geben, weiter nachzuhaken in einem derart persönlichen Anliegen.
Von ihrer eigenen Gabe sprechen zu können bot also eine angenehme Abwechslung, auch wenn sie hoffte, auf 093‘ Geheimnisse zurückkommen zu können. Diesmal war der Schatten es, der die Fragen stellte. „Eine Verbindung?“ 150 nickte vielversprechend. „Ranken zu der Welt, welche unter unseren Pfoten schlummert. Weit entfernt von unserem Erdreich.“ Aufgeregt begann ihr kahler Schweig hin- und herzuschwenken. Ah, über die Materie reden zu können erfüllte sie jedes Mal mit Freude! „Manche sagen, nur die unreinsten aller Seelen nehmen den Weg dorthin, doch ich sehe sie nicht als Hölle. Die Verbindung dorthin pulsiert, sie ist lebendig.“ Manche sagten auch, dass 150 ebenso eine Fanatikerin war wie 001, nur sie eine Pseudo-Welt anbetete, statt des Vergießens von Blut. Doch die Nackte ließ sich nicht beirren. Sie zwang ihren Glauben niemanden auf und – hey! - immerhin war es 093 gewesen, die gefragt hat. 150 Augen funkelten fröhlich. Ob der Schatten ihren Worten wohl Glauben schenkte?
„Es hat mir nicht immer Spaß gemacht.“ Beruhigte jene Aussage die Dreiäugige? Sie konnte nicht sagen, auf welche Antwort sie gehofft hatte, doch war auch nicht zu leugnen, dass eine gewisse Erleichterung ihre Züge flutete. Sie war während ihrer Zeit im Labor bereits der ein oder anderen Gestalt über den Weg gelaufen, welche es sich zum Hobby machte, andere (schwächere) Katzen abzuschlachten. 150 konnte sich mit einem derartigen Lebensstil nicht identifizieren. Vielleicht hegte sie deshalb den insgeheimen Wunsch, 093 würde sich ihr in ihrer Einstellung anschließen. „Mehr noch als das Töten selbst, hat das Beobachten für mich einen gewissen Charme.“ Oh, das war genau das, was 150 hören wollte! Ihre Gesichtszüge hellten sich etwas auf, während sie den Schatten nachdenklich musterte. Wissen konnte gefährlicher sein als die schärfste Klaue – wie viele Geheimnisse hatte die Nackte aufgeschnappt, nur, weil sie ihren Kameraden lieber lauschte, als sie zu bekämpfen! „Beobachten, hm?“, sprach sie, ihr Blick wanderte weiter weg, empor zu den breiten Lüftungsrohren, welche sich quer durch die Decke zogen. Schließlich stand sie auf. „Ich habe eine Idee. Folg mir.“ Und so wandte sie sich zum Gehen, ohne auf die Geflügelte zu warten. Entweder ihre Neugierde würde überwiegen oder – nun, eben nicht. Gelassen entfernte sich die Nackte ein Stückchen weiter von den Geschehnissen der Versammlung. In den Schatten von aufgetürmten Zellen beschwor die Kätzin schließlich ihren altbekannten Freund; das dritte Auge, sonst starr und nahezu tot wirkend, leuchtete im violetten Schein auf, während sich vor ihren Pfoten eine blubbernde, schwarze Masse bildete. 150 sah nicht zurück, vergewisserte sich nicht, ob der Schatten ihr tatsächlich gefolgt war; ihre Aufmerksamkeit galt allein der riesigen, schwarzen Tentakel, die sich aus den Blasen emporhob. Das, was sie da trieb, war nicht unbedingt geheim und jedes dahergelaufene Experiment hätte sie beobachten können – was soll’s! Sollten sie sich nur baden in der Schönheit der Materie. Sie bog sich, wuchs weiter und schlang sich schließlich treppenähnlich bis zu den Röhren über ihrem Kopf empor. Erst da wandte sie den Schädel, das dritte Auge weiterhin leuchtend, und sah wortlos, mit einem sanften Lächeln zu 093 zurück. „Einen besseren Ort zum Beobachten wirst du nicht bekommen“, schmunzelte sie dann, ehe sie auch schon einen Satz in die Luft machte, auf der untersten Beuge der Tentakel verweilte und von dort aus ihren Weg nach oben erklomm. Zwischen den breiten Röhren und der Decke bot sich 150 ein schmaler Spalt, in welchem ein Katzenkörper gerade so durchpasste. Vorsichtig schob sie sich in den Zwischenraum und warf einen Blick hinab; konnte von hier aus jegliche Anwesenden der Versammlung ausmachen. Ihre Schnurrhaare bebten vor Aufregung. Die Materie blieb bestehen, für ein paar Augenblicke - sollte 093 sich dazu entscheiden, ihr zu folgen.
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Re: 2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52620 ] Mo Apr 18, 2022 8:50 pm
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Ray | 702
» Look at how a single candle can both defy and define the darkness. «
Der glühende Blick des Braunen Katers traf auf den nun leeren Blick seines Bruders. Ray's Herz machte einen kleinen Satz, erschrocken darüber was Haru sich für einen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Mit einem tränen erfüllten Gesicht wimmerte 700 vor sich hin, den Blick zuerst auf die Leiche des dunklen Anführers und dann wieder auf Ray gerichtet. Der Braune wich beunruhig zurück, als der Rote einen Moment später einen Schrei hören ließ. 702's Pelz richtete sich unwillentlich auf, seine Schwanzspitze zuckte. Was- .. was habe ich gemacht? Etwas raus aus seiner Rolle starrte der Dämonenkater auf das Häufchen Elend hinunter. Sein Herz zerbrach bei den Anblick seines Bruders - dabei hatte er es sich unterbewusst zur Aufgabe gemacht so etwas nie geschehen zu lassen. Er hatte ihn beschützen wollen. Haru - der, der in allem immer das Gute sah und irgendwie immer schaffte die dunklen Launen wieder zu heben - ihm sollte nie jemand nur ein kleines Fetzchen Fell krümmen. Das hatte er sich geschworen. Aber was hätte ich sonst machen sollen? Ihn anlügen? Innerlich schüttelte der junge Kater den Kopf. Nein, das wäre falsch gewesen. Unfair, sogar. Und trotzdem gefiel ihm das ganze nicht. Die nun zertrümmerte Stimmung seines Bruders zog ihn nur noch mehr in dieses schwarze Loch, dem er schon seit Monden zu entkommen versuchte. Ich muss hier weg. Etwas gestresst blickte er von 705, der sich nun neben ihn gesellt hatte, zu 622, der ihn gerade anschaute. "Heh ... nein, danke.", erwiderte er trockener, als er es eigentlich wollte. Sein Blick flog wieder zu Haru. Sag was, du idiot. Er trat von einer Pfote auf die andere. Sonst hatte er doch auch keine Probleme sich zu etwas zu äußern also warum jetzt? Was, wenn ich was falsches sage? Angestrengt schluckte er sich den aufgekommenen Kloß wieder runter, hockte sich hin und hob seines Bruders Kopf so, dass er ihm in die Augen sehen konnte. "Lass dir davon nicht das Licht nehmen, was du sonst immer mit dir getragen hast, denn sonst wird dieser Ort nur wieder ein ganzes Stück dunkler.", flüsterte er so leise, dass ihn - auch wenn es ihm höllisch unangenehm war - nur die drei beteiligten hören konnten, "Vater hätte das nicht gewollt. Und Mutter schon lange nicht - das weißt du. Aber nimm' dir die Zeit die du brauchst um zu trauern.". Gleich darauf stellte er sich wieder aufrecht hin. Sein Herz pochte noch immer. Luft. Ich brauche Luft. Nicht hier. Er schaute weg und blickte in die Richtung der Kanalisation. Nicht die frischste Luft aber immerhin, "Entschuldigt mich. Ich brauche einen Moment für mich allein.". Mit diesen Worten entfernte sich das Experiment von dem Rest der Truppe. Ohne zurückzublicken schnellte der Kater auf den Eingang der Kanalisation zu. Seine Gedanken waren mittlerweile so durcheinander, dass er beinahe in jemanden reingerannt wäre. "769-", sein leicht überraschter Ausruf war nicht mehr als ein Keuchen. Er war sich nicht sicher wie lange er das ganze ... Dunkle noch drin behalten konnte. Aber ganz sicher würde er nun nicht anfangen vor einem Wächter zu plärren. Also, ein letztes Mal, versuchte er sich zusammenzureißen. Jedoch konnte er nicht anders als ein genervtes "Pass doch auf wo du hingehst." von sich zu geben. Aber, seien wir mal ehrlich, das hätte auch an ihn selbst gerichtet sein können.
TaeEhemalige AnführerinInformationenAnzahl der Beiträge : 5429 Pfotenspuren : 2071 Anmeldedatum : 15.07.18 Alter : 24
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Re: 2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52623 ] Mo Apr 18, 2022 9:20 pm
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"but i can’t feel a thing. the emptiness is heavier than you think."
- Midir -
Exp. 769 † Midir † Vertrauter † Teilchenmanipulator † Supporter Summend starrte er mit leeren Blick gen unendliche Schwärze, die ironischerweise genau das widerspiegelte, was der Vertraute in diesem Moment empfand. Am liebsten hätte er seine ganze Frustration rausgebrüllt bis sogar der verdammte Clan in hörte, aber das Risiko wollte er nicht eingehen, einen Kampf mit diesen Feiglingen einzuleiten. Seitdem 200 den Tod seines Anführers verkündet hatte, schlug sein Herz mindestens doppelt so schnell wie sonst. Auch aus seinen Lungen schien sämtliche Luft verbannt worden zu sein, weshalb er sich zwischendurch hörbar nach Luft schnappen hörte. Auch wenn er dieses Geräusch nur am Rande wahrnahm, war dies das einzige, was ihn davon abhielt, nicht vollkommen durchzudrehen. Jedem anderen Experiment würde man verzeihen aber er als Vertrauter konnte keine Schwäche zeigen oder den Vollidioten Gründe geben, das System zu stürzen. Als er hektische Pfotenschritte hier sich vernahm, stoppte der Graue mit dem Summen. Seine Schweifspitze verweilte reglos wenige Zentimeter über dem Boden als er sich in Zeitlupe nach dem Störenfried umdrehte. Den Blick, dem er dem anderen zuwarf, versprach ihm die Kehle rauszureißen, sollte der Grund der Störung unbedeutend sein. (Was war an diesem verheißungsvollen Tag so wichtig, um ihn beim Trauern zu unterbrechen?) Ugh. 702 stand mit weit aufgerissenen Augen vor ihm und stammelte atemlos seine Nummer. Mh, das einzige Kind des 001s dem er wenigstens etwas Respekt entgegenbringen konnte. 701 war eine ewige Quasseltante gewesen, die nur aufgehört hatte zu reden, um Luft zu schnappen. Außerdem war Manipulation doch sein Fachgebiet, nicht das eines verdammten Hosenscheißers. Und was war mit 700? Ein weinerliches Weichei. Im Publikum konnte er seine selten dämliche Reaktion beobachten und hätte in Folge dessen gerne ein zweites Opfer gefordert. War es richtig, nach dem Tod der Kinder zu trachten? Trugen sie nicht eben das edle Blut in ihnen, was der Vertraute seit Monden vergötterte? Nicht an diesem Tag machte noch Sinn für ihn, brachte ihn beinahe um den Verstand. "702.", gab der Graue gefährlich kalt von sich. In seinem Blick lauerte etwas, was nur schwer zu beschreiben war. Es fühlte sich an als hätte der Jäger seine Beute erspäht und wartete nur darauf bis diese ihm den Rücken zudrehte. Zeitgleich schienen die Umrisse des Katers immer weiter zu verschwimmen bis nur noch sein Gesicht klar im einem Meer der Unschärfe zu erkennen war. "Halt deine Fresse." Wie überaus diplomatisch, Midir. Konnte man es ihm verübeln? Nach einem solchen grausamen Tag wollte er am liebsten alleine sein ehe er das ganze Labor eigenhändig umlegte. Aber nun bog dieser kleine Scheißer um die Ecke und meinte, ihn dämlich anpampen zu müssen. Mach zwei draus... War es nicht grausamer, dass der Graue den Tod seines Vaters ganz klar ignorierte indem er ihn mit seinem eigenen Leid überschattete? Gleichzeitig war Midir nicht der einzige, der in einem Gefühlschaos zu ertrinken schien. "Setz dich." Sein Tonfall ließ keine Widerrede zu, auch wenn es ihn einen Dreck interessierte, was der junge Kater in den nächsten paar Minuten tun würde. War dies ein weiterer Versuch, eine Katze zu manipulieren oder doch nur ein reiner Kraftvergleich? Es soll doch klar sein, dass sich der Vertraute nicht plötzlich zu Familientherapeuten entwickelt hatte.
Zusammenfassung für Demenzkranke (me)- cant be loyal to 200 because she failed to defend 001 - told 093 he was loyal to himself - wants to keep 001 and the system alive by becoming the king - wants to talk to 200 about her plan now
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Re: 2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52625 ] Mo Apr 18, 2022 9:53 pm
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Ray | 702
» Look at how a single candle can both defy and define the darkness. «
Der größere Kater begrüßte ihn ebenfalls nur mit dem aussprechen seiner Nummer. Kurz, knapp und mit deutlich kühlen Unterton. Irgendwie ließ ihn das einen leichten Schauer über den Rücken laufen - vor allem weil das ein ganz anderer Umgang war als vor ein paar Minuten eher - aber er rührte sich nicht. Stolz wie er war, starrte er dem älteren Experiment in die Augen. 769 kannte der junge Kater nicht wirklich. Nein, sonst hatte er ihn nur irgendwo im Labor rumwuseln sehen. Er war für ihn nur einer von den vielen Unwichtigen Experimenten, die seinem Vater gedient hatten. Gespräche geführt hatte er mit ihm also noch nie. Vielleicht würde das ganze ja interessant werden? Ihn vielleicht sogar etwas ablenken? Wer weiß, wer weiß. Auf des dunklen Katers nächste Antwort verengte er die Augen. Bitte? Er rümpfte die Nase, ehe er ein angeekeltes "Leck mich." hören ließ. Würde er darauf erbost reagieren? Ganz ehrlich, das interessierte 702 gerade wirklich einen Scheißdreck. Vielleicht würde er dadurch sogar die Chance bekommen etwas Dampf auszulassen. Natürlich könnte aber auch das Gegenteil passieren aber ... dann sei es halt so. Auch egal. Anschließend forderte 769 den Braunen auch noch auf sich zu setzen. Wer dachte er eigentlich wer er war? Ach ja, ein Vertrauter. Oh, ich erbitte um Entschuldigung - natürlich werde ich all deinen Ansagen folge leisten. Anstatt sich ihn aber weiterhin entgegenzustellen, hielt er lieber die Klappe. Er schnaubte leise und ließ seinen Hintern auf den Boden fallen. Mit seinen orangeroten Seelenspiegeln schoss er stille Pfeile in Midirs Richtung. Seine Ohren waren angelegt - hauptsächlich um seine Unzufrieden ohne Worte kundzugeben. "Was willst du?", knurrte er leise, sein Blick noch immer in das Gesicht seines Gegenübers gerichtet.
TaeEhemalige AnführerinInformationenAnzahl der Beiträge : 5429 Pfotenspuren : 2071 Anmeldedatum : 15.07.18 Alter : 24
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Re: 2 [001 Tot- Auf 001 Zelle] Hauptszene Labor
[ 52627 ] Mo Apr 18, 2022 10:24 pm
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"but i can’t feel a thing. the emptiness is heavier than you think."
- Midir -
Exp. 769 † Midir † Vertrauter † Teilchenmanipulator † Supporter Der kleine Scheißer hatte doch wirklich den Nerv, ihn mit leicht geweiteten Augen dämlich anzustarren. Er sollte lieber zu Gott beten, dass Midir es noch ein paar Augenblicke länger schaffte, die Box der Pandora unter Verschluss zu halten, ehe er alles um sich herum in Schutt und Asche legte. Für einen Sohn des 001s stellte er sich ganz schön dämlich an. Hatte er denn nicht gelernt, vor den Stärkeren zu kuschen oder dachte er wirklich, es mit dem Grauen aufnehmen zu können? Beinahe hätte er über die Naivität gelacht. Wer beschützt ihn nun wenn der König nicht mehr da war? Erneut musste der Vertraute mit sich selbst ringen. Ugh, sein Schädel dröhnte immer noch und das Gefühl in seiner Magengrube machte ihn krank. Was wollte er? Ja, was wollte er? 001 in Ehren halten oder all das vernichten, was dem System Schaden zufügen konnte? Auch wenn es die eigenen Kinder waren? Sollte royales Blut ihre Rettung sein oder sie in die Verdammnis führen? Noch stand eine geflügelte Kätzin hinter ihnen, auch wenn er ihre Stärke nicht im Traum hätte einschätzen können. Fakt war jedoch, es war nicht der Anführer. Es war nicht 001. 001. Erneut bildete sich ein schwerer Kloß in seiner Kehle, den er schneller runterschluckte als er überhaupt aufgetaucht war. Waren die Risse in seiner Fassade für Außenstehende zu erkennen? "Leck mich." Überrascht von seinen Worten lachte der Vertraute kalt auf. Typisch Jugend, huh? Manche Dinge änderten sich auch im Laufe der Monde nicht. Ein verdammt angepisster Vertrauter traf auf ein trotziges Kind. Glücklicherweise leistete 702 seinem Befehl Folge und pflanzte schon bald seinen Hintern neben ihm auf den eiskalten Laborboden. Ob es ihm gefiel, von einem Älteren rumgeschubst zu werden? Natürlich nicht aber das interessierte ihn in diesem Moment nicht wirklich. "Sag mir, gelobtes Kind, wohin soll dich dein Weg nun führen, hm? Nach dem Fall des Anführers bleibt die Position an der Spitze unbesetzt." Er wollte doch nicht, dass ausgerechnet seine Mutter die Herrschaft an sich riss? Gleichzeitig kannte Midir sie zu wenig, um sie wirklich einschätzen zu können. Trotz allem gab er sich misstrauisch. Vielleicht konnte ja ein junges Kätzchen wie 702 frischen Wind in das Labor bringen? "Mein Einsatz liegt auf dir also enttäusch mich nicht. Du möchtest doch die Hierarchie aufrecht erhalten für die dein Vater so hart gekämpft hatte, oder?" Je mehr Experimente an dem alten System festhielten, desto eher konnte er in die Realität zurückkehren. Aber gab es überhaupt noch eine Realität ohne den schwarzen Kater? "Mit seinem Tod ist meine Loyalität nicht verschwunden. Die Frage ist nur, wem sie nun gebühren soll?" Was machst du nun, junger Krieger? Trittst du in seine Fußstapfen und weißt einen starken Vertrauen an deiner Seite oder versuchst du den Pfad alleine zu bestreiten und scheiterst?
Zusammenfassung für Demenzkranke (me)- cant be loyal to 200 because she failed to defend 001 - told 093 he was loyal to himself - wants to keep 001 and the system alive by becoming the king - wants to talk to 200 about her plan now
Sie lächelte leicht. Alma war in der Tat keine Fanatikerin, schon gar nicht für 001. Aber auch für 200 würde die Seelenwanderin nie zu einer willenlosen Anhängerin werden. Niemandem außer sich selbst wollte sie Kätzin gehören. Niemandem etwas schulden. Von niemandem abhängig sein. Der einzige, der Fanatismus in ihr wecken konnte, war der Sensenmann höchstpersönlich. Ob der Tod sich wohl je ihrer Erbarmen würde? Alma lechzte nach einem Blick in seine bleichen Augen. Nach einer eisigen Berührung. Einem Zeichen. Irgendetwas. Und zwar so bald wie möglich. Bitte. Oh? Implizierte 150, dass man Alma leicht lesen konnte? Beinahe hätte sie hohl aufgelacht. Welche Naivität! Aber die Geflügelte kümmerte sich nicht darum, 150 diesen Eindruck zu nehmen. Vielleicht war er eines Tages von Vorteil. “Du liegst richtig, ich bin keine Anhängerin eines fehlgeleiteten Glaubens. Eines Anführers“, obwohl Alma die Wahrheit aussprach, war sie nicht sicher, ob man ihr Gehör schenken würde. Aber eigentlich kümmerte es die alte Kätzin nicht, ob man bereit war, ihr zu glauben oder nicht. Erst Taten würden wohl ihren wirklichen Standpunkt verdeutlichen. Nachdenklich betrachtete Alma ihr Gegenüber, fragte sich, auf wessen Seite 150 stehen würde. Welche Rolle im Spiel die Nackte einnehmen würde. Ob sie überhaupt Partei ergriff. Oder eine eigene gründete. Ein Schmunzeln huschte über ihre dunklen Lippen. Das wäre interessant!
Ihr Blick war unverändert auf die blassen Augen der nackten Kätzin geheftet, während Alma deren Mimik mit Aufregung verfolgte. Dies war eines der Gespräche, welche Alma daran erinnerten, warum sie die trostlosen Flure des Labors der Zwischenwelt vorzog. Man konnte sich so köstlich amüsieren! Zwar vermisste Alma die Seelenlichter, die wie verlorene Glühwürmchen in den Schatten tanzten, aber die Gewissheit, ihnen erneut zu begegnen, milderte dies deutlich ab. Die grellen Deckenleuchten hingegen waren wahrlich kein guter Tausch. Fast schon Betrug! Man konnte ihnen nicht spielerisch hinterherjagen, sie nicht erreichen, nicht testen, was passierte, wenn man die Pfote nach ihnen ausstreckte. Erst als Alma blinzelte, bemerkte sie, dass sie nun tatsächlich ihr linkes Bein in die Luft gestreckt hatte. Als wolle sie etwas einfangen. Etwas, das aber offensichtlich nicht da war. Betrübt senkte sie ihre Pfote wieder. “Denkst du wirklich, dass es mir um einen persönlichen Vorteil geht?“, Alma grinste, als läge 150 völlig falsch, bevor sie sich einige Wimpernschläge später erklärte, “200 und ich, wir spielen seit vielen Monden miteinander. Der Ablauf wurde bislang nie einer Veränderung unterzogen. Deswegen habe ich beschlossen, die Regeln ein wenig aufzumischen. Und dieses Mal für - anstatt gegen - sie anzutreten.“ Almas Augen glühten wie Monde, voll von freudiger Erwartung. “Kurzweilige Loyalität ist etwas, das mit dieser Partie unweigerlich einhergeht“, Gleichgültigkeit sprach aus ihrer Stimme. Auch, wenn sie in diesem Leben aufseiten des Todeswächters kämpfte, wusste niemand, wie lange es andauerte. Alma blickte an sich hinunter, stellte einmal mehr fest, wie fragil Ravens zarter Körper war. Wie wenig Mühe es kosten würde, sie zu zerbrechen. “Und solange ich mich nicht langweile, bin ich bereit, um alles zu spielen. Ich habe nichts zu verlieren“, ein Hauch Wahnsinn schlich sich in ihre Worte hinein, als Alma ihre Brust herausstreckte. Ob sie die erhoffte Erfüllung in dieser neuen Rolle fand, konnten ihr erst die nächsten Tage und Entwicklungen zeigen.
“Tod im Sinne von gestorben? Ja. Viele Male“, ihre Lippen kräuselten sich unzufrieden. Diese Worte vermochte es nicht, ihre Situation in erschreckender Gänze einzufangen. Nicht mal ansatzweise. “Eine bessere Beschreibung wäre wohl, dass ich in Gefangenschaft bin. Der Tod ist mir nah. So unendlich nah. Als würde er mir bei jedem Schritt in den Nacken hauchen“, sie spürte, wie ein Schaudern ihren Körpern ergriff, während sie sprach, “Und doch so fern wie der Mond in der Finsternis. Weder das Licht, noch die Dunkelheit heißt mich willkommen. Ich bin eine ewige Ausgestoßene. Eine Wanderin.“ Sowohl das wärmende Gefühl des Lebens, als auch der eisige Griff des Todes waren aus ihrem Dasein verschwunden. Als würde man sie verspotten. “Die Seele des Raben begleitet mich, bis ich diese Hülle zurücklassen“, Alma zuckte belustigt mit den Schnurrhaaren. Ravens Existenz war nicht die einer gütigen Weggefährtin. Ihre erzwungene Anwesenheit sicherlich nicht sanft. Raven war Almas in Ketten gelegte Gefangene. Ob sie versuchte sich zu wehren? Diesen Gedanken konnte die alte Kätzin nur belächeln, denn Ravens Stärke war zu vergleichen mit dem verblassenden Flügelschlag eines Vogels, der vom Himmel träumte. Ein Vogel, der nichts außer den Gitterstäben seines Käfigs sehen konnte. “Das Funkeln deiner Augen entgeht mir nicht. Der Tod übt eine enorme Anziehungskraft aus, ich verstehe das“, man konnte erneut das gefährliche Vergnügen aus der Stimme der Seelenwanderin heraushören, welches sie nur erfüllte, wenn sie ans Sterben dachte, “Du kannst all die Fragen, die dir auf der Zunge brennen, ruhig stellen. Ich habe Zeit.“Zeit. So. viel. Zeit.
“Du hast einen Draht zur Hölle, 150?“, neugierig betrachtete Alma die Dreiäugige. Ihre Augen leuchteten wie die eines begeisterten Kätzchens, das zum ersten Mal einen Schmetterling erlegte, und nun stolz die Trophäe präsentieren wollte. 150 war in der Tat ein faszinierendes Experiment. Mit einer Fähigkeit, die selbst die Seelenwanderin zu beeindrucken wusste. Almas Ohren drehten sich noch ein Stück mehr, um ihrer Gesprächspartnerin aufmerksam lauschen zu können. “Erzähl mir mehr davon“, verlangte sie dann zu wissen. Sie gierte danach, von der Hölle, der Unterwelt zu erfahren. Von einem Ort zu hören, den sie selbst niemals erblicken würde.
Eine Idee? Eine Idee! Beinahe sofort war Alma Feuer und Flamme, egal, worum es ging. Sie erhob sich so schnell, dass erneuter Schwindel sie für den Bruchteil einer Sekunde erfasste. Der stechende Schmerz in ihrem Kopf verschwand so schnell wieder, wie er gekommen war. Und Alma stakste der nackten Kätzin nach, als wäre nichts gewesen. Sie war froh, sich ein wenig weiter von all den versammelten Experimenten zu entfernen. Von all den Augen. Bohrende, stechende, gehässige Augen. Gerade als Alma den Mund öffnete, um zu sprechen, glühte das dritte Auge der Kätzin auf. So viele Augen! Für einen Moment schien es der alten Kätzin, als wären unendlich viele Blicke auf sie gerichtet. Als würden Augen in der Dunkelheit der Schatten, im Licht der Lampen erglühen. Und weitere im Boden, in den Wänden. Sie blinzelte all die imaginären Beobachter weg und musterte stattdessen den leuchtenden dritten Seelenspiegel von 150. Ob er ihr einen Blick in die Tiefen der Hölle gewährte, wenn sie nur nah genug herankam? Bevor sie dazu kam, ihre Vermutung weiter zu untersuchen, löste sich der Boden auf. Nein, er verschwand nicht einfach, er machte einer unbekannten Finsternis Platz. Alma wich instinktiv zurück, öffnete die vier schwarzen Schwingen, um … größer zu erscheinen? Potenzielle Feinde abzuwehren? Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die Seelenwanderin die Fassung zurückerlangte und jegliche Spur von Angst abschüttelte. Neugier erfüllte ihren Blick, ihre Körperhaltung, ihre Gangart, als sie sich langsam der unbekannten Masse näherte, die auf 150’s Befehl dem sonst so glatten, harten Boden entsprungen war. Es blubberte! Alma hob ihren Kopf, um den Blick der nackten Kätzin aufzufangen. Durfte sie es berühren? Konnte man es essen? Was passierte, wenn sie ihre Krallen hineinschlug? Fragen über Fragen! Einen weiteren Schritt. Sie war so kurz davor! Ihre Flügel bebten vor Aufregung, ihr Körper erzitterte vor Faszination. Es verformte sich! Ein Schritt zurück. Ihre Augen wurden rund, als die Nackte wie selbstverständlich einen Fuß auf die Masse setzte. Alma brauchte keine weitere Einladung, sie machte einen schnellen Satz, auf die schwarze Treppe. Sie erschauderte, als sie die dunkle Materie mit den Ballen berührte. Gerne wäre sie länger verweilt, hätte getestet, wie die Dunkelheit unter ihren Füßen roch und schmeckte, aber sie entschied sich schweren Herzens, lieber 150 eilig zu folgen. Ravens Körpergröße und die verdammten Schwingen machten es Alma nicht gerade einfach, sich in den Spalt neben der Dreiäugigen zu zwängen. Dort angekommen entspannte sie ihre Schultern und ließ sich nieder. Sie blickte hinab zur Versammlung wie eine Königin auf ihre Untertanen. Euphorie erfüllte Almas kaltes Herz.
"Wo ich mich sehe? In irgend einer dunklen Ecke... Verschluckt von der Dunkelheit, zerfressen von meinem Hass auf alles und jeden..." Er hatte es mit einem schmerzhaften Unterton aussprechen wollen, um das ganze mehr ins Lächerliche zu ziehen, doch irgendwie klang er verbittert, er hatte es nicht unterdrücken können. Ein schlechtes Zeichen. Gab es überhaupt noch einen Platz für ihn in dieser Welt? Was, wenn Calliope ihn eines Tages nicht mehr brauchen würde? Sunny hat er deshalb doch auch verloren... Murmel hatte sich von ihm losgesagt und hatte ihm sein Lachen geraubt. In seinem Leben hatten ihn stets und ständig die, die ihm wichtig waren zurückgelassen oder verraten... Sie hatten sich zurückgezogen, hatten ihn fort gestoßen oder waren vor ihm geflohen. Er räusperte sich - verdammt, warum machte seine Stimme jetzt nicht mit? Nahm ihn das alles so immer noch so mit? Ich darf nicht schwach werden - lass den Schmerz nicht gewinnen. Du bist stärker... " nein - nein ... im Ernst. Experiment 200 weiß, dass ich mich nicht gegen sie auflehnen werde... Ich strebe schon lange nicht mehr nach derartiger Macht... weder Rang noch Thron locken mich "
Er legte eine Pause ein um tief durch zu atmen. " Die Form der Aufmerksamkeit, die das mit sich bringt wäre mir eher unangenehm... " murmelte er gedankenverloren und ließ seinen Blick auf seiner Schülerin ruhen. Sie würde die allgemeine Aufmerksamkeit gewiss genießen. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Züge, sie ist so groß und stark geworden, seit sie an seiner Seite war. Er fürchtete den Moment, in welchem ihre Wege sich trennen würden. Diabolo senkte den Kopf und betrachtet den Boden vor seinen Pfoten. Noch immer waren seine Krallen ausgefahren und strichen über den kalten Stein. Diabolo war einen weiten Weg in seinem Leben gegangen. Als kleines Kätzchen der Mutter verloren gegangen, von einem Zweibeiner aufgefangen, geliebt, gefoltert und misshandelt- schließlich geflohen. Diabolo war ein Streuner geworden, ausgenutzt von seinesgleichen, da sein Herz noch nicht vollständig vergiftet worden war von Lügen und Dunkelheit. Diabolo hatte gelernt, dass der Kampf und die Grausamkeit manchmal die einzige Antwort waren, um sich durchzusetzen. Er hatte führen müssen, er hatte gewinnen und verlieren müssen um das zu lernen. Irgendwann landete er im Labor und die Geschichte nahm weiter ihren niederschmetternden Lauf und sein Herz wurde immer weiter verletzt. "Ich hoffe..." Er sprach nicht gleich weiter, sondern schwieg einen kurzen Augenblick, dann brummte er. "Nein äh - das ist ... schon gut - ich möchte schon weiterhin diesen Ort hier mein Zuhause nennen können..." immerhin hab ich nichts mehr , außer dem hier...